Janne Teller - Nichts. Was im Leben wichtig ist

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  • Janne Teller - Nichts. Was im Leben wichtig ist.


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    Zitat von Amazon Kurzbeschreibung

    "Nichts bedeutet irgendetwas, das weiß ich seit Langem. Deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun. Das habe ich gerade herausgefunden." Auf das Leben folgt der Tod. Auf die Bedeutung das Vergessen. Auf den Anfang das Ende. Als Pierre Anthon das erkennt, steigt er auf einem Pflaumenbaum und verbringt dort seine Tage. Gerda, Elise, Jan-Johan und all die anderen Kinder in der Stadt finden Pierre Anthon Verhalten nicht nur provozierend, es macht ihnen auch Angst - schließlich liegt die Zukunft verheißungsvoll vor ihnen. In einer verlassenen Sägemühle beginnen sie Dinge zusammenzutragen, die ihnen etwas bedeuten. Doch die Aktion, die beweisen soll, dass sich Pierre Anthon irrt, läuft bald aus dem Ruder ...



    Hallo ihr Lieben,


    vor einigen Tagen habe ich das Hörbuch zu Janne Tellers "Nichts" zuende gehört und war ganz überrascht, dass es dazu noch keinen Thread gibt.


    In einer ganz normalen Schul- und Alltagswelt bricht ein Schüler plötzlich aus dem Alltag aus und stellt die von den Erwachsenen vermittelten und nie hinterfragten Werte infrage. Nichts im Leben soll, angesichts der Sterblichkeit, wichtig sein. Wieso dann also überhaupt noch etwas tun? Die Mitschüler sind, stetig konfrontiert mit diesem Gedanken zunächst wütend und zunehmend verstört. Stimmt es, was Pierre Anthon da täglich von seinem Platz auf dem Pflaumenbaum herunterruft? Die Klasse beschließt, heimlich wichtige Dinge ins Sägewerk zu schafffen, um Pierre Anthon und vor allem sich selbst zu beweisen, dass das Leben nicht sinnlos ist und Bedeutung hat. Durch die zunehmende Gruppendynamik und den starken Gruppenzwang haben die Jugendlichen ihr Verhalten bald nicht mehr unter Kontrolle, Abgründe tun sich auf und was harmlos begann, führt langsam zu seelischen und bald auch körperlichen Verletzungen.


    Ein sehr interessantes Buch, für das die Autorin, wenn ich das richtig im Kopf habe auch einen Preis bekommen hat. Ich habe, wie gesagt, das Hörbuch (sehr gut gelesen von Laura Marie) gehört, und kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, auch an die Leser, die sonst mit Jugendbüchern nicht viel anfangen können. Von mir gibts


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

  • Habe das Buch vor einiger Zeit selbst gelesen und bin unschlüssig, wie ich es finde.
    Einerseits beschreibt es eine wirklich interessante und wichtige Thematik, die uns auch überall im Alltag begegnet, andererseits finde ich es bedenklich, dass dort


    Alles in allem fand ich es aber durchaus lesenswert, auch wenn ich es sicher nicht noch einmal lesen geschweige denn verschenken werde.


    2ratten

  • Ich habe das Buch gerade zu Ende gelesen. Mir ist echt übel. Das Buch vermittelt meiner Meinung nach keinerlei Werte, es zeigt nur wie man mit einem Problem nicht umgeht. Außerdem ist es irrational, schließlich hätte jedes normale Mädchen an Sophies Stelle spätestens dort die Notbremse gezogen. Das Buch ist nicht einmal angenehm zu lesen, da man ständig gegen die Übelkeit ankämpfen muss. Außerdem fehlt die emotionale Seite, hier und da werden Zweifel erwähnt, aber nie wird das Gefühl der Hauptperson beschrieben. Für mich ist dieses Buch absolut nicht empfehlenswert.

  • Hallo,


    ich habe das Buch im Rahmen eines Lesekreises gelesen und schreibe nun hier meine Gedanken, nach der dortigen Besprechung, d.h. es sind nicht 100% meine Ureigenen Ideen und Überlegungen die ich hier verarbeite.


    In einer dänischen Kleinstadt bricht der Junge Pierre-Anthon aus dem Gefüge aus, verlässt die Schule, setzt sich auf einen Pflaumenbaum und erklärt seinen ehemaligen Mitschüler, dass nichts im Leben Bedeutung hat und er darum auch nichts mehr tut.
    Die Kinder reagieren verstört darauf und versuchen in der Gruppe zu beweisen, dass doch etwas Bedeutung hat, dafür sammeln sie Gegenstände, später geben sie selbst Dinge, bzw. es wird bestimmt was der oder diejenige auf den Berg der Bedeutung legen muss, dabei verliert das Maß bald jegliche Relation und wird von Leid, Opfer und Schmerz bestimmt.


    Ich selbst mag und mochte das Buch nicht - es ist mir zu unwahrscheinlich, zu unplausibel, zu aufgesetzt und zu platt. Die Sprache empfand ich als schrecklich einfach und primitiv, selbst für ein Jugendbuch.
    Die Konsequenz mit der die Autorin hier schreibt ist erschreckend und schockierend zu gleich - es ist als Gesellschaftskritik zu verstehen, der ich in dieser Form aber nicht folgen kann.
    Viele Ansätze und Potentiale werden gar nicht ausgebaut, so fehlt mir immer die Frage was ist eigentlich Bedeutung, ich denke schon das Jugendliche sich mit dieser Frage auseinandersetzen können, aber die Protagonisten tun dies nicht, warum?
    Auch die Brutalität fand ich überzogen, v.a. vor dem Hintergrund, dass man diese Reaktionen und das Ausmaß kaum in der Geschichte nachvollziehen kann, es geht Schlag auf Schlag und der Leser bleibt ratlos zurück.
    Auch das m.M.n. offene Ende ist in diesem Fall nur ein weiterer Bruch in einer unplausiblen Geschichte.


    Ob ich es Jugendlichen empfehlen würde, es sogar als Schullektüre vorschlagen würde, kann ich so nicht sagen, denn meine Kinder sind noch klein und mein Kontakt zu dieser Altersgruppe zu gering. Von vornherein ablehnen würde ich es nicht, aber man sollte mit den Kindern/Jugendlichen darüber sprechen.


    Für unseren Lesekreis war es ein toller Einstieg mit spannenden Diskussionen und interessanten Aspekten.


    Grüße
    schokotimmi

    Einmal editiert, zuletzt von schokotimmi ()

  • Ich hatte das Buch bald nach Erscheinen gelesen, habe es aber aufgrund des schlechten Eindrucks noch ziemlich gut im Sinn...


    Der Ansatz klang vielversprechend: welche Dinge haben Bedeutung für uns? Welche Dinge haben überhaupt eine Berechtigung, für uns eine Bedeutung zu haben? Klammern wir uns an Dinge, ohne die wir eigentlich genauso gut leben könnten?


    Von der tatsächlichen Geschichte war ich dann sehr enttäuscht.
    Die Gedanken zum Buch, die Schokotimmi aus dem Lesekreis aufgelistet hat, entsprechen auch meinem Eindruck.


    Die Geschichte ist unglaubwürdig, in erster Linie, weil die Jugendlichen unglaubwürdig handeln. Gänzlich unreflektiert, unglaubwürdig brutal, unglaubwürdig emotionslos. Geschildert werden die Geschehnisse in einer kalten und sterilen Schreibweise.


    Was kann man aus der Erzählung ins eigene Leben übertragen? Die Schilderungen sind so irrational, daß man eine riesige Distanz zur Geschichte, zu den Charakteren und ihren Gedanken und damit leider auch zur ganzen Thematik "was darf für uns Bedeutung haben" aufbaut.
    Damit ist der Anreiz für eine diesbezügliche (Selbst-)Reflexion sehr gering.


    Daß das Buch ausgezeichnet wurde und auch für den Jugendbuchpreis nominiert war, kann ich deshalb überhaupt nicht nachvollziehen.

  • Ich fand es gut gelungen, wie das Buch nüchtern und bewertungsfrei zeigt, wie ein Gruppenzwang entsteht und die einzelnen mitgerissen werden, obwohl gegen bestimmte Pläne durchaus Bedenken bestehen. Die diversen "Bitten" schaukeln sich immer weiter hoch, bis die Sache eskaliert.


    Ein interessantes und angenehm kurzes Buch!


    4ratten

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.