Janet Clark - Schweig still, süßer Mund

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.386 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Gaby.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Jana und Ella sind schon seit dem Sandkasten die allerbesten Freundinnen. Die beiden Mädchen sind zwar sehr unterschiedlich, aber trotzdem stand nie etwas zwischen ihnen und sie hatten nie Geheimnisse voreinander. Dachte Jana zumindest. Denn eines Tages taucht Ella nicht zu einer Verabredung auf, was völlig untypisch für sie ist. Erst wundert Jana sich nur, als Ella dann aber weiterhin verschwunden bleibt, macht sie sich sehr schnell große Sorgen. Ihre anderen Freunde und ihre Familie nehmen das anfangs noch nicht so ernst, schließlich ist Ella bekannt für ihre manchmal etwas verrückten Aktionen. Doch Jana ist überzeugt, dass hier etwas nicht stimmt und startet eine Suchaktion.


    Das Buch ist sehr spannend aufgebaut. Die meiste Zeit wird aus der Perspektive von Jana erzählt, doch immer wieder gibt es Einschübe aus Sicht eines Unbekannten.


    Verdächtige, die etwas mit Ellas Verschwinden zu tun haben könnten, gibt es reichlich, so dass man beim Lesen aus dem Rätselraten gar nicht heraus kam.


    Als erwachsene Leserin wollte ich Jana aufgrund ihres jugendlichen Leichtsinns öfter am liebsten schütteln – anstelle ihrer Mutter hätte ich bestimmt schon graue Haare!


    Auch sehr schön dargestellt fand ich die Trends unter Jugendlichen, wie die Benutzung von Facebook, den Wahn bezüglich Casting-Shows, etc. Ich denke, die eigentliche Zielgruppe wird sich hier wirklich angesprochen fühlen.


    Das Ende der Geschichte war nachvollziehbar und für mich eine realistische Auflösung, in der zwar der Täter keine große Überraschung mehr war, aber das Motiv gut erläutert wurde.


    In der Buchhandlung hätte ich wahrscheinlich eher nicht zu dem Buch gegriffen, da mich das blumige Cover eine ganz andere Geschichte hätte vermuten lassen - aber es handelt sich hier wirklich um einen spannenden Thriller, nicht nur für Jugendliche!


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Jana ist 17 Jahre alt und bereits seit dem Kindergarten mit Ella befreundet. Sie erzählen sich einfach alles und auch obwohl sie sich in letzter Zeit ein kleines bißchen weniger sehen, bleibt Ella für Jana ihre beste Freundin. Als Jana eines Tages spurlos verschwindet, ist Jana überzeugt das hier etwas nicht mit Rechten Dingen zugeht. Sie setzt alles daran nach Ella zu suchen. Die Polizei weigert sich zunächst weil Ella bereits volljährig ist und weil sie nicht an ein Verbrechen glauben. Mit einer List bringt Jana sie dazu nach Ella zu suchen. Auch Jana und ihre Freunde geben nicht auf und unternehmen so einiges. Dabei kommt Jana dem Täter nah, sehr nah. Zu nah?


    Ich freue mich das ich das Buch gelesen habe. Obwohl es ein Thriller für Jugendliche ist, kann ich das Buch auch allen Erwachsenen uneingeschränkt empfehlen. Es gelingt Janet Clark von der ersten Seite an Spannung aufzubauen und diese auch zu halten. Immer wieder hat man einen Verdacht, immer wieder muß man diesen verwerfen. Und genau das hat für mich die Spannung ausgemacht.


    Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet. Vor allem in Jana konnte ich mich sehr gut hineinversetzen. Eine typische 17jährige, die vielleicht nicht immer nachdenkt, in welche Gefahren sie sich manchmal sehr leichtfertig begibt. Aber genau so sind viele junge Menschen. Janas Mutter, die versucht ihre Tochter nicht zu streng zu behandeln, sich aber ständig Sorgen machen muß. Ihre Schwester, nur zwei Jahre älter, aber die Vernünftige. Wirklich sehr viele verschiedene Charaktere, und alle glaubwürdig dargestellt.

  • Janet Clark: Schweig still, süßer Mund


    Ich beobachte dich. Jeden deiner Schritte. Du solltest vorsichtig sein. Zwing mich nicht, auch dich zum Schweigen zu bringen.

    Inhalt:


    Janas beste Freundin Ella ist verschwunden. Auch wenn die Polizei nicht an ein Verbrechen glaubt, steht für Jana fest: Ella würde niemals einfach so abhauen. Sie beschließt, auf eigene Faust zu recherchieren. Dabei kommen Dinge ans Tageslicht, die Jana an ihrer Freundschaft zu Ella zweifeln lassen. Und die sie in große Gefahr bringen, denn ihre Suche hat sie dem Täter nahegebracht. Zu nah.


    Meine Meinung:


    Die äußere Aufmachung des Buches ist sehr auffällig, und macht sich durch Widersprüchlichkeit interessant. Die Rosen auf dem Cover springen sofort ins Auge (man denkt: aha, Mädchenbuch/Liebe), auch der Titel ist eher süßlich, aber die Aufschrift "Thriller", der Trauerrand und vor allem diese unbeholfene schwarze Schrift setzen den gegenteiligen, gefahrvoll wirkenden Aspekt. Gut gemacht, finde ich.


    Jana ist eine sympathische Hauptperson und taugt als Identifikationsfigur für jugendliche Leser. Sie zeigt Stärke in ihrer Freundschaft und Treue zu Ella und in ihrer Hartnäckigkeit bei der Suche. Allerdings verhält sie sich mehrmals viel dümmer und leichtsinniger, als man es für eine 17jährige, selbst für einen Schussel wie Jana, erwarten sollte. Doch solche Stellen (Beispiele: Jana betrügt die Polizei / Jana hat nichts Besseres zu tun, als sich trotz mehrmals erfolgter, eindringlicher Warnung in Gefahr zu begeben) gehören wohl zu jedem Thriller - bringen aber andererseits auch meistens die Handlung voran.


    Der Hauptteil des Geschehens ist aus Janas Sicht beschrieben, und ich fand es spannend und nachvollziehbar beschrieben, wie sie zusammen mit ihren Freunden immer mehr Details herausfindet und dabei ins Zweifeln kommt.


    Es gibt eingestreute Kapitel aus der Sicht Ellas und aus der Sicht des Täters, die den Leser nach und nach auf die Spur des Täters führen. Und man weiß lange vor Jana, wer es ist und hat den entsprechenden Nervenkitzel, wenn sie so ahnungslos ihre Suche nach Ella weiterbetreibt...
    Doch zuvor gibt es jede Menge andere Verdächtige.


    Das Ende ist aus meiner Sicht ungewöhnlich und unerwartet - nicht das typische Ende eines Jugendthrillers oder Krimis im allgemeinen, sondern aus meiner Sicht sehr versöhnlich. Und das hat mir gefallen. Die meisten Beteiligten können zufrieden sein. Es ist fast glücklich zu nennen, und die Beweggründe der Beteiligten werden auch schlüssig erklärt.


    Meine Kritikpunkte am Buch sind das oben erwähnte unbedachte Verhalten der Hauptperson und ein paar Logiklöcher vor allem gegen Ende.


    Bewertung: Drei Ratten plus eine halbe fürs Cover.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Jana Rosenthal ist seit den Tagen im Kindergarten mit Elisabeth „Ella“ Angermaier befreundet – sie sind allerbeste Freundinnen. Aber Ella hat sich in letzter Zeit sehr verändert: sie hält Verabredungen nicht mehr ein, trifft sich mit Leuten, die Jana nicht kennt und plötzlich meldet sie sich auch nicht mehr. Ihr Handy ist aus und ihre kleine Wohnung, die sie mit 18 bezogen hat und die penibel aufgeräumt ist, wirkt verlassen. Jana macht sich große Sorgen um ihre Freundin. Sie will bei der Polizei eine Vermisstenanzeige aufgeben, wird dort aber nur vertröstet, da Ella ja schon 18 ist. Zusammen mit ihrer Schwester Miriam und einem Klassenkameraden, Fabian Weindl, macht sie sich dann selbst auf die Suche. Was sie allerdings dabei alles herausfindet, lässt sie an ihrer Freundschaft zweifeln. Sie ist enttäuscht und auch wütend, lässt aber von der Suche nicht ab. In der Kultfabrik trifft sie auf Oliver und ist seit langem neu verliebt. Und Oliver scheint ihre Gefühle zu erwidern...


    Das Cover mit seinen vielen kleinen und größeren Rosen macht auf den ersten Blick einen recht unschuldigen Eindruck. Aber was einen im Buch erwartet, sagt dann das Wort „Thriller“ unter dem Titel. Mit „Schweig still, süßer Mund“ hat Janet Clark ihren ersten Jugendkrimi geschrieben. Aus diesem Alter bin ich ja nun schon einige Jahrzehnte raus, muss aber sagen, dass ich dieses Buch sehr genossen habe. Eine hohe Spannung von Anfang an und immer wieder falsche Fährten haben mich das Buch in einem Rutsch durchlesen lassen. Schon der Prolog zieht mich direkt in die Geschichte hinein und macht absolut neugierig.
    Die 17-jährige Jana, die seit der Scheidung ihrer Eltern mit Mutter und Schwester Miriam in München-Sendling wohnt, ist mir von Anfang an sehr sympathisch. Vielleicht auch deshalb, weil sie, genau wie ich in meiner Jugend, stundenlang in den Himmel schaut um immer neue Wolkenkonstellationen zu entdecken. Mit ihrer herzlichen, manchmal naiven, aber sehr natürlichen Art, die sie immer mal wieder in ein Fettnäpfchen treten lässt, hat sie mein Herz sofort berührt. Der Vater lebt mit der ehemals besten Freundin der Mutter jetzt in Berlin, hat aber weiterhin zu Jana einen sehr guten Draht. Zusammen mit ihren Freunden besucht sie immer mal wieder die „Kultfabrik“, wo ich auch meine Kinder abends immer mal wieder abgeholt habe. Diese gesamte Nähe zum Handlungsort macht dieses Buch für mich um so interessanter. In den Briefen, die Jana immer wieder an Ella und ihren Vater schreibt, bekomme ich noch mehr Einsicht in ihre Gedankengänge, ihre Wut, ihre Traurigkeit und ihre Verzweiflung.


    FAZIT:
    Janet Clark hat mit diesem Buch einen Thriller geschrieben, der in meinen Augen nicht nur für Jugendliche sehr lesenswert ist.
    Es muss nicht immer Mord und Totschlag sein, damit ein Buch spannend zu lesen ist - dass hat Janet Clark hier anschaulich bewiesen.
    :smile: :smile: :smile: :smile: :smile: