Ursula Poznanski - Saeculum

Es gibt 46 Antworten in diesem Thema, welches 16.730 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Avila.

  • roulade
    Bei mir war es so das es mir direkt nach dem Lesen besser gefallen hat als mit dem Abstand. Da sind mir dann immer mehr Sachen aufgefallen die mich stören.

  • Die vorherige Beiträge habe ich noch nicht gelesen, ich will das Buch ganz unvoreingenommen weiterlesen. Bisher finde ich es nämlich ziemlich gut!


    "Saeculum" habe ich gestern Abend noch angefangen.
    Es war schon spät und eigentlich wollte ich es nur kurz anlesen, ich konnte es dann aber einfach nicht zur Seite legen und habe bis nach der ersten Nacht im Wald gelesen. Bisher finde ich es sehr spannend und teilweise recht gruselig.



    Am ersten Buch der Autorin, "Erebos", hat mir schon die außergewöhnliche Thematik gefallen, ein Thema etwas Abseits des Mainstreams der anderen Jugendbücher.
    Auch in "Saeculum" hat die Autorin die Geschichte des Buches mit einem weniger beachteten Thema gepaart: Mittelalter-Rollenspiele.
    Ich finde es gut, denn das Thema "böse Geister versetzt eine Gruppe im Wald in Angst und Schrecken" wird gerade bei Jugendbüchern des öfteren mit der Ausgangssituation eine Klassenfahrt verknüpft (zuletzt bei Rabenschwarz von A.Felden).
    Hier also eine andere, originelle Erklärung, warum eine Gruppe mehrere Tage im Wald verbringt.

  • [size=1em]So fix habe ich in letzter Zeit kein Buch ausgelesen.[/size]
    [size=1em]"Saeculum" war für mich gruseliger als so mancher Stephen King Roman![/size]
    [size=1em]Ab Spielbeginn im Wald herrschte ja Spannung pur, und die Ereignisse überschlugen sich. Ein echter Pageturner, ich war völlig begeistert.[/size]


    [size=1em]Bis dann das Ende mit der Auflösung kam.....[/size]


    [size=1em]Also das Ende ließ mich völlig fassungslos zurück.[/size]
    [size=1em]Obwohl ich die ganze Zeit davon ausging, daß die Geschehnisse [/size]


    [size=1em]Ich weiß nicht, wann ich zuletzt nach einem Buch so zwiegespalten zurückgeblieben bin.[/size]
    [size=1em]Einerseits hat mich das Buch zu 90% in höchstem Maße unterhalten.[/size]
    [size=1em]Die Geschichte war spannend, gruselig, das Thema Rollenspiele fand ich gelungen gewählt und recht interessant. Die Figuren waren gut dargestellt, sie waren gut gezeichnet und konnten ihren Charakter während der Wandlung der Geschichte bis hin zur letzten Extremsituation in vollem Umfang zeigen.[/size]
    [size=1em]Gerade die Entwicklung der einzelnen Personen, je weiter die Geschichte vorangeht und je unsicherer und verängstigter die Gruppe wird, hat mir sehr gut gefallen.[/size]


    [size=1em]Aber die Auflösung am Ende - die hat mir gar nicht gefallen.[/size]


    [size=1em]Ich will nicht sagen, daß der Schluß das Buch oder die schöne Leseerfahrung kaputt gemacht hat, aber ein würdiges Ende war das nicht.[/size]
    [size=1em]Schade![/size]


  • @Holden


    Hö?
    Das finde ich nicht.

  • Hö?
    Das finde ich nicht.


    Ich bezeige, nach Hertzens-Aufrichtigkeit, dass ich mich glücklich schätze, mich mit Verehrung nennen zu dürfen und ersterbe,<br />Roulade<br /><br />[url=http://www.literaturschock.de/autoren/interviews/119-intervie

  • Ursula Poznanski - Saeculum


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    Eigentlich sollte es ein ganz normales LARP (Live Action Role Playing) Wochenende werden - doch die Truppe "Saeculum" erlebt ganz andere Dinge, als ursprünglich geplant war. Bastian, Neuling beim LARPen, ist nur wegen Sandra mitgekommen, in die er sich verliebt hat. Der junge Medizinstudent wird von den anderen Teilnehmern gerne in die Gruppe aufgenommen, ein Heilkundiger kann nicht schaden, wenn moderne Mittel verboten sind. Besonders, da das Gelände, auf dem das LARP stattfindet, angeblich verflucht sein soll.
    Schon bald mehren sich die Anzeichen, dass irgendetwas zumindest nicht mit rechten Dingen zugeht. Ob man nun an einen Fluch glaubt oder nicht, seltsame Dinge gehen vor. Mitspieler verschwunden, gräßliche Schreie ertönen nachts, immer mehr Teilnehmer verletzen sich und es scheint ganz so, als würde der Fluch sich bewahrheiten.


    Saeculum hat mir ganz gut gefallen. Den Anfang fand ich noch nicht ganz überzeugend, man merkt schon, dass etwas aufgebaut werden soll, hat aber einfach zu wenige Hinweise um den Beginn eines Bildes zu formen. Ich fühlte mich an den Spruch erinnert "Dass du paranoid bist, heißt längst nicht, dass keiner dich verfolgt!"
    Die LARPer waren mir dafür, dass es angeblich eine Hardcore-Gruppe war, viel zu "schwach" dargestellt, da hätte schon ein wenig mehr kommen können.


    Im Mittelteil wird das Buch richtig gut.
    Man bekommt mehr und mehr Puzzleteilchen und kann sich schon das ein oder andere zusammenreimen. Die Stimmung ist mysteriös, ein bisschen gruselig und die Geschichte ist sehr spannend.


    Und dann, das Ende. Leider konnte es mich nicht so recht überzeugen. Die Auflösung der Geschichte war zwar insofern gut, dass man mit seinen Vermutungen nur teilweise richtig lag und noch eine Überraschung auf den Leser zu kam, war aber im ganzen in meinen Augen derart konstruiert, dass ich schon ein wenig enttäuscht war.


    Alles in allem ein Buch, dass ich größtenteils gerne gelesen habe, jedoch eben mit kleinen Schwächen.


    3ratten


    Was das "Spiel oder kein Spiel" angeht:


    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • Puh, nach einigen Anlaufschwierigkeiten bin ich seit heute mit dem Buch durch und kann mich im Wesentlichen Räubertochter anschließen. Sehr spannend und gruselig geschrieben, aber mit nicht wirklich befriedigender Auflösung. Enttäuscht war ich von der Behandlung des Themas LARP. Ich kenne mich hier zwar nicht wirklich aus, aber dafür das zum Anfang der Convention groß getönt wurde es sollte alles immer In-Time sein war es selbst bis zur offiziellen Aufhebung dieser In-Time-Regel doch mehr die Ausnahme als die Regel das die Spieler sich tatsächlich so verhalten haben. Für mich also nur ein Vorwand um für die Story eine Gruppe in den Wald zu locken. Ich denke da vergebe ich auch 3ratten.


  • Meine Meinung:
    Nach »Erebos« war ja klar, dass ich unbedingt auch »Saeculum« lesen musste. Zumal einige sagten, dass es noch besser sei. Auch hier geht es um ein Rollenspiel, allerdings nicht am Computer, sondern ein Live-Rollenspiel. Das ist vielleicht auch der Grund, warum ich »Erebos« doch noch besser fand. Dennoch war auch »Saeculum« ein sehr gelungener Thriller mit vielen Überraschungen und Wendungen. Auch dieses Buch habe ich wieder geradezu verschlungen. Es ist mit Sicherheit nicht nur für Leser, die Rollenspiel mögen, sondern für jedermann, der gerne Thriller liest, geeignet.


    Ich gebe diesem Buch:
    4ratten

    ~~ Was wäre die Welt nur ohne Bücher? ~~


    :lesen: Berühre mich. Nicht. - Laura Kneidl

    :lesen: Hexenblut - Neil White

    :lesen: Sofies Welt - Jostein Gaarder

  • Ich hab gestern Abend damit angefangen und dank Erkältung und schlafloser Nacht direkt bis Seite 70 durchgelesen. Ich finde den Anfang genial, der auf einem Mittelaltermarkt spielt. Ich fühlte mich direkt dorthin versetzt und das Lesen hat richtig Spass gemacht. Einige der vorgestellten Personen verhalten sich ein wenig merkwürdig und in Kombination mit dem Rollenspielort und der damit verbundenen gruseligen Geschichte kann ich mir gut vorstellen, dass es noch total spannend wird. Ich selber war leider noch auf keinem Mittelaltermarkt, aber dank der Geschichte hab ich nun richtig Lust darauf bekommen. Ich freu mich schon aufs Weiterlesen und bin gespannt auf die Tage im Wald!

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Für Bastian stehen aufregende Tage bevor. Der scheue Medizinstudent, der sich hauptsächlich hinter Lernbücher verkriecht, lernt Sandra kennen und geht für sie sogar auf ein Rollenspiel, dass ihn normalerweise nie interessiert hätte. Im Wald trifft er auf eine Gruppe von Rollenspielern, die für fünf Tage das Leben im 14. Jahrhundert nachstellen wollen.
    Doch das Rollenspiel steht von Anfang an unter keinem guten Stern, denn Sandra ignoriert Bastian nahezu und auch der Standort ist der Gruppe zum Teil nicht ganz geheuer, denn der Wald, indem sich die Studenten treffen, soll verflucht sein. Als dann auch noch Mitspieler verschwinden, beginnt ein Wettlauf zwischen Leben und Tod…


    Da ich “Erebos” zu meiner Schande immer noch nicht gelesen habe, war ich auf “Saeculum” gleich doppelt gespannt – und ich wurde nicht enttäuscht.
    Ursula Poznanski hat einen so spannenden und mitreissenden Schreibstil, das es eine Freude war, dieses Buch zu lesen und mit den Protagonisten mitzufiebern. Das Buch liest sich flüssig und leicht und die Autorin hat es geschafft, die Spannung von Anfang bis Ende aufrecht zu erhalten.


    Obwohl Rollenspiele und auch das Mittelalter nicht so ganz mein Ding sind, konnte ich mich von Anfang an auf das Buch einlassen und habe mich in keiner eizigen Minute gelangweilt – ganz im Gegenteil. Das Leben im 14. Jahrhundert wird authentisch dargestellt und es war interessant mitanzusehen, wie die Charaktere sich auf das Abenteuer Mittelalter eingelassen haben. Einige kamen mit der Umstellung wunderbar zurecht und haben sich auf ein Leben ohne Handy und weitere Medien eingelassen und andere konnten mit den Extremsituationen, die das 14. Jahrhundert geboten hat, nicht umgehen. Allgemein ist es interessant, wie die Gruppe miteinander umgeht.
    So unterschiedlich die Gruppe miteinander umgeht, so unterschiedlich sind auch ihre eigenen Mitglieder. Die Gruppe ist bunt gemischt und vor allem Bastian hat seine Problem, sich daran zu gewöhnen. Allerdings steckt mehr in ihm, als man evtl. am Anfang erwarten könnte. Seine Entwicklung ist gut und er erkennt schnell, das etwas nicht stimmt und handelt auf realistische Art und Weise, ohne als Held zu wirken.


    Von den anderen Charakteren wirkt man besonders am Anfang wie erschlagen, da es zu viele sind und ich meine Probleme hatte, jeden einzelnen Charakter zu unterscheiden. Es war wahnsinnig schwer, sich auf die charaktere einzulassen und sie zu mögen. Allerdings ist ihre Entwicklung gut und ich konnte manche von ihnen im Verlauf der Geschichte ins Herz schließen.


    Die Covergestaltung ist genial. Obwohl sie so schlicht erscheint, sagt sie doch eine ganze Menge über dieses Buch aus, dass ebenfalls eine gewisse Schlichtheit ausstrahlt und dennoch so viel mehr zu bieten hat. Auch die Kurzbeschreibung ist gut geschrieben und macht neugierig auf mehr, ohne zu viel zu verraten.


    Insgesamt konnte mich “Saeculum” von sich überzeugen und ich hatte großen Spaß, die Charaktere bei ihrem Abenteuer zu begleiten. Vor allem Fans vom Mittelalter und Rollenspielen werden hier ihren Spaß haben. “Erebos” wird auch sehr bald gelesen, denn diese Autorin sollte man sich nicht entgehen lassen. Sehr empfehlenswert.

  • Meine Meinung:


    Titel: Wenn der Fluch um sich greift...


    Nachdem ich "Erebos" mit großer Begeisterung gelesen und es mit einem "Wow" weggelegt hatte, wollte ich noch mehr von dieser Sorte und entschied mich für "Saeculum". Meine Erwartungen an das Buch waren daher sehr groß.


    Besonders hervorheben möchte ich zunächst die unheimlich gelungene Buchgestaltung, eine echte Augenweide. Der Buchschnitt ist komplett schwarz, auch im Inneren des Buches befinden sich schwarze Seiten. Das Cover mit den schwarzen Baumkronen passt perfekt zur enthaltenen Geschichte.


    Das Thema mit dem Rollenspiel ist gut gewählt, habe ich davon doch bisher noch nicht wirklich etwas gehört oder gelesen und die Vorstellung fünf Tage im Wald ohne Zivilisation zu verbringen verspricht Spannung.


    Im Buch selbst geht es um Bastian, der Anfang 20 ist und Medizin studiert. Sein Vater ist erfolgreicher Arzt und sehr wohlhabend. Bastian ist eigentlich ein eher langweiliger Typ, da er gern lernt und sich nicht auf Abenteuer einlässt. Doch da gibt es Sandra, die ihm den Kopf verdreht hat und darum bittet sie auf eine Convention (Mittelalterrollenspiel) zu begleiten. Was tut man(n) nicht alles für eine hübsche Frau. Der Spielort ist ein Waldstück, weit entfernt von jedweder Ortschaft und angeblich verflucht. Die Gruppe aus einem Duzend Teilnehmern macht sich dennoch auf den Weg ins Mittelalter. Alle neuzeitigen Dinge dürfen nicht mit, so auch Bastians Brille. Angekommen läuft erst einmal alles rund, alle sind zufrieden. Doch plötzlich passieren merkwürdige Dinge, die sich keiner erklären kann und die Mitspieler geraten immer mehr in Gefahr. Ob doch etwas an dem Fluch dran ist?


    Mit dem Hauptprotagonisten konnte ich mich sehr gut identifizieren, sitze ich doch auch lieber vor einem guten Buch als mich in Abenteuer zu stürzen und ich weiß auch wie schlecht man zurechtkommt ohne Brille auf der Nase. Bei den anderen Charakteren bin ich eher zwiegespalten, aber diese Wirkung ist glaube ich gewollt. Während ich außer Bastian auch Steinchen, Iris und Warze sehr sympathisch fand, kamen Lisbeth, Sandra, Georg und ganz besonders Doro gar nicht gut bei mir an. Speziell Doro mit ihrem Aberglauben hat mich persönlich sehr genervt. Die Figur Paul wird mir wohl ein Rätsel bleiben, denn seinen Wandel konnte ich als Leser einfach nicht nachvollziehen. Ansonsten blieben viele einfach nur sehr oberflächlich beschrieben und jeder Charakter deckte irgendwie ein Klischee ab.


    Die Idee mit dem Mittelalterrollenspiel hat mir sehr gut gefallen, die anfänglich beschriebenen Szenen machten mich auch neugierig und gut fand ich auch, dass mittelalterliche Namen und die Sprache zum Einsatz kamen. Leider wird dies nicht konstant durchgehalten. Des Weiteren hatte ich doch sehr große Schwierigkeiten ins Buch zu finden, die erste Hälfte zog sich für mich ganz schön in die Länge und ich fragte mich: "Wann passiert denn nun endlich mal etwas Spannendes?" Erst ab der Mitte des Buches zieht das Tempo dann sehr stark an und es wird endlich interessant. Nun konnte man sich auch ein wenig gruseln.


    Nicht gut fand ich die ständigen Einblendungen der Gedanken der Protagonisten, da ich mich so im Lesefluss gestört fühlte und diese nicht wirklich zur Handlung beigetragen haben.


    Schade fand ich, dass die Story um Iris und Simon nur am Rande erwähnt wird. Hier hätte die Autorin viel mehr Möglichkeiten gehabt Spannung aufzubauen und für mein Empfinden hätte das Teil der Haupthandlung sein müssen. Auch die Entwicklungen zwischen Iris und Bastian und Simon als deren Gegenspieler hätte man ausführlicher schildern können.


    Das Ende ist zwar durchaus spannend, wirkte für mich aber zu sehr konstruiert und an den Haaren herbei gezogen. Die Handlungen der Akteure kann man einfach nicht nachvollziehen, ich fühlte mich eher an Lemminge erinnert und nicht an denkende Menschen. Vieles war auch leicht zu durchschauen und beim Lesen hat man öfter gedacht, das und das muss jetzt passieren und genau das kam auch. Es fehlte für solch ein Buch einfach ein konstant gehaltener Spannungsbogen.


    Fazit: Abschließend betrachtet hat mir das Buch zwar ganz gut gefallen, konnte mich aber nicht so sehr überzeugen wie "Erebos". Daher kann ich es nur bedingt weiterempfehlen. Vielleicht waren meine Erwartungen auch einfach zu hoch.


    Bewertung: leider nur 3ratten

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Da mich das Thema Mittelalter, -märkte usw. sehr interessiert, war das Buch fast schon Pflicht für mich. :breitgrins:
    Mir hat es auch gut gefallen, es war auf jeden Fall spannend geschrieben und auch die Charaktere glaubwürdig und nicht blass. Okay, zum Ende wurde es eigentlich ein normaler Krimi, aber auch das war okay.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Ich kaufe keine Bücher. Ich adoptiere sie. :hexe:

  • Kurz vorweg: Könnt ihr hier (Ursula Poznanski - Saeculum) den Spoiler richten? ;)  HoldenCaulfield


    Also es hat bei mir eine Weile gedauert, bis ich 'rein gekommen bin. Denn ich habe mir eigentlich ein von Anfang an spannendes und gruseliges Buch vorgestellt, aber die hat sich bei mir erst auf den letzten 100 Seiten eingestellt. Vorher habe ich die Geschehnisse auch eher gelassen verfolgt und bin da ganz bei Anabas.

    Bastian gewinnt immer mehr an Schärfe genauso wie Iris, aber alle anderen Personen blieben für mich blass und so auch ihre Handlungsmotivationen. Da der Stil es aber einen leicht macht, dass Buch so wegzulesen und ich mich über die Aufmachung während des ganzen Lesens gefreut habe (und die auch fast der Grund ist, warum ich das Buch behalten und nicht weggeben möchte, obwohl ich es sicherlich nicht nochmal lesen werde), war es dann trotzdem ein ganz nettes Lesevergnüngen. ;)

    Aber gruselig fand ich es wirklich zu keinem Zeitpunkt. Vielleicht bin ich auch einfach zu alt, um mich so leicht gruseln zu lassen.

  • Also es hat bei mir eine Weile gedauert, bis ich 'rein gekommen bin.


    Weißt du zufällig noch wie lange das gedauert hat?

    Ich dümpele nun seit einer Woche im Buch herum und bin gerade mal bei Seite 160 angekommen. Die Handlung empfinde ich bislang als zäh, bis auf Iris weckt kein Charakter meine Neugierde. :schulterzuck:

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • British_Soul

    Also wie gesagt, eigentlich wurde es erst auf den letzten hundert Seiten spannend. Die Handlung zieht sich wie Kaugummi, ich kann dich also gut verstehen... Ich dachte mit jeder Seite würde es besser werden,aber dafür muss man erst einige Seiten lesen.

  • Was für ein Buch. Ich schätze, die Autorin liegt mir nicht. Die Idee ist super! In der Umsetzung hat die Autorin nur leider nicht meinen Geschmack getroffen.


    Lediglich die letzten 200 Seiten waren unterhaltsam. Bis dahin wirkte die Handlung wie in Zeitlupe. Es passierte so viel ödes, langweiliges, nutzloses Zeug – und das dann in detaillierter, von allen Seiten beleuchteter Form erzählt. So zumindest mein überspitzt formuliertes Empfinden. Mag sein, dass gerade das das Anliegen war, um „Mittelalter-Feeling“ herzustellen, doch bis auf die letzten 200 Seiten empfand ich die Geschichte als schleppend, zäh, viel zu detailliert. 200 Seiten weniger im ersten Teil hätten der Handlung zu einem Spannungsbogen verholfen.


    Aber gut, ich habe mir selbst zuzuschreiben, dass ich mich durch das Buch gequält habe. Immerhin war ich auf die Auflösung gespannt. Und was diese angeht, bin ich zwigespalten. Clever, überhaupt auf so etwas zu kommen, da waren einige Überraschungen dabei. Aber dennoch: Das Ganze wirkte viel zu konstruiert und absurd.


    Die einzelnen Personen konnte ich lange nicht auseinander halten, weil sie austauschbar schienen. Und letztlich waren sie überwiegend überzeichnete Klischees (Warze, der übergewichtige, gutmütige Kerl – Doro, die Spinnerin, die sich mit Runen etc. beschäftigt, usw.).


    Sehr beeindruckend war die Vorstellung, wie leicht man Menschen außerhalb ihrer gewohnten Zivilisation an ihre Grenzen bringen kann und wie schnell sie dann bereit sind, alles zu tun, um zu überleben.

    Das fand ich tatsächlich auch interessant, wenn auch hier wieder viel zu langwierig und auf verschiedene Arten beschrieben. Doch da fragt man sich als Leser selbst, wie man in solch einer Lage reagieren würde. :daumen:



    Insgesamt eine spannende Idee, die in der Ausführung aber überwiegend mit (bedrückender) Atmosphäre punkten kann – weniger mit Spannung, Facettenreichtum oder Nachvollziehbarkeit.


    2ratten

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • Das hat ja in der Tat noch lange gedauert... Dass du das überhaupt noch durchgezogen hast, Hut ab!

    Ich hatte in der Zwischenzeit mehrere andere Bücher gelesen.

    Aber irgendwie hat mich dieses angelesene Buch auf dem Stapel so genervt, dass ich es nun diese Woche hinter mich bringen wollte.:autsch:

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing