Das Nibelungenlied

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 11.561 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Annabas.

  • Oh, das geht ja sogar relativ flüssig.
    Zumindest die ersten 3 Zeilen ...


    dar umbe muosen degene :confused:

    [color=darkblue]"Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b

  • Ich habe das Nibelungenlied im Studium durchgenommen und eigentlich nur, weil ich irgendwann dann doch mal ein Mittelhochdeutsch-Seminar belegen musste. Wir haben es in Gruppenarbeit gelesen und besprochen, dh wir haben immer eine bestimmte Menge Verse erst im Original laut vorgelesen, dann eine Übertragung und das Ganze dann besprochen. Das war zuerst langwierig, aber hat sehr viel Spass gemacht. Am Anfang klang alles komisch, aber wir haben uns daran gewöhnt. Das Epos ist voller Witz, man muss es wirklich nur mal laut lesen. Ich hab mich dabei in die MALiteratur verliebt und gleich danach ein Seminar zum Parzival gemacht! :redface: :breitgrins:

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  • Hallo!
    Ich habe am Wochenende den ersten Teil des Nibelungelieds aus der Reihe "Fischer Klassik" gelesen, und bin echt positiv überrascht, wie flüssig sich die (zugegeben nicht in Versmaß) Übersetzung von Helmut Brackert lesen lässt.
    Ich hatte überhaupt keine Vorkenntnisse als ich mit dem Lesen angefangen habe, ich wußte nur aus dem Münster-Tatort, dass Alberich ein Zwerg ist.
    Vielleicht habe ich auch die Hälfte der Symbolik nicht verstanden, wer weiß? Die Anmerkungen zum ersten Teil und den zweiten Teil werde ich auch noch lesen. Spass gemacht hat es auf jeden Fall.


    :winken:
    bibse

    Wear the old coat and buy the new book (Austin Phelps)

  • Hihi, gestartet habe ich diesen Thread vor mehr als 5 Jahren, und mit dem Nibelungenlied begonnen habe ich ... letzten Monat! :elch:
    Außerdem lese ich nicht täglich darin, sondern eher nach Lust und Laune immer mal ein paar Seiten weiter.


    Ich lese es in der zweisprachigen Reclamausgabe - also ich versuche es nur auf Mittelhochdeutsch und schaue nur bei Verständnisschwierigkeiten auf die rechte Seite. Allerdings habe ich auch schon bemerkt, dass manche Wörter, die vermeintlich "eh klar" sind, in Wirklichkeit anders übersetzt werden! Da muss man anscheinend schon aufpassen.


    Aber ich kann bibse nur Recht geben, es macht wirklich Spaß! :winken:


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  • Hallo Bluebell,


    diese zweisprachige Ausgabe haben wir auch im ersten Semester verwendet. Sie ist zitierfähig, damit kannst du nichts falsch machen. Auch das von dir genannte Buch von Ursula Schulze ist sehr empfehlenswert um die Lektür zu vertiefen.


    Mir hat das Nibelungenlied sehr gut gefallen. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen :).


    Liebe Grüße,


    Zam


  • Hihi, gestartet habe ich diesen Thread vor mehr als 5 Jahren, und mit dem Nibelungenlied begonnen habe ich ... letzten Monat! :elch:


    Dann kann ich ja noch hoffen - bei mir subt das Buch seit 2007. :zwinker:
    (Aber ich will es ganz bestimmt bald lesen.)


    Grüße von Annabas :winken:

  • So, nun ist's gelesen: Das Nibelungenlied


    Ich habe es in einer zweisprachigen Ausgabe gelesen - immer auf der linken Seite war das mittelhochdeutsche Original gedruckt (beruhend auf der St. Galler Handschrift), rechts daneben gestellt war die Übertragung von Helmut de Boor.


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    Hilfreich war auf jeden Fall die ausführliche Einleitung - die allerdings recht trocken daherkommt, trotzdem lohnt es sich, sich hier durchzukämpfen. Ich empfehle auch, das Nachwort noch vor dem eigentlichen Liedtext zu lesen - was ich leider nicht gemacht habe und was mich im Nachhinein geärgert hat, denn es sind darin auch einige Erklärungen enthalten, bei denen es gut gewesen wäre, sie vorher zu kennen.


    Ich habe versucht, möglichst viel des Textes im mittelhochdeutschen Original zu lesen, was auch am Anfang überraschend gut gelang. Für weite Teile brauchte ich zunächst die Übertragung nur wenig - ein Umstand, der sich merkwürdigerweise im Lauf des Lesens änderte und der Originaltext wurde schwieriger zu verstehen. Das lag vielleicht auch daran, dass ich durch das Lesen von diversen Interpretationen und Nacherzählungen den Anfang des Nibelungenliedes schon recht gut kannte und ich eigentlich nur Altbekanntes in einer etwas anderen Sprache zu lesen bekam. Ab Kriemhilds Reise nach Osten war ich im Detail nicht mehr so sattelfest - und da wurde das Lesen dann auch schwieriger, so dass ich immer öfter auf die Übertragung spicken musste, um noch alles zu verstehen.


    Überrascht war ich von der Bildhaftigkeit der Beschreibungen - die hatte ich so nicht erwartet. Aber man hat das Geschehen ganz deutlich vor Augen.


    Ich denke, dass es mit einem einmaligen Lesen aber nicht getan ist - das Nibelungenlied scheint ein Text zu sein, der sich mir je nach Lebenszeit immer anders erschließt. Ich mochte die Geschichte schon als Kind, da habe ich sie in "jugendgerechten" Versionen gelesen, später kamen dann auch Prosaübertragungen und romanhafte Interpretationen dazu; und natürlich die vielen Verfilmungen, die es inzwischen von diesem Stoff gibt. Das mittelhochdeutsche Original habe ich nun zum ersten Mal gelesen - ich hatte es zwar schon lange vor, aber immer eine leichte Schwellenangst. Und jetzt nach dem Lesen kann ich sagen, dass für mich persönlich nichts an das Original herangereicht hat.


    Ich werde vermutlich in ein paar Jahren das Buch noch einmal hervorkramen und es erneut lesen - und ich bin sicher, dass mich dann noch andere Dinge darin faszinieren. (Außerdem werde ich mir eine Notiz ins Buch kleben, dass ich das Nachwort unbedingt vor dem eigentlichen Text lesen muss. :zwinker: )


    Michael Köhlmeiers Nacherzählung kenne ich als Hörbuch - und ich war ziemlich entsetzt von seinen Änderungen, die mir sehr willkürlich vorkamen. Eigentlich sind es Verfälschungen - das Original hatte ich damals noch gar nicht gelesen. :sauer:


    Grüße von Annabas :winken:
    (die mit dem Nibelungenlied eine gigantische Leselücke geschlossen hat :freu: )

  • @Annabas
    Das macht richtig Lust. Ich habe auch eine mittelhochdeutsch-neudeutsche Ausgabe hier und habe auch vor ein paar Jahren den Lesestart gewagt. Irgendwie hat es mich aber nicht richtig gezogen und ich habe das Buch wieder weg gelegt.


    Deine Rezension ist ein Grund, es wieder in die Hand zu nehmen :winken:,


    lG
    Alexa

  • Bei mir wurde auch das Interesse geweckt, aber nachdem ich mir das eBook geladen hatte (keine 2-sprachige Ausgabe) kann ich euch, die es gelesen habt, nur bewundern, aber ich kapituliere schon direkt am Anfang :redface:
    Vllt besorge ich mir auch mal irgendwann eine sprachige Ausgabe und probiere es damit...

  • Teetrinker: war das eine rein mittelhochdeutsche Ausgabe? Da wäre ich vermutlich auch irgendwann ausgestiegen. Ich habe die Hilfestellung der übertragenen Fassung schon gebraucht.



    Deine Rezension ist ein Grund, es wieder in die Hand zu nehmen :winken:


    Das würde mich freuen. :winken:


    Ich grüble immer noch über den Text nach und habe mir überlegt, was mir bei diesem Lesen so gefallen hat.
    Als Kind fand ich natürlich die Siegfriedsage mit den Zwergen und Drachen toll. Später mochte ich die Liebesgeschichte.
    Und noch später interessierte mich Brunhild als starker Frauencharakter.
    Diesmal fand ich besonders faszinierend, wie unausweichlich alle auf den Untergang zusteuern - mit sehenden Augen. Im Prinzip fängt alles mit dem Betrug bei der Brautwerbung um Brunhild an. Dieser kleine Stein löst eine Lawine aus, und den Untergang sehen fast alle voraus - und doch kann keiner ihn aufhalten, denn die Protagonisten sind in ihren Rollen fest verhaftet und verhalten sich nach einem Codex (Lehnstreue über Vernunft), aus dem sie nicht heraus können.


    Und bevor ich jetzt ganz ins schwafeln gerate, höre ich auf. :zwinker:


    Grüße von Annabas :winken: