Robert Jackson Bennett - Mr. Shivers

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  • Robert Jackson Bennett - Mr. Shivers


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    Meine Rezension ist erschienen auf www.media-mania.de.


    Inhalt


    Es ist die Zeit der großen Depression in den USA (1929-1941) und die Menschen wandern aus dem Westen des Landes ab gen Osten. Dort hoffen sie Arbeit zu finden und damit vielleicht endlich wieder in ein normales Leben zurückzukehren. Einer aber bewegt sich genau gegen den Strom: Michael Connelly. Er ist auf der Jagd. Auf der Jagd nach dem Mörder seiner Tochter. Dessen Gesicht soll entstellt sein mit Narben, die sich rechts und links seines Mundes über dasselbe ziehen. Wo er auch hintritt lässt er nur Tod und Verlust zurück. Aber Connelly ist nicht der Einzige, der diesen Mörder sucht, und so trifft er vereinzelt auf glücklose Seelen, die das gleiche Ziel haben wie er. Alle suchen sie ihn und wollen ihn endgültig zur Strecke bringen: Mr. Shivers!



    Bewertung


    Sehr große Fußstapfen sind es, die der Autor laut Klappentext ausfüllen soll: "Hochspannung für alle Fans von Stephen King und Neil Gaiman" und es fühlt sich eher an, als würde er quer in den Fußabdrücken stehen. So dass er sie in der Länge nicht ausfüllen kann, an den Seiten aber sogar drüber hinaus ragt. Robert Jackson Bennetts erster Roman "Mr. Shivers" hat einen ganz eigenen Stil, der sich zwar an Größen wie den genannten Autoren zu orientieren scheint, dann aber doch eine ganz eigene Geschichte erzählt. Und dies gelingt ihm auch recht gut. Alle Personen sind charakterlich gut ausgearbeitet, die "Depressions"-Stimmung wird gut übertragen, auch wenn wir das heute nur aus der Ferne beurteilen können. Alles fühlt sich grau, schmuddelig, kalt, trostlos und freudlos an – beim Lesen ist man überzeugt, dass es sich genau so angefühlt haben muss in der Zeit der großen Depression.
    "Mr. Shivers" nimmt Anleihen an Mythen und historischen Ereignissen zugleich, verleiht der Geschichte dabei eine unheimliche Realität. Angepriesen wird das Buch als Horror-Roman, was allerdings nicht so recht passen will. Phantastik passt hier besser, denn so wie Gaimans Werke – und hier gibt es jetzt tatsächlich noch mal Ähnlichkeiten -, ist die Story keinem Genre so recht zuzuordnen. Bennetts Vorstellungskraft geht interessante und ungewöhnliche Wege. Wer einen spannenden Horror-Pageturner erwartet, ist hier falsch. Wer eine intelligente Story sucht, die zwar Horrorelemente enthält, aber auch philosophische Züge aufweist und die bereits genannten mythischen Bezüge, liegt mit "Mr. Shivers" richtig.


    Mit der Rough-Cut-Aufmachung, den ausgefransten und unregelmäßig geschnittenen Seiten und dem Cover wird dem Stil der erfolgreichen John Cleaver-Reihe von Dan Wells gefolgt. Nur ist dieser Roman mit der genannten Trilogie gar nicht vergleichbar. Wenn man dies aber weiß und außerdem keinen waschechten Horror erwartet, wird man nicht enttäuscht. Die Geschichte wirkt außerdem nach, also besser durchhalten bis zum Ende und nicht mittendrin abbrechen. Insgesamt ist die Story zwar nicht rasant, aber trotzdem beeindruckend und manchmal auch furchteinflößend.


    4ratten

  • Ich sollte aufhören, Rezis von dir zu lesen *seufz* Ich geh dann mal zu meiner Wunschliste :breitgrins:


    Danke für die Rezi :winken:

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • Ach nee, das wäre doch schade und ich wäre dann auch gaaanz traurig :traurig:


    Das kann ich unmöglich verantworten :knuddel: Klaro lese ich weiter deine Rezis :breitgrins:

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • Ich hab jetzt ca. die Hälfte von "Mr. Shivers" gelesen und bin total begeisert.
    Dieses Buch ist für mich eine ganz neue Form von "Horror" (ich hab beim Lesen wirklich oft Gänsehaut - und hät deswegen den Roman auch eher im Horror-Bereich des Forums angesiedelt).


    Obwohl der Roman zur Zeit der großen Depression spielt, könnte es (meiner Meinung nach) ebenso gut einer dieser neuen Endzeitromane sein, wo nur mehr wenige Menschen den Planeten (oder eben Amerika) bevölkern.
    Ich mag die Atmosphäre dieses Romans sehr ... düster, verzweifelt, hoffnungslos ... und mitten drin eine Hand voll Fremder, die das gleiche Ziel haben und miteinander durchs Land ziehen (und ich wette, die sind zum Schluss alle Freunde).


    Muss jetzt gleich mal weiterlesen :)