Kathryn Stockett - Gute Geister (The Help)

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    Inhaltsangabe von Amazon (Ich lese die Weltbild-Ausgabe):


    Mississippi, 1962: Die junge Skeeter wünscht sich nur eins: Sie will weg aus dem engen Jackson und als Journalistin in New York leben. Um etwas zu verändern, verbündet sie sich mit zwei schwarzen Dienstmädchen: Aibileen zieht die Kinder ihrer Arbeitgeber auf – das Tafelsilber darf sie aber nicht berühren. Und Minny ist auf der Suche nach einer neuen Stelle. Sie ist bekannt für ihre Kochkünste, aber sie ist auch gefürchtet: Denn Minny trägt das Herz auf der Zunge. Gemeinsam beschließen die drei Frauen, gegen die Konventionen ihrer Zeit zu verstoßen und etwas zu wagen. Denn sie alle haben das Gefühl zu ersticken und wollen etwas verändern – in ihrer Stadt und in ihrem eigenen Leben.


    Inzwischen habe ich mich in das Buch eingelesen. Das Buch ist in Abschnitte eingeteilt, in denen jeweils eine der Protagonistinen zu Wort kommt.
    Der erste Abschnitt wird von Aibileen erzählt. Sie ist etwa Anfang 50 und arbeitet als Hausmädchen bei Miss Leefolt. An das Miss für verheiratete Frauen musste ich mich erst mal gewöhnen, obwohl ich es vorher schon gehört und gelesen habe.
    Aibileen spricht eine einfache Sprache, die gerne Wörter und Endungen verschluckt. Sie hat ihren einzigen Sohn bei einem Unfall verloren und lebt allein.


    Einige Damen treffen sich regelmäßig bei Miss Leefolt und während eines dieser Treffen bringt Miss Hilly das Gespräch auf Toiletten. Sie war pikiert, weil sie die Gästetoilette mit Aibileen teilen muss und erklärt, dass es dringend notwenidg sei eine Außentoilette für das Hausmädchen zu bauen. Wegen der Hygiene, man weiß ja, dass die Farbigen ganz andere Keime mit sich rumschleppen als die Weißen, und weil es den Wert des Hauses steigern würde. Miss Hilly ist insgesamt eine sehr reizende Dame. :kommmalherfreundchen:
    Dabei fragte ich mich, wie es möglich sei, einerseits nicht die Toilette mit dem Hausmädchen teilen zu wollen, andererseits keine Skrupel hat, das Essen, das dieses zubereitet hat, zu verschlingen. Haben Keime in der Küche keinen Zutritt?
    Mal ganz absehen davon, dass man ihnen ohne Bedenken die Kinder überlässt, trotz all der Keime. Liegt den Damen also nichts an ihrem Nachwuchs, so wie man den Eindruck von Miss Leefolt hat?
    Miss Skeeter teilt nicht die Meinung der Allgemeinheit und hat auch keine Hemmung dies kund zu tun.


    Aibee ist eine liebenswerte Frau, die sich um ihre Schützlinge und Freunde sorgt. Aber sie hält Skeeter auf Distanz, kommt mit den Fragen und selbstverständlichen Freundlichkeiten der jungen Frau nicht klar.


    Der zweite Abschnitt befasst sich mit Minny, einer Freundin Aibees, die für Mrs. Walters arbeitet. Minny ist eine hervorragende Köchin, aber sie verfügt über ein loses Mundwerk, das sie schon manchen Arbeitsstelle gekostet hat. Als die alte Dame von ihrer Tochter, Miss Hilly, ins Altersheim gesteckt wird, verliert sie ihren Job und findet aufgrund von Verleumdungen keinen neuen. Minny hat sich gerächt, indem sie der betreffenden Person einen Kuchen gebacken hat. Was es genau damit auf sich hat, ist bisher nicht geklärt. Aber ich hoffe, es wird irgendwann noch aufgedeckt.
    Durch Zufall bekommt sie einen Anstellung auf dem Land. Wie es dazu kam und welche Schwierigkeiten Minny mit ihrer neuen Miss hat, ist einfach köstlich. Endlich mal niemand, der sie wegen ihrer Frechheiten entlässt, aber wieder ist Minny nicht zufrieden. Aber Miss Celia ist auch ein Fall für sich! :ohnmacht:

  • Alleine wegen dieses Kuchens ist das Buch es wert, gelesen zu werden. Ich hätte zu gerne mein eigenes Gesicht gesehen, als das aufgeklärt wurde.


    Ich hülle mich hier natürlich in Schweigen und warte auf deine Reaktion. :breitgrins:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog


  • Alleine wegen dieses Kuchens ist das Buch es wert, gelesen zu werden. Ich hätte zu gerne mein eigenes Gesicht gesehen, als das aufgeklärt wurde.


    Ich hülle mich hier natürlich in Schweigen und warte auf deine Reaktion. :breitgrins:


    Oh, wendy, jetzt hast du mich aber total neugierig gemacht. Aber auch beruhigt, da ich nun weiß, dass das Geheimnis um den Kuchen noch gelöst wird. :klatschen:




    Na klasse, jetzt habe ich mir schon wieder ein Buch bestellt und ihr seid schuld dran. :kommmalherfreundchen:


    Stets zu Diensten. :smile:

  • Was für ein fesselndes Buch. Es ist schon einige Zeit her, dass mich ein Buch so in seinen Bann gezogen hat. Am liebsten würde ich ständig weiterlesen.


    Im dritten Abschnitt lernt man Skeeter näher kennen. Sie ist 23 und hat eben das College abgeschlossen. Sie träumt von einer Karriere als Journalistin, im Gegensatz zu ihrer Mutter, die das Lebensziel ihrer 1,80m großen und nicht dem Schönheitsideal entsprechenden Tochter darin sieht zu heiraten. Skeeters Eltern gehört eine Baumwollfarm und das Hausmädchen, das sie erzogen hat, Constantine, ist kurz vor ihrer Rückkehr aus der Schule weggezogen. Skeeter forscht seit dem nach, warum Constantine, ohne ihr davon zu schreiben, verschwand. Aibileen machte ihr gegenüber die Andeutung, dass sie entlassen wurde, aber nicht warum.


    Skeeter bewarb sich nach ihrem Abschluss als Lektorin bei einem bekannten Verlag und wurde natürlich abgelehnt. Allerdings erhielt sie einen Brief der Cheflektorin, die ihr darin Tipps gab, wie sie am besten ihren Traum erfüllen könne. Kurze Zeit später hat Skeeter einen Job bei einer kleinen Zeitung in der Stadt. Sie schreibt eine Kolumne über Haushaltstipps, die sie sich von Aibee besorgt. Langsam baut sich eine Art Vertrauensverhältnis zwischen den beiden auf und Aibees Bemerkung über ihren Sohn Treelore bringt Skeeter auf eine Idee. Diese in die Tat umzusetzen erweist sich jedoch zunächst als recht schwierig. Sie möchte Dienstmädchen dazu bringen über ihre Arbeitsverhältnisse bei den Weißen zu sprechen. In Jackson ist die Lage zu dieser Zeit mehr als angespannt. Gerade eben wurde ein junger Mann, weil er die falsche Toilette benutzte, so verprügelt, dass er sein Augenlicht verlor.


    Minny sorgt sich inzwischen weiterhin um ihren Job, da Miss Celia ihrem Mann immer noch nichts von ihr erzählt hat. Wie wichtig ihr die Legalisierung ihres Arbeitsverhältnisses ist, kann ich verstehen, trotzdem amüsiere ich mich herrlich, wie sie Miss Celia jeden Tag zusetzt und diese sich windet wie ein Aal. Was hat diese Frau nur für ein Problem? Unerwartet steht auch die arme Minny plötzlich vor einem neuen Problem. :entsetzt: Oh je, hoffentlich wird es nicht so schlimm, wie ich es mir gerade vorstelle.


    Skeeter tut mir richtig Leid. Was sie alles auf sich nimmt, um den Erwartungen ihre Mutter und ihrer Freundinnen gerecht zu werden, die sie mit allen Mitteln an den Mann bringen wollen. Im Grunde hätte sie gar nichts gegen die Aufmerksamkeit eines Mannes, aber sie hat wohl Angst vor neuerlichen Enttäuschungen.

  • Skeeter hat ihr Projekt mit den Interviews starten können. Auf welche Schwierigkeiten sie dabei stößt und wie gefährlich es im Grunde ist, hat die Autorin gut verstanden rüberzubringen.Besonders wenn man bedenkt, dass das Jahr 1962 noch gar nicht so lange her ist. Es sind ja nicht nur die Farbigen, die mit enormen Strafen zu rechnen haben, auch die beteiligten Weißen kommen nicht ungeschoren davon. Skeeter wird sich eines Abends dieser Gefahr ganz deutlich bewußt. Und gegen diese gesellschaftlichen Verirrungen ihrer Tochter würden nicht einmal Missus Phelans Tees helfen.


    Das missglückte Date mit Whitworth, einem Verwandten Hillys und Sohn des Senators, scheint nun doch Folgen zu haben. Aber ich sehe ein großes Problem auf die junge Frau zukommen. Wie Hilly schon bemerkte, nachdem sie in Skeeters Tasche wühlte (meine Güte, was ist das nur für eine Freundin), der Senator ist eng befreundet mit dem Leiter des Colleges, das einem jungen Schwarzen den Zutritt verwehrte.


    Skeeter fand in der Bibiliothek eine Ausgabe der Jim Crow Gesetze, die die Segregationsregeln für Schwarze enthielt. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich Jim Crow für den Verfasser dieser Schrift hielt. Inzwischen habe ich dieses Irrtum aufgeklärt. Jim Crow


    Skeeters Mutter hütet ein Geheimnis und ich habe da schon einen Verdacht. Des weiteren hoffe ich stark, dass Aibileen endlich ihr Schweigen bricht und verrät warum Constantine gegangen ist.
    Minny agressive Art passt wunderbar zu Aibileens defensiver, aber beharrlicher, Verhaltensweise. Während Aibileen nach langem Zögern und wiederholten Anfängen etwas in Angriff nimmt, das ihr gefährlich erscheint, zögert Minny zwar auch, aber im Gegensatz zu ihrer Freundin, stellt sie ihrem Eifer erst mal gezielte Fragen voran. Zwingt Skeeter somit ihre Beweggründe zu hinterfragen. Ich kann sie mir bildlich vorstellen, wie sie das sitzt, mit verschränkten Armen über der Brust, klein, rund, und mit dem Funkeln eines Kampfhundes in den Augen bewußt an Skeeter vorbei ihre Antworten Aibileen entgegenbellt. :smile:

  • Während die Interviews mit den Dienstmädchen in Etappen gehalten werden, geschehen rund um Minny, Aibileen und Skeeter Ereignisse, die recht einschneidende Wirkung auf die Menschen haben. Übergriffe auf Farbige nehmen schreckliche Formen an. Aber auch private Katastrophen sind darunter.


    Meine Neugier in Bezug auf diesen Kuchen den Minny gebacken hat, wird immer größer. Wenn sogar sie sagt, dass sie sich für das, was sie getan hat, und ich nehme stark an, dass sie hierbei auf den Kuchen anspielt, entlassen würde, muss es schon etwas äußerst Gravierendes handeln.

  • Ich habe es mir heute gekauft und meine beiden Buchhändlerinnen, die mich mittlerweile recht gut kennen, fragten mich fast entsetzt und unisono:


    "Wie, das kennen Sie noch nicht?" Die beiden sind anscheinend ebenso begeistert von diesem Buch wie Ihr, so dass es wohl nicht lange in meinem Regal verweilen wird.


  • "Wie, das kennen Sie noch nicht?" Die beiden sind anscheinend ebenso begeistert von diesem Buch wie Ihr, so dass es wohl nicht lange in meinem Regal verweilen wird.


    Dem kann ja nun abgeholfen werden. Ich muss sagen, dass es mir Leid tut, es so lange ungelesen im Regal stehen gehabt zu haben.



    Ich finde das Buch nach wie vor sehr spannend. Da in einigen Beurteilungen zu lesen war, dass es im Mittelteil etwas langatmig wäre, befürchtete ich einen Einbruch, der aber bisher ausgeblieben ist. Das mag daran liegen, dass ich ausschweifende Geschichten liebe. Aber alles, was hier erzählt wird, gehört einfach dazu. Nicht nur das, was man Skeeter für ihr Buch erzählt, sondern all die anderen Ereignisse, die den Alltag dieser Menschen ausmachen.


    Alle drei Handlungsstränge sind auf ihre Art schön zu lesen. Jetzt nicht vom Inhalt her, der mich manches Mal innehalten und tief durchatmen lässt, sondern von der Art, wie sie erzählt werden. Eigentlich bräuchte man die Personenzuweisung gar nicht, um zu erkennen wer gerade dran ist.
    Womit ich gar nicht klarkomme, ist die Tatsache, dass Skeeter, trotz der Haltung von Hilly, diese immer noch als ihre beste Freundin gezeichnet. Wenn ein Mensch andere Menschen und auch mich so behandeln würde, käme mir nicht der Gedanke diese noch als Freundin, noch dazu als beste Freundin, zu bezeichnen. :sauer:


    Durch traurige Ereignisse gelingt es Skeeter ihr Projekt schneller als gedacht voranzutreiben. Sehr gut gefiel mir dabei der Einbau von Gretchen. Zwar ist ihre Mitarbeit nicht konstruktiv, aber sie regt Skeeter nochmals zum Denken an. Und ganz nebenbei, solche Menschen sind immer drunter und ich kann ihre Einstellung nachvollziehen.
    Ganz anders verläuft derweil die Liebesgeschichte zwischen Skeeter und Stuart. Das Abendessen im Hause des Senator hat mich diesen in einem anderen Licht sehen lassen. Einmal den Politiker, einmal den Privatmenschen. Aber wie lässt sich so etwas auf Dauer vereinbaren? Gibt es hier vielleicht Parallelen zu Skeeter?


    Weiterhin warte ich gespannt darauf, warum Constantine gehen musste oder was es mit dem Kuchen von Minny auf sich hat. . :ungeduldig:

  • Okay, ich kann nun verstehen, warum Minny selbst von ihrer Kuchenaktion so schockiert ist. :entsetzt: Aber ganz ehrlich, ich teile die Einstellung von Missus Walter. :teufel:
    Ein schlauer Schachzug von Minny dieses Ereignis auf so ganz andere Weise weiterzuverwenden. Wenn es denn hart auf hart kommen sollte, hoffe ich, dass es die Wirkung zeigt, die Minny sich davon erhofft.


    Von dem Wohltätigkeitsball habe ich mich noch nicht so völlig erholt. Mein Gott, war das ein Desaster! Celia mag ja ein liebenswerter Menschn sein, aber sie ist dumm wie Bohnenstroh. Johnny ist ein feiner Kerl, den kann nichts in seiner Liebe zu seiner Frau erschüttern.
    Minny und Missus Walter müssen doch das ideale Paar gewesen sein.


    Als Minny Miss Celia nahelegte sich doch mit Miss Skeeter zu befreunden, glaubte ich einen Líchtstreif am Horizont zu sehen, für beide.


    Skeeters Situation ist inzwischen sehr betrüblich. Die gesellschaftliche Ächtung, die Sache mit Stuart und nun das Wissen um Constantine. :sauer:
    Überrascht hat mich die Äußerung ihrer Mutter auf der Veranda als Stuart sich verabschiedet hatte. Donnerwetter, das hätte ich ihr gar nicht zugetraut.


    Wunderbar fand ich Aibileens Vortrag über Trennlinien. Gerade bei Minny ist dies Linie stärker ausgeprägt als bei manchen Weißen. Wäre es Minny genau so unangenehm mit einer schwarzen Dienstherrin an einem Tisch zu sitzen? Rassisten gibt es auf beiden Seiten, auch wenn das nicht jeder einsehen würde.

  • Die letzten hundert Seiten sind so dahingeflogen und nun bin ich am Ende. Ich werde die drei vermissen.


    Besonders schön fand ich die Wertschätzung Aibileens durch ihre Gemeinde. Und das man dabei auch an Skeeter gedacht hat.


    Unter welch entsetzlichen Anspannung alle gestanden haben müssen, kann ich mir wahrscheinlich nur annähernd vorstellen. Dieses hin und her, dass darauf hin entstand, während Hillys Lektüre und danach, muss die Nerven zum Zerreißen gespannt haben. Zwar ist für einige ziemlich viel zu Bruch gegangen, auf andere Weise aber auch Gutes entstanden.


    Hilly war natürlich bis zuletzt ein arger Kotzbrocken. Und so am Rande hat man mitbekommen, dass sich so einiges getan hat in der Beziehung zwischen Weiß und Schwarz. Es war sicher oftmals kein Zuckerschlecken seine Rechte einzufordern, aber es wurden erste Zugeständnisse gemacht, wie etwa die Benutzung der Weißenbibliothek.

  • Das Buch subbt schon ewig bei mir rum. Aber da es ja bisher praktisch nur positive Meinungen dazu zu geben scheint, wird es vielleicht einmal an der Zeit es endlich zu lesen. :smile: Den Film habe ich nicht gesehen, weil bevor ich Filme schaue möglichst immer davor das Buch lese... Mal sehen ob ich in naher Zukunft endlich dazu komme es zu lesen.

    &quot;Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde.&quot; - Walter Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher

  • Ja, das kann ich dir auch nur empfehlen. Es ist wirklich erstaunlich, weil viele Leute in meinem Freundes- und Bekanntenkreis dieses Buch gelesen haben und alle es gut fanden.
    Ich habe jetzt vor ein paar Tagen auch den Film geschaut. Auch wenn manche Handlungsstränge vereinfacht worden, ist die Story doch sehr nah an dem Buch dran, so dass ich auch empfehlen würde, zuerst das Buch zu lesen.

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    Da hier alles gesagt worden ist, was den Inhalt betrifft, kommt hier nur noch meine Meinung und meine Bewertung:


    Ich weiß gar nicht, wieso ich dieses grandiose Buch erst jetzt gelesen habe! Es gehört definitiv zu meinen Lesehighlights des Jahres 2013.
    Ich habe so mit Miss Skeeter und den schwarzen Dienstmädchen mitgelitten und gebangt, ob ihre Idee mit dem Buch auch nicht auffliegt...
    Das hätte schreckliche Konsequenzen für alle Beteiligten haben können...
    Und diese Hilly Holbrook habe ich das ganze Buch über nur gehasst! Sie ist ein sehr machtbewusster Mensch, der andere unterdrückt( die Frauen vom Bridge-Kränzchen) und andere Menschen einfach nicht als gleichwertig ansieht(die schwarzen Dienstboten)... und diese Idee mit der "Toiletten-Initiative" :vogelzeigen:, die dann auch noch durchgesetzt wird. Es ist schon erschreckend, wie farbige Menschen damals behandelt wurden.... :sauer:
    Aber Minnys Rache für Hillys Verhalten fand ich auch köstlich, das war eine sehr gelungene Aktion. :zwinker:
    Ich bin froh, dass dieses Buch geschrieben worden ist, denn es zeigt, dass wir durch kleine Aktionen die Welt etwas gerechter und besser machen und so vielleicht auch etwas in den Köpfen der Menschen verändern können!


    Meine Bewertung: 5ratten und definitiv ein :tipp:

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich habe vor Kurzem auch die englische Ausgabe von diesem Roman gelesen und möchte ihn euch hier vorstellen.


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    Meine Meinung:


    Anfang der 60er Jahre in Jackson, Missippi: Die Sklaverei gilt zwar offiziell als abgeschafft, trotzdem haben Schwarze noch lange nicht die gleichen Rechte wie die Weißen. Die Weißen begegnen ihnen mit Vorurteilen, dass sie Krankheiten verbreiten würden, unrein sind und auch nicht wirklich intelligent. Trotzdem und gerade deswegen arbeiten viele schwarze Frauen als Haus- und Kindermädchen bei weißen reichen Frauen. Sie machen ihnen den Haushalt, ziehen die Kinder groß und manchmal entwickeln sich wirklich innige Beziehungen, aber manchmal müssen sie auch jeden Tag aufs neue Demütigungen über sich ergehen lassen und dürfen immer nicht die gleiche Toilette wie ihre Chefin verwenden.
    Gleichzeitig sind auch die weißen Frauen gewissen Zwängen ausgesetzt. Selber zu arbeiten ist verpönnt und das Hauptziel einer Frau ist es, einen Mann zu heiraten, Kinder zu bekommen und sich dann möglichst intensiv ehrenamtlich zu betätigen.


    Das tägliche Leben zu der Zeit wird in diesem Buch abwechselnd aus der Sicht der schwarzen Hausmädchen Abigail und Minny und der weißen 23jährigen Skeeter erzählt. Jede von ihnen kämpft mit ihren eigenen Herausforderungen und eigentlich haben sie gar nichts gemeinsam. Bis zu dem Zeitpunkt, als Skeeter, die unbedingt bei einem Verlag arbeiten möchte, Abigail darauf anspricht, ob sie ihr nicht dabei helfen würde ein Buch über das Leben der schwarzen Hausmädchen zu schreiben. Was sich erst langsam und schwer entwickelt, führt bald zu einer richtigen Welle und bringt Frauen einander näher, die sich ansonsten kaum angesehen haben.


    Mich hat das Buch von der ersten Seite an gefesselt und ich konnte mich gar nicht entscheiden, welche der Perspektiven ich am liebsten lese. Alle waren spannend, teilweise erschreckend, dann aber wieder mit wunderbaren Lichtmomenten gefüllt. Gerade die Demütigungen, die Abigail und Minny oft, sogar teilweise tagtäglich zu schlucken haben, sind einfach unfassbar und oft konnte ich nur den Kopf schütteln über diese Ansichten, die da weit verbreitet waren.
    Gleichzeitig ist auch die Welt von Skeeter nicht so wunderbar, wie sie auf den ersten Blick aussieht und die ganzen Zwänge, denen sie unterworfen ist, haben mich auch oft entsetzt weiter lesen lassen. Unglaublich, wenn man sich überlegt, dass diese Zeit noch gar nicht so lange her ist.


    Für jede der drei Hauptfiguren hat die Autorin sehr gut ihre eigene Ausdrucksweise und Sprache gefunden und ich wusste alleine beim Lesen der Sätze, aus wessen Perspektive ich jetzt gerade das Buch lese.


    Das Buch hat mich insgesamt sehr berührt und nachdenklich gemacht und öfters musste ich doch auch sehr stark mit den Tränen kämpfen.


    Alles in allem ein wunderbares Buch, dass mir sehr gut wieder ein Stück Geschichte näher gebracht hat und mir wieder gezeigt hat, wie furchtbar Vorurteile und eingefrorene Ansichten sein können.


    Für mich ein absoluter :tipp: und bekommt volle 5ratten


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich war sofort mittendrin und habe die drei Erzählerinnen und vor allem Celia sehr schnell sehr ins Herz geschlossen. Das ist die Art Buch, das so geschrieben ist, dass sogar banales unglaublich spannend wirkt und ich mich kaum losreißen kann. Besonders gut hat mir Minnys Quasifreundschaft mit ihrer "idiotischen" Arbeitgeberin Celia gefallen. Da hätte ich echt gern gewusst, wie es mit denen und Minnys Familie weitergeht und natürlich Abileen. Um Skeeter muss man sich wohl keine Sorgen machen.


    Ich wollte es lesen, weil mir der Film überraschend gut gefallen hat. Wobei die ganzen Überzeichnungen dort gar nicht nötig gewesen wären, die Geschichte hier spricht für sich.

  • Ich habe das Buch gerade beendet und kann mich euren Meinungen nur anschliessen. Hier mein Kurzfazit:


    Was diese Geschichte auszeichnet:


    -Charaktertiefe: und zwar bei allen Personen. Die drei Protagonistinnen lernt man in ihren jeweiligen Kapiteln sowieso kennen und lieben. Aber auch die Antagonistinnen, von denen glücklicherweise nicht alle so böse und hinterhältig sind, wie man es nach den ersten Kapiteln erwartet hätte, bleiben ganz und gar nicht blass und zeigen so einiges in ihrem Innersten, das mir noch immer Gänsehaut bereitet.


    -Großes Emotionspotenzial: Auch die Charaktere an sich zeigen natürlich eine riesige Vielfalt an Emotionen, Ängsten, Hoffnungen (auch wenn sie sich dies viel zu wenig erlauben). Ein großes Potenzial an Emotionen lieferte ich aber auch selbst. Es gab selten ein Buch, bei dem ich mich so oft aufgeregt habe über die Ungerechtigkeit, Dummheit und Naivität so mancher Person in dieser Geschichte. Zum Lachen und Schmunzeln gab es zum Glück auch so einige Situationen. Genau dieses Emotionspotenzial hat diesem Buch das gewisse Extra gegeben.


    -Authentizität: Ich bin kein Experte, deshalb ist dies nur meine persönliche Einschätzung: Es hat sich echt angefühlt, auf jeder Seite. Es wurde nichts übertrieben, es gab kein künstlich erzeugtes Drama. Besonders die alltäglichen Situationen, die hier zuhauf geschildert wurden, hat die Geschichte für mich echt wirken lassen.


    5ratten

  • Ich habe gestern mit diesem Buch begonnen und kann es gar nicht mehr aus der Hand legen. Minnie gefällt mir am besten. Sie ist gerade heraus, auch wenn das nicht immer diplomatisch ist. Der Rassismus wird hier zum Hauptthema und Kathrin Stockett hat dies so gut gemacht, dass dieses Buch trotz seiner ernsten Themen nicht deprimierend wird, aber dennoch nichts abgewertet wird.
    Mir gefällt, dass dieses Buch immer wieder aus der Sicht einer anderen Frau erzählt wird. Die Umstellung fällt auch gar nicht schwer und es unterbricht nicht den Lesefluss, sondern schließt immer an die aktuellen Geschehnisse an.


  • Minnie gefällt mir am besten. Sie ist gerade heraus, auch wenn das nicht immer diplomatisch ist.


    Minnie fand ich auch klasse! Und dabei sehr mutig. Möchte dich jetzt noch nicht spoilern, aber Minnie bringt auch einfach die coolste Aktion. :elch:



    Der Rassismus wird hier zum Hauptthema und Kathrin Stockett hat dies so gut gemacht, dass dieses Buch trotz seiner ernsten Themen nicht deprimierend wird, aber dennoch nichts abgewertet wird.


    Ja, das stimmt. Ich finde auch, dass das der Autorin sehr gut gelungen ist. Das Buch habe ich auch in sehr guter Erinnerung behalten und erinnere mich heute noch sehr gut an die Handlung und die einzelnen Personen.


    Wünsche dir noch viel Spaß beim lesen! :klatschen:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Ich bin jetzt im letzten viertel des Buches und ein wenig traurig, dass damit diese Geschichte ihrem Ende entegegengeht, aber ich denke ich habe auch noch einige Antworten vor mir, ebenso wie ich Hoffe, dass geplante Aktionen gut ausgehen werden.


    Weggeschmissen habe ich mich ja über Skeeter und ihre

    :breitgrins: Einfach herrlich.