Nachdem die Vorgängerbände hier im Forum nicht besprochen sind, setzt ich meiner Rezension zu Band 3, anlässlich des SLW eine kleine Einführung voraus. Generell ist es eine Serie, die ich Fans der Sookie Stackhouse Romane empfehlen kann, weil ich finde, dass da durchaus Parallelen sind.
Studentin Merit wird eines Nachts von einem Vampir überfallen und erst in letzter Minute von einem anderen Vampir, Ethan Sullivan, dem Oberhaupt eines der drei großen Vampirhäuser Chicagos gerettet. Merit hat zu viel Blut verloren, um zu überleben, deshalb schenkt Ethan ihr eine untote Existenz. Darüber ist Merit zunächst gar nicht so glücklich, zwischen ihr und dem arroganten Meistervampir fliegen ordentlich die Fetzen.
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Deutsche Ausgabe ab Januar 2012 bei Lyx unter dem Titel Mitternachtsbisse.
Mittlerweile, in Band 3, hat Merit sich mit ihrem neuen Leben abgefunden und ist als Sentinel so etwas wie die Beschützerin ihres Vampirhauses. Ethan und sie zoffen und begehren sich noch immer und die politische Lage um die Vampirhäuser wird zunehmend brenzliger, seit die Blutsauger sich geoutet haben.
Um die Sicherheit der Vampirhäuser auch weiterhin zu gewähren, wäre eine Allianz mit den Gestaltwandlern nicht schlecht. Aber die jahrhundertelange Feindschaft zwischen Vampiren und Wandlern macht die Sache nicht gerade einfach...
Und wieder verabschiede ich mich endgültig von einer Reihe. Begonnen hatte die Serie für mich mit einem amüsanten, lebendigen ersten Band, der Lust auf Mehr machte. Mit meiner Begeisterung war es aber schon im Nachfolger vorbei und auch Band 3 hat mich nicht mehr überzeugt.
Mir sind diese Bücher mittlerweile schlicht zu flach und zu simpel. Die Geschichte mit den Gestaltwandlern ist so einfallslos, dass sie langweilt. So ziemlich jede Urban Fantasy, die etwas auf sich hält, hat diese „Vampire und Gestaltwandler outen sich“-Story in der Vergangenheit schon verwurstet. Chloe Neill tut auch nichts, um diesem angedroschenen Handlungselement irgendeine Besonderheit zu geben. Da ist die alte Feindschaft, zwischen Vampiren und Gestaltwandlern und da ist der Attentäter im Hintergrund, der die Verhandlungen stört. Die Identität des Attentäters war nicht schwer zu erraten, etwas was auch bei den anderen Teilen der Serie der Fall war.
Mal wieder bildet also eine einfallslose und nicht immer logische Story eigentlich nur den Hintergrund für eine Menge Beziehungsgedöns.
Jeder Mann in diesem Buch sieht einfach nur überirdisch heiß aus und jeder findet die tolle Merit so lecker, dass er sie gleich anbaggern muss. Merit und ihre Vampirmädels und Hexenfreundinnen haben auch nichts anderes zu tun, als über ihre Männerprobleme zu quatschen. Boah, Mädels, es gibt auch noch wichtigeres im Leben, als Kerlen hinterherzuheulen, die sich nicht entscheiden können und euch sitzenlassen.
Eine ordentliche Portion Selbstironie hätte diesem Buch verdammt gut getan. Die Organisation der Vampire, die in den Häusern zusammenleben ist eine seltsame Mischung. Einerseits soll das alles furchtbar hart wirken, mit Kampftraining und strenger Hierarchie und dann wieder umweht dieses Zusammenleben so ein Kleinmädchen-Internatscharme, wenn man etwa ein gemeinsames Grillen mit einem der anderen Häuser plant. Die Ernsthaftigkeit, die alle zur Schau tragen, von den meist unwitzigen flotten Sprüchen der Protagonistin einmal abgesehen, führt dazu, dass vieles unfreiwillig komisch wirkt.
Obwohl ich die meiste Zeit während des Lesens eher genervt am Augenrollen war, gab es doch einige Momente, an denen mich das Buch auch emotional einfangen konnte und ich zumindest für eine Weile am Schicksal der mir nicht besonders sympathischen Merit interessiert war. Chloe Neill hat eine ganz unterhaltsame Art zu schreiben, der sie es wohl verdankt, dass sie Serie eine große Fanbasis hat. Für mich als jemand, die viel in dem Genre gelesen hat und sich zunehmend an mangelnder Substanz stört, ist es aber definitiv nicht mehr die richtige Serie.
EDIT: Deutschen Titel im Betreff ergänzt. LG, Saltanah