Diana Gabaldon - Der Ruf der Trommel

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    Der Ruf der Trommel ist der 4. Band der Highland-Saga um Claire und Jamie.


    Band 1: Feuer und Stein
    Band 2: Die geliehene Zeit
    Band 3: Ferne Ufer
    Band 4: Der Ruf der Trommel
    Band 5: Das flammende Kreuz
    Band 6: Ein Hauch von Schnee und Asche
    Band 7: Echo der Hoffnung



    Claire und Jamie sind nun endgültig in Amerika angekommen. Obwohl sie nahezu mittellos sind, schaffen sie es mit viel Kraft, Ausdauer und der Hilfe von Freunden, ihre eigene Farm namens Fraser's Ridge in den Bergen aufzubauen. Claires Tochter Brianna macht indes im Amerika des 20. Jahrhunderts eine folgenschwere Entdeckung …


    Auch wenn dieser Band der Highland-Saga kaum noch in Schottland spielt, entführt uns Diana Gabaldon auch in „Der Ruf der Trommel“ erneut gekonnt in die Welt von Claire und Jamie. Es fühlt sich fast wie ein Nachhausekommen an , so sehr freut man sich, vertraute Charaktere wiederzusehen. Dazu gesellen sich einige neue Figuren, von denen besonders der Wolfshund Rollo, der zusammen mit Jamies Neffen Ian ein unzertrennliches Pärchen bildet, und der Pirat Stephen Bonnet, der einen veritablen Bösewicht gibt, herausstechen.


    Dank Gabaldons farbenfrohem Schreibstil bleibt der Leser auch bei über 1000 Seiten bei der Stange, auch wenn nichts Großartiges oder Actionreiches passiert. Vielmehr sind es die Schilderungen des Alltags (sofern man davon sprechen kann), des entbehrungsreichen Lebens auf der Farm, wie z.B. der Ausbruch der Masern oder die Beziehungen zu den benachbarten Indianer, die diesen Roman auszeichnen.


    Wie in den ersten drei Bänden dürfen auch hier die obligatorischen Sexszenen natürlich nicht fehlen, wenn sie auch nicht mehr so gehäuft auftreten. Manchmal entbehren diese allerdings nicht einer gewissen Komik, etwas wenn Claire und Jamie – nachdem Claire ihren verletzten Mann im Schnee aufgespürt hat und die beiden eine kalte Nacht im Freien verbracht haben – am Morgen erstmal nichts anderes im Kopf haben, als sich gegenseitig an die Wäsche zu gehen. :breitgrins:


    Das einzige, was mir nicht so gut gefallen hat, war der Erzählstrang mit Brianna und Roger im Amerika bzw. Schottland des 20. Jahrhunderts, der anfangs wie ein Fremdkörper innerhalb der Handlung wirkte. Auch die Chemie zwischen dem jungen Paar kommt bei weitem nicht so gut rüber wie bei den beiden „Oldies“ Jamie und Claire. Gegen Ende hin konnte ich aber – vor allem aufgrund der dramatischen Ereignisse, auf die ich nicht weiter eingehen will – mit den beiden dennoch warmwerden und bin nun gespannt, wie es weitergeht.


    Fazit:
    Mit „Der Ruf der Trommel“ ist Diana Gabaldon erneut ein prächtiger Historienschmöker zum Abtauchen und eine würdige Fortsetzung der Highland-Saga gelungen.


    4ratten

  • Ich liiiiiiiieeeeeeebe diese Bücher. Natürlich am meisten die allerersten, aber auch die weitererzählte Geschichte hat ihren Reiz, finde ich. Ich finde es gut, das die Autorin immer das Große Ganze im Auge behält. Das macht das Lesen zwar ab und zu etwas komplexer, ist aber schön, da man niemanden der lieb gewonnenen Charaktere missen muss.
    Am härtesten hat mich eigentlich getroffen, dass die Handlung nicht mehr in Schottland spielt, aber das ging natürlich nicht. Hätte Diana Gabaldon Jamie das ermöglicht, wären die Bücher absolut unglaubwürdig geworden. Nach einer Eingewöhnungsphase fand ich es auch spannend, wie sie sich im fremden Amerika einleben, sich anpassen und gleichzeitig Traditionen mitnehmen. Das ist sehr gut recherchiert und toll geschrieben.
    Und was die Harmonie in den Beziehungen angeht, kann ich sagen, dass eine Liebe wie die von Jamie und Claire einmalig schön ist und ich es überzeugend finde, dass Brianna und Roger nicht immer so perfekt sind. Natürlich wünscht man sich eine perfekte Liebe, aber die meisten müssen sich - wie Brianna und Roger - über kleine Reibereien freuen. :belehrerin:

    Work like you don't need the money, love like you've never been hurt, and dance like there's no one watching — "write like there are no critics." (Karen Marie Moning)

  • Perfekt würde ich die Liebe zwischen Jamie und Claire auch nicht beschreiben. Zwischen den beiden hängt auch schon mal der Haussegen schief, aber dennoch finde ich die Liebe zwischen den beiden einfach einmalig. Das lässt sich in der nächsten Generation nicht einfach so wiederholen. :zwinker:

  • Nun ja, es kommt auf die Definition von perfekt an. Für mich sind sie es. Klar hängt ihr Haussegen auch mal schief, aber sie verlieren sich dabei nicht. Sie zweifeln nicht oder nur kaum aneinander. Und das ist wundervoll und einmalig. Und für meinen Geschmack "perfekt". :winken:

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  • Diana Gabaldons Bücher sind klasse!! Den ersten Band habe ich mehrfach gelesen, das ist mein absoluter Liebling. Wie so oft bei den ersten Bänden ;) Dann habe ich mir die Bände noch als Hörspiel gekauft - ein Traum zum Entspannen ;)
    Aber ich muss sagen, dass mir die verschiedenen Erzählstränge um Claire und Jamie / Brianna und Roger sehr gut gefallen, so wird die Geschichte belebt. Die Liebesgeschichten sind so unglaublich schön erzählt. Da hat die Autorin jede Menge Gefühl bewiesen!
    Einfach ein tolles Leseereignis!!

  • Jaaaaa, ich habe die Bücher auch mindestens drei mal gelesen, die ersten Bände bestimmt auch schon sieben mal. Die Liebesgeschichten sind wirklich sehr schön erzählt und dabei nicht zu unrealistisch und kitschig. Das gefällt mir daran sehr gut. :zwinker: Ich mag aber auch die Mischung aus Liebes- und historischem Roman. Ab und zu hat man ja sogar ein wenig historischen Krimi dabei. *die Mischung machts* Sobald ich einen der Romane in die Hand nehme, kann ich ihn nicht mehr aus der Hand legen bis ich ihn zuende gelesen habe. Und dann bin ich traurig und warte auf den nächsten. :leserin:

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  • Ich muss zugeben, dass ich das Buch vor etwa 1,5 Jahren begonnen und dann nach etwa 200 Seiten beiseitegelegt hatte, da mir Schottland zunächst zu sehr fehlte und ich für eine Handlung komplett in Amerika noch nicht bereit war. Als es mich jetzt aber wieder packte und ich in Stimmung für Amerika, Kolonien, „Indianer“ war, war es genau das richtige und ich hatte das Buch ganz schnell durch.


    Dank Gabaldons farbenfrohem Schreibstil bleibt der Leser auch bei über 1000 Seiten bei der Stange, auch wenn nichts Großartiges oder Actionreiches passiert. Vielmehr sind es die Schilderungen des Alltags (sofern man davon sprechen kann), des entbehrungsreichen Lebens auf der Farm, wie z.B. der Ausbruch der Masern oder die Beziehungen zu den benachbarten Indianer, die diesen Roman auszeichnen.


    Nach dem fast schon zu aufregendem 3. Band war das eine schöne Abwechslung. :breitgrins: Wenn man die 1200 Seiten durch hat, fragt man sich zwar wirklich, was in den vielen Seiten steckt. Aber die eher alltäglichen Dinge, das Leben mit den Eigenheiten der Natur und den Menschen, die hier Platz finden, haben mich durchgehend fesseln können. Nur das Ende zog sich etwas. Man konnte etwa 300 Seiten vor Schluss schon genau absehen was passieren wird, sodass die Spannungskurve nicht ganz aufkommen wollte. Aber zum Glück sind uns die Figuren schon lange ans Herz gewachsen, sodass man trotzdem Seite nach Seite liest.
    Was mich gefreut hätte, wäre mehr vom "Großen Ganzen". So kommt man z. B. der Sache mit den Steinen nur sehr zaghaft näher und der Anstoß für die Reise in die Vergangenheit ist auch noch eine Geschichte für die Zukunft.


    Was Lizzy angeht: Sie wirkt zu offensichtlich nur als die Person, durch die der große Schlammassel ausgelöst wird – gerne hätte ich mehr von ihr erfahren und sie im Alltag erlebt. Was mich aber eher genervt hat (ich aber nicht der Autorin ankreide) ist Jamies Sturheit und dass Claire da so wenig Einspruch erhebt, zumindest gefühlt. Sie lässt ihn so sein, weil er ebenso ist – eben auch durch seine Zeit bedingt. Und dennoch diskutiert sie zu wenig für meinen Geschmack. Aber gut, ich war noch nie ein großer Fan von Jamie, sondern eher von Claire und anderen.


    4ratten

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • Was mich aber eher genervt hat (ich aber nicht der Autorin ankreide) ist Jamies Sturheit und dass Claire da so wenig Einspruch erhebt, zumindest gefühlt.


    Da stimme ich dir zu. Auf der anderen Seite stelle ich es mir für Claire schwierig vor: sie kommt aus einer Zeit, in der Frauen viel mehr zu sagen haben und muss sich jetzt immer zurück nehmen. Und trotzdem ist sie für die Männer aus Jamies Zeit immer noch viel zu emanzipiert.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Da stimme ich dir zu. Auf der anderen Seite stelle ich es mir für Claire schwierig vor: sie kommt aus einer Zeit, in der Frauen viel mehr zu sagen haben und muss sich jetzt immer zurück nehmen. Und trotzdem ist sie für die Männer aus Jamies Zeit immer noch viel zu emanzipiert.


    Stimmt auch wieder. Oftmals bewundere ich sie gleichzeitig für ihre Gelassenheit.
    Da Jamie über ihre Herkunft Bescheid weiß, hoffe ich nur immer wieder darauf, dass sie wenigstens dann mit ihm diskutiert, wenn sie zu zweit sind. Aber gut, nun gibt es ja einen anderen Sturkopf, der dazu mehr als fähig ist. :breitgrins:

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • Soooo, gerade habe ich diesen Teil als Wieholek beendet.

    Ich würde die Serie eigentlich eher als Abenteuerliteratur einordnen, wo die Figuren doch so viel Vermischtes und Dramatisches erleben.


    Jedenfalls bin ich sehr froh, dass ich nach jahrelangem "Ich würde eigentlich gern mal wieder..." diesen Sommer tatsächlich mit Jamie und Claire wieder angefangen habe. Es macht mir riesigen Spaß, und zusätzlich schaue ich mir abends auf Youtube Ausschnitte aus der TV-Serie an. Anders, aber auch sehr schön.


    Kurzum, ich bin im Outlander-Sog... :flirt:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Ich lese auch gerade das Buch. Versuche immer vor der aktuellen Verfilmung das Buch zu lesen.

    Erstmals habe ich das Buch 2003 gelesen. Aber das jetztige Lesen ist wie, als würde ich das Buch zum ersten Mal lesen, habe NULL Erinnerung an die Handlung mehr. Ingesamt finde ich den Teil bisher am schwächsten von allen, er hat ziemlich Hänger, weil sich die Autorin sehr in Landschaftsbeschreibungung und Details verliert, kein Wunder bei über 1000 Seiten-dicke.

    Die Reihe habe ich damals mit Band 5 abgebrochen. Mal schauen, ob ich diesmal mit Anreiz der Filme weiterkomme...


    Gruß Silke

  • Meine Erstlektüre ist auch recht lange her.

    Längen hatte dieser Teil für mich nicht. Allerdings ist die Serie ab diesem vierten Band etwas babylastig mit den diversen Wickelkindern und der Brutpflege...

    Vor der nächsten Staffel habe ich etwas Bedenken, weil sowohl Brianna als auch Roger dort so besetzt sind, dass sie meilenweit weg von den Personen in meiner Vorstellung sind.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Vor der nächsten Staffel habe ich etwas Bedenken, weil sowohl Brianna als auch Roger dort so besetzt sind, dass sie meilenweit weg von den Personen in meiner Vorstellung sind.

    Ich hatte keine wirklichen Bilder von den Figuren im Kopf. Finde die Besetzung aber eigentlich okay.

    Eingestehen, dass Roger nicht wirklich schottisch aussieht muß aber schon ... 8o

  • Ich bin jetzt ca 100 Seiten vor Schluß.


    Da muß ich mir ja ernsthaft die Tränen unterdrücken. ;( Ich saß ihm Zug auf dem Weg zur Arbeit und wie sieht das aus, wenn man da anfängt zu heulen? Oder würdet ihr Euch da nicht beherrschen?

  • Ich habe mal sicherheitshalber einen Spoiler gesetzt.


    Im Zug würde ich mich wahrscheinlich schon zusammenreißen. Zu Hause (oder wenn mich keiner beobachten kann) heule ich beim Lesen schon mal hemmungslos.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Da muß ich mir ja ernsthaft die Tränen unterdrücken. ;( Ich saß ihm Zug auf dem Weg zur Arbeit und wie sieht das aus, wenn man da anfängt zu heulen? Oder würdet ihr Euch da nicht beherrschen?

    Das ist mir auch schon passiert. Ich saß schon mit Tränen in den Augen beim Frühstück bei der Arbeit. Aber ich habe auch schon laut losgelacht. Ich glaube, die Kollegen haben sich mittlerweile daran gewöhnt ;)

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Eine weitere Meinung von mir

    Die Reihe hintereinander weg zu lesen, hat den Vorteil, dass ich die Zusammenhänge zwischen den Charakteren im Kopf behalte. Genau war für mich auch der Nachteil weil mir bei dieser Lektüre aufgefallen ist, wie sehr die Autorin manchmal Charaktere in den Vordergrund rückt. Egal, was mit den Charakteren passiert: es ist sicher, dass sie wieder auftauchen werden.


    Mir geht der neue Anfang für Claire und Jamie fast zu glatt über die Bühne. Auch wenn Jamie der Neffe einer Großgrundbesitzerin ist, tritt er doch zu selbstbewusst auf. Er zeigt keinen Respekt vor Rang und Namen, dabei ist er nicht mehr der junge ungestüme Schotte aus den ersten Bänden, sondern ein Mann mit einer durchaus anrüchigen Vergangenheit. Trotzdem wirkt er unantastbar. Claire tut sich da schwerer. Zum einen muss sie sich erst als Heilerin einen Namen machen und anerkannt werden, zum anderen macht ihr die Zeitreise gefühlt mehr zu schaffen. Vielleicht, weil sie sich so nahe an ihrer alten Heimat befindet und das damals mit dem heute vergleicht.


    Zum Glück treten Roger und Brianna wieder auf, die beiden gefallen mir fast besser als ihre (Schwieger)Eltern.

    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

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