Die meerblauen Schuhe 5 - Kapitel 37 bis Epilog (Seite 401 - 494)

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  • Da ich in den nächsten Tagen wegfahre und meine Notizen nicht mitnehme, schreibe ich jetzt schon meine Eindrücke über den letzten Teil.


    Kingsley muss seinen Pflichten als Familienoberhaupt in jeder Hinsicht nachkommen und Charitys Zukünftigen willkommen heißen. Er lässt kein gutes Haar an ihm, ganz wie ein Vater, der sich an den Gedanken gewöhnen muss, dass seine Tochter langsam erwachsen wird. Ich muss sagen, ich bin froh, dass sich diese Tradition nicht in unseren westlichen Gepflogenheiten wiederfindet :breitgrins:.


    Kings' Zweifel an seiner Tätigkeit legen sich immer mehr. Er fühlt, dass seine Familie es wert ist, von seinem Geld zu profitieren. Er kann ihnen etwas bieten, das ihnen unter normalen Umständen versagt geblieben wäre. Es kommt mir vor, als würde er sie als Entschuldigung nehmen, nicht mit den 419ern aufzuhören, obwohl er sich unbewusst schon längst für diesen Weg entschieden hat, sei es aus eigener Überzeugung oder Bequemlichkeit. Er versucht, Ola und ihre Bedenken wegen seines Jobs aus seinen Gedanken zu löschen und zerreißt ihr Foto. Trotzdem wird ihm langsam bewusst, dass er sich mit all seinem Geld keine ehrlichen Gefühle anderer Menschen erkaufen kann. Das wird ganz besonders deutlich, als er Merit kennen lernt und sich in sie verliebt. Eigentlich wäre das der perfekte Zeitpunkt für den Absprung gewesen, denn Merit macht deutlich, dass sie diese Art des Broterwerbs nicht gutheißt.


    Ab diesem Zeitpunkt überholen sich die Ereignisse. Cash Daddy wird unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden; kurioserweise die gleichen Umstände, unter denen der im Buch bereits genannte General Sani Abacha gestorben sein soll. Von da an blicke ich nicht mehr ganz durch. Protocol Officer bietet Kings die Leitung des 419er-Syndikats an, doch der lehnt ab. Im Epilog besitzt Kings dann eine eigene Firma, die auf den ersten Blick respektabel erscheint, bis plötzlich Mister Winterbottom am Telefon ist. Seine Mutter scheint sich nun auch mit seinen Machenschaften abgefunden zu haben. Das ging für meine Begriffe alles zu schnell.


    Ich bin gespannt, wie ihr das Ende deutet.


  • Kingsley muss seinen Pflichten als Familienoberhaupt in jeder Hinsicht nachkommen und Charitys Zukünftigen willkommen heißen. Er lässt kein gutes Haar an ihm, ganz wie ein Vater, der sich an den Gedanken gewöhnen muss, dass seine Tochter langsam erwachsen wird. Ich muss sagen, ich bin froh, dass sich diese Tradition nicht in unseren westlichen Gepflogenheiten wiederfindet :breitgrins:.


    Da ist was dran. Aber das ist eben die Kehrseite: Kings ist nach dem Tod des Vaters das Familienoberhaupt (das läßt er ja auch seinem Bruder und dann seiner Mutter und Tante Dimma gegenüber ordentlich raushängen) und kommt seinen finanziellen Verpflichtungen der Familie gegenüber mehr als nach. Damit hat er dann auch das Sagen, denn wer die Musik bezahlt, bestimmt auch, was sie spielt. Mal abgesehen davon hatte ich hier durchaus das Gefühl, daß Charity sich auch etwas überstürzt auf die Heiratspläne eingestimmt hat. Vielleicht wird sie Kings irgendwann noch mal dankbar sein, daß er sie vor dieser Handlung bewahrt hat.



    Trotzdem wird ihm langsam bewusst, dass er sich mit all seinem Geld keine ehrlichen Gefühle anderer Menschen erkaufen kann. Das wird ganz besonders deutlich, als er Merit kennen lernt und sich in sie verliebt. Eigentlich wäre das der perfekte Zeitpunkt für den Absprung gewesen, denn Merit macht deutlich, dass sie diese Art des Broterwerbs nicht gutheißt.


    Ja, das wäre ein Absprungzeitpunkt gewesen. Aber andererseits gibt es eben auch genügend Frauen, die sich nicht an einem 419er stören. Und da Merit ihn gründlich abserviert hat, hat er wohl auch für sich keinen Grund mehr gesehen, die Tätigkeit aufzugeben. Wenn sie noch einmal mit ihm gesprochen hätte, hätte sie vielleicht Einfluß nehmen können, aber da war sie ja auch knallhart.



    Ab diesem Zeitpunkt überholen sich die Ereignisse. Cash Daddy wird unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden; kurioserweise die gleichen Umstände, unter denen der im Buch bereits genannte General Sani Abacha gestorben sein soll.


    Da mußte ich doch ein bißchen schmunzeln. Tja, Politik ist ein gefährliches Geschäft in solchen Ländern.



    Von da an blicke ich nicht mehr ganz durch. Protocol Officer bietet Kings die Leitung des 419er-Syndikats an, doch der lehnt ab. Im Epilog besitzt Kings dann eine eigene Firma, die auf den ersten Blick respektabel erscheint, bis plötzlich Mister Winterbottom am Telefon ist. Seine Mutter scheint sich nun auch mit seinen Machenschaften abgefunden zu haben.


    Cash Daddy hatte ihm ja vorher schon geraten, sein Geld im Telekommunikationsbereich oder IT-Business anzulegen, um sich nach außen einen respektablen Anstrich für die Herkunft seines Einkommens zu geben. Und genau das hat er getan. Ich glaube zwar, daß er im ersten Moment das Angebot von Protocol Officer wirklich und ernsthaft ablehnen wollte, aber getan hat er es letztlich nicht. Vielleicht betreibt er das Geschäft nicht mehr in ganz so großem Stil wie Boniface, mit weniger Leuten, um weniger Gefahr zu laufen, damit erwischt zu werden. Aber aufgegeben hat er es nicht. Und seine Mutter akzeptiert seine Machenschaften sicher nicht, d.h., sie würde es nicht tun, wenn sie wüßte, daß er ihnen noch nachgeht. Aber sie sieht jetzt eine schöne Fassade und damit ist der Frieden wiederhergestellt.

    Einmal editiert, zuletzt von Aldawen ()

  • Hallo zusammen,


    Was für ein Ende!



    Cash Daddy hatte ihm ja vorher schon geraten, sein Geld im Telekommunikationsbereich oder IT-Business anzulegen, um sich nach außen einen respektablen Anstrich für die Herkunft seines Einkommens zu geben. Und genau das hat er getan. Ich glaube zwar, daß er im ersten Moment das Angebot von Protocol Officer wirklich und ernsthaft ablehnen wollte, aber getan hat er es letztlich nicht. Vielleicht betreibt er das Geschäft nicht mehr in ganz so großem Stil wie Boniface, mit weniger Leuten, um weniger Gefahr zu laufen, damit erwischt zu werden. Aber aufgegeben hat er es nicht. Und seine Mutter akzeptiert seine Machenschaften sicher nicht, d.h., sie würde es nicht tun, wenn sie wüßte, daß er ihnen noch nachgeht. Aber sie sieht jetzt eine schöne Fassade und damit ist der Frieden wiederhergestellt.


    Ja, genauso habe ich das auch verstanden. Er hat Cash Daddys Rat umgesetzt, eine Fassade aufgebaut, mit dieser seine Mutter beruhigt und macht im "Hinterzimmer" weiter. Und das sogar direkt vor seiner ahnungslosen Mutter. Ganz schön clever. :zwinker:
    Wobei ich selbst allerdings auch bei Cash Daddys Tod dachte, dies ist jetzt endgültig der Punkt, der ihn wieder auf den rechten Weg führt und deshalb auch das Gefühl hatte, das seine Ablehnung in dem Moment schon ernst gemeint war. Besonders, da Azukas Verschwinden vorher und Merits Ablehnung ja beides schon Punkte waren, die ihn verunsichert hatten. Wie Doris, dachte ich gerade bei Merits Verhalten, dass dies die Gelegenheit wird, die ihn zum Absprung bringt und als sie es nicht war, war ich mir bei Cash Daddys Tod dann fast sicher.


    Die Autorin hat das aber auch gut gemacht, denn alles wirkt so positiv, als hätte Kings zu sich selbst zurückgefunden ..... aber dann ruft Winterbottom an!!! Das erinnerte mich an manche Szenen in Filmen, wo man auch denkt, alles ist gut und dann springt kurz vor dem Abspann der totgeglaubte Dorfschreck mit gezücktem Messer auf einen der endlich entspannenden Einwohner, oder so. Und ZACK ist alles dahin. :breitgrins: (Wobei mich das Foto von Thelma eigentlich schon hätte warnen können. Wie hatte er über die leichten Frauen gesagt, mit denen er seine Zeit verbrachte: diese Frauen heißen alle ..., .... und Thelma :zwinker: )


    Dass Kings den Absprung nicht geschafft hat, finde ich schon sehr schade, aber trotz allem finde ich das am Ende doch passend, denn er steckte schon sehr tief da drin, auch von seiner Einstellung her, finde ich. Sein Argument, er tue es für die Familie, fühlte sich irgendwann, für mich zumindest, nicht mehr immer ganz ehrlich an, sondern manchmal wie ein halbherziger schon längst gewohnter Spruch, der nicht immer aus tiefer Überzeugung kam, bzw. auch wie eine glücklich passende Entschuldigung klang, mit der er vielleicht auch sich selbst beruhigte. Die Momente, bei denen ich dann dachte, er hört endlich auf, waren zwar schon ein starker emotionaler Schock für ihn, aber reichten dann wohl doch nicht aus, sein gewohntes Leben wirklich aufzugeben. Im Nachhinein war es dann eher Wunschdenken, dass Kings sich aufgrund der Negativbeispielen irgendwie beeinflussen lassen würde. Irgendwie scheint das doch auch wie eine Sucht zu sein, aus der man nicht mehr so leicht herauskommt, auch wenn der Verstand einem immer wieder sagt, was daran falsch ist. Denn wenn ich daran denke, wie sehr er ausgeflippt ist, als Godfrey ihm mitteilte, er wolle sein Studium beenden und auch lieber Geld verdienen, wurde ja schon deutlich, wie sehr er das eigentlich innerlich ablehnt. Doch wie bei einer Sucht, kann er doch nicht davon lassen.


    Aber ich denke auch, er macht es nicht mehr in so großem Stil. Vorsichtiger ist er wohl doch geworden. Er hat nun eben seine eigene Entscheidung getroffen und da lässt er sich nichts mehr vorschreiben. Er macht von allem etwas, wie es ihm gefällt.


  • Da ist was dran. Aber das ist eben die Kehrseite: Kings ist nach dem Tod des Vaters das Familienoberhaupt (das läßt er ja auch seinem Bruder und dann seiner Mutter und Tante Dimma gegenüber ordentlich raushängen) und kommt seinen finanziellen Verpflichtungen der Familie gegenüber mehr als nach. Damit hat er dann auch das Sagen, denn wer die Musik bezahlt, bestimmt auch, was sie spielt. Mal abgesehen davon hatte ich hier durchaus das Gefühl, daß Charity sich auch etwas überstürzt auf die Heiratspläne eingestimmt hat. Vielleicht wird sie Kings irgendwann noch mal dankbar sein, daß er sie vor dieser Handlung bewahrt hat.


    Charity düfte zu diesem Zeitpunkt ca. 18 Jahre alt gewesen sein und hatte augenscheinlich noch nicht viele ernsthafte Beziehungen. Da ist es kein Wunder, dass sie Männer noch nicht richtig einschätzen kann. Manche Frauen lernen das ohnehin nie :zwinker:. Und mit einer rosaroten Brille vor den Augen sieht man alles noch verklärter. Wobei Kings ja eigentlich auch nicht gerade viele Erfahrungen hat, aber als Mann kann er seine Geschlechtsgenossen sicher besser einschätzen.


    Ja, das wäre ein Absprungzeitpunkt gewesen. Aber andererseits gibt es eben auch genügend Frauen, die sich nicht an einem 419er stören. Und da Merit ihn gründlich abserviert hat, hat er wohl auch für sich keinen Grund mehr gesehen, die Tätigkeit aufzugeben. Wenn sie noch einmal mit ihm gesprochen hätte, hätte sie vielleicht Einfluß nehmen können, aber da war sie ja auch knallhart.


    Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch die Vermutung, dass Merit nochmal mit Kings spricht und ihm von dieser Laufbahn abbringt. Ich glaube, er hätte sich bei der Aussicht auf eine Zukunft mit ihr umstimmen lassen. Er ist ein bisschen der Typ, den man vor Tatsachen stellen und ihm Zeit geben muss, darüber nachzudenken. Nachdem das mit Ola schon nichts wurde, hätte er vielleicht für Merit alles aufgegeben.



    Cash Daddy hatte ihm ja vorher schon geraten, sein Geld im Telekommunikationsbereich oder IT-Business anzulegen, um sich nach außen einen respektablen Anstrich für die Herkunft seines Einkommens zu geben. Und genau das hat er getan. Ich glaube zwar, daß er im ersten Moment das Angebot von Protocol Officer wirklich und ernsthaft ablehnen wollte, aber getan hat er es letztlich nicht. Vielleicht betreibt er das Geschäft nicht mehr in ganz so großem Stil wie Boniface, mit weniger Leuten, um weniger Gefahr zu laufen, damit erwischt zu werden. Aber aufgegeben hat er es nicht. Und seine Mutter akzeptiert seine Machenschaften sicher nicht, d.h., sie würde es nicht tun, wenn sie wüßte, daß er ihnen noch nachgeht. Aber sie sieht jetzt eine schöne Fassade und damit ist der Frieden wiederhergestellt.


    Das klingt logisch, vor allem in Bezug auf die Mutter. Wenn man einkalkuliert, dass wohl schon mehrere Jahre ins Land gegangen sind, kann sich die Entwicklung in diese Richtung verlagert haben. Mir fehlen einfach häufigere Angaben, die verdeutlichen, wie viel Zeit vergangen ist. So wie das Buch geschrieben ist, hatte ich nicht den Eindruck, als lägen zwischen Anfang und Ende mehrere Jahre. Es geht alles so nahtlos ineinander über, dass solche wesentlichen Umwälzungen unrealistisch erscheinen.


  • Er lässt kein gutes Haar an ihm, ganz wie ein Vater, der sich an den Gedanken gewöhnen muss, dass seine Tochter langsam erwachsen wird. Ich muss sagen, ich bin froh, dass sich diese Tradition nicht in unseren westlichen Gepflogenheiten wiederfindet :breitgrins:.


    Ich denke auch, dass Kings hier richtig gehandelt hat. Wie man an Charities Reaktion gesehen hat, war sie wohl selber nicht ganz überzeugt, aber die englische Staatsbürgerschaft hat sie so sehr gereizt. Dennoch fand ich es schon schlimm, dass sie sich scheinbar vom Versprechen einer Reise nach London von ihren Plänen abbringen hat lassen.



    Das wird ganz besonders deutlich, als er Merit kennen lernt und sich in sie verliebt. Eigentlich wäre das der perfekte Zeitpunkt für den Absprung gewesen, denn Merit macht deutlich, dass sie diese Art des Broterwerbs nicht gutheißt.


    An dem Punkt dachte ich wirklich, jetzt hätte er seine Frau fürs Leben gefunden. Ich finde es schade, dass Merit sich dann distanziert hat und sie anscheinend nicht mehr zu Kings zurückkam. Aber ja, so ist das Leben.



    Ab diesem Zeitpunkt überholen sich die Ereignisse. Cash Daddy wird unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden; kurioserweise die gleichen Umstände, unter denen der im Buch bereits genannte General Sani Abacha gestorben sein soll. Von da an blicke ich nicht mehr ganz durch. Protocol Officer bietet Kings die Leitung des 419er-Syndikats an, doch der lehnt ab. Im Epilog besitzt Kings dann eine eigene Firma, die auf den ersten Blick respektabel erscheint, bis plötzlich Mister Winterbottom am Telefon ist. Seine Mutter scheint sich nun auch mit seinen Machenschaften abgefunden zu haben. Das ging für meine Begriffe alles zu schnell.


    Mir ging das alles auch viel so schnell. Mir kam es so vor, als wäre das Buch eigentlich ziemlich in die Länge gezogen worden, und dann kommt das Ende so plötzlich und schnell. Wobei ich das jetzt nicht gleich durchschaut hatte, nicht mal als Mr. Winterbottom anrief. Anfangs dachte ich eigentlich, dass Mr. Winterbottom trotz seiner schlechten Erfahrungen beschlossen hat, in Nigeria zu investieren und Kings zu unterstützen, natürlich ohne dass er weiß, dass Kings in vorher betrogen hat. Ich bin mir noch immer nicht ganz sicher...was ihr sagt, ergibt schon Sinn. Andererseits müssten wieder einige Jahre vergangen sein. Wie soll er Mr. Winterbottom so lange hinters Licht führen? Aber ja, vielleicht sollte ich endlich mal aufhören zu denken, die Menschen seien doch halbwegs intelligent.

  • Ich habe das Buch auch beendet. Vom Ende war ich anfangs auch etwas verwirrt. Ich dachte ja, dass Cash Daddys Tod Kings wieder auf den rechten Weg führt, dann hat er auch noch das Angebot von Protocoll Officer abgelehnt und am Ende sieht man, wie er seiner Mutter sein erfolgreiches, neugegründetes Unternehmen zeigt. Alles wäre gut, aber dann ruft Winterbottom an... Ich wollte das zuerst gar nicht einsehen, dass das bedeutet, dass Kings doch mit dem 419er Kram weitermacht, aber es ist wohl doch so.


    Anfangs dachte ich eigentlich, dass Mr. Winterbottom trotz seiner schlechten Erfahrungen beschlossen hat, in Nigeria zu investieren und Kings zu unterstützen, natürlich ohne dass er weiß, dass Kings in vorher betrogen hat. Ich bin mir noch immer nicht ganz sicher...was ihr sagt, ergibt schon Sinn. Andererseits müssten wieder einige Jahre vergangen sein. Wie soll er Mr. Winterbottom so lange hinters Licht führen? Aber ja, vielleicht sollte ich endlich mal aufhören zu denken, die Menschen seien doch halbwegs intelligent.


    So ähnlich habe ich mir das am Anfang auch gedacht, aber vermutlich steckte Kings einfach zu tief in der Sache drin und hatte sich so sehr an den Geldsegen gewöhnt, um noch komplett aussteigen zu können.


    Die Sache mit Merit hat mich auch etwas gewundert, er verliebt sich in sie, sie serviert ihn ab und dann war's das. So funktioniert das doch nur selten in Büchern. Meistens besinnt der Held sich anders und am Ende sind sie glücklich bis an ihr Lebensende. Ich fand es gut, dass es hier nicht so ist.

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de


  • Die Sache mit Merit hat mich auch etwas gewundert, er verliebt sich in sie, sie serviert ihn ab und dann war's das. So funktioniert das doch nur selten in Büchern. Meistens besinnt der Held sich anders und am Ende sind sie glücklich bis an ihr Lebensende. Ich fand es gut, dass es hier nicht so ist.


    Da hast du natürlich Recht. Obwohl ich trotzdem denke, dass sie sich noch einmal über den Weg laufen sollten. Man trifft sich immer zwei Mal im Leben. Bis jetzt habe ich die Erfahrung gemacht, dass das wohl meistens stimmt, und die Realität gar nicht so sehr von den Geschichten in Büchern abweicht. Ein bisschen zu abrupt war es mir dann doch. Zumindest eine Aussprache oder so wäre angebracht gewesen. Vermutet hätte ich ja, dass sie im Epilog dann wieder dabei ist, an der Seite von Kings. Aber das wäre dann wirklich "typisch" gewesen :zwinker:

  • Sooo, ich bin auch durch! ;)


    Ich muss euch da recht geben, das Ende ging mir auch etwas zu schnell bzw. es passierte soviel auf einmal und irgendwie "ohne Pause" dazwischen. Ansonsten würde ich mich deiner Meinung zum Ende anschließen, stefanie. :) Das war zumindest auch meine erste Vermutung, da ja - wie bereits erwähnt wurde - Cash Daddy Kings indirekt geraten hat, sich ein eigenes "Scheinunternehmen" aufzubauen, hat er das hier wohl auch getan. Und ich denke ebenfalls, dass seine Mutter das nie und nimmer gut heißen würde, wenn sie wüsste, dass er immnoch ein 419er ist.


    Ach Merit, das ganze finde ich irgendwie schade, aber andereseits kann ich sie da auch verstehen. Ich mein, ja eine Aussprache wäre zwar schön gewesen, aber im Endeffekt hat sie für sich alles gesagt. Er hat sie belogen, eben auch aus dem Grund, weil er wusste, dass sie das nicht gut findet, wie er sein Geld verdient. Allerdings war ich etwas irritiert, dass er dann doch mit der Freundin seiner Schwester zusammen ist...


    Ganz goldig, fand ich eigentlich, wie Kings Charity davor bewahrt, dass ihr indirekt das gleiche passiert, wie Ola. ;)


    Und jetzt muss ich das Buch erstmal sacken lassen...

    &quot;Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn&#39;t do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in y

  • Ich gehe gleich noch einmal durch den letzten Abschnitt durch....


    Mir ist bei Euren Kommentaren aufgefallen, dass Ihr mehrheitlich das Ende zu schnell findet. Ich selber habe das gar nicht so empfunden. Meiner Meinung nach ist der Ablauf in dieser Konsequenz zum Einen nicht an den Haaren herbei gezogen, zum Anderen fürchte ich, dass Kingsley gar nicht reagiert hätte, wenn alles gemächlich gelaufen wäre.


    Azkua verschwindet ... Das ist traurig, aber da wächst Gras drüber. Er wird - bis über beide Ohren verknallt - abgewiesen ... da findet sich eine andere. Cash Daddy wird verhaftet ... Vitamin B & Geld helfen, da wieder herauszukommen. Alles einzeln betrachtet, sind das vergleichsweise Kleinigkeiten. Auf Kingsley wirkt das dann aber stark, weil alles relativ kurz aufeinander kommt, inklusive der Ermordung von Cash Daddy. Auch, wenn die eher aus politischen Gründen erfolgt und nicht, weil Cash Daddy ein Scammer ist.


    Das Ende war ja sehr versöhnlich. Kingsley hat wohl die Kurve gekriegt und sich mit seiner Familie versöhnt.
    Verwirrend aber fand auch ich den Anruf von Herrn Winterbottom. Wobei mein erster Gedanke eher der war, dass Kingsley an ihm etwas wiedergutmachen würde. Warum sollte Kingsley nicht geläutert sein?
    Aber: Es ist vermutlich genug Zeit vergangen, dass Winterbottom über den ersten Ausbeutungszug hinweg ist und ein zweiter gerade laufen könnte. Dafür sprechen die 5000 $, die überwiesen werden sollen, bevor Geld Richtung Winterbottom fliesst.
    Nachdem ich lange über diese Szene gegrübelt habe, scheint mir aber auch die Situation wahrscheinlicher, dass er sich was bei Cash Daddy abgeguckt hat. Der hatte im Buch erst kurz zuvor gemeint, er hätte genug legale Geschäfte laufen, mit denen er seine 419-Gewinne tarnt. Kingsley nutzt den Trick offensichtlich ebenfalls.


    Sollte es tatsächlich 419 sein, was da heimlich weiterläuft, dann blickt die Mutter aber nicht durch. Sie platzt vor Stolz und denkt daran, wie stolz der Vater heute wäre. Das würde sie nicht denken, wenn sie auch nur ansatzweise vermutete, dass Kingsley immer noch kriminelle Dinge treibt.

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa

    Einmal editiert, zuletzt von Bettina ()


  • Mir ist bei Euren Kommentaren aufgefallen, dass Ihr mehrheitlich das Ende zu schnell findet. Ich selber habe das gar nicht so empfunden. Meiner Meinung nach ist der Ablauf in dieser Konsequenz zum Einen nicht an den Haaren herbei gezogen, zum Anderen fürchte ich, dass Kingsley gar nicht reagiert hätte, wenn alles gemächlich gelaufen wäre.


    Ja, das sehe ich auch so. Es musste in kurzer Zeit viel passieren, sonst wäre alles bestimmt noch wie gehabt eine Weile so weitergegangen. Erst die geballten Geschehnisse haben ihn dazu gebracht, für sich selbst zu entscheiden und sein eigener Herr zu werden.



    Verwirrend aber fand auch ich den Anruf von Herrn Winterbottom. Wobei mein erster Gedanke eher der war, dass Kingsley an ihm etwas wiedergutmachen würde. Warum sollte Kingsley nicht geläutert sein?


    Das wäre auch eine Variante, aber für mich eher unwahrscheinlich, da ich mit dem Namen Winterbottom eben eine ganz bestimmte Erinnerung habe und der Name für mich in dem Moment sofort wie ein Signal wirkte (wie eben am Ende "die Axt im Bild" bei einem Horrorfilm, der eigentlich gut ausgegangen ist), das nur eines bedeuten kann: er macht heimlich weiter mit 419 und nutzt wie von Cash Daddy vorgeschlagen ein legales Geschäft als Tarnung. Und was für mich auch gleich ein Indiz war, dass er eben nicht mit 419 aufgehört hat, ist das Foto von Thelma. Wäre dort ein Foto von Merit gewesen, dann wäre es für mich ein Zeichen gewesen, dass er aufgehört hat. Vor ihr hätte er sicher nicht heimlich weitermachen können. Auf mich wirkte es, als benutze die Autorin gerade diese beiden Namen als Zeichen für uns Leser. Die Mutter bleibt quasi "im gleichen Raum wie wir" ahnungslos, da sie ja mit diesen beiden (bzw. mit Merit drei) Personen nichts anfangen kann. Ob die Autorin das so gewollt hat oder ich das nur so interpretiere, weiß ich natürlich nicht, aber mir kam das gleich so in den Sinn, weshalb ich überhaupt nicht an eine Wiedergutmachung oder ähnliches gedacht hatte.