05 - 21. bis 25. Kapitel (Seite 350)

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  • Hier könnt ihr zu den Kapiteln 21 bis 25 schreiben.

    Ich bezeige, nach Hertzens-Aufrichtigkeit, dass ich mich glücklich schätze, mich mit Verehrung nennen zu dürfen und ersterbe,<br />Roulade<br /><br />[url=http://www.literaturschock.de/autoren/interviews/119-intervie

  • Kapitel 24: Das Kaffeekränzchen des Grauens, furchtbar!
    Diese oberchristlichen Tele-Missionare wollen noch im Urwald mitbestimmen. Die Bemerkungen von Scout hierzu sind wirklich toll - dass der Stamm so wenig Familiensinn hat, dass sich einfach alle um alle kümmern :breitgrins: .


    Kapitel 25: Die Zeitung enthält "Nachrichten für Farbige". Das hat mir ja beinahe die Sprache verschlagen. Was die wohl enthalten? Oder sind sie vielleicht in Simple English formuliert?

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Bei diesen Kapiteln hat es mir die Sprache verschlagen. Einfach nur furchtbar und die Menschen machen weiter, als wäre ein Blatt vom Baum gefallen und es gibt keinen der Schuldigen, die auch nur annähernd etwas wie Schuld empfinden. Das einzige was zur Sprache kommt ist der Satz: "Typisch Neger!" Solche Intoleranz, solcher Rassismus macht mich immer wieder sprachlos, weil mir bei solchen Ungerechtigkeiten die Worte fehlen um das Geschehene zu kommentieren.



    Das Kaffeekränzchen des Grauens, furchtbar!


    Das trifft es noch am besten.

  • Kapitel 21


    Soso, Alexandra schiebt Panik, weil die Kinder weg sind. Geschieht ihr recht!


    Klasse dagegen, dass Atticus nach dem ersten Ärger den beiden erlaubt, die Urteilsverkündung mit anzuhören.


    Weniger klasse das Urteil. Ich hatte so gehofft, dass es für Tom gut ausgeht, und war sehr enttäuscht, dass Atticus' leidenschaftlicher Appell zu nichts geführt hat :sauer:



    Kapitel 22


    Jem, der sich so gerne so erwachsen gibt, bricht in Tränen aus. Am liebsten hätte ich mitgeheult. Atticus hofft noch auf die Berufung und findet zu Hause einen Berg von Gaben der Schwarzen-Gemeinde vor, die sich mit Lebensmitteln für seinen Einsatz erkenntlich zeigen wollen.


    Über Dill, der mal wieder vor Tante Rachel geflohen ist, und sich über ihre Trinkgewohnheiten auslässt, konnte man zwischendurch mal wieder schön schmunzeln, bevor es am Ende des Kapitels zu einem Eklat kommt und Atticus sich von diesem widerlichen Ewell-Typen bespucken lassen muss.



    Kapitel 23


    Irgendwie muss ich ihn bewundern, wie er sich nicht auf ein niedriges Niveau herablässt und Haltung bewahrt, sich einfach die Spucke aus dem Gesicht wischt und nur ironisch meint, er wünschte, Ewell hätte keinen Tabak gekaut. Was für ein Mann.


    Die Diskussion zwischen ihm und Jem über die Todesstrafe und Sinn und Unsinn von Geschworenengerichten fand ich sehr interessant und doppelt fortschrittlich, sowohl für die Entstehungszeit des Buches als auch, noch mehr, für die Zeit, in der die Handlung spielt.


    Alexandra muss natürlich mal wieder ihren Standesdünkel hervorholen und über die Cunninghams herziehen. Die finde ich übrigens recht sympathisch mit ihrem Stolz.


    Jem ist ganz schön desillusioniert, er tat mir richtig leid, als er sagte, er könne Boo Radley gut verstehen, wenn der womöglich gar nicht aus dem Haus kommen wollte - in eine Welt, die so ungerecht ist.



    Und ich habe immer noch Angst um Atticus.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Kapitel 24


    Uah, Kaffeekränzchen des Grauens trifft es wirklich ganz gut. Schade, dass es nur wenige vernünftige Damen wie Miss Maudie zu geben scheint. Wen wundert es da, dass Scout keine Dame sein will? ;)


    Armer Tom. Wieder ist er davongelaufen und wieder wurde es ihm falsch ausgelegt :sauer:


    Miss Maudie gefällt mir allerdings immer besser: "The handful of people who say that fair play is not marked White Only..." Klasse!



    Kapitel 25


    Ein kurzes, aber trauriges Kapitel. Atticus scheut sich nicht, Helen Robinson persönlich die traurige Nachricht zu überbringen. Sehr goldig fand ich, wie er dem kleinen Mädchen die Treppe hinuntergeholfen hat :herz:


    Und "one down, two to go" - das heißt nichts Gutes für Atticus von Seiten Mr. Ewell, fürchte ich ...

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hallo miteinander,
    ich konnte gestern abend noch einen Abschnitt lesen:


    Das Urteil hat mich nicht überrascht - es wäre wohl wesentlich zu "fortschrittlich" gewesen, wenn es anders ausgefallen wäre. Ich denke auch, dass die einzige Person, die Hoffnung auf einen anderen Ausgang hat, Jem ist. Atticus späterer Kommentar klingt für mich etwas resigniert, aber auch realistisch:

    Zitat

    "Das hier ist ihre Heimat, Schwester", sagte Atticus. "So wie sie ist, haben wir sie geschaffen, also lernen sie am besten so früh wie möglich, damit fertig zu werden."


    Berührt hat mich die Szene, in der die Zuschauer aufstehen, als Atticus den Gerichtssaal verlässt. Sie wissen, dass er sein Bestes gegeben hat. Die Anerkennung sieht man auch an den Geschenken, die in Calpurnias Küche gestapelt sind. Auch diese Szene hat mir sehr gefallen.


    Interessant war, wie Atticus den Kindern das Geschworenengericht erklärt - und sein Beispiel von Mrs. Dubose als Geschworene war wirklich witzig. :breitgrins:


    In der Kaffeekränzchen-Szene gefällt die feine Ironie, mit der die Autorin die Figuren zeichnet. Jede hat ihr eigenes Merkmal - ob es das "s-s-s" an jedem Satzanfang ist oder das ständige Erwähnen von wichtigen Namen ("J. Grimes Everett ..."). Es wird auch noch einmal deutlich, dass Tante Alexandra unter ihrer Schale der Konventionen ein anderer Mensch ist. Schade, dass diese Seite an ihr nicht herauskommen darf. Sie ist aber nun mal eine Frau ihrer Zeit. Und Scout erkennt das auch - immerhin reagiert sie am Ende des Kapitels mal nicht widerborstig:

    Zitat

    Wenn Tante Alexandra es fertigbrachte, in einem solchen Augenblick eine Dame zu sein, dann konnte ich es auch.


    Grüße von Annabas :winken:

  • Ja, mir fiel auch in diesem Kapitel auf dass Alexandra vielleicht doch nicht so ein Drache ist, aber Kinder nun mal einen Menschen sehr oft nach anderen Gesichtspunkten beurteilen, die eher relevant sind für ihre Welt.


  • Berührt hat mich die Szene, in der die Zuschauer aufstehen, als Atticus den Gerichtssaal verlässt. Sie wissen, dass er sein Bestes gegeben hat.


    Das fand ich auch großartig. Überhaupt, dass doch viele erkannt haben, dass er recht hat.


    Zitat

    Interessant war, wie Atticus den Kindern das Geschworenengericht erklärt - und sein Beispiel von Mrs. Dubose als Geschworene war wirklich witzig. :breitgrins:


    Ich finde es generell toll, wie Atticus die Welt erklären kann.


    Alexandra ist sicherlich kein schlechter Mensch, aber gefangen in einem (anerzogenen?) Korsett aus Konventionen, aus dem sie sich wohl nicht auszubrechen traut oder einfach nie das Bedürfnis danach verspürt hat.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Das Urteil war leider nicht überraschend und für Jem tut es mir wirklich leid.


    Kaffeekränzchen des Grauen - das ist wirklich die beste Beschreibung für diesen Nachmittag. Wirklich erschreckend, wie man nach der Todesnachricht noch über solch belanglose Themen reden kann. Wenn das zum Dame sein dazugehört, bin ich froh, dass ich keine Dame bin.



    Interessant war, wie Atticus den Kindern das Geschworenengericht erklärt - und sein Beispiel von Mrs. Dubose als Geschworene war wirklich witzig. :breitgrins:


    Ich fand es eher etwas erschreckend, wie Atticus über die Ungerechtigkeit, dass Frauen keine Geschworenen sein dürfen, hinweggeht. Diesen Witz fand ich nicht wirklich angebracht.


    Mal schauen, wie alles endet. Ich bleibe dabei - das Buch und ich werden wohl nicht beste Freunde werden.

  • In diesem Abschnitt steckte ja eine Menge.


    Das Urteil war wirklich nicht überraschend. Jem tat mir auch leid, er hatte sich so intensiv mit der Sache beschäftigt und dann muß er so etwas erleben. Wieder einmal läßt Atticus seine Kinder eine harte, aber wichtige Erfahrung über die Welt, in der sie leben, machen.


    Aber trotzdem ist das Ganze nicht sinnlos, unter zwei Gesichtspunkten, die Miss Maudie wunderbar auf den Punkt bringt: Erstens ist es schon ein Fortschritt, daß die Geschworenen den Angeklagten nicht sofort schuldiggesprochen haben, sondern eine ganze Weile beraten haben. "Atticus Fink wird nicht gewinnen, das ist unmöglich, aber er ist der einzige Mann in dieser Gegend, der Geschworene dazu bringen kann, daß sie so lange über einen derartigen Fall beraten. Und das, sagte ich mir, ist ein Schritt vorwärts."


    Zweitens stellt Miss Maudie fest, daß eigentlich viele Bewohner Maycombs ähnlich denken wie Atticus - also ein Umdenken eingesetzt hat - und er der Mann ist, der dies gewissermaßen stellvertretend öffentlich vertritt.
    "Ich möchte dir sagen, daß es auf der Welt eine Reihe von Männern gibt, die dazu geboren sind, unangenehme Dinge für uns alle zu erledigen. Und euer Vater ist einer von ihnen."
    Ich persönlich fände es ja besser, wenn die so denkenden Menschen sich auch öffentlich hinter Atticus stellen würden, statt sich hinter seiner Courage zu verstecken. Aber das ist wohl zuviel verlangt.


    Atticus´ Reaktion auf das Angespucktwerden durch Bob Ewell fand ich sehr besonnen. Da würde wohl nicht jeder bedenken, daß es besser ist, Bob Ewell tobt sich an einem Erwachsenen aus als an seinen Kindern, die nichts dafür können.


    Interessant auch das Gespräch zwischen Jem und Atticus über das traditionelle Gerichtssystem und seine Nachteile.
    "Ich werde die Abänderung des Gesetzes nicht mehr erleben, und wenn du sie erlebst, dann höchstens als alter Mann."
    Mittlerweile wäre Jem, wenn es ihn gäbe, ein sehr alter Mann, und die Geschworenengerichte in den USA gibt es soviel ich weiß bis heute. Ob sich das wohl jemals ändert?



    Ich fand es eher etwas erschreckend, wie Atticus über die Ungerechtigkeit, dass Frauen keine Geschworenen sein dürfen, hinweggeht. Diesen Witz fand ich nicht wirklich angebracht.


    Wie Atticus meint und begründet, daß Frauen keine Geschworenen werden können, fand ich auch alles andere als lustig... :sauer:


    Und dann versuchen Jem und Scout, die Menschen in Gruppen einzuteilen (was nicht so recht gelingt), unter Berücksichtigung von Tante Alexandras konventioneller Auffassung von "guten Familien" und "Pack". Kurz zuvor haben wir ja erfahren, daß Atticus´ Auffassung von "Pack " eine ganz andere ist.


    Und dieses Kaffeekränzchen! Kaffeekränzchen des Grauens trifft es sehr gut. :breitgrins: Es ist wahrlich nicht erstrebenswert, eine Dame zu sein, wenn man dann sowas über sich ergehen lassen muß. Da kann ich Scout sehr gut verstehen.


    Bei diesem Eingeborenenstamm mit dem "wenigen Familiensinn", über den die Damen sich mokieren, würde ich mich vermutlich wohler fühlen als in Maycomb.


    Allerdings habe ich mich an dieser Stelle, wie schon das ganze Buch über, wieder einnmal gefragt, ob Scout wirklich verstanden hat, was Vergewaltigung bedeutet, da sie dies nicht versteht: "Diese Menschen verbannten ihre Frauen in abgelegene Hütten, wenn ihre Zeit gekommen war - was für eine Zeit, das sagte Mrs. Merriweather nicht."


    Tom Robinsons Tod - ich frage mich, ob das wirklich ein Fluchtversuch oder vielleicht eher ein Selbstmord war? :sauer:


    Und Bob Ewell meint "damit wäre also einer erledigt, so daß jetzt nur noch zwei weg müßten". :entsetzt: Das klingt ziemlich bedrohlich. Einer der zwei ist sicher Atticus, aber wer ist der andere? Richter Taylor?


    Und schließlich finden wir hier auch noch die Erklärung für den Buchtitel. Der Zeitungsredakteur Underwood "verglich Tom Robinsons Tod mit dem sinnlosen Gemetzel, das Jäger und Kinder unter Singvögeln anrichten,..."
    Tom ist also die Nachtigall, die von Bob Ewell, oder allgemeiner von den Geschworenen/den rassistischen Einwohnern Maycombs, getötet wird. Das ist für mich plausibel.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.


  • Alexandra ist sicherlich kein schlechter Mensch, aber gefangen in einem (anerzogenen?) Korsett aus Konventionen, aus dem sie sich wohl nicht auszubrechen traut oder einfach nie das Bedürfnis danach verspürt hat.


    Ja, Alexandra ist sehr geprägt von Konventionen, doch auch an den Stellen, wo dieses Korsett aufbricht und ihr Mitgefühl mit ihrem Bruder deutlich wird, zeigt sich, daß sie doch sehr andere Auffassungen als er hat. Wesentlich sympathischer wird sie mir damit nicht. Ich persönlich stehe bis jetzt (bis auf die Sache mit den weiblichen Geschworenen) voll hinter Atticus.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

    Einmal editiert, zuletzt von kaluma ()


  • Aber trotzdem ist das Ganze nicht sinnlos, unter zwei Gesichtspunkten, die Miss Maudie wunderbar auf den Punkt bringt: Erstens ist es schon ein Fortschritt, daß die Geschworenen den Angeklagten nicht sofort schuldiggesprochen haben, sondern eine ganze Weile beraten haben. "Atticus Fink wird nicht gewinnen, das ist unmöglich, aber er ist der einzige Mann in dieser Gegend, der Geschworene dazu bringen kann, daß sie so lange über einen derartigen Fall beraten. Und das, sagte ich mir, ist ein Schritt vorwärts."


    Zweitens stellt Miss Maudie fest, daß eigentlich viele Bewohner Maycombs ähnlich denken wie Atticus - also ein Umdenken eingesetzt hat - und er der Mann ist, der dies gewissermaßen stellvertretend öffentlich vertritt.
    "Ich möchte dir sagen, daß es auf der Welt eine Reihe von Männern gibt, die dazu geboren sind, unangenehme Dinge für uns alle zu erledigen. Und euer Vater ist einer von ihnen."
    Ich persönlich fände es ja besser, wenn die so denkenden Menschen sich auch öffentlich hinter Atticus stellen würden, statt sich hinter seiner Courage zu verstecken. Aber das ist wohl zuviel verlangt.


    Diese beiden Zitate treffen den Nagel auf den Kopf. Danke, dass Du sie noch mal zusammengefasst hast. Miss Maudie ist mir sowieso ziemlich ans Herz gewachsen, sie lässt sich ja nicht auf das ganze Geplänkel und Geklatsche der Ladies aus der Stadt ein.


    Zitat

    "Ich werde die Abänderung des Gesetzes nicht mehr erleben, und wenn du sie erlebst, dann höchstens als alter Mann."
    Mittlerweile wäre Jem, wenn es ihn gäbe, ein sehr alter Mann, und die Geschworenengerichte in den USA gibt es soviel ich weiß bis heute. Ob sich das wohl jemals ändert?


    Den Gedanken hatte ich auch.


    Zitat

    Wie Atticus meint und begründet, daß Frauen keine Geschworenen werden können, fand ich auch alles andere als lustig... :sauer:


    Die Begründung an sich müsste ich mir direkt noch mal ansehen, so extrem ist mir das gar nicht aufgefallen. Kann aber sein, dass das untergegangen ist, weil ich so gefesselt von den Geschehnissen um Tom Robinson war.


    Zitat

    Es ist wahrlich nicht erstrebenswert, eine Dame zu sein, wenn man dann sowas über sich ergehen lassen muß. Da kann ich Scout sehr gut verstehen.


    Bei diesem Eingeborenenstamm mit dem "wenigen Familiensinn", über den die Damen sich mokieren, würde ich mich vermutlich wohler fühlen als in Maycomb.


    Auf alle Fälle! Solche Kaffeekränzchen des Grauens gibt es ja heute noch zuhauf, und ich kriege immer Pickel, wenn ich man versehentlich in sowas hineingerate. Kommt zum Glück selten vor.


    Zitat

    Allerdings habe ich mich an dieser Stelle, wie schon das ganze Buch über, wieder einnmal gefragt, ob Scout wirklich verstanden hat, was Vergewaltigung bedeutet, da sie dies nicht versteht: "Diese Menschen verbannten ihre Frauen in abgelegene Hütten, wenn ihre Zeit gekommen war - was für eine Zeit, das sagte Mrs. Merriweather nicht."


    Hm ... ob sie es wirklich begriffen hat, weiß ich nicht, aber ich denke, es reicht für ihr Verständnis des Falls schon aus, wenn sie weiß, dass es ein sehr schwerwiegender Übergriff ist.


    Zitat

    Tom Robinsons Tod - ich frage mich, ob das wirklich ein Fluchtversuch oder vielleicht eher ein Selbstmord war? :sauer:


    Ich habe es als Fluchtversuch gesehen, bei dem er wusste, dass er nur eine geringe Überlebenschance hat.


    Zitat

    Und Bob Ewell meint "damit wäre also einer erledigt, so daß jetzt nur noch zwei weg müßten". :entsetzt: Das klingt ziemlich bedrohlich. Einer der zwei ist sicher Atticus, aber wer ist der andere? Richter Taylor?


    Hier zeigt sich mal wieder, wie elegant die englische Sprache im Vergleich zum Deutschen häufig ist ... "one down, two to go". Ich hatte als zweiten/dritten eine andere Person im Kopf, ich weiß aus dem Kopf aber nicht mehr, wen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich finde es klasse, dass Atticus den Kindern erlaubt den Rest der Verhandlung an zusehen. Ich glaube er hat akzeptiert, dass er sowieso nichts dagegen tun kann und vielleicht auch, dass es wichtig ist, besonders für Jem.
    Das Urteil war leider ja zu erwarten. Aber zumindest haben sich die Geschworenen ziemlich lange Zeit genommen. Das es ausgerechnet ein Cunningham war, der überzeugt werden musste, verwundert alle.
    Mich hat es sehr gerührt, dass alle Schwarzen aufgestanden sind, als Atticus den Gerichtssaal verlässt und auch die vielen Geschenke. Ich glaube die Finks haben sich einen Ehrenplatz in den Herzen der Schwarzen von Maycomb erobert.


    Das Kaffeekränzchen des Grauens fand ich auch ganz furchtbar. Dieses Geschwafel über das Urwaldvolk...da fällt mir echt gar nichts dazu ein. Miss Maudie hat mir hier sehr gut gefallen. Aber auch Alexandra ist mir sympatischer geworden. Scout und sie scheinen sich anzunähern (soweit das zumindest möglich ist).


    Mr. Underwoods Artikel finde ich super. Auch, dass es ihm egal ist, ob er dadurch Leser verliert.
    Toms Tod war ein Schock für mich, ich habe ja bis zu letzt auf ein Happy End gehofft.
    Nach dem "Angriff" von Ewell auf Atticus war ich umso mehr beeindruckt von ihm. Ich bin der Meinung, dass er nicht feige ist, oder sich nicht durchsetzen kann,...er tut all das auch für seine Kinder, denen er ein Vorbild sein will. Er zieht konsequent sein Leben so durch, dass er seinen Kinder noch in die Augen schauen kann. Was würde es bringen ihnen zu sagen, dass man nicht gewaltsam sein soll, wenn er sich dann selbst nicht dran hält?


    Schön fand ich noch die Stelle, wo Jem Scout seine Haare auf der Brust zeigt. Die zwei entfernen sich immer ein wenig von einander, aber sie sind immer noch Bruder und Schwester und Jem wird nach der langen Zeit des Nachdenkens auch wieder offener Scout gegenüber und erklärt ihr Dinge.Ich finde die beiden haben ein tolles Verhältnis.


    Zu guter Letzt: Der Vortrag von Cecil über Hitler. Ich weiß, es ist ein ernstes Thema, aber ich musste so lachen über die komplett wirre Wortwahl und wie er darauf bestand, dass das richtig ist, was ergesagt hat.

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

  • Kaffeekränzchen des Grauens *kicher* Das wird jetzt wohl zum geflügelten Wort! Mal abgesehen davon, dass es mich bei dem, was man von den Gesprächen mitbekommt, schaudert, finde ich die Einrichtung an sich furchtbar. Gesellschaftliches Leben um seiner selbst willen. Nur um den Nachbarn zu gefallen, wird so eine Maskerade aufgezogen.
    Und nicht einmal mies fühlen darf man sich dabei. Andererseits ist die Kunst, nach außen hin eine unberührte Miene zu zeigen, seine Gefühle im Inneren zu halten, besonders, um seine Gäste nicht zu kränken, ein Aspekt am "Dame-Sein", den sich Scout durchaus angewöhnen könnte.


    Tja, wie die Verhandlung ausgeht, konnten wir uns ja alle denken, obwohl die Hoffnung ja zuletzt stirbt. Aber für Scout und Jem bricht dabei wohl eine Welt zusammen, ein wichtiger Schritt zum Erwachsenwerden.

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.


  • Kaffeekränzchen des Grauens *kicher* Das wird jetzt wohl zum geflügelten Wort! Mal abgesehen davon, dass es mich bei dem, was man von den Gesprächen mitbekommt, schaudert, finde ich die Einrichtung an sich furchtbar. Gesellschaftliches Leben um seiner selbst willen. Nur um den Nachbarn zu gefallen, wird so eine Maskerade aufgezogen.


    Grässlich ist das. Und eines der Dinge, die sich wohl nie ändern werden. Solche Veranstaltungen gibt's heute ja auch noch zur Genüge.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen