05 - Abschnitt 5 (Seite 320 bis Ende - Kapitel 32 bis einschl. 41)

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  • Hallo Ihr Lieben,


    ich kann mich den ratlosen Kommentaren von euch nur anschließen. Habe das Buch heute zu Ende gelesen und muss gestehen, dass es mich auch noch nicht mehr besonders berührt hat. Irgendwie war mir schon seit ein paar Kapiteln klar, dass Ida sterben wird. Es hätte mich total gewundert und vermutlich das gesamte Buch auf den Kopf gestellt, wenn auf einmal noch eine glückliche Wendung eingefügt worden wäre.


    Das ganze Buch ist irgendwie nur traurig und melancholisch. Lauter verlebte Leben, lauter Liebende, die nicht zusammen sein konnten oder wollten oder durften... Lauter Menschen, die anstatt miteinander zu reden, nur noch weiter vereinsamt sind und sich in ihr Schneckenhaus zurück gezogen haben. Alles in allem sehr traurig. Und wie ich schon im vorhergehenden Abschnitt geschrieben habe, bin ich weiterhin begeistert von den Naturbeschreibungen. Super gut, haben mir auch in diesem Kapitel diese wunderbaren Szenen mit den Walen gefallen. Das war wirklich schön! Aber die Personen hätte es wegen mir alle gar nicht geben brauchen! :teufel: :zwinker:



    Gar nicht leben kann ich mit der Ungewissheit, was die Glaskrankheit angeht. Jetzt habe ich das ganze Buch herumgerätselt und NICHTS. Es gibt auch keinen Wink mit dem Zaunpfahl, komplett alles bleibt der Phantasie überlassen. Aber das ist etwas sehr mager. Die Insel ist so geheimnisvoll und auch Hernys magische Tiere... Schade. :rollen:


    Ja, das stört mich auch sehr. Zumindest ein kleiner Hinweis, wäre doch sehr praktisch gewesen. Ich finde die Interpretation von dir, Mrs. Dalloway sehr schön und stimmig, aber ich hätte doch zumindest gerne eine kleine Erklärung dafür gehabt.
    Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass der Brief von Midas' Vater da Aufklärung hätte bringen können, aber der wird einfach vernichtet. Eine Aktion über die ich, ehrlich gesagt, nur den Kopf schütteln kann. Für mich ist das keine Aufarbeitung der Vergangenheit, sondern ein Vogelstrauß-Verhalten: Ich stecke meinen Kopf in den Sand und da ich dann nichts sehe und höre, ist alles gut. Was hätte denn so schlimmes in dem Brief stehen können, vor dem Midas so viel Angst hatte?
    Ich muss sagen, dass mich das richtig enttäuscht hat, dass der Leser nicht einmal die Chance bekommen hat, verstehen zu dürfen, was Midas' Vater passiert ist und daraus vielleicht Schlussfolgerungen für Ida treffen zu können.
    Auch die gesamten phantastischen Elemente haben überhaupt keinen tieferen Sinn, als einfach nur da zu sein. Überzeugt mich auch nicht so wirklich!


    Dass Carl schließlich stirbt, nachdem klar wird, dass er sich sein ganzes Leben selber schön gelogen hat, hat mich auch gar nicht berührt. Wegen mir hätte er auch gar nicht mehr erwähnt werden müssen.


    Und Emiliana ist auch nur nochmal aufgetaucht, damit auch jeder weiß, dass es jetzt schnell mit Ida zu Ende gehen wird. Ich habe übrigens die These entwickelt, dass durch die Behandlung mit den Qualen sich das Glas dann schneller ausgebreitet hat. Und die Erklärung, dass Ida immer mehr zu Glas wird, je mehr Midas auftaut, ist zwar schlüssig, andererseits passt sie auf Saffron gar nicht. Warum ist die denn so schnell zu Glas geworden? :confused:


    Alles in allem muss ich sagen, lässt mich das Buch sehr unbefriedigt zurück. Muss mir noch überlegen, was ich in mein Fazit schreibe!


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)


  • Ich muss sagen, dass mich das richtig enttäuscht hat, dass der Leser nicht einmal die Chance bekommen hat, verstehen zu dürfen, was Midas' Vater passiert ist und daraus vielleicht Schlussfolgerungen für Ida treffen zu können.


    Das ging mir genauso. Ich gehöre nicht zu den Lesern, die Andeutungen zwischen den Zeilen von alleine finden (ich bin quasi diese Leserschaft, die das Buch "nicht verstanden" hat :breitgrins:) und deshalb liegen mir solche Bücher weniger, das habe ich schon oft bemerkt.



    Dass Carl schließlich stirbt, nachdem klar wird, dass er sich sein ganzes Leben selber schön gelogen hat, hat mich auch gar nicht berührt.


    Ich musste gerade noch mal nachblättern, weil ich mich nicht daran erinnern konnte, dass er stirbt :redface: - aber er legt sich ja im Schnee einfach hin. Das habe ich noch gar nicht als Sterben aufgefasst (es hätte ja im Verlauf der Geschichte noch zu einer Rettung kommen können). Als Carl dann später aber gar nicht mehr erwähnt wird, habe ich ihn und das Ende seines Erzählfadens einfach vergessen ... :redface:

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • Das ging mir genauso. Ich gehöre nicht zu den Lesern, die Andeutungen zwischen den Zeilen von alleine finden (ich bin quasi diese Leserschaft, die das Buch "nicht verstanden" hat :breitgrins:) und deshalb liegen mir solche Bücher weniger, das habe ich schon oft bemerkt.


    Ich glaube, das Buch ist so konzipiert, dass man es nicht wirklich "verstehen" kann, sondern jeder Leser sich eben für sich einen Grund für die Krankheit, für das plötzliche Verglasen etc. ausdenken kann. Ich persönlich halte davon aber auch nicht so viel und bekomme am Schluss gerne eine "Lösung" vom Buch. Ein paar offene Fragen können schon bleiben, so ganz in der Luft hängen gelassen zu werden, mag ich auch nicht so gerne.

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Zitat von Tammy

    Und Emiliana ist auch nur nochmal aufgetaucht, damit auch jeder weiß, dass es jetzt schnell mit Ida zu Ende gehen wird. Ich habe übrigens die These entwickelt, dass durch die Behandlung mit den Qualen sich das Glas dann schneller ausgebreitet hat. Und die Erklärung, dass Ida immer mehr zu Glas wird, je mehr Midas auftaut, ist zwar schlüssig, andererseits passt sie auf Saffron gar nicht. Warum ist die denn so schnell zu Glas geworden? :confused:


    Vielleicht hat es einfach nur nichts mit Midas zutun. Das Glas will wachsen, wurde aber durch die Quallen aufgehalten. Sobald der Weg frei ist, geht es umso schneller. Bei Ida haben sie die Behandlung abgebrochen und bei Jeffron hat sich das Glas einen tieferen Weg durch den Körper gesucht. :gruebel:


    Eine Erklärung werden wir wohl nicht finden, aber man will halt suchen. :breitgrins:


    Zitat von Tammy

    Habe das Buch heute zu Ende gelesen und muss gestehen, dass es mich auch noch nicht mehr besonders berührt hat. Irgendwie war mir schon seit ein paar Kapiteln klar, dass Ida sterben wird.


    Ja, ihr Tod gehörte einfach dazu. Bei mir waren es kleine Details und Gedanken, die mich berührt haben. Zum einen Midas´ Wunsch bald allein in kälteren Gewässern zu tauchen (und Ida zu besuchen). Und zum anderen wie Midas´beschreibt, dass ein kleines Luftbläschen aus Ida´s Mund kommt, als sie dort untergeht. Der letzte Sauerstoff verlässt den Körper, das war das bildliche Ende...


    Hatte eigentlich noch jemand bei Ida´s Untergang die Titanic-Szene von Leonardo im Kopf? Das kam ganz automatisch bei mir *schüttel* :breitgrins:


  • Hatte eigentlich noch jemand bei Ida´s Untergang die Titanic-Szene von Leonardo im Kopf? Das kam ganz automatisch bei mir *schüttel* :breitgrins:


    Jetzt wo du es erwähnst: Ich hatte die Szene beim Lesen auch im Kopf. Auch das Tauchen von Midas danach hat mich nochmal an die Anfangsszenen erinnert, wo die alte Rose das Wrack sieht.

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)


  • Hatte eigentlich noch jemand bei Ida´s Untergang die Titanic-Szene von Leonardo im Kopf? Das kam ganz automatisch bei mir *schüttel* :breitgrins:


    Ja, das is mir auch sofort eingefallen - ganz schön gruselig :entsetzt: .

  • Ich glaube, das Buch ist so konzipiert, dass man es nicht wirklich "verstehen" kann, sondern jeder Leser sich eben für sich einen Grund für die Krankheit, für das plötzliche Verglasen etc. ausdenken kann. Ich persönlich halte davon aber auch nicht so viel und bekomme am Schluss gerne eine "Lösung" vom Buch. Ein paar offene Fragen können schon bleiben, so ganz in der Luft hängen gelassen zu werden, mag ich auch nicht so gerne.


    Da kann ich mich euch nur anschließen! :five: Offenes Ende bis zu einem gewissen Grad ist Ok. Aber einfach GAR KEINE Erklärungen finde ich schon etwas unbefriedigend. :sauer:


    Ja, das is mir auch sofort eingefallen - ganz schön gruselig :entsetzt: .


    Mh, ich muss gestehen, daran hätte ich jetzt gar nicht gedacht! :redface: Dafür hat der Film "Titanic" in mir viel mehr Emotionen ausgelöst, als dieses Buch... :gruebel:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Aber hätte er sich nicht auch zu der Liebe bekennen können, indem er sich so was sagt wie: "Ida war meine Liebe und hat mir die Augen zu einem angstfreieren Leben geöffnet. Aber sie ist jetzt unwiederbringlich fort, also werde ich mein Leben angstfrei weiter bestreiten." Ich glaube, Ida hätte sich doch genau das viel eher für Midas gewünscht als dass er sich in Erinnerungen an sie verfängt und seine gewonnenen Einsichten buchstäblich am Meeresgrund versinken lässt...


    Ja genau, das meine ich. So hätte mir das Ende besser gefallen.


    Ich habe das so aufgefasst, dass er quasi über seinen Schatten gesprungen ist, Midas' Mutter besucht hat, sie tatsächlich als "leerer Kokon aus dem ihr wahres Ich herausgeschlüpft ist", wie er immer sagte, vorgefunden hat und sich jetzt ein neues Lebensziel sucht?


    Ich habe es so verstanden, daß er sie zwar aufgesucht hat, dann aber doch nicht mit ihr reden konnte und wieder gegangen ist, mit dem Vorsatz, sie nie wieder zu besuchen. Von einem neuen Lebensziel habe ich da nichts gesehen.
    Aber dann wurde ja angedeutet, daß es vielleicht ja doch ein Vielleicht geben wird (der genaue Wortlaut ist mir entfallen) und das habe ich so gedeutet, daß er diesen Entschluß eines Tages vielleicht revidieren wird und doch mit Evaline zusammenfindet.



    Die Szene, in der Midas das für ihn geschriebene Buch von seinem Vater in die Abgründe wirft, war für mich ziemlich schrecklich. Was, wenn die Seiten einen möglichen Hinweis auf Heilung enthielten? Der Vater hatte darüber recherchiert und hatte Midas hauptsächlich davon berichtet. Der ironische Fall, dass die Schriften des Vaters dem Sohn nicht helfen seine Liebe zu retten, weil dieser nichts von seinem Leiden wusste, wäre also durchaus möglich...


    So habe ich das noch nicht gesehen, aber das wäre eine Möglichkeit. Wenngleich ich nicht sehe, wie Midas senior eine Heilungsmöglichkeit gefunden haben soll...



    Dass Ida so plötzlich in diesem Moment zu Glas wird, habe ich so interpretiert, dass es genau der Moment war, in dem Midas sein selbst auferlegtes "Glas" durchbrochen hat. Er hat seiner Angst vor Wasser, Bewegung, Berührungen etc. ins Auge gesehen und sich in dieses Boot gesetzt. Das konnte er nur, indem er mit ansehen musste, wie ihr langsam all dies genommen wurde. Midas konnte sich erst wirklich weiter bewegen (und schließlich die Insel verlassen), als Ida erstarrt ist.


    Das ist eine sehr schöne und positive Interpretation. :smile: :blume:
    Es gibt auch eine negative (wenn man böswillig ist :zwinker: :breitgrins:). Nämlich daß Midas sich erst dann auf eine Beziehung zu Ida einlassen konnte, als klar wurde, daß diese Beziehung nur eine kurze Zeit dauern würde und er nicht gezwungen sein würde, sein Leben zu ändern, Kompromisse einzugehen, Farbe zu bekennen, Verantwortung zu übernehmen, wie das in einer realen Partnerschaft mit ihren Höhen und Tiefen nun mal so ist.


    Vielleicht kann man ja beide Varianten hineindeuten.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.


  • Das ist eine sehr schöne und positive Interpretation. :smile: :blume:
    Es gibt auch eine negative (wenn man böswillig ist :zwinker: :breitgrins:). Nämlich daß Midas sich erst dann auf eine Beziehung zu Ida einlassen konnte, als klar wurde, daß diese Beziehung nur eine kurze Zeit dauern würde und er nicht gezwungen sein würde, sein Leben zu ändern, Kompromisse einzugehen, Farbe zu bekennen, Verantwortung zu übernehmen, wie das in einer realen Partnerschaft mit ihren Höhen und Tiefen nun mal so ist.


    :teufel: Das ist dann eher die bitterböse Variante, aber so ein bisschen ist die mir auch schon im Kopf herumgespukt! Bei den ganzen verkorksten Persönlichkeiten liegt die Erklärung ja fast nahe. :rollen: Aber dafür halte ich Midas zu Gute, dass er sich ja nach dem Tod von Ida wirklich ändert, die Insel verlässt und sogar einen Tauchkurs macht... Von daher wäre er vielleicht sogar auch bereit gewesen, sich auf eine Beziehung mit Ida einzulassen...


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

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  • Ich glaube, ich war schon seit langer Zeit nicht mehr so unsicher/zwiegespalten bei einem Buch...
    Das Buch habe ich schon ziemlich lange durch, aber ich kann mich immer noch nicht ganz entscheiden, wie ich es nun finden soll? :confused:



    Idas Ende kam mir etwas plötzlich. Was hat die Verwandlung so extrem beschleunigt?


    Midas´ Verhalten am Ende hat für mich einen leicht unangenehmen Beigeschmack. Er verläßt die Inseln und lernt tauchen - soweit gut, aber der Ausblick, der angedeutet wird, ist, daß er eines Tages nach Ida tauchen wird. Bei allem Verständnis für seine Trauer, aber damit verstrickt auch er sich in eine aussichtslose Tragik. Finde ich als Perspektive nicht gelungen.


    Ich glaube, Midas Verhalten hat mich an dem Ende am meisten gestört. Dass einige Sachen im Dunkeln bleiben, kann ich hinnehmen, aber dass jemand, der sich vorher sehr positiv entwickelt hat, anscheinend doch einen solchen "Rückschritt" macht... das macht für mich den Sinn dieses Buches (falls ich ihn überhaupt gefunden habe) irgendwie zunichte.



    Die phantastischen Elemente (die fliegenden Rinder und das Tier, dessen Blick alles weiß werden läßt) haben keinen Sinnzusammenhang mit der Handlung, sondern bleiben reine Dekoration.


    Wenn ich versuche, das Fazit dieses Buches zu benennen, kommt mir als erstes das Erwachsenwerden/Loslösen von Kindheitstraumata in den Sinn, also Midas´ Entwicklung zu einer selbstverantwortlichen Persönlichkeit hin. Ida und die Glaskrankheit spielen dabei nur die Rolle eines Katalysators. Nach dem Titel "Das Mädchen..." hätte ich dahingehend mehr Tiefe erwartet. Die Funktion der Glaswerdung ist offenbar nur, eine Situation herzustellen, in der den Hauptpersonen nur wenig Lebenszeit übrig bleibt und sie sich der Frage stellen müssen, was man mit dieser Zeit am besten anfängt. Das ist allerdings nicht gut herausgearbeitet worden und und Ida selbst bleibt diesbezüglich recht blaß.


    So ähnlich sehe ich das Buch insgesamt auch. Ich glaube, die Glaskrankheit ist letztlich gar nicht so wichtig, ich finde es auch nicht schlimm dass die Ursache nicht aufgedeckt wurde.
    Allerdings finde ich die anderen phantastischen Elemente auch irgendwie.. überflüssig. Wenn sie gefehlt hätten, hätte es das Buch sicher nicht schlechter gemacht. Da hätte ich mir mehr gewünscht. Mehr Tiefe.


    Hachja, ich versuche mal, das ganze jetzt in eine Rezension zu packen. Ich weiß aber gar nicht, wo ich daaa anfangen soll. :spinnen:

    Goodreads<br />“Happiness [is] only real when shared”<br />― Jon Krakauer, Into the Wild


  • Ich glaube, Midas Verhalten hat mich an dem Ende am meisten gestört.


    Ich muss zugeben, dass ich über Midas Verhalten am Ende gar nicht mehr groß nachgedacht habe, weil ich einfach zu unzufrieden mit der gesamten Entwicklung war und mich zu sehr geärgert habe. :sauer:

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • So... was lange währt findet auch endlich die letzten Seiten :zwinker:


    Nun... vieles, was ich auch gedacht/empfunden habe zu diesem Buch habt ihr schon gesagt.... ich will trotzdem versuchen einige Gedanken dazu zu formulieren.


    Für mich waren die letzten beiden Abschnitte flüssiger zu lesen als der Anfang, ich denke, weil ich langsam aber sicher mit den Charakteren warm wurde.


    Carl... ja da sind wir uns alle einig, ein fieser Möpp... und am Ende wandelt er sich dann doch? Aber sein Versuch diese Wandlung zu zeigen scheitert, Midas lässt ihn stehen und so "straft er sich selbst" konsequenterweise... ist das nun ein Abschluss der die Leser beruhigen soll? Mir schien es eine Konsequenz, die zur gesamten Stimmung im Buch passt.


    Midas und Ida finden endlich zueinander, aber ihre Liebe kann "nur noch" in der Nähe bestehen... was ich eigentlich wunderschön und wieder zur gesamten Athmosphere des Buches passend finde. Die Scheu ist abgelegt, und Midas kann körperliche Nähe zulassen... ob es dazu wirklich so eine stumpfsinnige Prügelei gebraucht hätte... naja... das fand ich ehrlich gesagt ziemlich daneben... zumal die Beschreibung eigentlich den Schluss zulässt, dass beide Männer schwer verletzt sind... aber es ist ein Buch, sie heilen schnell und vergessen ihren Schmerz und ausser blauen Flecken und Blut passiert nix... und Midas kann sich endlich öffnen... naja... nicht meines eben ;)


    Wohingegen es für mich nach der gemeinsamen Nacht im Bett von Midas und Ida schon fast klar war, dass sie wohl nicht geheilt würde obwohl ich mir das als nettes Kitsch-Ende gewünscht hätte: die Liebe, die Midas geben kann hätte doch den Schwund der Glaskrankheit für Ida geben können... es wäre immer noch mysteriös gewesen und man hätte nicht gewusst warum/ob es doch auch solche Heilung für die anderen gegeben hätte...


    Der Tod Idas im Boot war für mich sehr gut "plaziert" und stimmig: sie stirbt in Midas' Armen und wir erfahren (endlich?) wie es kommt, dass die Menschen, die an der Glaskrankheit erkranken mit einem Schlag ganz glasig werden. Henry Fuwa hatte ja immer gerätselt, wie das passiere, denn er kannte ja nicht so viele Erkrankte, und die waren nur zum Teil verglast.
    Auch dass Midas entscheidet, er möchte sich und Ida die Spekulation um ihren Tod und ihre Erkraknung ersparen und stürzt sich mir ihr ins Meer... das war für mich stimmig und passend und spricht einmal mehr für die Liebe, die die beiden verbindet.


    Einiger hier in der Runde meinten, die fantastischen Elemente hätte man sich sparen können... eben die Ochsenmotten und das Tier, das alles weiss macht.... *hhmmm* ich weiss nicht genau.... für mich gabn diese einfach einen guten Rahmen und ich war ja eh nicht so der Fan von diesem Geviechs :zwinker: es passt für mich, dass der skurile Henry Fuwa sich mit diesen befasst... aber ich fand es jetzt nicht weiter wichtig dazu mehr zu erfahren.... ich glaube aber nicht, dass diese Elemente mit dem Ziel einer Fortsetzung geschaffen wurden.


    Ja, das sind so meine Gedanken .... ich bin noch immer ein wenig in Gedanekn auf St Hauda's Island und lasse mich monochrom treiben, ach wenn Midas die Inseln verlassen hat, er war ja schon deutlich länger dort :zwinker:

    Gruss Petra


  • Ich bin schon vor ein paar Tagen mit dem Buch fertiggeworden und weiß nicht so richtig, was ich dazu schreiben soll. Für mich war das Ende absolut stimmig und passend. Dass es für Ida keine Rettung gibt, wussten wir ja eigentlich. Und ich fand es auch schön, dass diese fantastischen Elemente nicht erklärt wurden, sondern einfach da waren.


    Wären sie nicht dagewesen, wäre das doch ein Buch wie jedes andere und würde sich nicht von der Masse abheben. Ein junges Mädchen, das eine unheilbare Krankheit hat, ein junger, introvertierter Mann, der erst durch das Mädchen lernt, aus sich herauszugehen. Ein paar unangenehme Dinge in der Vergangenheit...


    Carl hat mir übrigens am Ende auch leid getan. Natürlich war er der große Unsympath in der Geschichte, aber auch dafür gab es Gründe und ich habe ihm ein solches Ende nicht gewünscht.


    Ja, so geht es mir auch... bis auf Carl... dessen Abgang fand ich ok, aber man hätte ihn auch einfach im Auto sitzen lassen können... ohne dass wir mitbekommen ob es anspringt oder nicht ;)

    Gruss Petra

  • Und so als krönenden Abschluss meiner Verwirrung sei euch noch gesagt: Auf S. 335 kläffte ein Hund. :breitgrins:


    :breitgrins: die Passagen nehme ich erst wahr, seit ich hier mitlese :breitgrins: und dachte nur: schade dass das nun auch hier auftauchen muss....

    Gruss Petra


  • Aber sein Versuch diese Wandlung zu zeigen scheitert,


    Ich glaube, Scheitern wäre kein schlechter Alternativtitel für das Buch ...



    Die Scheu ist abgelegt, und Midas kann körperliche Nähe zulassen... ob es dazu wirklich so eine stumpfsinnige Prügelei gebraucht hätte... naja... das fand ich ehrlich gesagt ziemlich daneben... zumal die Beschreibung eigentlich den Schluss zulässt, dass beide Männer schwer verletzt sind... aber es ist ein Buch, sie heilen schnell und vergessen ihren Schmerz und ausser blauen Flecken und Blut passiert nix... und Midas kann sich endlich öffnen... naja... nicht meines eben ;)


    Ja, das habe ich ja auch so empfunden. Warum sollte man sich über Berührungen freuen, wenn man Schmerz und Erniedrigung zugefügt bekommt? :gruebel:

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien