Kritik an Amazon (Arbeitsbedingungen, Problematik Buchhandel etc.)

Es gibt 393 Antworten in diesem Thema, welches 57.544 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von faxefaxe.


  • Köstritzer braut mit dem Kellerbier, dem <a href="http://newsroom.koestritzer.de/details/news/meisterwerke-mit-charakter-koestritzer-pale-ale-und-witbier/">Witbier und Pale Ale</a> neue Sorten.


    Wow, you made my day, Dosto!!! :winken:

  • Moin, Moin!


    Wow, you made my day, Dosto!!! :winken:


    Einschränkend zu sagen, daß diese Sorten wohl nur als Sondergebinde sporadisch im Getränkehandel auftauchen, wie mir die Dame im Löschdepot Könneritzstraße sagte, wo sie wenigstens einige Pale-Ale-Sorten haben, während ein Dutzend andere Märkte, die ich aufsuchte, etwas ratlos ob meines unsinnigen Begehrens schauten.

  • Moin, Moin!


    Was genau sind Ein-Euro-Buchläden?


    Im Leipziger Westen, im nunmehr hippen Stadtteil Plagwitz, also genau entgegensetzt zu meinem Wohnort und zirka 8-10 Kilometer entfernt bzw. 45-60 min Straßenbahngegondel, gibt es zwei Antiquariate, die Bücher auschließlich zum Preis von 1.- Euro anbieten, vorwiegend Bestände aus DDR-Verlagen, aber nicht nur. Mit anderen Worten: ein Paradies auf Erden gibt es doch!

  • So ist es. <a href="https://www.youtube.com/watch?v=z4mhuxXHD2M">Diese Dokumentation</a> hat meine Welt/Biersicht komplett geändert. Inzwischen gibt es auch bei deutschen Brauerein Ansätze zur Diversifikation. Köstritzer braut mit dem Kellerbier, dem <a href="http://newsroom.koestritzer.de/details/news/meisterwerke-mit-charakter-koestritzer-pale-ale-und-witbier/">Witbier und Pale Ale</a> neue Sorten. Aber es ist nur ein Tröpfchen auf den heißen Stein. Gehe mal in einen hiesigen Getränkemarkt und frage nach einen IPA (Indian Pale Ale). Grausam. Immerhin konnte ich mit Erdingers <a href="http://biertest.blogspot.de/2010/03/erdinger-pikantus.html">Pikantus</a> und Schneider Weisses <a href="http://www.bier-index.de/biere/schneider-weisse-tap-6-unser-aventinus.html">Unser Adventinus</a> zwei Weizenstarkbiere kennenlernen, die auch im hundsgemeinen Supermarkt wie netto angeboten worden waren, wenn auch nur als Sondersortiment.


    Was habe ich für ein Glück gleich 3 Supermärkte in der Nähe zu haben, die immer ein paar Flaschen besondere Biere im Sortiment haben oder es mir sogar bestellen :smile: Vielleicht liegt es daran, dass ich auf dem Dorf wohne. Generell ist doch aber logisch, dass sie natürlich hauptsächlich die Biere führen, die am meisten gekauft werden, regional ja auch sehr unterschiedlich (auch die Preise) und es kann ja nicht jeder alles haben. Das gilt übrigens auch für den Buchhandel.
    Was ich vermisse ist auch nicht das spezielle Sortiment (im Buchhandel), sondern die tolle und vor allem sehr treffsichere Beratung.

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”


  • Moin, Moin!



    Im Leipziger Westen, im nunmehr hippen Stadtteil Plagwitz, also genau entgegensetzt zu meinem Wohnort und zirka 8-10 Kilometer entfernt bzw. 45-60 min Straßenbahngegondel, gibt es zwei Antiquariate, die Bücher auschließlich zum Preis von 1.- Euro anbieten, vorwiegend Bestände aus DDR-Verlagen, aber nicht nur. Mit anderen Worten: ein Paradies auf Erden gibt es doch!


    Man darf nur nicht zu oft im Jahr hinfahren, sonst eröffnet man gleich mal in der eigenen Wohnung einen eigenen 1-Euro-Buchladen.
    Die Qualität der Bücher ist übrigens oft sehr sehr gut. Wenn man vergleicht, was für versiffte Schwarten einem manchmal in Antiquariaten "Wir müssen schließlich unsere Ladenmiete bezahlen" unterkommen, dann Hut ab. Dafür nehm ich auch ne halbe bis dreiviertel Stunde (jede Strecke) mit dem Rad in Kauf.

  • Beide Aussagen wundern mich doch sehr.
    Unibuchhandlung: Hat die nicht genau die Bücher, die Studenten brauchen, die aber nicht von den großen Buchhandlungen angeboten werden (jedenfalls abseits von Standardfächern wie Naturwissenschaften und Medizin)?


    Die Unibuchhandlung hatte mal einen riesigen Buchladen, jetzt ist es nur noch ein kleines Kabuff. Die mögen zwar spezialisiert sein, aber es ist halt nicht mehr das Stöbergeschäft, in das man gegangen ist... Na ja. Nostalgie halt.

  • Köstritzer braut mit dem Kellerbier, [...]


    Heisst bei uns Zwickel, wird aber auch schon von grösseren Brauereien hergestellt.


    Gehe mal in einen hiesigen Getränkemarkt und frage nach einen IPA (Indian Pale Ale). Grausam.


    Ale und Pale Ale habe ich schon Einheimisches (und sehr Gutes!) gefunden. Für IPA bin ich immer noch auf Importe aus England angewiesen. (Die ich bisher - GsD - im hiesigen Supermarkt problemlos bekommen habe.)


    Ach ja - das englische Buch, das ich zum Schluss bei amazon bestellt habe, ist nach 5 Tagen angekommen. Portofrei und ohne Besorgungsgebühren. Und ohne Zänkereien, die ich zum Schluss in meiner Buchhandlung noch hatte ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Moin, Moin!


    Heisst bei uns Zwickel, wird aber auch schon von grösseren Brauereien hergestellt.


    Den Begriff ist auch hier geläufig, wenn ich auch sagen muß, daß ich ein "Zwickauer Zwickl", welches sich anbieten würde, nicht auf Anstich Anhieb fand.


    Zitat

    Ich ja - das englische Buch, das ich zum Schluss bei amazon bestellt habe, ist nach 5 Tagen angekommen. Portofrei und ohne Besorgungsgebühren. Und ohne Zänkereien, die ich zum Schluss in meiner Buchhandlung noch hatte ...


    Ich bin noch nie in die Verlegenheit gekommen, ein englisches oder andersprachiges Buch zu bestellen und gucke diesbezüglich immer wie ein Schwein ins Uhrwerk. Ich kaufte erst einmal in meinem Leben - vor schätzungsweise 20 Jahren - ein englischsprachiges Buch, aber eben im lokalen Buchhandel; es handelte sich um Steinbecks "To a God unknown", welches ich dann mühsam übersetzte, und auch dies nicht zur Gänze. Wenn ich das richtig erinnere, kostete das damals zirka 30.- DM

  • Ich bin noch nie in die Verlegenheit gekommen, ein englisches oder andersprachiges Buch zu bestellen und gucke diesbezüglich immer wie ein Schwein ins Uhrwerk. Ich kaufte erst einmal in meinem Leben - vor schätzungsweise 20 Jahren - ein englischsprachiges Buch, aber eben im lokalen Buchhandel; es handelte sich um Steinbecks "To a God unknown", welches ich dann mühsam übersetzte, und auch dies nicht zur Gänze. Wenn ich das richtig erinnere, kostete das damals zirka 30.- DM


    Es gibt doch zweisprachige Ausgaben englischer Bücher: Links der Originaltext, rechts die Übersetzung.
    Wenn es mühsam ist, aus dem Englischen zu übersetzen, würde ich damit anfangen, dann kann man gezielt Wendungen und Vokabeln nachschlagen, die man nicht kannte oder die man ganz anders übersetzt hätte.


    Ich würde mit kurzen und wenn möglich bekannten Texten anfangen.


    Und da wir von amazon reden: Klick! :zwinker:



    Wobei ich mich gerade wundere: Funktioniert so etwas als E-Book?
    Der Witz ist ja gerade, dass man direkt auf gegenüberliegenden Seiten die englischen und deutschen Sätze vergleichen kann. Als E-Book ist das doch recht mühsam, weil man nur eine Seite sieht und hebelt damit das Prinzip dieser Auflagen aus, oder?


    LG von
    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

    Einmal editiert, zuletzt von Keshia ()

  • Moin, Moin!


    Es gibt doch zweisprachige Ausgaben englischer Bücher: Links der Originaltext, rechts die Übersetzung. Wenn es mühsam ist, aus dem Englischen zu übersetzen, würde ich damit anfangen, dann kann man gezielt Wendungen und Vokabeln nachschlagen, die man nicht kannte oder die man ganz anders übersetzt hätte.


    Vielleicht ein Mißverständnis. Ich habe weder das Bedürfnis noch die Absicht, auf englisch zu lesen, sondern wollte nur mitteilen, daß solche Bestellungen außerhalb meines Erfahrungsbereiches liegen.


    Zitat

    Wobei ich mich gerade wundere: Funktioniert so etwas als E-Book?
    Der Witz ist ja gerade, dass man direkt auf gegenüberliegenden Seiten die englischen und deutschen Sätze vergleichen kann. Als E-Book ist das doch recht mühsam, weil man nur eine Seite sieht und hebelt damit das Prinzip dieser Auflagen aus, oder?


    Man sieht, vor welchen Herausforderungen das E-Book noch steht. Auch die Darstellungen von Grafiken und Tabellen sind bis dato eher problematisch.


  • Man sieht, vor welchen Herausforderungen das E-Book noch steht.

    Wobei es für mehrsprachige Leser nichts besserer gibt als Reader. Denn die Wörterbuchfunktion von allen Readern ist klasse. Ein Tip und man bekommt eine Übersetzung.

  • Man sieht, vor welchen Herausforderungen das E-Book noch steht. Auch die Darstellungen von Grafiken und Tabellen sind bis dato eher problematisch.


    Vielleicht gar nicht mal das E-Book sondern mehr der Reader.
    Ich habe mich von Anfang an gefragt, warum die E-Reader so klein sind. Viele Bücher sind größer (also breiter).


    Beim Reader könnte man noch viel verbessern, z.B. auch die selektive Größenanzeige von Fotos, Tabellen, Zeichnungen etc. Da könnte man etwas vom I-Pad lernen.
    Manchmal sind Bücher ja doch so gestaltet, dass gegenüberliegende Seiten wichtig sind, weil man entweder die nächste Seite schon sehen muss oder noch nicht sehen darf.
    Um das Buch 1:1 als E-Book zu "übersetzen" müssten solche Feinheiten auch übertragen werden können.


    Wobei die Nachschlagefunktion schon toll ist.
    Leider ist in meinem kein deutsches Wörterbuch zum Nachschlagen enthalten, nur ein englisches, sonst könnte man auch nebenei noch Fremdwörter etc. lernen.
    So ein kleines Wiki wäre toll:
    Alles, was man nicht versteht, kann beim Lesen nachgeschlagen werden:
    Was bedeutet das Wort, wo liegt der Ort, welche Etymologie hat der Name, was ist das für ein Tier, welchen Wirkstoff hat die Pflanze?
    Auf diese Weise wäre tatsächlich fast jedes Buch bildend.


    Denn: Wie oft erspart man sich das spätere Nachschlagen, weil man es doch irgendwie verstanden hat, nur nicht zur Gänze.


    LG von
    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.


  • Amazon ist nicht nur deswegen groß geworden, weil sie Ahnung haben, wie man in der heutigen Zeit Geschäfte macht, sondern auch, weil das bisherige Buchhandelssystem viel zu träge, schwerfällig und verkrustet ist.


    Sorry, ich meine das bestimmt nicht böse, aber diese Platitüde vom "trägen, schwerfälligen und verkrusteten" Buchhandel lese ich immer wieder. Was ist daran träge und schwerfällig, wenn ich bei meinem Buchhändler abends bis 18 Uhr ein Buch bestelle und es mir am nächsten Vormittag dort abholen kann? Schneller ist Amazon auch nicht.

  • Ich habe eher das Gefühl, dass der Kunde träge und schwerfällig geworden ist und heutzutage lieber vom Sessel aus mit dem Laptop auf dem Schoß seine Einkauftstour im Internet unternimmt. Das ist dann aber kein Problem des stationären Buchhandels. Außerdem lasse ich mir lieber persönliche Empfehlungen von meiner Buchhändlerin geben statt von einem mathematischen Algorithmus auf einer Webseite.

  • Ich erlaube mir, auf den Artikel in meinem Blog zu verweisen


    http://www.mein-lesesessel.de/ich-kaufe-gern-bei-amazon-ein/


    Da habe ich mich ausführlich dazu geäußert.


    Zusammengefasst: persönliche Empfehlungen habe ich seit Jahren nicht mehr bekommen in einer Buchhandlung, zumindest soweit ich nach Büchern außerhalb des üblichen Mainstreams fragte. Hingegen die von Amazon erreichen mittlerweile 80% Trefferwahrscheinlichkeit, vor allem, seitdem ich sie mir nach eigenen Wünschen konfiguriere.


    Abholen? Tja, Amazons Bücher liegen am nächsten Tag im Briefkasten daheim. Buchhandlung abholen heißt für mich erstmal früher Feierabend machen, Umweg fahren, Parkhaus zahlen, deutlich später heimkommen. Vorausgesetzt, das Buch ist auch wirklich da, denn früher, als ich noch in Buchhandlungen bestellt habe, hieß es immer mal wieder, dass es nicht gekommen ist und ich es bitte am nächsten Tag abholen sollte. Schwerfällig? Wenn jemand 8 - 10 Stunden täglich arbeitet, 120 km auf der Autobahn verbringt, Familie und Haus hat, der lernt schnell jede freie Minute schätzen und auch die Möglichkeit, Online zu bestellen.


    Verkrustet: wieso schlug denn Amazon ein wie eine Bombe in den Büchermarkt? Vielleicht, weil es eher am Nerv der Zeit ist? Großartige Auswahl, blitzschnelle Lieferungen, absolut kulant (da könnte ich übrigens über Buchhandlungen so manche Geschichte erzählen). Nur als Beispiel: Amazon bot mit Kindle eine eBook-Alternative an zu einer Zeit, als deutsche Verlage und Buchhandlungen mit diesem Wort noch nicht einmal was anfangen konnten.


    Wie man sieht, bin ich kein großer Freund des stationären Buchhandels :zwinker:

  • Es kommt halt auch auf die einzelne Buchhandlung an.


    Der Dealer meines Vertrauens ist mit der Zeit gegangen. Er hat einen Onlineshop mit Lieferservice zu denselben Bedingungen wie Amazon (bei Verfügbarkeit Lieferung am nächsten Tag, ab 20 EUR versandkostenfrei), man kann sich aber das bestellte Buch auch zur Abholung in den Laden liefern lassen. Und dort arbeiten Menschen, die sich mit Büchern auskennen, auch und gerade jenseits des Mainstream.


    Schade, dass es offenbar doch einige Buchhändler gibt, die sich wenig Mühe mit ihren Kunden geben oder nur Standardware im Programm haben. Dadurch schaden sie auch ihren engagierten Kollegen, die definitiv Unterstützung verdient haben.


    Sicher, ich nutze Amazon auch, weil ich ab und an mal einen Exoten dort schneller geliefert kriege, oder ich brauche noch einen "Versandkostensparer" o.ä. Aber meinem Stammbuchhändler bleibe ich trotzdem treu ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen