Inhalt:
Hier fängt die Geschichte an: 200 Jahre sind vergangen, seit die Stadt der Träumenden Bücher von einem verheerenden Feuer heimgesucht wurde. 200 Jahre ist es her, seit Hildegunst von Mythenmetz die Stadt gesehen hat.
Doch Mythenmetz' ruhiges Leben als berühmter und geliebter Autor hat ein jehes Ende, als ihn ein Brief erreicht. Der Schattenkönig ist zurück.
Nun wagt es Mythenmetz, wieder in die Stadt der Träumenden Bücher zurückzukehren. Nur um festzustellen, dass die Stadt von damals nicht mehr existiert. Vieles hat sich verändert, Vieles wurde revolutioniert und Mythenmetz stellt fest, dass er sich noch nicht einmal mehr einen Kaffee bestellen kann. Aber schon bald erwacht eine neue Leidenschaft im Lindwurm: Der Puppetismus...
Meine Meinung:
Es gibt Bücher, die brauchen keine Fortsetzung. "Die Stadt der Träumenden Bücher" ist so ein Buch. Trotzdem kam letzten Herbst die Fortsetzung "Das Labyrinth der Träumenden Bücher" auf den Werk. Schon da war ich hin- und hergerissen zwischen "Super!" und "Wieso?".
Hätte ich mich nicht zuvor schon mit dem Buch beschäftigt und Rezensionen gelesen: Ich wäre genauso enttäuscht gewesen wie diese Stimmen damals. Zum Glück wusste ich worauf ich mich einliess und konnte mir so das Schlimmste ersparen.
"Das Labyrinth der Träumenden Bücher" kommt in keiner Weise an den Vorgänger heran. Inhaltlich hat das Buch nichts zu bieten. Es geschieht nichts Erwähnenswertes und endet, bevor die Geschichte überhaupt begonnen hat. Spannung fand ich keine, es wird bloss erzählt, was Mythenmetz in der Stadt so alles erlebt. Der Schluss des Buches lässt erahnen, dass es einen weiteren Teil geben wird. Wer weiss. Ich denke noch immer, dass es das Buch nicht gebraucht hätte.
Was man Moers lassen muss, ist, dass er eben Walter Moers ist. Es gibt einen Grund, weshalb ich das Buch einfach haben musste: Es ist schön. Ein wirklich schönes Buch, mit Illustrationen, die für die fehlende Handlung entschädigen. Eigentlich reicht es, sich die Bilder anzusehen. Dann hat man schon alles Wichtige.
Ich möchte Moers nicht schlecht machen, aber ich scheine ihm nicht wirklich verziehen zu haben, dass er eine Fortsetzung geschrieben hat und in dieser noch nicht einmal die Buchlinge hat auftreten lassen.
Ansonsten hat Moers hier wieder einige tolle und originelle Ideen verarbeitet. Auch einige Seitenhiebe auf unser Zeitalter hat er mit eingearbeitet. Vor allem Mythenmetz im zamonischen Starbucks fand ich zum Schmunzeln. Diesbezüglich lässt sich das Buch wirklich flott und sauber lesen, man darf einfach nicht zu viel erwarten.
Fazit:
"Das Labyrinth der Träumenden Bücher" ist ein Buch, das nur für grosse Fans von Walter Moers etwas ist und auch die sollten sich bloss mit heruntergeschraubten Erwartungen daran heranwagen. Ist dies geschehen, kann man sich auf einen weiteren Besuch in der modernen Stadt der Träumenden Bücher freuen und sie gemeinsam mit Mythenmetz entdecken.
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