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Klappentext
Was tust du, wenn du nicht mehr weißt, was Realität ist und was Fantasie?
Seit dem Tod ihres Bruders wurde Doro von Halluzinationen verfolgt, aber eigentlich dachte sie, das in den Griff gekriegt zu haben. Doch als sie mit ihrer Mutter aufs Land zieht, scheint die neue Umgebung erneut etwas in ihr auszulösen. Stimmen verfolgen sie. Und eines Nachts sieht Doro in ihrem Garten einen Jungen: verstört, abgemagert, verzweifelt. Der Junge bittet sie um Hilfe – und ist dann verschwunden. Wenig später erfährt Doro, dass er schon vor ihrer Begegnung Selbstmord begangen hat. Doro kann nicht glauben, dass sie sich den Jungen nur eingebildet hat. Doch die Suche nach der Wahrheit wird schnell zum Albtraum. Und tief in Doros Seele lauert ein dunkles Geheimnis.
Meine Meinung:
Von diesen Jugendbuch, dem ersten Buch des Autoren für mich überhaupt, bin ich sehr überrascht und begeistert. Das Thema der Pubertät und des Anderssein und Andersfühlen ist das Hauptthema des Buches.
Doro muss einen heftigen Schicksalsschlag verarbeiten, seit dem sie von Halluzinationen verfolgt wird. Ihr Umfeld stempelt sie als Anders, als Freak ab und mit diesem Manko muss sie leben. Doro ist eine faszinierende Hauptfigur … typisch jugendlich mit den für Teenager ganz normalen leichten Übertreibungen, dem Hin- und Hergerissen sein. Auf der einen Seite kein Kind mehr, auf der anderen Seite auch noch nicht erwachsen. Als würde all das – das Andersein und das Erwachsenwerden - noch nicht reichen, rutscht Doro in eine Geschichte rein, die sie teilweise an sich selbst zweifeln lässt. Ist das was sie sieht wirklich wahr? Was ist an dem Schicksalstag passiert, das sie das verdrängt und sich nicht mehr erinnern kann.
Außer Doro gibt es noch weitere Personen in dem Buch – logischerweise – und all diese sind sehr schwer einzuordnen und zu greifen. Jeder scheint die Möglichkeit, ein Motiv, einen Grund zu haben das Geschehene zu vertuschen.
Ich war die ganze Zeit der felsenfesten Überzeugung, den „Täter“ zu kennen, zu wissen warum und weshalb das ganze passiert. Und dann??? Baut der Autor eine Wendung ein, die mich vollkommen überrascht, auf dem falschen Fuß erwischt und mir zeigt, dass ich vollkommen daneben lag. Kompliment! Besonders der letzte Abschnitt, das letzte Kapitel hat mich sehr berührt und da kam dann der angekündigte Gruselfaktor auf.
„Mein böses Herz“ ist ein wunderbarer Jugendroman, ein sehr guter flüssiger Schreibstil, eine sehr detailreiche Ausdrucksweise und Protagonisten die vielschichtig sind machen das Buch zu einem Leseerlebnis. Bei Thrillern habe ich immer das Gefühl, das die Autoren zu viel wollen, zu viel reinpacken und das ganze teilweise viel zu konstruiert wirkt. Und so war ich sehr gespannt wie Wulf Dorn diesen Jugendthriller aufbaut. Er trifft den richtigen Ton! Dünster, geheimnisvoll, voller Wendungen – er packt viel aber nicht zu viel rein und daher wirkt der Thriller trotz des packenden Thema’s schön „leicht“, Denn er packt zwar viel, aber nicht zu viel rein … gerade die richtige Mischung.
Meine Wertung: