Walter Moers - Das Labyrinth der träumenden Bücher (Teil 1)

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  • Hätte der Verlag "Das Labyrinth der Träumenden Bücher" von Anfang an wirklich als Teil 1 von 2 verkauft, würde es so viele enttäuschte Fans wohl gar nicht geben. Das war leider der Fehler, dass man sich nun mächtig verarscht fühlt, weil man quasi die Katze im Sack gekauft hat. Wäre es wirklich als Prolog verkauft worden, hätte es von mir sogar volle Punktzahl gegeben. Dann wäre es nämlich der spannendste Prolog, den ich je gelesen habe :breitgrins:


    Genau so ist es. Das war ganz mieses Marketing seitens des Verlages. :grmpf: Es war vorher nirgendwo zu lesen! Und dann liest man verwundert das Nachwort und denkt sich: Ich hätte mir die Eile bzgl. Kaufen und Lesen gar nicht machen brauchen. :rollen:


    Es bleibt abzuwarten, ob der Puppetismus im 2. Teil noch seinen Sinn findet. Irgendetwas sagt mir aber, dass wir da enttäuscht werden... aber einen Zweck hat die Mythenmetz'sche Ausschweifung immerhin erfüllt: Seitenfüllen! :rollen:

  • Cookie : Du hast ja recht, auch ich werde weiterhin seine Bücher kaufen - dafür bin ich zu sehr Fan, als das mich sowas abschrecken würde :breitgrins:
    Aber trotzdem kann ich total verstehen, das sich viele Leser richtig veräppelt vorkommen und sauer sind. Natürlich kommen einem seine Romane immer zu kurz vor, weil man gerne mehr von diesen tollen Ideen lesen möchte, aber man muss sie dann doch nicht mit Geschwafel, oder gar Wiederholungen aus dem Vorgänger vollstopfen, um € 24,99 zu rechtfertigen...Dann hätten sie die Veröffentlichung lieber um ein halbes Jahr verschieben sollen. Wäre ja nicht das erste Mal und finde ich auch nicht so richtig schlimm.


    Meine ganze Hoffnung ruht auf dem 2. Teil :winken:

    Mein Patronus ist eine Büchereule

  • Das hört sich ja recht ernüchternd an. Ich hatte ja auch so schon vor, auf die Taschenbuchausgabe zu warten, weil mir 25€ einfach zu viel für ein Buch sind. Jetzt warte ich besser mal auf eure Kommentare zu Teil 2, ob es sich überhaupt lohnt.


    Ich kann verstehen, dass man als großer Fan eines Autors schon mal ein paar Augen zudrückt, aber mir hat von Moers ohnehin nur "Die Stadt der träumenden Bücher" gefallen, die anderen (Rumo, Blaubär) fand ich nur mittelmäßig.

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • Schaut mal, ein Interview mit Moers. Ein "Die Stadt der Träumenden Bücher"-Comic und einen Roman aus der Sicht eines Smeiks, ein Science-Fiction Roman und ein Briefroman aus der Zamonienreihe. Das sind doch rosige Aussichten :o).


    Ich habe das Buch nicht zum Geburtrag bekommen. Jetzt überlege ich, ob ich es mir jetzt selber kaufe oder ob ich auf das Taschenbuch warte... Gar nicht so einfach...

    Einmal editiert, zuletzt von Zåmdrâ ()

  • Ich habe jetzt beschlossen zu warten und es auch nicht auf meinen Weihnachtswunschzettel zu schreiben.
    Vielleicht versuche ich, es im nächsten Jahr mal aus der Bib ausleihen zu können, im Moment ist es sicher für lange Zeit vorgemerkt.


    Grüße von Annabas :winken:


  • Schaut mal, ein Interview mit Moers. Ein "Die Stadt der Träumenden Bücher"-Comic und einen Roman aus der Sicht eines Smeiks, ein Science-Fiction Roman und ein Briefroman aus der Zamonienreihe. Das sind doch rosige Aussichten :o).


    Kein Wunder wird das immer knapp mit den Veröffentlichungsterminen :breitgrins:


    @Annabas:
    Wenn du magst, kann ich dir das Buch auch ausleihen - Übergabe bei nimue :breitgrins:

    Liebe Grüße

    Karin


  • Aber als das Theater dann auf den Plan kam und die Bücher immer mehr in den Hintergrund rückten, merkte ich, dass mir diese Wendung überhaupt micht gefiel und als dann die nächsten 100 Seiten DSDTB als Theaterstück zusammengefasst, nochmals erzählt wurde, war ich sogar etwas enttäuscht !!


    Uiuiui, da bin ich wohl eine der Wenigen, der das Buch durchweg gefallen hat. Das Theaterstück hat mir z.B. richtig gut gefallen. Es ist ja auch kein reiner Abklatsch des Vorgängerbandes, sondern erzählt die Ereignisse auf spannende, vor allem aber andere Weise noch einmal. Bei dem Gedanken an tanzende Buchlinge, Tenöre schmetternde Bücherjäger und einen jodelnden Hildegunst muss ich immer noch blöde grinsen. :breitgrins:

  • @Bimo : Das stimmt, diese Vorstellung ist an sich ja auch ganz schön und lustig finde ich es auch, aber ich hab DSDTB ja schon gelesen - mehrmals gelesen - und es muss jetzt, da man glaubt, das es endlich weitergeht, nicht nochmals 50 Seiten füllen.... :rollen:


    Aber ich finde es schön, das es auch Leser gibt ( und davon wird es ja mehrere geben ) denen das Buch komplett gefällt. So muss es sein und ich beneide euch um ein weiteres gutes Moers-Buch im Regal :smile: Bei mir steht es leider anders drin...

    Mein Patronus ist eine Büchereule

  • Ich habe mich beim Lesen auch gefragt, ob es vielleicht von Nachteil war direkt vorher noch mal DSDTB zu lesen. Vielleicht hätte man die Seiten mehr genossen, wenn man die Geschichte nicht mehr soo präsent hatte.

    ~ The world is quiet here ~

  • Meine Meinung
    Moers neustes Werk hat mich leider ziemlich enttäuscht. Dabei fängt es so gut an. Schon nach den ersten Seiten habe ich mich heimisch gefühlt und schon einige Male lachen müssen. Die Wortspiele waren köstlich und Mythenmetz' selbstironische Erzählweise wieder mal sehr gelungen.


    Aber als der berühmte Lindwurm in Buchhaim ankam, war für mich die Luft raus. Moers ergeht sich in Beschreibungen der Stadt, es gibt kaum eine Handlung und wirklich Neues leider auch nicht. Am Anfang war es ja noch ganz nett, die Veränderungen in der Stadt zu beobachten, aber irgendwann wurde es doch etwas langweilig. Ein kleiner Lichtblick tat sich auf, als Mythenmetz in Kibitzers Antiquariat geht, aber leider war er danach schon wieder erloschen.


    Denn dann wird die gesamte Geschichte des ersten Buches als Theaterstück nacherzählt und zu diesem Zeitpunkt kam ich mir einfach nur verarscht vor. Über 50 Seiten lang wird schlicht und einfach die gesamte Handlung des ersten Teils wieder aufgerollt …wozu? Und dabei noch in einem derart schlechten Schreibstil, dass ich tatsächlich daran gezweifelt habe, dass Moers das selbst verfasst hat. Ständige Wiederholungen, langweilige Beschreibungen und keinerlei Handlung machen diesen Abschnitt zu keinem besonderen Vergnügen. "Die Stadt der träumenden Bücher" habe ich übrigens vorher nicht noch einmal gelesen.


    Und dann geht es weiter mit Mythenmetz' Studien zu dem Phänomen Puppetismus. Auch das nicht handlungsfördernd, aber wenigstens teilweise amüsant. Eigentlich hatte ich das Buch schon fast aufgegeben, als Moers kurz vor Schluss doch wieder zu seinem Orm zurückfand. Ab dem Zeitpunkt, zu dem die Handlung tatsächlich weitergeht (bzw. eigentlich erst beginnt), wurde ich wieder bestens unterhalten.


    Moers schreibt in dem Nachwort: „Alles Bisherige war nur Ouvertüre.“ Stimmt, das ganze Buch liest sich wie eine einzige Einleitung. Es ist nicht das schlechteste Buch aller Zeiten, dafür sind die Zeichnungen viel zu toll und die Welt, die Moers erschafft, viel zu fantasievoll. Aber von dem Autor, der „Die Stadt der träumenden Bücher“ erschaffen hat, habe ich deutlich mehr erwartet.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Nachdem ich den neuen Hildegunst kaum aus der Hand legen konnte, immer in der Hoffnung auf die große Spannung des Erstlings, kann ich nun auch etwas dazu sagen.


    Auf der einen Seite muss ich sagen, dass ich wieder begeistert bin von der liebevollen und detaillierten Beschreibung von Buchaim und den Charakteren und dass es unheimlich viele tolle sprachliche Wendungen gibt die mir im Gedächtnis geblieben sind. Gerade die Selbstironie, die mondy schon anspricht, gefällt mir außerordentlich gut.
    Lesenswert ist das Buch daher auf jeden Fall. Prädikat literarisch wertvoll absolut verdient.


    Auf der anderen Seite steht leider die Handlung, oder besser gesagt das Ausbleiben einer Handlung. Bis zum Treffen mit Kibitzer und der Schreckse war ich noch der Meinung, dass Hildegunst sich die Karte schnappt und das Labyrinth erkundet, dass er entführt wird oder anderweitig ins Labyrinth der Träumenden Bücher gelangt und dass es dann "losgeht". Spätestens bei der ausufernden Beschreibung des Puppetismus fühlte ich mich als Leser aber inhaltlich doch betrogen. Zwar macht es immer noch Spaß das Ganze zu lesen und bietet einige interessante Kritik an Verarbeitung literarischer Werke, aber wer den Erstling gelesen hat kennt die Geschichte bereits und bekommt sie dann in Kurzfassung noch einmal präsentiert. Aber warum? Für die Handlung des Buches ist es nur vonnöten, wenn man "Die Stadt der Träumenden Bücher" nicht gelesen hat, ansonsten fühlt man sich tatsächlich ein wenig so, als ob man den Film zu einem Buch sieht, das man schon gelesen hat.


    Insgesamt finde ich, dass man es immer noch mit einem sehr liebevollen Werk von Moers zu tun hat, dass sprachlich definitiv auf einer Ebene mit den 13 1/2 Leben des Käptn Blaubär und der Stadt der Träumenden Bücher mithalten kann, dass aber inhaltlich viel zu wenig Neues bietet und tatsächlich wie ein ausufernder Prolog zu einem Zweitwerk wirkt. Warum man dieses dann unbedingt einzeln herausgeben muss, ist mir nur mit finanziellen Gründen erklärbar. Hätte man es mit einem inhaltlich starken zweiten Teil verbunden, würde ich garantiert zwei Punkte mehr geben, so wird einem leider nur eine charmante Zusammenfassung des ersten Buches geboten. Das ist irgendwie noch alles sehr gut geschrieben und mit einigem Witz, aber es fehlt einfach die Handlung. Besonders das Vollpacken des Buches mit Hildegunst Notizen deutet irgendwie darauf hin, dass man nur irgendwie 350-400 Seiten füllen wollte, um aus einem Buch zwei machen zu können.


    Insgesamt also: 2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:
    Schade, da hätte man deutlich mehr draus machen können/müssen. Bietet mir Moers einen guten zweiten Teil bin ich aber versöhnt.

  • Ich habe das Hörbuch gestern beendet, Rezi folgt noch, aber in Kürze kann ich schon sagen, dass mir das Buch wieder sehr gut gefallen hat. Ich wusste aber auch schon vorab, was mich am Ende des Buches erwarten würde, das macht möglicherweise schon etwas aus.


    Ich setze lieber mal einen Spoiler zu viel als zu wenig: :breitgrins:


    Den

    fand ich genial, den

    auch total klasse.


    Das Theaterstück, was vielen ja nicht so gefiel, fand ich absolut gelungen.


    Sehr doof fand ich das Nachwort.


    Jetzt spiele ich erstmal ein bisschen mit den Anagrammen :breitgrins:



    Den Rest muss ich mir noch mal in Ruhe angucken :breitgrins:

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • @ Räubertochter: Die hatte ich ja offen gelassen, wegen dem Gewinnspiel, das ist aber inzwischen auch schon vorbei, also ist das ok :zwinker:

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel:

  • Achsoo :breitgrins: Ich hatte aber trotzdem Spaß beim Scrabblen. Und ich kannte sie ja bislang auch nur ausgesprochen, nicht geschrieben :zwinker:

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • Rätseln wir nun herum? Zwei wüsste ich nämlich noch, der eine ist Spanier, der andere Franzose :zwinker:.
    Nochmal zum Buch: Kann es sein, dass sich Moers auch sehr über sich selbst lustig macht, wenn er Hildegunst davon sprechen lässt, dass sich jedes noch so belanglose Zeug verkauft, nur um danach selbst einen vierhundertseitigen Prolog zu verfassen? :breitgrins:

  • Naja, für seine Fans finde ich das einen teuren Spaß. Als TB in Ordnung, aber als so teures HC? Gerade in der momentanen wirtschaftlichen Situation finde/fände ich so einen Spaß unangebracht. Dann sollte er doch lieber vorher mit offenen Karten spielen.

    Die Literatur gibt der Seele Nahrung,<br />sie bessert und tröstet sie.<br /><br />:lesen:<br />Alfred Kerr: Die Biographie

    Einmal editiert, zuletzt von Madicken ()


  • Nochmal zum Buch: Kann es sein, dass sich Moers auch sehr über sich selbst lustig macht, wenn er Hildegunst davon sprechen lässt, dass sich jedes noch so belanglose Zeug verkauft, nur um danach selbst einen vierhundertseitigen Prolog zu verfassen? :breitgrins:


    Ja, stimmt. Und so ähnlich klang es ja, meiner Meinung nach, auch teilweise in dem Bericht an, den Cookie vor ein paar Monaten verlinkt hatte. Nach ca. 3:50 Minuten wird angesprochen, dass die Fans wenig begeistert von dem 400-Seiten Prolog sind und Moers sagt, bzw. schreibt dann dazu, dass vorher alle geklagt haben, dass die Bücher zu schnell zu Ende sind nu meckern sie auch wenn der Prolog zu Ende ist und demnächst (irgendwann) dann das Abenteuer richtig losgeht.


    Ich sehe es aber wie Madicken. 25 Euro für so einen Scherz sind mir nunmal zu teuer, bei einem 10 Euro TB wäre das vermutlich etwas anderes gewesen :rollen:



    In der Kulturzeit vom NDR lief soeben ein kleiner Bericht über das "Phantom" Walter Moers.



    Das Theaterstück, was vielen ja nicht so gefiel, fand ich absolut gelungen.


    Hmm, stimmt. Daran hatte ich noch nicht gedacht.
    Und an sich fand ich das Theater auch gar nicht mal sooo schlimm, mir war es nur einfach zu lange. Da hat es sich wirklich gerächt, kurze Zeit vorher nochmal DSdtB gehört zu haben :rollen: Vermutlich hätte es mir auch etwas besser gefallen, wenn ich die Handlung nicht noch so gut im Kopf gehabt hätte.

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Ich habe nun ca. 300 Seiten des Buches "gelesen", wobei ich es mit den Details nicht so genau nehme. Zum Glück habe ich im Voraus schon einige Meinungen gehört, ansonsten wäre ich wohl sehr enttäuscht gewesen. Aber bisher finde ich es ganz unterhaltsam, auch wenn ich mich frage, wieso Moers überhaupt eine Fortsetzung geschrieben hat, in der nichts passiert...

    //Grösser ist doof//