Kerstin Pflieger - Die Alchemie der Unsterblichkeit

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  • Kerstin Pflieger – Die Alchemie der Unsterblichkeit


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    Inhaltsangabe:


    Karlsruhe 1771: Der junge Icherios Ceihn ist Inspektor der Stadtwache, sein Interesse allerdings gilt mehr der Wissenschaft, besonders der Alchemie. Trotz seiner mangelnden praktischen Erfahrung als Ermittler bei Verbrechen bekommt er einen wichtigen Auftrag: in Dornfelde, einem Städtchen im Schwarzwald, wurden drei grausame Morde verübt. Ceihn macht sich auf den Weg und landet in einer Welt voller mythischer Gestalten, die sein gelehrter Verstand bisher in das Reich der Legenden verwiesen hatte. Allerdings ist er Wissenschaftler genug, um das Auftauchen z. B. von blutrünstigen Irrlichtern oder Ghoulen als Beweis für deren Existenz anzunehmen (und vor ihnen davonzurennen). Ceihn akzeptiert, dass Dornfelde anders ist und nimmt seine Ermittlungen auf – nicht zu früh, denn inzwischen wurde eine weitere Leiche gefunden ...


    Es gibt ein weiteres Abenteuer mit Icherios Ceihn, das im Dezember 2011 erscheinen wird:
    Der Krähenturm


    Der erste Satz:


    „Darum werden ihre Plagen auf einen Tag kommen: Tod, Leid und Hunger; mit Feuer wird sie verbrannt werden; denn stark ist Gott der Herr, der sie richten wird.“


    Meine Meinung zum Buch:


    :anbet::tipp::freu:


    Ich habe mich beim Lesen vor Begeisterung überschlagen. Leider hatte ich in den letzten Tagen nur sehr eingeschränkt Zugang ins Internet, sonst hätte ich einen Live-Lesethread angefangen und euch zugeschwallt. :zwinker:


    Aber so muss ich euch dieses Buch eben mit dieser Rezi ans Herz legen. Es ist mal wieder ein Beweis dafür, dass man – will man von unheimlichen Gegenden und Geschehnissen erzählen – gar nicht weit in die Ferne schweifen muss, sondern dass man direkt vor der Haustür die besten Lösungen finden kann. Denn der Schwarzwald, wie Kerstin Pflieger ihn beschreibt, hat alles, was man für eine gruselige Geschichte braucht, nicht umsonst hat er ja mal diesen Namen bekommen. Ich selbst habe mich noch zusätzlich darüber gefreut, dass ich Teile der beschriebenen Gegenden kenne: in der Schönmünz habe ich auch schon die Füße gebadet. Leider konnte ich den „Sängerkopf“, einen Berg in der Geschichte, auf dem die Autorin die „Porta Obscura“ ansiedelt, nicht finden, hier hat die Autorin ihre Phantasie spielen lassen. Allerdings habe ich ihr den Namen sofort abgenommen, er klingt wirklich so, wie die Berge im Schwarzwald öfters heißen.


    Icherios Ceihn ist eine wunderbare Figur. Als Leser musste ich öfters schmunzeln, wie sein gelehrtes Weltbild immer mehr ins Wanken gerät, denn in Dornfelde tummelt sich alles, was es eigentlich nicht gibt: gruselige Geister wie Ghoule, Irrlichter oder sogar ein Blutdämon; gute Geister wie die Seemännchen; normale Gespenster wie die Grabende Helene und nicht zuletzt auch Werwölfe, Warge, Vampire und – Menschen. Ja, die gibt es auch. Wie das alles auf einen wissenschaftlichen Geist wirkt, kann man sich ja vorstellen. :breitgrins:
    Icherios Ceihn ist liebenswert skurril dargestellt, irgendwie hatte ich bei ihm immer Johnny Depp in seiner Rolle in „Sleepy Hollow“ vor Augen. Außerdem besitzt er eine käseverliebte, zahme Hausratte namens Maleficium, die sich im Lauf der Geschichte zu einer echten Spürratte entwickelt und sich zum Schluss sehr eigenartig (und für den weiteren Band verheißungsvoll) verändert ... mehr verrate ich aber nicht.


    Die Spannung steigert sich im Buch immer weiter und hängt niemals durch. Die Kombination aus Krimi- und Mystery-Spannung hat mir sehr gut gefallen. Überhaupt nimmt die Krimihandlung und die Ermittlungen des Inspektors einen erfreulich großen Raum ein und ist nicht nur Alibi für eine der üblichen Werwolf-Vampir-Varianten. Die Lösung der Mordfälle hat mir ebenfalls gut gefallen, auf diese hat die Autorin genauso viel Sorgfalt gelegt wie auf die Entwicklung der phantastischen Welt in Dornfelde. Man nähert sich zwar mit Icherios Ceihn langsam an die Lösung an so dass diese nicht mehr überrascht, aber das WER wird wirklich erst auf den letzten Seiten des Buches gelüftet.


    Am Anfang hatte ich ein bisschen die Befürchtung, das Buch würde sich auch stark an Jugendliche wenden, und mit den gerade boomenden All-Age-Geschichten kann ich meistens nicht so viel anfangen. (Ich weiß nicht, wie ich darauf gekommen bin, vielleicht wegen des Covers.) Aber das hat sich nicht bewahrheitet, das Buch können zwar Jugendliche durchaus lesen, aber es ist keine Geschichte ums Erwachsenwerden. Ceihn ist zwar jung, aber alt genug, um schon Berufserfahrung und eine Vergangenheit zu haben.


    Vom Stil her lässt sich das Buch bestens lesen. Hauptsächlich wird aus der Sicht von Icherios Ceihn erzählt, in einigen kurzen Abschnitten erfahren wir auch die Gedanken des Täters. Aber das kommt im ganzen Buch nur drei- oder viermal vor.


    Es gibt zwar einen Folgeband (Der Krähenturm, angekündigt auf Dezember 2011), aber es scheint sich nicht um eine Fortsetzung dieser Geschichte zu handeln. Der Dornfelde-Fall ist aufgeklärt und Icherios Ceihn muss sich am Ende der Geschichte einem Geheimnis aus seiner eigenen Vergangenheit stellen. Darum wird sich vermutlich der nächste Band drehen – den ich schon vorbestellt habe. :klatschen:


    Meine Bewertung: 5rattenUNBEDINGT LESEN!


    Viele Grüße von Annabas :winken:

    Einmal editiert, zuletzt von Annabas ()

  • Ärgh. Ich hatte gehofft, einen Verriss vorzufinden. Jetzt muss ich mir das aber unbedingt mal näher ansehen. Von "Sleepy Hollow" an sich war ich nicht so wahnsinnig angetan, aber Johnny Depp und seine Figur fand ich echt genial.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Ärgh. Ich hatte gehofft, einen Verriss vorzufinden.


    :err: Ich habe das Buch mal geschwind auf meine Wunschliste gesetzt - offensichtlich hält es ja, was das Cover verspricht. Danke für die Rezi :winken:

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • Auf meiner Wunschliste ist es jetzt auch gelandet. Klingt jedenfalls sehr vielversprechend. ;)

    Mögest du dir die Zeit nehmen, die stillen Wunder zu feiern, die in der lauten Welt keine Bewunderer haben. ~ Altirischer Segenswunsch

  • Das freut mich, wenn meine Rezi ein paar Leute zum Lesen animiert. Ich würde es am liebsten allen Leuten aufdrängen. :zwinker:
    Aber es ist soooo toll!


    Grüße von Annabas :winken:

  • Ich geb hier noch meinen Senf dazu :breitgrins:


    Inhalt:


    Der junge Student Icherios wird in ein abgeschiedenes Dorf im tiefsten Schwarzwald entsendet um eine brutale Mordserie aufzuklären. Hofft er anfangs noch, auf diese Weise eine Zulassung zum Medizinstudium zu erhalten, so ist dieses angesichts von Vampiren, Werwölfen und Irrlichtern bald vergessen.
    Doch als hätte Icherios mit feindseligen Einwohnern, irrsinnigen Mädchen und reimenden Geistern nicht schon genug zu tun, gehen die Morde weiter und es scheint, als sei Icherios nicht in der Lage, den Mörder zu finden...


    Meine Meinung:


    "Die Alchemie der Unsterblichkeit" von Kerstin Pflieger vereint historischen Roman, Krimi und Fantasy zu einem guten Lesevergnügen.


    Das Setting um 1771 hat die Autorin in diesem Buch zwar nicht detailgetreu herausgearbeitet, jedoch ging sie mit der Umgebung um, als würde es in unserer Zeit spielen. So fühlte ich mich dennoch rasch in die Zeit der Kutschen und elegant gekleideten Männer versetzt.
    Icherios ist ein Charakter, mit dem man sich gerne beschäftigt und der genau in diese Zeit des Aufbruchs hineinpasst. So ist sein Leitspruch der Satz "Die höchste Tugend ist die Freiheit von Emotionen", er ist ein Kind der Aufklärung und ein Rationalist. Ein Rationalist, der plötzlich von mythologischen Wesen umgeben ist.


    Leider fehlt Pflieger ab und zu noch der Tiefgang. So ist mir zum Beispiel die Sprache noch immer ein Spürchen zu modern und obwohl es eine spannende Geschichte ist, ist sie nicht immer packend. Man hätte den Spannungsaufbau etwas weiter ausarbeiten dürfen. Auch die Auflösung des Kriminalfalles ist zu Ende hin vorhersehbar.
    Trotzdem weist "Die Alchemie der Unsterblichkeit" einige gut gesetzte Twist aus und viele Charaktere sind nicht das, was man anfangs von ihnen denken mag. Ebenfalls folgen die Charakterentwicklungen nicht den üblichen Mustern, die Autorin schafft es, zu überraschen.


    Obwohl ich mit dem Buch lange nicht wirklich vorangekommen bin, habe ich es gerne gelesen. Vor allem Pfliegers Figuren haben es mir angetan. Man erfährt einiges über die Alchemie und schnappt sogar noch ein paar Brocken über das Leben im 18ten Jahrhunder auf. So kommen auch hier die Hexenverbrennungen zur Sprache und man liegt im Streit zwischen Religion und Aufklärung.


    All diese Aspekte, auch den Fantasyteil, hat Kerstin Pflieger gekonnt zusammen gemischt. Das Setting war sehr passend und es hat mir gefallen, einen Fantasytitel zu lesen, der in der hiesigen Umgebung spielt. Leider sind im Buch relativ viele Rechtschreibfehler zu finden, da sollte der Lektor sich mal an die Nase fassen. Mich persönlich störte das.


    Fazit:


    Ein Buch, das für jeden etwas bereit hält. Vor allem Leser, die Bücher mit einem realen bzw. historischen Hintergrund schätzen, sollten an "Die Alchemie der Unsterblichkeit" nicht vorbeigehen. Ansonsten ist das Buch angenehm anders.


    4ratten

    //Grösser ist doof//

  • Die Informationen innerhalb der Spoilermarkierungen kann man mitlesen, muss es aber nicht tun. Sie enthalten keinen Geheimnisverrat, sondern lediglich weitere Informationen zu Personen und Handlungsverlauf.


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    Kerstin Pflieger: Die Alchemie der Unsterblichkeit, München 2011, Wilhelm Goldmann Verlag, ISBN: 978-3-442-47483-7, Softcover, 351 Seiten, Format: 20,6 x 13,4 x 3,2 cm, EUR 12,00 [D] , EUR 12,40 [A], CHF 17,90.


    „Vor weniger als einer Woche hätte er über Irrlichter, Vampire, Ghoule, Geister und Werwölfe gelacht und sie im festen Glauben an die Erkenntnisse der Wissenschaft als einfachen Aberglauben abgetan. Nun fürchtete er sich vor Irrlichtern und sehnte sich magische Wölfe herbei. (...) Er hoffte, dass von seinem rationalen Verstand etwas übrig war, sollte er jemals nach Karlsruhe zurückkehren.“ (Seite 182)


    Karlsruhe, 1771. Die Gegend wird von einer Hungersnot geplagt. Der junge Icherios Ceihn haust unter ärmlichen Bedingungen in einer Kellerwohnung und wartet auf einen Studienplatz für Medizin. Er könnte es besser haben: Er müsste nur in die Firma seines Vaters eintreten. Doch er will kein Getreidehändler werden. Verhungern will er allerdings auch nicht, also nimmt er einen Auftrag des Ordo Occulto, einem geheimen Orden der Rosenkreuzer an.


    Ausgestattet mit einer üppigen Reisekasse und einem Minimum an Informationen schickt ihn der Orden in ein Dorf im Schwarzwald. Der Fürst Calan von Sohon hat um Hilfe gebeten bei der Aufklärung zweier bestialischer Morde, die einen rituellen Hintergrund haben könnten.



    Niemand hat ihm explizit gesagt, dass Dornfelde im Dunklen Territorium liegt, einer Gegend, die aus gutem Grund von den Menschen gemieden wird. Erst kann und will der rational denkende Icherios nicht glauben, was er da sieht. Und erst recht nicht, was die Leute ihm erzählen. Doch mit seiner Überzeugung, dass es für alles eine wissenschaftliche Erklärung gibt, kommt er hier nicht weit. Im Dunklen Territorium existiert tatsächlich all das, was er bislang für Phantasiegestalten aus Gruselgeschichten gehalten hat: Vampire und Werwölfe, menschenfressende Irrlichter, Geister und Ghoule. Und eine Spezies, von der er noch nie etwas gehört hat: die Worge. Das sind riesige, blutdurstige und kampferprobte Wölfe mit überlangen Fangzähnen.


    Man quartiert Icherios im Haus des Bürgermeisters Arken ein.


    Wenigstens sind die Bewohner dieses Haushalts – bis auf das Gespenst, natürlich – Menschen. Der Fürstenclan dagegen besteht ausnahmslos aus Vampiren. Die Männer und Frauen für die groben Arbeiten im Dorf sind Werwölfe. Irgendwie haben sich die verschiedenen „Bevölkerungsgruppen“ miteinander arrangiert, auch wenn sie sich misstrauisch gegenüberstehen.


    Dem Dorfpfarrer wäre es allerdings am liebsten, wenn das ganze nichtmenschliche Gesindel vom Angesicht der Erde verschwinden würde. Und so stört es ihn nicht besonders, dass der Serienmörder fleißig weitermacht und abwechselnd einen Vampir und einen Werwolf tötet.


    Auch andere Dorfbewohner haben ihre Gründe, nicht mit „Inspektor“ Icherios zu kooperieren. Und so rennt der arme Kerl bei seinen Ermittlungen ständig gegen eine Wand.



    Im Gegensatz zu Inspektor Ceihn ahnt der Leser ziemlich früh, wer hinter den Serienmorden steckt. Aber die Welt, die Kerstin Pflieger hier geschaffen hat, ist so phantasievoll, schaurig-schön und wild, dass das gar kein Drama ist. Gerne begleiten wir Icherios und seine wenigen Getreuen bei ihren haarsträubenden Abenteuern und sehen zu, wie er’s wieder mal vermasselt.


    Als Icherios schließlich allen Widerständen zum Trotz herausfindet, was die Honoratioren im Dorf so alles zu verbergen haben, kennt er auch den Täter. Aber wird er dieser Person das Handwerk legen können ehe sie ihr finsteres Werk vollenden kann?


    Wer bei dem Namen des Helden Ichabod Crane aus „Sleepy Hollow“ denken muss, liegt richtig. Der Roman ist eine Hommage an die Geschichte von Washington Irving und an Tim Burtons Verfilmung aus dem Jahr 1999. Dabei ist er kein Abklatsch seiner prominenten Vorbilder geworden, sondern ein eigenständiges Werk. Wer den Film kennt, wird bei Icherios Ceihn manchmal Johnny Depp in seiner Rolle als Ichabod Crane vor Augen haben. Nun, es gibt Schlimmeres ... ;)


    Johnny Depp trifft also auf die Ureinwohner der Schauermärchen – und das mitten im Schwarzwald! Zumindest als Leser aus dem süddeutschen Raum kann man kaum umhin, sich nun badisch schwätzende Vampire und Werwölfe vorzustellen. Diese Gedanken sollte man allerdings schleunigst verdrängen, denn das nähme den unheimlichen Gestalten viel von ihrer Düsternis. Heute ist man als Leser ja dankbar, wenn man mal wieder so richtig sinistere Blutsauger und gefährliche Wolfsmenschen präsentiert bekommt und keine blässlichen Weicheier. Das Personal in Kerstin Pfliegers Mystery-Krimi gehört definitiv nicht in die Kategorie „Kuschelmonster“. Und das ist gut so.


    Überbordende Phantasie kann man dem Roman ebenfalls bescheinigen sowie ein atemberaubendes Tempo, einen Schuss Humor und gruselig-brutale (Mord-)Szenen, die nichts für zart besaitete Gemüter sind. Der Held ist kein Übermensch, sondern ein etwas unsicherer und linkischer junger Mann, der die ganze Zeit glaubt, im falschen Film zu sein. Ist er ja auch: ein Skeptiker im Horrorland.


    Wer es gewöhnt ist, genau auf die Sprache zu achten, dem werden ein paar vermeidbare Wiederholungen und Satzfehler auffallen. Im 1. Kapitel nervt der Ordenschronist mit seinem ständigen „Jetzo“. Beim großen Showdown stolpert man mehrfach hintereinander über die Formulierung „der junge Gelehrte“. Ja, schon klar: Man kann nicht immer nur „Icherios“ schreiben. Das wird ja auch fad. Das ist jetzt nichts, was das Lesevergnügen nachhaltig beeinträchtigt. Aber es soll hier nicht unerwähnt bleiben.


    Ein netter Service ist das übersichtliche Personenverzeichnis im Anhang. Auch wenn es sich um Ungeheuer aus dem Schwarzwald handelt, haben sie doch exotisch-komplizierte Phantasienamen, die man sich nicht so einfach merken kann. Nützlich ist auch Glossar, das kurz und knackig ein paar weniger bekannte Begriffe erklärt.


    Laut Klappentext ist der Band der Beginn einer neuen Mystery-Serie. Das könnte in der Tat amüsant werden. Originell ist Icherios’ Welt allemal. Außerdem wüsste man jetzt schon gern, wie „der junge Gelehrte“ zu seinen Narben gekommen ist, wer seinen Kumpel Vallentin getötet hat – und was auf einmal mit seiner Ratte Maleficium los ist ...


    Die Autorin:
    Kerstin Pflieger wurde 1980 in Neuss geboren und wuchs in einer Surferfamilie auf. Durch Reisen an die Küsten Europas, Afrikas und Asiens lernte sie unterschiedliche Kulturen und Denkweisen kennen. Nach dem Abitur studierte sie Biologie in Heidelberg und arbeitet unter anderem für ein Institut zur biologischen Stechmückenbekämpfung. Kerstin Pflieger lebt mit ihren Hunden im Landkreis Heilbronn.

  • In der Stadtbibliothek hatten sie den Roman und daher hab ich ihn mir ausgeliehen. Bisher gefällt es mir recht gut, vor allem die Atmosphäre die, die Autorin aufbaut mag ich sehr. Angenehm finde ich auch das der Roman in Deutschland spielt. Dieses manchmal etwas aufgesetzte "Es muss unbedingt in England Spielen" so mancher Deutscher Autoren kann hi und da doch etwas nerven. Allerdings stell ich mir aus irgendeinem Grund trotzdem die Ganze Zeit neblige Straßenzüge vor :breitgrins: Und irgendwie will sich bei mir auch nicht das Gefühl ein stellen das der Roman im 18. Jahrhundert spielt. Aber ich glaube das liegt daran das ich ihn irgendwie im Vorfeld schon in die falsche Zeit gepackt hatte. Da ich noch nicht sehr weit gekommen bin, kann ich natürlich noch nicht einschätzen wie sich das entwickeln wird, allerdings hab ich schon große Lust bekommen weiter zu lesen!

  • Ich bin wirklich begeistert! Die Autorin baut genau die richtige Mischung aus leichtem Grusel und Düsterer Atmohspäre auf ohne dabei richtig Grausam zu werden. Die Hauptfigur mag ich sehr und ich hoffe für ihn das er hinter das Geheimnis kommt bevor es ihn doch noch erwischt ;) Sleepey Hollow... daher *g* ich hab schon überlegt warum mir das ein oder andre doch irgendwie vertraut ist, ich finde aber das man dennoch Eigenständigkeit wiedererkennt. Hommage ja, aber eben keine Eins zu Eins Wiederholung!
    Ich muss sagen das ich momentan was den Bösewicht angeht ein bissl auf dem Schlauch stehe, ich hab zwar eine Ahnung aber mal sehen^^


    Mir macht das Lesen einen heidenspaß und ich freu mich das es von Icherios noch mehr zu lesen geben wird - ich bin auf jedenfall dabei! Jetzt werd ich aber erstmal weiterlsen, ich möchte unbedingt erfahren was noch passieren wird :nikolaus:

  • Eine schaurig schöne Gothic Novel aus Deutschen Landen. Ich bin begeistert! Vampire, Werwölfe und ein geheimnisvolles Dorf. Der obligatorische Vampirfürst :breitgrins: holde Damen mit dem Hang unschuldige Burschen zu verführen, eben jener Bursche (nicht ganz ohne Laster), der gar zu sehr auf die Naturwissenschaften pocht und sein blaues Wunder erlebt. Selten hab ich mich so gut unterhalten gefühlt!
    Icherios ist eine Figur die mir schon auf der ersten Seite sympathisch wurde, er versucht sein Leben in die Hand zu nehmen und auch seinen Prinzipien treu zu bleiben, das finde ich sehr mutig von ihm! Als er sich ins Ungewisse aufmacht lässt er sich nicht beirren und das obwohl er auch immer wieder Angst hat! Die andren Figuren sind wohlbedacht gesetzt und geben einem so manches köstliche Rätsel auf. Ich hatte jede Menge Spaß daran Icherios Ermittlungen zu verfolgen. Gerade wenn es ausweglos zu sein schien und immer mehr auf den jungen Mann einstürmte ist Frau Pflieger in Höchstform! Es geht eben nichts über einen gepflegten schaurig schönen Roman der es irgendwie schafft das rechte Maß zu halten. Ein bisschen schaurig ohne zu übertreiben, eine kleine Prise Erotik ohne ab zu driften und alles passt ineinander, nirgends ein Wort zu viel oder zu wenig,es passte einfach!
    Unbedingt mehr davon!


    5ratten


  • Unbedingt mehr davon!


    :five:
    Ich ärgere mich schon, dass ich den nächsten Band auf die SLW-Liste 2012 gesetzt habe und nicht gleich anfangen kann zu lesen. Naja, selber schuld.


    Grüße von Annabas :winken:

  • Ich habs heute zu Weihnachten bekommen! :klatschen: :klatschen:
    Bin schon sooooo gespannt! Das Cover allein ist schon so toll!

    Mögest du dir die Zeit nehmen, die stillen Wunder zu feiern, die in der lauten Welt keine Bewunderer haben. ~ Altirischer Segenswunsch

  • Heute habe ich angefangen zu lesen. Und was soll ich sagen, ich süchtel jetzt schon ein wenig. Ich bin zwar erst auf Seite 42, aber der Schreibstil ist sehr flüssig und ich hab alles direkt vor Augen. Auch die mit Unrat verseuchten Straßen, die hungernden Menschen und die allgemein herrschende Hungersnot und Armut. Aber das war ja nun mal zu der Zeit so.


    Die Atmosphäre ist ja eher düster, aber genau das finde ich so toll. Es passt zu dem diesigen, kalten Nebelwetter, das bei mir gerade herrscht. Da freut man sich heute Abend dann umso mehr auf das Sofa, den heißen Tee und eine kuschelige Decke und dann wird natürlich auch gleich weitergeschmökert.

    Mögest du dir die Zeit nehmen, die stillen Wunder zu feiern, die in der lauten Welt keine Bewunderer haben. ~ Altirischer Segenswunsch

  • Der junge Intellektuelle Icherios Ceihn lebt in Karlsruhe im 18 Jahrhundert. Die Menschen in der Stadt Leiden unter Armut und Hunger und auch Icherios ist oft knapp bei Kasse. Er kommt zwar aus einer wohlhabenden Familie möchte aber lieber auf eigenen Beinen stehen und nimmt von seinem Vater keine Hilfe an. Er träumt von einem Studium der Medizin wurde aber schon öfter abgelehnt. So hat er zur Zeit einen Job bei der Stadtwache als Inspektor und wird nun von seinem Arbeitgeber in den Schwarzwald geschickt um dort eine Reihe von Morden aufzuklären.Im Dorf angekommen sieht sich der junge Gelehrte verschiedenen Lebewesen gegenüber die sein Weltbild kurzfristig verstören.


    Meine Meinung:


    Der Gelehrte Icherios war mir gleich sympathisch mit seiner tollpatschigen und naiven Art die er an den Tag gelegt hat. Ein ganz und gar nicht Perfekter Ermittler der auch mit der Sucht zum Laudanum sehr aus der Rolle der sonstigen Ermittler fällt. Die Entwicklung die er während der Geschichte gemacht hat konnte ich manchmal nicht ganz nachvollziehen manchmal wirkte er so als hätte er eine gespaltene Persönlichkeit.


    Mit den anderen Protagonisten bin ich leider nicht ganz so warm geworden, manch einer war zu perfekt wie Loretta andere haben sich gar nicht erst ins Innenleben schauen lassen.


    Gefallen haben mir die Beschreibungen der verschiedenen Wesen in dem Buch, vor allem habe ich dort auch Wesen entdeckt die mir nicht so geläufig waren wie z.B. die Worge. Auch die Vielfalt der verschiedenen Wesen hat mir gut gefallen, vor allem das sie nicht alle nach einem schwarz/weiß Modell geordnet waren sondern jeder sehr individuell.


    Die Beschreibung der Kulisse im Buch war sehr schön manchmal hatte ich das Gefühl das ich auch gerade dort bin egal ob in dem Wald oder auf den Straßen in Karlsruhe.


    Schade fand ich es das ich doch sehr früh den Mörder enttarnt hatte... Und bei dem Schluß Kampf hätte ich mir doch mehr Spannung gewünscht, schließlich hat die Autorin in dem Buch bewiesen das sie Kampfszenen wesentlich besser beschreiben kann als sie es am Ende getan hat.


    Das Buch hat mich gut unterhalten und die Mischung zwischen Krimi und Fantasie ist der Autorin gut gelungen, den Nachfolger des Buches werde ich mir auf jeden Fall kaufen um die Geschichte weiter zu verfolgen auch wenn dieses Buch für sich, eine abgeschlossene Geschichte ist.

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    Zum Inhalt:
    1771: Icherios Ceihn ist ein Inspektor der Stadtwache in Karlsruhe. Er wird von seinem Mentor gebeten, in Dornfelde im Schwarzwald bei der Aufklärung einer Mordserie zu helfen. Icherios willigt ein und macht sich auf den Weg, doch er muss schon bald erkennen, dass ihm einige Details verschwiegen wurden. In Dornfelde macht er Bekanntschaft mit Vampiren, Werwölfen, Irrlichtern und anderen seltsamen Gestalten, die er früher immer für Legenden gehalten hat. Auch ist schon bald sein eigenes Leben bedroht, und er muss erkennen, dass er nicht bei jedem willkommen ist…


    Meine Meinung:
    Ich muss gestehen, dass ich von diesem Buch wirklich sehr positiv überrascht wurde. Anfangs war ich etwas skeptisch und dachte, ich habe wieder einen dieser zahlreichen Vampirromane vor mir, doch dieser Roman ist definitiv anders! Zwar spielen hier auch Vampire eine zentrale Rolle, doch ist die Mischung aus Fantasy und Realität sehr gelungen und die Handlung ist (jedenfalls für mich) wirklich mal neu.
    Zudem ist die Geschichte sehr spannend, und der Leser kann das ganze Buch über miträtseln, wer nun für die Mordserie tatsächlich verantwortlich ist. Die Lösung wird wirklich erst am Ende des Buches verraten, und die Auflösung ist sehr durchdacht und nachvollziehbar.
    Der Protagonist Icherios ist mir während des Lesens immer sympathischer geworden. Er wirkte sehr echt und lebendig, zeigte Gefühle und handelte nach bestem Gewissen. Auch die anderen Figuren sind sehr schön herausgearbeitet, so dass sie nicht oberflächlich und blass wirken, sondern man sich ein richtig gutes Bild von ihnen machen kann.
    Es hat mir viel Spaß gemacht dieses Buch zu lesen, und ich werde hoffentlich bald Gelegenheit haben, den Nachfolger „Krähenturm“ zu lesen!

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