John Irving - Until I find you/Bis ich dich finde

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 5.869 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

  • Ich mochte das Buch sehr, ist nach "Owen Meany", "Gottes Werk und Teufels Beitrag" sowie "Letzte Nacht in Twisted River" einer meiner Lieblinge geworden. (Musste ja. Irving und Orgelmusik gehören schließlich zu meinen großen Favoriten.)


    Mir hat das Buch jedenfalls gut gefallen, nicht nur wegen der Orgelei :breitgrins:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Genau: hör besser auf Valentine, das mache ich auch immer :zwinker:


    Mach ich auch und habe ca. 150 Seiten weitergelesen. Leider muss ich sagen, dass mir der Roman weiter eher auf den Geist geht, weil es nach der Europa-Reise zur Suche nach dem Vater nun im die erotische "Erziehung" eines Grundschulkindes geht, was ich weder lustig noch spannend, sondern eher widerlich und auch moralisch abstoßend finde. Auch wenn diese durch jugendliche Schülerinnen passiert, ist es Kindesmissbrauch. Der Autor nimmt dazu keine Stellung, was auch legitim ist, aber er widmet sich diesem Thema obsessiv, was ich problematisch finde.
    Ich mache nun erstmal, bevor der Protagonist an ein Jungeninternat in Maine (!) verschwindet, eine Lesepause, weil mal wieder eine Leserunde ansteht.
    Vielleicht wird es in Maine besser. Da geht's scheint's auch ums Ringen.


  • Du hälst dich sehr tapfer. Ich hätte das Buch wahrscheinlich schon abgebrochen.


    Ich mache auch eine lange Lesepause, weil der andere Roman wesentlich lohnender, aber ungleich komplizierter und fast genauso dick ist. Danach werde ich sehen, ob ich in den Irving wieder reinfinde. Eigentlich einer meiner Lieblingsautoren, deshalb entwickele ich diese hohe "Leidensfähigkeit" :zwinker:.

  • Nun habe ich endlich den dicken Schinken beendet.


    Inhalt:


    Jack Burns' Mutter, eine Tätowiererin nimmt ihn im zarten Alter von vier Jahren auf eine ausgedehnte NOrdeuropa-Reise mit, um seinen Vater, der sie, als sie schwanger war, verlassen hat, wiederzufinden. Sie erleben Skurilles in den nordeuropäischen Hafenstädten, finden aber William Burns, den Orgelspieler nicht. Danach wird Jack auf ein kanadisches Mädchenpensionat geschickt, wo er sehr früh Missbrauchserfahrungen machen muss. Auch sein weiteres Leben scheint stark sexualisiert. Sein bestes Stück spielt eine immer wiederkehrende Rolle und auch in seiner späteren Karriere als Hollywood-Schauspieler sind seine bekanntesten Rollen die von Transvestiten bzw. eines abgehalfterten Porno-Stars. Nach dem Tod seiner Mutter dreht sich die Geschichte. Jack will weiterhin seinen Vater finden und entdeckt bei einer Wiederholung der Nordeuropa-Reise, dass alles ganz anders war, als er es als Kind erlebte ... .


    Meine Meinung:


    Die ersten dreihundert Seiten fand ich - aus den unten angegebenen Gründen - schwer erträglich, der Mittelteil, Jacks Karriere als Schauspiele, bewegte mich wenig. Das letzte Drittel, von dem aus man den
    vorherigen Teil des Romans erst verstehen kann, beeindruckte mich durch seine überraschenden Wendungen und auch die geradezu Eco-sche Zeichenhaftigkeit mehr. Insgesamt aber der für mich schwächste Irving, den ich bis jetzt gelesen habe.

  • Bis ich dich finde habe ich jetzt als Hörbuch gehört, wodurch gewisse Längen ja meist abgemildert werden.


    Was den verschiedenen Kindern, nicht nur Jack, da so alles widerfährt, ist schon heftig. Das Buch wimmelt geradezu von halb und ganz kaputten Menschen. Ein Wunder, wie sie alle irgendwie durchhalten.


    Interessant und skurril und durchaus lesenswert.


    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Kiba war das Hörbuch gekürzt? Ich es finde es ja tarsächlich umgekehrt, längen kommen mir bei einem Hörbuch noch schlimmer vor. Vielleicht weil ich ja wesentlich schneller lese als der/die Sprecher*in. Und ich kann nicht so abschätzen an welcher Seitenzahl man grade ist.

  • Kiba : bei Irving haben die meisten Figuren eine Meise oder einen Knacks oder beides ... aber das ist so ein Autor, dem ich so einiges, was mich bei anderen gestört hätte, immer gerne verzeihe.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • HoldenCaulfield

    Ja, das Hörbuch ist gekürzt, aber mit gut 24 Stunden immer noch kein Leichtgewicht.


    Mir fällt es leichter, ein Buch als Hörbuch durchzustehen, wenn es Längen gibt. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich neben dem Zuhören immer noch irgendwas anderes mache. Wenn ich lese, dann tue ich nur das und sonst nix, außer vielleicht Katze kraulen.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Valentine

    Hat den Titel des Themas von „John Irving - Until I find you (Bis ich dich finde)“ zu „John Irving - Until I find you/Bis ich dich finde“ geändert.
  • Kiba Ich mach auch Dinge nebenher. Aber eher Monotones, da ich auf derArbeit höre.


    Hihi Valentine hat Recht. Irving's Figuren haben selten keinen Knacks :P^^ aber wie ich meiner eigenen Meinung hier im Thread entnommen habe, war es mir hier wohl auch zuviel des Guten. Dafür liebe ich fast alle seine andren Romane.