Marion Henneberg - Das Amulett der Wölfin

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    Kurzbeschreibung

    Im Jahr 1134. Ein Mordkomplott in königsnahen Kreisen soll das Machtgefüge im Herzogtum Sachsen für immer verschieben. Die junge Grafentochter Adolana wird unfreiwillig zur Mitwisserin und verrät den Plan. Leider zu spät. Von nun an muss Adolana um ihr Leben bangen. Zwei Männer werden alles in ihrer Macht liegende tun, um sie zu schützen: Der eine ist Teil ihrer Vergangenheit, der andere wird zur großen Liebe ihres Lebens ...




    In ihrem dritten Werk beschreibt Marion Henneberg die Geschichte der 16jährigen Adolana von Wohldenberg. Diese muss nach dem Tod ihrer Eltern zu ihrem Onkel Bernard auf die Burg ziehen.
    Dieser kümmert sich nur halbherzig um Adolana und verspielt sie schließlich sogar bei einem Würfelspiel an einen Grafen. Als Adolana von ihrer Neugier getrieben, sich ihren künftigen Gatten zumindest mal ansehen will, bekommt sie ein Gespräch über einen Mordkomplott mit. Ab hier überschlagen sich die Ereignisse. Adolana ist auf der Flucht vor den Verschwörern und sucht Zuflucht im Stift Gandersheim.


    Das Buch ist spannend geschrieben, so dass die rund 600 Seiten im Nu gelesen sind. Mit der Hauptprotagonistin Adolana kann man wunderbar mitfiebern und man verlässt am Ende des Buches eine neugewonnene Freundin.
    Die geschichtlichen Einblicke sind umfassend und gut recherchiert, so dass der Leser auch hier beim Lesen einiges über die Welfen und Staufer erfahren kann.
    Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen, ich hatte es schnell gelesen und freue mich schon jetzt auf weitere Werke von Marin Henneberg.


    5ratten

    LG, Ariadne

  • Meine Meinung:
    Neugierig auf den Roman wurde ich, da der teilweise in Sachsen spielt. Noch dazu als Leserunde mit der Autorin – was will der Leser mehr. Bekommen habe ich einen wunderbar geschrieben und akribisch recherchierten Roman mit mehr oder weniger sympathischen Protagonistin, Spannung, Action und jede Menge Gefühl. Gleich zu Beginn des Buches wird mit buchstäblich in eine Schlacht hineingeworfen und lernt gleich den ersten wichtigen Protagonisten kennen. So wie es anfängt geht es Schlag auf Schlag weiter – es kommt nicht der Hauch von Langeweile auf oder das Gefühl, dass das Buch „hängt.


    Eine gefühlsmäßige Achterbahn hoch drei erwartet den Lesen im gesamten Buch und es kam echt alles vor was einen richtig guten Roman in meinen Augen ausmachen. Die Protagonisten sind sehr vielschichtig und nicht nur schwarz/weiß. Im Gegenteil: Es sind Figuren, die spalten - die man entweder mag oder verabscheut und die dennoch das gewisse etwas haben. Aber auch Figuren, bei denen man nicht weiß woran man ist und die einen dann doch wieder überraschen können. Von Kapitel zu Kapitel hat man das Gefühl das die Handlung, die Geschichte „dichter“ macht, die Atmosphäre erhöht und die Spannung noch mehr steigt. Die Gratwanderung zwischen realer und fiktiver Geschichte ist der Autorin sehr gut gelungen. Ein großer Pluspunkt ist für mich ist die Übersichtlichkeit der Handlungsstränge und die Beschreibungen der Figuren ... sehr authentisch so dass man sich auch gut in die Zeit hineinversetzen kann. Ein weiterer Pluspunkt in meinen Augen ist der Stammbaum am Anfang und die chronologische Auflistung der historischen Ereignisse am Ende. Die Einleitung der verschiedenen Abschnitte der Leserunde durch Fotos fand ich richtig gut – es war ein Highlight.

  • Hallo liebe Literaturschockler
    dann will ich doch versuchen, nach der autorenbegleiteten Leserunde, nun auch meine Meinung zum Buch zum Ausdruck zu bringen.


    Zum Buch:
    1134. Adolana von Wohldenberg wächst recht behütet auf der Burg ihres Onkels Bernhard auf. Begründet durch den Tod seiner Frau Eila pflegen die Beiden ein für die damalige Zeit wohl recht inniges, harmonisches Leben im Einklang. Erst als die sechzehnjährige Adolana erfährt, das ihr Onkel sie bei einem seiner Würfelspiele dem Sohn des einflussreichen Hermann von Winzenburg versprechen musste, gerät ihr bis dahin so freiheitdurchflutetes Leben aus den Fugen. Neugierig wie sie ist, versucht das Mädchen durch einen Ausflug auf das Gut des Winzenburgers einen Blick auf ihren zukünftigen Gemahl zu erhaschen. Doch dort angekommen wird sie durch Zufall Zeugin eines im Geheimen geplanten Mordkomplotts, an einem einflussreichen Günstling des Königs. Entdeckt flieht sie in den nahen Wald und verliert dort ihren bisher besten Freund, den behinderten Johannes, der stets gern an ihrer Seite war. Von den grausamen Geschehnissen überrumpelt, versucht sie ein nahe gelegenes Kloster zu erreichen, um sich dort einer ihr bekannten Äbtissin anzuvertrauen. Von dort an wird ihr Schicksal fremdgeleitet und sie gerät in die Obhut von Herzogin Gertrud, die Tochter des Kaiserpaares und Gemahlin des Welfen. Doch an diesem Hofe erwartet sie nicht nur die schützende Hand des Königshauses sondern auch die wuchtige Macht von Intrigen und List inmitten politischer Ränkelspiele. Denn es ist eine aufwallende Zeit des Umbruchs und des Kräftemessens zwischen den Staufern und den Welfen.


    Die Autorin beschreibt hier wunderbar bildreich das turbulente Schicksal der jungen Adolana, deren Weg immer wieder zwei sehr unterschiedliche Männer kreuzen, deren Herzen sie unbewusst von ersten Augenblick an eingefangen hat. Fesselnd und in einer Berg und Talbahn fahrenden Emotionalität schildert Marion Henneberg die damalige Epoche. Auch die einzelnen Figuren fand ich sehr schön herausgearbeitet. Wie bei einem lebendigen Kopfkino wurde ich durch die abenteuerlichen Zeilen mit auf eine Zeitreisen genommen, die mir so unglaublich viel von den damaligen politischen Gegebenheiten näher bringen konnte. Nur gut, dass es am Ende des Buches auch eine chronologische Auflistung der wichtigsten historisch verbürgten Fakten gab, denn ich begegnete während des Lesens sehr vielen real existierenden Persönlichkeiten. Bildlich sehr gut beschrieben und mit dem richtigen Feingefühl für Dramatik und Emotion, sowie dem richtigen Touch an Wendungsfreudigkeit und Überraschung, war dieses Buch ein Genuss, den ich gerne den Liebhabern von gut recherchierten Romanen ans Herz legen werde.


    Von mir:
    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • Im Roman „Das Amulett der Wölfin“ erzählt Marion Henneberg die Geschichte der jungen Adolana, einer fiktiven Figur, die durch ihre Liebe zum geheimnisvollen Ritter Berengar zwischen die Fronten der Welfen und Staufer gerät. Eingebettet in die historisch bewegende Zeit zwischen 1133 und 1140 erlebt der Leser sowohl mittelalterliches Leben bei Hofe als auch Belagerungen, Schlachtszenen und viel Freundschaft und Liebe. Die wichtigste historisch verbürgte Person im Roman ist Richenza, die Frau Lothar III von Süpplingenburg, der jedes Mittel recht ist, wenn es um das Wohl ihrer Familie und den Erhalt ihres Geschlechts geht. Ebenso begegnet man eher am Rande vielen wichtigen Personen wie den Staufern Konrad III sowie Friedrich II aus dessen Ehe mit der Welfentochter Judith Friedrich Barbarossa hervorgeht. Der spielt aber in diesem Roman für einmal keine Rolle.


    Die Beschreibungen der Wohngebäude sowie der Landschaften sind sehr anschaulich, Liebesszenen sind vorwiegend dezent beschrieben, was ich sehr angenehm empfinde. Ich konnte mir die wichtigsten Personen gut vorstellen und ihre Handlungen meist nachvollziehen.

    Vom Sprachstil her hat mir das Buch ausgezeichnet gefallen. Die verschiedenen Handlungsstränge und Schauplätze sind immer klar voneinander abgesetzt.
    Da meine historischen Kenntnisse aus dieser Zeit jedoch etwas dürftig sind, hatte ich einige Mühe mit dem Verständnis. Vor allem in der ersten Hälfte war ich oft nicht sicher, wer jetzt zu wem gehört, weil unheimlich viele historische Fakten im Buch miteinander verwebt sind.


    Als Ergänzung befindet sich vorne im Buch eine Stammtafel mit den wichtigsten Welfen und Staufern und hinten eine chronologische Auflistung der historischen Ereignisse. Das war zwar hilfreich, allerdings hätte ich mir ein ausführlicheres Personenverzeichnis gewünscht, aus dem die Zugehörigkeit ersichtlich ist, sowie ob es sich um eine fiktive oder historische Figur handelt. Ebenfalls etwas vermisst hatte ich eine historische Karte.


    Für mich war das Buch recht anspruchsvoll, dennoch oder gerade deswegen, habe ich sehr viel davon profitiert. Durch meine unterstützenden Recherchen ist mir die Herkunft Friedrich Barbarossas nun nicht mehr schleierhaft und ich bin um eine herrliche Geschichte aus Baden-Württemberg reicher: Im nächsten Sommer werde ich bestimmt mal einen Ausflug nach Weinsberg machen und mir den Schauplatz der wunderbaren Geschichte um die Burg Weibertreu anzuschauen.


    Kein Buch für zwischendurch, aber sehr empfehlenswert für Mittelalterfans!


    Ich vergebe 4ratten

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    Im Jahre des Herrn 1134. Die junge Adolana wächst nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Onkel auf. Dieser liebt sie abgöttisch und lässt der jungen Frau viel mehr Freiheiten, als es zu der Zeit üblich war. Dennoch muss er für sie ein Heiratsversprechen geben, denn er ist hoch verschuldet und kann nur so seinen Hals retten. Beim Versuch Adolanas, einen Blick auf den Zukünftigen in spe zu werfen, belauscht sie ein folgenschweres Gespräch – ein Mordkomplott wird geschmiedet. Sie wird entdeckt und muss fliehen – und setzt damit eine Kette von Ereignissen in Gang, die sie weit fort von Zuhause führen werden.


    Die Geschichte um Adolana ist eine Geschichte voller Höhen und Tiefen. Marion Henneberg verbindet historische Fakten mit der persönlichen Entwicklung des jungen Mädchens Adolana zur Frau, die nach und nach ihre anfängliche Naivität ablegt und zu einer Persönlichkeit wird, die weiß was sie will und sich vom Schicksal nicht unterkriegen lässt. Man fiebert und bangt und freut sich und leidet mit ihr.


    Auch die anderen beiden Hauptpersonen, Berengar und Waldemar, sind mir sehr ans Herz gewachsen. Berengar, weil er einfach eine wunderbare Figur ist, die man sich einfach so sehr an Adolanas Seite wünscht. Waldemar, weil er, wie ich finde, der am besten durchdachte Protagonist des Buches ist. Wie sich für ihn meine Gedanken und Gefühle verändert haben, je mehr man über ihn erfuhr bzw. je mehr Rolle er bekam – einfach eine Figur mit Tiefe.


    Auch das „Drumherum“ ist Marion Henneberg offenbar leicht aus der Feder geflossen. Es fällt einem nicht schwer, sich in die Personen oder an die beschriebenen Orte zu versetzen, das ist wirklich sehr gelungen. Ich konnte in Kampfszenen regelrecht die Waffen klirren hören und habe viele Szenen bildlich vor meinem geistigen Auge entstehen sehen.


    Die historischen Zusammenhänge waren stellenweise etwas verwirrend. Die Verwirrung wurde durch einen beigefügten Stammbaum und eine chronologische Auflistung der historischen Ereignisse ein wenig abgemildert. Dennoch musste ich über die ein oder andere Stelle einfach hinweglesen – der Handlung konnte ich aber zu jeder Zeit folgen.


    Die Sprache des Romans gefiel mir sehr. Nicht geschwollen oder unverständlich, aber dennoch gehoben und von gewählter Ausdrucksweise, gut passend zur Geschichte. Abschließend möchte ich noch sagen, dass das titelgebende Amulett der Wölfin eine Rolle im Buch spielt – und auch das hat mir gut gefallen, denn das ist ja nicht selbstverständlich.


    Zusammenfassend gebe ich dem Buch 4ratten

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien