Interessantes Interview zum Thema Ebookpreise

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.356 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Jan Grunow.

  • Facebook machts möglich und da hat die Facebookseite der Frankfurter Buchmesse heute folgendes Interview verlinkt, von dem ich fand das es hier ganz gut passen würde:


    http://etailment.de/2012/johnn…ebooks-wie-es-gehen-kann/


    Das ist zumindest mal interessant, andererseits stellt sich auch die Frage ob die Verlage das mitmachen würden, immerhin sind diese ja auf Gewinn ausgelegt. Ich sehe das momenten eher noch als Chance sich als Autor selbst etwas bekannter zu machen nicht aber als ernsthaften Gedanken für einen Verlag. Andererseits wäre natürlich die Frage in wie weit ein Umdenken in den nächsten Jahren stattfindet. Man hat ja schon den Eindruck das sich gerade in Deutschland die Verlage wirklich sehr schwer mit der Entwicklung tun. Einerseits finde ich es schön das nun auf einmal Bücher auftauchen bei denen man sich augenscheinlich wieder mehr Mühe gibt andererseits stellt sich die Frage ob langfristig gesehen eine Entwicklung verschlafen wird die viele eigentlich mitmachen wollen?
    Was meint ihr dazu?


    Grüße

  • Sehr interessantes Interview. Vor allem da ich heute erst einen Bericht gelesen hab das die Douglas Grpou momentan ein "Problem" hat mit Thalia. Begründung dort war unter anderem E-Books und der Internetverkauf im allgemeinen.


    Aber im Prinzip hat er ja recht. Wenn in nächster Zeit jemand kommt und einen Verlag gründet und wirklich sich auf die E-Books spezialisiert wurde er definitiv eine Nische treffen und könnte diese sicher sehr zufriedenstellend füllen. Nur ob das passiert bezweifle ich in nächster Zeit. Glaube nicht das die jetzigen Verläge so sich schnell genug umorientieren

    Wien SLW 2012 3/5

  • Ich sehe das momenten eher noch als Chance sich als Autor selbst etwas bekannter zu machen nicht aber als ernsthaften Gedanken für einen Verlag.


    Sicher nicht für das ganze Sortiment - aber weshalb nicht mal ein paar gute, interessante (!) Bücher zum "Probierpreis" verkaufen? Es müssen ja nicht gleich 99 Cent sein, 4,99 ginge doch auch zum "Anfüttern".


    Eines der grössten Probleme spricht Haeusler ja auch an, das DRM. Das macht die Einrichtung eines Readers unnötig kompliziert und ich verstehe sehr gut, wenn weniger technikaffine Leser sich von den Geschichten, die man darüber hört, vom Kauf eines Readers abhalten lassen.
    Ausserdem kostet das Anbringen eines Kopierschutzes auch Geld (und nicht wenig). Die Kosten werden natürlich auf den Käufer überwälzt - man bezahlt sich den Kopierschutz, den man nie wollte, gleich selber. Schönen Dank auch.


    Gut, die Verlage sagen sich wahrscheinlich, dass die Vielleser - und nur für die lohnt sich die Anschaffung eines Readers - dann halt weiter die Papierbücher kaufen (und wahrscheinlich stimmt das sogar). Aber eben, das ist Vogel-Strauss-Denken und nicht zukunftsgerichtet. Kommt noch dazu, dass sie sich amazon, Apple und Google an den Hals werfen. Statt selber eBooks zu verkaufen wie zB Lübbe, lassen sie sich lieber von den grossen Verkäufern abzocken (Apple zB behält 30% des Verkaufspreises eines eBooks)... Das kann sich nicht rechnen, eine eigene Verkaufsplattform schon eher (aber auch nicht garantiert).

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Ich finde das Interview sehr interessant! Danke für den Link!


    Ich befürchte, dass viele deutschen Verlage den E-Book-Trend verschlafen werden, nur um dann böse zu erwachen.


    Genau wie Haeusler und Alfa_Romea halte ich das DRM auch für ein großes Problem.
    Dabei wird nur der ehrliche Kunde gegängelt und schlimmsten Fall ganz verschreckt. Die unehrlichen Kunden haben sich das Buch sowieso schon illegal runtergeladen.
    Da muss man den Verlag Bastei-Luebbe allerdings als große Ausnahme loben!


    Ein weiteres großes Problem ist immer noch der Preis.
    Man kann normalen Durchschnittbürgern einfach nicht verständlich machen, warum ein E-Book genauso oder fast genauso viel wie die gedruckte Ausgabe kosten soll.
    Auch mir nicht. Erst recht nicht, wenn beide Formen gleichzeitig auf den Markt kommen. Die meiste Arbeit hat ja das Lektorat, die Erstellung der Datei für den Druck...
    Beim E-Book fehlen dann samtliche Druckkosten (Papier, Kleber, Tinte, Druckmaschinen...), Transport und Lagerung.
    Zudem hat man mit einem E-Book nun mal nichts wirklich Reales in der Hand. Ein Buch kann man lesen, verschenken, verleihen, verkaufen oder es eben einfach ins Regal stellen und nach zwanzig Jahren problemlos nochmal lesen. Mit einem E-Book ist das nicht so einfach, wenn nicht gar unmöglich.


    Natürlich versuchen die Verlage immer wieder uns weiszumachen, dass die Erstellung von E-Book nahezu genauso teuer ist wie für gedruckte Bücher, da andere Kosten hinzukommen (Serververwaltung, Programme, Ausbildung...).
    Haeusler widerspricht dem jedoch klar und deutlich in diesem Interview. Ich habe das sowieso noch nie so recht glauben können.
    Sicher sind 99 Cent utopisch und nur gut zum Anfüttern der Neugierigen, aber nicht auf lange Sicht durchhaltbar. Hier hat das Bekanntwerden jedoch wunderbar funktioniert und das ist ja für den Verkauf zukünftiger Bücher wohl das Wichtigste.

  • Es ist schon merkwürdig, wie selbst in finanzstarken Branchen immer noch Trends verschlafen werden. Man sieht im PC- und Videospielebereich, wie schnell dank Internet, Smartphones und neuen Konsolen ständig neue Trends und Absatzmöglichkeiten entstehen. Ich glaube, die großen Verlage sind da viel zu träge und werden sich (wie die Musikindustrie) irgendwann einmal umschauen, wo ihre ganzen Umsätze hinfließen, wenn man nicht aufpasst. Es ist schon merkwürdig, neue CDs immer noch für 18 Euro anzubieten, wenn es im Internet alles günstiger und illegal gibt. Amazon freut's und ich bin mir sicher, dass auch kleinere, flexible Verlage davon profitieren werden. Und als Autor freut man sich auch, dass man mehr Optionen hat und nicht zu Heyne laufen muss, was eh keinen Zweck hat...