Sofia Caspari - Im Land des Korallenbaums

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    Klappentext:
    Im Sommer 1863 lernen sich die jungen Deutschen Anna Weinbrenner und Viktoria Santos auf der Überfahrt nach Buenos Aires kennen. Beide Frauen sind auf dem Weg zu ihren Ehemännern, die ihnen vorausgereist sind. Viktorias Mann haben dringende Geschäfte schon früher zu seiner Estancia im Norden Argentiniens gerufen. Annas Familie hingegen konnte die Kosten für die gemeinsame Überfahrt nicht aufbringen. In dem fernen Land, das für die Reisenden mit großen Hoffnungen verbunden ist, trennen sich ihre Wege zunächst. Doch Viktorias vermeintlich rosige Zukunft gestaltet sich anders als erhofft, und Anna erwartet bei der Ankunft eine schreckliche Nachricht.


    Meine Meinung:
    Das ist mit Sicherheit ein Buch, das man einfach nur mit Begeisterung lesen kann und das man auch uneingeschränkt weiterempfehlen kann.
    Vom Schreibstil her ist das Buch einfach nur supergut geschrieben, sehr detailreich, ausführlich Beschreibungen der Personen und Begebenheiten wechseln ab mit den ebenso farbenprächtigen Beschreibungen der Landschaften. Man hat immer das Gefühl, direkt dabei zu sein; Anna, Julius und Victoria bei allem zu begleiten was sie tun. Die Beschreibungen der Überfahrten, der ärmlichen Verhältnisse in Buones Aires und den Verhältnissen der Oberschicht auf der Estancia der Santos.
    Sofia Caspari schafft es, den Leser von der ersten Seite an voll in die Geschichte hineinzusaugen, festzuhalten und die Geschichte zu steigern, bis zu einem versöhnlichen Ende für alle beteiligten. Meiner Meinung nach sind die historischen Hintergründe, die Begebenheiten gut recherchiert – besonders bei der Überfahrt hatte ich das Gefühl, das es wirklich genauso gewesen sein kann. Außerdem bietet das Buch meines Erachtens nach alles, was ein guter Roman zu bieten hat: Eine tolle Kulisse; Charaktere die glaubwürdig sind in ihrer Art, ihrer Sprache und dem was sie tun; jede Menge guter Beschreibungen; eine interessante, facettenreiche und glaubwürdige Handlung; Liebe und ein ein bißchen Spannung. Das einzige was mir ein bisschen gefehlt hat war eine Karte der Gegend von Buones Aires und der Estancia – so hätte man den Weg des Anna und auch Victoria gegangen sind – gut nachvollziehen kann. Was mir supergut gefallen hat ist der Einband – wunderschön gestaltet – ein Hingucker im Buchladen.


    Meine Wertung: 4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen dieses Buches.


    Erstmal ist es wunderschön aufgemacht - ein tolles Cover, man bekommt richtig Lust ebenfalls nach Lateinamerika zu reisen! Der Titel ist ein wenig nichtssagend, weil er lediglich auf das Land, in dem die Geschichte spielt, eingeht, aber er passt sehr schön zum Cover und so ist es ein rundum geschlossenes Bild, was zum Kaufen sehr animieren kann. :)


    Aber wichtiger ist ja doch eigentlich der Inhalt. Der Stil macht es einen sehr leicht, das Buch ist flüssig zu lesen und regt die Phantasie an, so dass man mühelos ein Kopfkino vor Augen hat.
    Auch die Charaktere sind schön beschrieben. Jeder hat seine Eigenarten, ist anders und trotzdem auf seine Art liebenswert. (Vielleicht mit kleinen Ausnahmen. ;) ) Allerdings wurden die Beweggründe von jeder Person beschrieben, so dass man der Geschichte eigentlich immer sehr gut folgen konnte.
    Schön fand ich die Szenen bei den Eingeborenen Argentiniens, so dass man dort einen guten Einblick in das Leben der Leute bekommen konnte.


    Rundum ein schöner historischer Roman, den ich eigentlich so weg gelesen habe!


    4ratten

  • Alleine die wunderschöne Aufmachung des Buches hätte mich bestimmt irgendwann mal dieses Buch in die Hand nehmen lassen, obwohl mir der Name Sofia Caspari ja völlig unbekannt war. Aber nachdem ich dann erfahren hatte wer sich hinter diesem Namen verbirgt, war das Lesen des Buches natürlich sofort geplant. Und ich bin auch wieder einmal nicht enttäuscht worden, ganz im Gegenteil.
    Sofia Caspari entführt ihre Leser nach Argentinien des 19. Jahrhunderts. Viele Auswanderer aus Europa bevölkern inzwischen das Land. Unsere Protagonisten kommen aus Deutschland und alleine schon die Übefahrt war ein Abenteuer. Hier treffen das erste Mal zwei Welten aufeinander, die eins gemeinsam haben: Den Traum von einem besseren Leben in einer neuen Heimat. Aber weder bei Anna ( die aus ärmlichen Verhältnissen kommt,) noch bei Victoria (aus guter vermögender Familie) trifft das erstmal ein. Beide müssen um ihr Glück und ums Überleben kämpfen.
    Die Charactere sind alle wunderbar herausgearbeitet worden und wurden mir beim Lesen absolut vertraut. Das man nicht alle mag, passt gut, denn so ist es im realen Leben ja auch. Aber alle wurde sehr überzeugend dargestellt. Die ganze Geschichte war flüssig zu lesen und nachvollziehbar. So hätte es wohl gewesen sein können.
    Sehr schön war auch die Beschreibung der Einheimischen Bevölkerung, ihre Lebensart und ihre Heimat.

    Gruß Mascha

  • Hallo Ihr Lieben,


    nach der wunderbaren Leserunde mit der Autorin im Forum "drüben", kommt hier auch meine abschließende Meinung:


    Im Jahre 1863 machen sich Anna und Victoria von Deutschland auf die Reise nach Argentinien. Die beiden aus komplett unterschiedlichen Schichten stammenden Frauen knüpfen zarte Bande während der Schiffsfahrt, verlieren sich aber kaum in Argentinien angekommen aus den Augen. Beide sind voller Hoffnungen, als sie im neuen Land ankommen, müssen aber bald feststellen, dass ihre Träume nicht der Realität entsprechen. Während für Anna ein harter Kampf ums nackte Überleben beginnt, findet sich Victoria in einem goldenen Käfig wieder. Als sich beide nach Jahren wieder sehen, hat sich nichts so entwickelt, wie sie es sich erhofft bzw. erträumt hatten und es dauert noch um einiges länger, bis aus dem zarten Band eine wirkliche Freundschaft wird.


    Die Charaktere in diesem Buch sind wunderbar beschrieben und bereits nach kurzer Zeit hatte ich jeweils immer ein gutes Bild der jeweiligen Figur vor Augen. Schön zeigen sich die verschiedenen Charakterzüge der einzelnen Personen. Vor allem dann, wenn es zu kritischen Situationen kommt, offenbart sich dann durch gewisse Handlungen sehr gut der tatsächliche Charakter der Person. Schön ist auch dargestellt, wie Anna, die von klein auf kämpfen musste, auch in der neuen Welt kämpft und sich nicht unterkriegen lässt. Während die verwöhnte Victoria erst erwachsen werden muss, um zu begreifen was wirklich wichtig ist im Leben.


    Sehr detailliert und bildhaft wird die Landschaft von Argentinien im 19. Jahrhundert geschildert und auch die Enge der Städte, die teilweise üblen Gerüche und insgesamt das Stadtbild von Buenos Aires werden sehr gut vermittelt.


    Gut gefallen hat mir auch, dass die Autorin geschickt nebenbei Informationen über die Geschichte Argentinien einstreut und ich eine Menge über das mir noch sehr unbekannte Land gelernt habe.


    Dass sich hinter dem Pseudonym die mir bekannte Autorin Kirsten Schützhofer verbirgt, habe ich relativ schnell in Erfahrung gebracht. Umso überraschter war ich jedoch, dass sich der Schreibstil von der Stimmung hier doch von anderen Büchern unter dem Namen Kirsten Schützhofer unterscheidet: Die Grundstimmung ist trotz aller Widrigkeiten zum Trotz immer sehr positiv. Und ganz entgegen der oft offenen oder für mich nicht immer so zufriedenstellenden Enden bei Kirsten Schützhofer-Romanen, ist das Ende hier für mich rundum gelungen.


    Alles in allem ein Wohlfühlbuch, dass sich herrlich für gemütliche Lesenachmittage eignet und den Leser glücklich zurücklässt.


    4ratten


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Ich durfte das Buch vorab in einer LR mit der Autorin lesen und war hin und weg von der schönen Geschichte.


    Meine Meinung:


    Anna und ihre Familie wandern nach Argentinien aus, um sich ein besseres Leben zu ermöglichen.
    Ihr Ehemann, ihr Vater und ihre Brüder reisen mit Annas Mutter und deren Schwester voraus um sich bereits nach einem geeigneten Land umzusehen.
    Ein paar Wochen später, als Anna das benötigte Geld für die Überfahrt gespart hat, reist sie voller Hoffnung zu ihrer Familie.
    Auf dem Schiff lernt sie Julius und Viktoria kennen. Trotz der großen Standesunterschiede freunden sich die drei an.
    Anna macht aber auch die Bekanntschaft mit Piet und Michel zwei zwielichtigen Charakteren.
    Endlich nach strapaziösen Monaten auf See kommt auch Anna in Argentinien an und macht sich auf den Weg zu ihrer Familie.
    Doch als ihr Vater ihr die Tür öffnet ist der Schock groß.....


    Das Buch sticht schon alleine durch das wunderschöne Cover ins Auge.
    Voller Vorfreude begann ich mit dem Lesen und wurde auch nicht enttäuscht. Vielfältige Charaktere, die sich im Laufe der Geschichte positiv aber auch negativ entwickeln, sorgen für anhaltende Spannung bis zum Schluß.
    Ein aufregendes Ereignis jagt das nächste und für mich war die Geschichte bis zum Schluß nicht vorhersehbar.
    Weiteren Lesegenuß bereitete mir der angenehme, bildhafte Schreibstil der Autorin.
    K eine einzige Zeile des 700 Seiten dicken Buches langweilte mich.
    In meiner Fantasie konnte ich mir die wunderbare Landschaft mit ihren Einwohnern, Tieren und wunscherschönen Pflanzen vorstellen.
    Ich kann und werde dieses Buch gerne weiterempfehlen und hoffe sehr, daß wir bald wieder mit einer neuen Geschichte von Sofia Caspari verwöhnt werden.


    5ratten


    LG Tiara

  • Im Land des Korallenbaums



    In den 1860er Jahren wandern die Weinbrenners nach Argentinien aus. Wie viele andere Europäer hoffen sie auf eigenes Land, auf bessere Lebensbedingungen. Aber die Wirklichkeit ist weniger rosig.


    Anna reist ihrer Familie einzeln nach, weil für ihre Passage nicht genug Geld vorhanden war. (Hier ist auch schon mein erster Kritikpunkt: Man hätte doch sicher eher Annas Mann allein nachreisen und die junge Frau im Schutz der gesamten Familie reisen lassen.) Jedenfalls ist Anna auf sich allein gestellt während der wochenlangen Überfahrt. Auf dem Zwischendeck ist es alles andere als behaglich. Aber Anna lernt Julian und Viktoria kennen, die beide etwa in ihrem Alter sind, aber zu den privilegierten Kajütenpassagieren gehören. Die beiden geben sich alle Mühe, Anna mit einzubeziehen, sie aber behält immer im Hinterkopf, nicht zur selben Klasse zu gehören. Und natürlich verlieben sich Julian und Anna.


    In Buenos Aires angekommen, stellt Anna fest, dass die Träume ihrer Eltern und Brüder sich offensichtlich in Rauch aufgelöst haben. Der Vater hat aufgegeben und säuft, Mutter und Schwester bleiben tatenlos, die Brüder sind ins Ganovenmilieu abgedriftet. Und Annas Mann ist ernsthaft erkrankt. So bleibt alles an Anna hängen, sie muss den Karren aus dem Dreck ziehen…



    Diesen 700 Seiten langen Roman hätte man ruhig ohne Verluste um mindestens 200 Seiten kürzen können. Er war streckenweise doch recht langweilig. Und dass Julian zu Annas Dauerretter aus allen Lebenslagen wurde, fing irgendwann an zu nerven. Und dann noch ein zuckersüßen Ende zum Schluss, ach nöööö!


    Und die weiteren Teile werde ich ganz sicher nicht lesen.


    Im ganzen nur mittelmäßig, ich vergebe knappe


    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Bechdel-Test: auch nur knapp, aber ja


    (Das Buch gehört eigentlich m. E. in den Bereich Liebesromane.)

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Im Jahr 1863 treffen sich die jungen deutschen Frauen, Anna Weinbrenner und Viktoria Santos, auf dem Schiff nach Buenos Aires. Obwohl sie beide aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten stammen, freunden sie sich an und träumen beide von einem besseren Leben. Ihre Ehemänner sind ihnen vorausgereist. In Argentinien trennen sich ihre Wege erst einmal. Dort läuft alles anders als erwartet. Viktoria muss erkennen, dass die Zukunft doch nicht so rosig aussieht, wie erwartet und Anna erwartet eine traurige Nachricht bei ihrer Ankunft. Die Frauen müssen lernen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und für ihr Glück zu kämpfen.

    Die Erwartungen, die ich an das Buch hatte, haben sich nicht ganz erfüllt. Der Schreibstil lässt sich nicht so flüssig lesen, da es immer wieder Zeit- und Perspektivwechsel gibt. Neben den Protagonistinnen gibt es noch eine Vielzahl anderer Personen, die es schwer machen, den Überblick zu behalten, denn ist wird oft nur ein kurzes Auftauchen gegönnt. Manchmal liest sich die Geschichte etwas zäh.

    Es ist aber interessant zu erfahren, mit welchen Schwierigkeiten die Auswanderer fertig werden müssen und wie sie in dem fremden Land leben. Auch die bildgewaltigen Beschreibungen der Landschaften haben mir gut gefallen.

    Die Charaktere sind gut und glaubhaft dargestellt. Es gibt Personen, in die man sich gerne hineinversetzt und anderen, denen man am liebsten die Pest an den Hals gewünscht hätte.

    Mich hat dieser Roman ganz gut unterhalten, aber er konnte mich nicht richtig fesseln.


    3ratten