Attila Hildmann - Vegan for Fun
Autor: Attila Hildmann
Verlag: Becker Joest Volk Verlag
Jahr: 2011
Ausgabe: Hardcover
Seiten: 200
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Klappentext:
Vegane Ernährung stand in der Öffentlichkeit bisher eher für Selbstkasteiung als für Genuss und eben auch für Gesinnungstäter und Tieraktivisten. Attila Hildmann hat der veganen Küche eine völlig neue Ausrichtung gegeben und sie mit seinen Rezepten revolutioniert. Sein Credo lautet: Vegane Ernährung schon an einem oder zwei Tagen pro Woche oder eine vegane Mahlzeit am Tag führt zu erheblichen Vorteilen für jeden. Während Fleischesser durch tierische Fette und auch Vegetarier durch Käse meist dauerhaft zu viel Cholesterin aufnehmen, ist die vegane Ernährung praktisch cholesterinfrei. Attila Hildmann, angehender Physiker und Deutschlands Vegan-Koch Nr. 1, ist ein wahrer Meister trickreicher Rezeptideen, die auch den verwöhntesten Gaumen begeistern. Selbst deftige Geschmacksrichtungen, wie man sie eigentlich nur von Fleisch kennt, zaubert er mühelos auf den Teller. Die Rezepte sind dabei verblüffend einfach und erfordern nur ein Umdenken beim Einkauf der Zutaten. Vieles kann auch mal eben zwischendurch als Snack oder fürs Büro zubereitet werden und bringt gesunde Abwechslung in die Ernährung. Seit Attila Hildmanns letztes Kochbuch vom Vegetarierbund als Kochbuch des Jahres ausgezeichnet wurde, stürzen sich TV- und Radiostationen auf den sympathischen Koch und begabten Autor, der bereits als Jamie Oliver der Vegetarier und Veganer bezeichnet wird. Attila Hildmann selbst lebt seit vielen Jahren vegan und hat seitdem ohne Entbehrungen mehr als 25 Kilo abgenommen. In diesem Kochbuch verrät er nicht nur die 50 besten Rezepte, sondern auch viel über die Grundlagen und vorteilhaften Effekte einer veganen Ernährung.
Meine Meinung:
"Vorwort - kein Machtwort". Damit beginnt Attila Hildmann sein neues Kochbuch "Vegan For Fun". Er will die Menschen für diese Form der Ernährung begeistern - ganz ohne die üblichen Moralpredigten oder erhobenen Zeigefinger. Ein paar Hinweise kann er sich dann natürlich nicht verkneifen, aber es ist durchaus berechtigt, wenn er schreibt "Die grüne Lunge des Planeten schrumpft immer weiter - genau wie die Polkappen und die Käfige der Tiere in der Massentierhaltung." Neben vielen guten Gründen steht bei Hildmann aber immer der eine Grund an erster Stelle: Vegane Ernährung ist gesunder Genuss.
Attila Hildmann gilt als der bekannteste vegane Koch Deutschlands. Seine ersten drei Kochbücher, "Vegan Kochbuch Vol. 1 - 3" erschienen noch im Eigenverlag. Dank des Becker-Joest-Volk-Verlages liegt nun ein sehr professionell gestaltetes und durchaus empfehlenswertes Kochbuch vor uns. Neben dem wichtigsten Teil, den Rezepten, erahnen wir einige Details aus dem Leben des Koches: Wie kam er zu der veganen Ernährung und wie lebt er dies heute? Am Ende des Buches gibt er noch zahlreiche Tipps, worauf man beim Einkaufen und Essen gehen achten sollte.
Nun zu den Rezepten: Die sind - wie ich es bereits von den ersten Kochbüchern Attila Hildmanns gewohnt war - recht lecker. Jedes Gericht wird in einem großformatigen Bild präsentiert. Die Mengenangaben schwanken meistens zwischen zwei und vier Personen und zu jedem Rezept gibt es einen kleinen Randkommentar des Autors. Die benötigte Zubereitungszeit stimmt meistens und vermisst habe ich hier einzig Nährwertangaben.
Für das Testen, das Nachkochen der Rezepte habe ich mir dieses Mal etwas mehr Zeit gelassen, weil ich mich oft nicht entscheiden konnte, was ich denn nun versuchen wollte. Freunden bereitete ich beispielsweise den Tex-Mex-Burger zu. Attila Hildmann verspricht hier im Kommentar, dass man diesen auch als Fleischburger "unterjubeln" könne. Das stimmt nicht. Ich hielt mich sehr genau an das Rezept, aber kein Gast - darunter Fleischesser und Vegetarier - hatte auch nur annähernd die Assoziation mit Fleischburgern. Was ja nicht schlimm ist: Nur halte ich es für fatal, wenn dieses "Schmeckt-wie-Fleisch" immer wieder von Veganern behauptet wird.
Die Snicky-Bar - ein Erdnuss-Schokoriegel mit Biskuitteig - sind ebenfalls sehr lecker. Doch auch hier stieß ich auf ein Problem: Wie kann ich einen mehr oder weniger klebrigen Biskuitteig problemlos zwischen zwei Lagen Backpapier zu einem Rechteck in der Größe von 36x18 cm ausrollen? Leider bleibt das Kochbuch die Antwort schuldig und so wurde mein Teig eher oval (was natürlich nichts am guten Geschmack der Schokoriegel änderte).
Was mir dieses Mal an den Rezepten gefiel: Es wurden im Gegensatz zu den ersten Büchern recht wenige Fertigprodukte genutzt. So findet man nicht nur eine Anleitung für die Herstellung eigener Mayonnaise, sondern auch ein Rezept für Tortilla-Chips. Außerdem gibt er Tipps, wie man Eier, Sahne, Kuhmilch oder Honig auch durch Nicht-Industrieprodukte ersetzen kann.
Die Rezepte sind aufgeteilt in die Kategorien "Richtig satt" (mit sehr deftigen Gerichten wie Tex-Mex-Burger, Döner, Pizza, verschiedenen Pastarezepten ... ), "Veggie-Party" (mit typischen Partyrezepten wie gefüllten Tomaten, Kartoffelsalat, Focaccia, Tortillachips, Chili ...), "Vegan to go" (mit Snacks, die sich zum Mitnehmen eignen: Müsliriegel, belegte Baguettes ...), "Leicht und lecker" (gesund schlemmen ohne schlechtes Gewissen: Spinat-Quinoa-Pfanne, Salaten, Shakes ...), "Süße Belohnungen" (für Naschkatzen gibt es hier z.B. Cremeschnitte, Birnenstrudel, Donauwelle, Torten, Schokocroissants, Tiramisu, Pancakes ...)
"Vegan for Fun" ist nicht ganz perfekt, aber ich koche gerne daraus.
Einen Punkteabzug erhält das Buch, weil es - obwohl man fast erwarten könnte - nicht auf umweltschonendem FSC-Papier gedruckt wurde. Dementsprechend findet man ein glanz-bebildertes Kochbuch, was aus ökologischer Sicht nicht unbedingt vorteilhaft ist.
Linktipp: Vegan For Fun Mengenrechner