Andreas Eschbach - Der Letzte seiner Art

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    Huhu,


    hier noch ein Buchtipp von mir:


    Andreas Eschbach - Der letzte seiner Art


    Klappentext


    Duane Fitzgerald lebt zurückgezogen in Dingle, einem kleinen Ort an der irischen Küste. Er ist ein Mann in den besten Jahren und bezieht eine Pension von der US-Army. Doch er kann sie nicht recht genießen. Er weiß, dass er nie wieder normales Essen zu sich nehmen, nie mehr eine Frau lieben wird. Dafür besitzt er Fähigkeiten, um die ihn andere Menschen beneiden würden. Denn er ist das Ergebnis eines geheimen Experiments – eines Experiments, das auf schreckliche Weise fehlgeschlagen ist ... Es war der Versuch, perfekte Soldaten zu erschaffen, aus einer Verbindung von Mensch und Maschine. Wesen mit Knochen aus Titan und einem Herz aus Stahl, ausgestattet mit den letzten Errungenschaften der modernen Technik. Doch man hatte einen Faktor übersehen, der sich in allen komplexen Systemen zeigt. Und so wurden die Supermänner in den Ruhestand geschickt, ehe sie je zum Einsatz kamen. Für ihren Opfermut erhielten sie die Freiheit, dort zu leben, wo sie wollten. Dafür mussten sie versprechen zu schweigen.


    Aber das Schweigen hat nun ein Ende. Ein Mann forscht nach Duane und wird in seinem Hotelzimmer ermordet. Die junge Wirtin des Dorfhotels verschwindet, und es heißt, sie stehe mit der IRA im Bunde. Die örtliche Polizei wird auf Duane aufmerksam, und er weiß, dass dies für ihn nicht gut ist. Doch weit größere Sorgen machen ihm die geheimnisvollen Fremden, die ihn beobachten. Duane Fitzgerald muss sich entscheiden. Was ist der Eid wert, den er geschworen hat? Und was ist die Freiheit wert, wenn er damit doch nur zum Spielball anderer Interessen wird – und alle in tödliche Gefahr bringt, die ihm nahe stehen


    Meine Meinung


    Als Kind der 70er erinnert man sich bestimmt an die Serie, die Ende der 80er im Fernsehen lief: "Der 6 Millionen Dollar Mann" mit Lee Majors als Steve Austin in der Hauptrolle. Wie Steve Austin werden auch Duane Fitzgerald in "Der letzte seiner Art" menschliche Körperteile durch elektromechanische Geräte ersetzt: Muskeln, Knochen und sogar ein Auge. Das Projekt "Steel Man", wie es inoffiziell in den USA genannt wurde, ging jedoch daneben. Zu viele Soldaten starben bei den schweren Operationen oder sogar danach an Fehlfunktionen ihrer neuen Gliedmaßen, wie beispielsweise dem Kraftverstärker. Die Cyborgs - halb Mensch, halb Maschine mit übermenschlichen Kräften - kamen nicht zum Einsatz. Abgeschoben und zum Schweigen verpflichtet lebt Duane Fitzgerald nun unauffällig in dem kleinen irischen Städtchen Dingle und schwärmt heimlich von der Hotelmanagerin Bridget: Bis ihn schließlich der asiatische Rechtsanwalt Itsumi auffindet. Kurz bevor er Duane neue Informationen geben kann, wird er im Hotelzimmer ermordet und Bridget verschwindet spurlos.


    Was in der Fernsehserie Action war, regt hier zum Nachdenken an. "Der letzte seiner Art" ist eher ein ruhiger Roman, der das schwierige Leben und Empfinden eines "Halbmenschen" darstellt. Duane Fitzgerald fühlt und denkt wie ein Mensch, sein Körper ist jedoch mit Eisen und atombetriebenen Geräte, die nur unzuverlässig funktionieren, durchsetzt. Seine Nahrung besteht aus scheußlich schmeckenden Konzentraten, sein Leben aus Schmerzen. Einziger Lichtblick sind seine Spaziergänge durch Dingle und der Anblick der Hotelmanagerin Bridget. Trotz aller Widrigkeiten erträgt er sein Leid und bleibt loyal seinem Land gegenüber, das ihm dieses Schicksal zugedacht hat.


    Als Duane jedoch immer mehr erfährt, wie rücksichtslos die Weichen des Schicksals damals gestellt wurden, wird er immer mehr zum Rächer als zum Opfer. Dabei vermeidet Andreas Eschbach es jedoch, den Cyborg als dumme, immer funktionierende, mit überdimensionalen Kräften ausgestattete Kampfmaschine darzustellen. Duane ist und bleibt ein fühlender Mensch, der uns die Verwerflichkeit eines solchen Projektes vor Augen führt. Fürs Leben gezeichnet und nie mehr fähig, zu lieben, normal zu essen oder sich des Lebens zu freuen, bleibt zu hoffen, dass die Menschheit niemals auf die Idee kommt, ein Projekt "Steel Man" zu verwirklichen.


    5ratten


    EDIT: Dem "Letzten" im Betreff einen Großbuchstaben gegönnt. LG, Saltanah

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen.
    Der fiktionale Teil regt zum Nachdenken über den Wert eines Menschen an.


    Dennoch war das Buch nicht moralisch sondern sehr spannend geschrieben.
    In meinen Augen wird Andreas Eschbach immer besser.

  • Ich liebe dieses Buch, mehr noch als die anderen Eschbach-Bücher. Wo ist denn meine Rezi dazu? :rollen: *raussuch*


    Worum es geht, hat Nimue ja schon geschrieben, also spare ich mir diesen Teil.


    Meine Meinung:


    Es sind Bücher wie dieses, die einen immer wieder nach neuen Werken von Andreas Eschbach Ausschau halten lassen.


    Wie ist es, ein Cyborg zu sein, Titanknochen, ein Teleskopauge und Computer in seinem Körper zu haben?
    Aufregend? Nicht für Duane Fitzgerald, nicht mehr.
    Er wollte ein Held sein und seinem Land dienen, aber nun ist er ein Krüppel. Die Implantate, die er eingebaut bekam, und die ihn zum stärksten Mann der Welt machen, sind teilweise veraltet und fehlerhaft.
    Duane kämpft nicht nur mit der immer wieder aussetzenden Technik in seinem Körper sondern hat auch Zweifel:
    Ist man noch menschlich, wenn man ein Turboherz hat?
    Ist die Tatsache, ein Superman zu sein, es wert, dass man für immer einsam bleiben wird?


    Duane Fitzgerald ist ein ausgesprochen sympathischer Charakter, keine Killermaschine, als welche Cyborgs in der Literatur/im Film dargestellt werden, er mag die Philosophie von Seneca, er ist verliebt - und weiß, dass er dieser Verliebtheit niemals nachgeben darf.
    Gleichzeitig kann man nicht umhin, ihm Mitgefühl entgegenzubringen. Aufgrund seiner mechanischen Teile kann er keine normale Nahrung mehr zu sich nehmen, er muss ständig aufpassen, dass niemand hinter sein Geheimnis kommt, was bedeutet, dass er keine Freunde haben darf, von einer Liebesbeziehung ganz zu schweigen.


    Andreas Eschbach hat mal wieder einen spannenden Roman geschrieben, der sehr zum Nachdenken anregt. Während man viele Bücher gleich nach dem Lesen wieder vergisst, bleibt die Geschichte des Duane Fitzgerald noch lange Zeit lebendig.


    ***
    Aeria

  • Das Buch hatte ich letzte Woche in der Buchhandlung in der Hand.


    Beim Reinlesen ist mir aber gleich eine Düsterkeit entgegengeschlagen, die mich das Buch wieder zurücklegen ließ.

  • Mir hat das Buch gut gefallen. Es ist spannend und macht nachdenklich. Ich hatte es in der Hand und wollte eigentlich was ganz anderes lesen, habe mich aber sofort festgelesen und hatte es auch in Rekordzeit durch :smile:

    viele Grüße<br />Tirah

  • Nachdem ich schon von "Das Jesus Video" begeistert war, werde ich mir dieses Buch auch noch zulegen. Es hoert sich schonmal sehr interessant an. :smile:

  • Eigentlich hatte ich gar nicht vor das Buch jetzt schon zu lesen und statt dessen schon etwas älteren Insassen meines SUB- Kerkers eine Amnestie zu gewähren, aber heute Morgen ist es mir dann ganz unerwartet in die Hände gefallen, und bevor ich größere Abraumbewegungen in meinem Bücherberg vornehme habe ich mich also damit in meinen Kino/ Lesesessel verkrochen.
    Tja was soll ich, kaum 10 Stunden später, schreiben?
    Nur vielleicht, das ich mir, ganz gegen meine Natur, (Bücher zu Filmen zu lesen bzw. Filme zu diversen Büchern anzusehen ) , doch tatsächlich eine Verfilmung des Stoffes wünschen würde, die ich dann unversehens neben Ghost Dog in mein DVD-Regal stellen könnte. Denn Mach- und Wirkungsart von Eschbach´s Werk steht jener Jim Jarmush´s in nichts nach.


    Ca
    NtM


    Um vielleicht Frank Schirrmacher´s Zitat ,aus der FAZ, noch um eine Komponente zu erweitern:
    Eschbach nehmen, lesen und staunen.

  • Hallo!


    Andreas Eschbach: Der letzte seiner Art


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    Inhalt:
    In einem kleinen irischen Fischerdorf lebt
    ein Mann, der ein Geheimnis hütet.
    Nein, mehr als das: Er ist das Geheimnis...


    Sie hatten ihm übermenschliche
    Kräfte versprochen. Stattdessen wurde
    er zum Invaliden.


    Er hatte gehofft, ein Held zu werden.
    Stattdessen muss er sich vor aller Welt verbergen.


    Alles, was er noch will, ist ein Leben
    in Ruhe und Frieden. Doch es ist
    ein Mann unterwegs, der ihn sucht -
    und der sein Geheimnis kennt...


    (Buch)


    Bewertung:
    Duane Fitzgerald lebt zurückgezogen in dem irischen Fischerort Dingle. In seinem Körper befinden sich Maschinenteile, die ihn zum perfekten Soldaten machen sollten, doch das Projekt schlug fehl. Duane ist nicht nur völlig von Spezialnahrung abhängig, sondern hat auch zunehmend Probleme mit seinen Implantaten. Als wäre das noch nicht genug taucht in Dingle ein Mann auf, der auf der Suche nach ihm ist. Dieser ist kurz darauf tot. Kurz darauf verschwindet die Wirtin des Dorfhotels. Die Polizei wird auf Duane aufmerksam und seltsame Verfolger treiben sich in dem Ort herum.


    Der Leser erfährt nicht nur wie es Duane in der Gegenwart geht und womit er zu kämpfen hat, sondern auch wie es überhaupt zu dem Projekt kam, wie er überhaupt zu dem Projekt kam. Diese Rückblicke ermöglichen es einen Einblick in die Hintergründe zu bekommen.


    Vor dem Projekt war Duane nicht klar, dass er nicht nur etwas gewinnen, sondern auch etwas verlieren würde. Seine Liebe zu einer Frau muss unerfüllt bleiben, niemand darf sein Geheimnis kennen, er hat keine Freunde und dass die Implantate irgendwann immer mehr ihren Dienst versagen würden konnte er nicht ahnen.


    Der letzte seiner Art ist kein Buch voller Aktion, sondern von beklemmender Realitätsmöglichkeit. Statt Duane wild kämpfen zu lassen, zeigt Eschbach diesen Mann als jemanden, der ein liebenswerter Mensch ist, der sich auf etwas eingelassen hat, dessen Folgen er nicht erahnte.


    Duane gerät zunehmend in Bedrängnis und dem Leser ist von Anfang an klar, dass er da nur schwer rauskommen kann. Zunehmend muss er erkennen, es Dinge über ihn selbst gibt, von denen er nichts weiß und die ihn jetzt in Gefahr bringen.


    Das Ende ist gelungen, denn alles andere wäre vermutlich unlogisch/unmöglich gewesen.


    5ratten


    Liebe Grüße


    Nirika

    „Jeg ser, jeg ser …<br />Jeg er vist kommet på en feil klode! <br />Her er så underligt …“<br /><br />Sigbjørn Obstfelder - Jeg ser

  • So, habe das Buch gerade fertig gelesen.


    Ein gutes Buch, aber nicht herausragend. Ich halte mich ja eigentlich von Sci-Fi fern, aber nachdem Eschbach der Autor ist wagte ich es trotzdem. Im Prinzip könnte ich nur das hier bereits Geschriebene wiederkäuen, deshalb lass ich das ganz weg. Ich fand aber, dass das Buch durchaus seine Längen hatte, die ich dann auch nur überflogen habe.


    Als ich das erste Zitat von Seneca sah, habe ich schon mal vorsorglich die Augen gerollt. Ach je, ein Philosoph :rollen: Aber je weiter ich las, desto mehr gefiel mir das. Die Zitate passten hervorragend zur Story und regten noch mehr zum Nachdenken an, als es das Buch ohnehin schon tat.


    Das Ende hat mir gut gefallen, es passt einfach.


    Durchaus lesenswert.

    "Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit." A. Schopenhauer

    :blume::engel::katze:

  • Andreas Eschbach – Der Letzte seiner Art


    Witzig, spannend und sicherlich ein Buch, dass man so schnell nicht wieder aus den Händen lässt. Andreas Eschbach hat mich mit diesem Buch vollkommen überrascht und meine anfänglichen Erwartungen übertroffen.


    Ich bin sicherlich keine typische Thriller-Leserin. Es kommt höchst selten vor, dass ich zu diesem Genre greife. Meist muss mich der Klappentext schon sehr stark fesseln, dass ich dem Buch überhaupt einen zweiten Blick schenke. Andreas Eschbachs Bücher waren so überzeugend, dass ich mir gleich drei bestellt habe. Nach der Lektüre von „Der Letzte seiner Art“ – das erste Buch, das ich von ihm lese – war ich mit dieser Entscheidung mehr als zufrieden.


    Die gesamte Geschichte wird aus der „Ich-Perspektive“ heraus erzählt. Anfangs wie immer sehr gewöhnungsbedürftig, stellt sich dieser Erzählstil sehr schnell als eine brillante Idee des Autors heraus. Denn Duane Fitzgerald – die Hauptperson des Buches – hat einen wunderbaren trockenen Humor, der sich einmal quer durch das Buch zieht. Es gibt ganze Passagen, die man immer und immer wieder lesen möchte, weil sie so genial geschrieben sind.


    Das Buch weist nebst diesen humorvollen Elementen eine fesselnde Story auf. Während man von Kapitel zu Kapitel mehr über diesen „Super-Menschen“ Duane Fitzgerald und das Projekt „Steel Man“ erfährt, scheint das ruhige Leben von Duane von Kapitel zu Kapitel immer mehr in Gefahr zu sein. Er ringt für seine doch schon nicht immer ganz uneingeschränkte Freiheit und der Leser wird hereingezogen in die Welt der Verschwörungen. Wow!


    Mehr möchte ich an dieser Stelle auch nicht verraten. Das Buch gilt es zu kaufen/leihen und zu lesen. Einmal angefangen, wird es einen bis zur letzten Seite fesseln!


    5ratten

  • Andreas Eschbach - Der Letzte seiner Art


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    Als Freiwilliger für ein militärisches Experiment, das ihn zum Supersoldaten machen sollte, wollte Duane Fitzgerald seinem Land dienen. Jetzt, nach dem Scheitern des Projekts, ist er zu Schweigen verpflichtet und hat sich in ein irisches Dorf zurückgezogen. Doch jemand hat ihn gefunden und droht, das Leben, das er sich aufgebaut hat, zu zerstören...


    Dieser Roman ist seit langem einmal ein Thriller, der mich überzeugt hat. Spannend und sprachlich gut geschrieben, die saubere Umsetzung einer interessanten Idee vom Anfang bis zum konsequenten Ende.
    Parallel zur eigentlichen Haupthandlung erfährt der Leser durch Duanes abschweifende Gedanken und Erinnerungen von den anderen Mitglieder der Einheit "Steel Man", wie sie ausgebildet wurden, warum sie sich gemeldet hatten, wie das Projekt schließlich beendet wurde. Nicht nur, dass dadurch die Neugier des Lesers (*grins*) befriedigt wird, er bekommt dadurch auch ein gutes Verständnis davon, welche Gefühle Duane bewegen und was ihn geprägt hat.
    Glücklicherweise kommt es zu keiner Liebesgeschichte, lediglich ein paar zarte Andeutungen sind vorhanden. Alles andere hätte ich als deplatziert und unnötig empfunden.
    Sehr gut gefallen hat mir, dass jedem Kapitel ein Zitat von Seneca vorangeht. Zum einen ist dies der einzigen Philosoph, mit dem Duane etwas anfangen kann - wie er auch detailliert und sehr amüsant beschreibt - und zum anderen wird es in jedem Kapitel entsprechend aufgegriffen und in die Handlung eingearbeitet. Bisher hat mir Seneca nicht wirklich etwas gesagt, aber ich denke, dass ich mich jetzt mal gezielter nach ihm umschauen werde.
    Die Handlung entwickelt sich sauber und relativ geradlinig, von drei größeren Twists einmal abgesehen. Obwohl das Ende in gewisser Weise nicht überraschend kam, weiß es mit Konsequenz und ein, zwei interessanten Details aufzuwarten.


    Mein Fazit:
    Mein erster und damit sicher auch nicht letzter Roman von Eschbach, den ich hiermit allen Interessierten ganz klar empfehlen möchte.


    4ratten

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

  • [size=13pt]Andreas Eschbach – Der letzte seiner Art[/size]

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    OA: 2003
    350 Seiten
    ISBN: 978-3785721230


    Inhalt:


    Duane Fitzgerald lebt zurückgezogen in Dingle, einem kleinen Ort an der irischen Küste. Er ist ein Mann in den besten Jahren und bezieht eine Pension von der US-Army. Doch er kann sie nicht recht genießen. Er weiß, dass er nie wieder normales Essen zu sich nehmen, nie mehr eine Frau lieben wird. Dafür besitzt er Fähigkeiten, um die ihn andere Menschen beneiden würden. Denn er ist das Ergebnis eines geheimen Experiments ═ eines Experiments, das auf schreckliche Weise fehlgeschlagen ist ... Es war der Versuch, perfekte Soldaten zu erschaffen, aus einer Verbindung von Mensch und Maschine. Was ist der Eid wert, den er geschworen hat? Und was ist die Freiheit wert, wenn er damit doch nur zum Spielball anderer Interessen wird ═ und alle in tödliche Gefahr bringt, die ihm nahe stehen?
    (Quelle: Amazon)


    Eigene Meinung:


    Dieser Thriller ist utopisch aber die Geschichte, obwohl frei erfunden, gar nicht so abwegig. Keiner von uns kann wissen, was letztendlich in militärischen Labors entwickelt und auch erschaffen wird, aber nach vielen negativen Erfahrung mit dem Wesen der Menschheit, können wir uns nicht sicher sein, wo Einhalt geboten wird, inwieweit moralische und ethische Richtlinien bindend und relevant sind. Das Buch ist spannend, kurzweilig und der Schluß hebt sich positiv von so vielen anderen Thrillern ab.


    4ratten

  • Euern Spitzenbewertungen des Buches schicke ich eine hinterher, die eher lauwarm als heiss begeistert ist. (Weshalb führe ich unten aus.) Der Roman war mein neuntes Buch von Andreas Eschbach und gemessen an anderen ist dieses hier nicht sein Bestes. (Gemessen am Durchschnittsthriller ist es einmal mehr herausragend :zwinker: )


    Meine Meinung:
    «Der Letzte seiner Art» ist wieder mal ein schriftstellerisches Experiment von Andreas Eschbach, der sich nicht immer damit zufrieden gibt, einfach nur eine Geschichte zu erzählen. Auch in diesem Buch hat er einen Clou eingebaut, der dem aus dem späteren Werk Der Nobelpreis ähnelt. Leider wird einem so erst auf den letzten Seiten klar, wieso der Ich-Erzähler Fitzgerald mal in der Gegenwarts- und dann wieder in der Vergangenheitsform erzählt. Bis dahin hatte ich mich darüber gewundert und auch ein wenig genervt, weil ich solche Wechsel ohne erkennbaren Grund störend finde.


    Auch sonst ist es nicht gerade ein Meisterwerk. Für einen Thriller passiert nicht viel, weder auf der Action- noch auf der Psychoseite, was die Spannung auf kleiner Flamme köcheln lässt. So geht es durch das ganze Buch, es läuft immer ein bisschen was, es gibt immer wieder interessante Hintergrundinformationen und geschrieben ist alles in gewohnt solider Qualität. Trotzdem wollte der Funke nie so recht überspringen und ich rätsle, weshalb. Der Protagonist ist nämlich keineswegs eine hirnlose Kampfmaschine (gut, Einstein ist er auch nicht), sondern ein Mann, der gerade durch den operativen Umbau zum Cyborg menschlich gereift ist. Er macht sich sehr viele Gedanken dazu, wie er mit seiner Situation umgehen soll und die grösste Stütze dabei sind ihm die Werke des römischen Philosophen Seneca, der viel darüber schrieb, wie ein anständiger Mann leben und sterben soll. Fitzgerald ist insgesamt ein symphatischer Charakter. Durch Einblicke in seine Vergangenheit wird sein Werdegang nachvollziehbar und ich empfand immer wieder Mitleid mit ihm, weil der Umbau zum Cyborg ein Fehler war, den er erst erkannte, als es viel zu spät war.


    Trotz all dem hat dem Roman etwas gefehlt, das ihn von guter Unterhaltung zu einem fesselnden Pageturner gemacht hätte. Nur komme ich leider nicht darauf, was es sein könnte. Wahrscheinlich hätte mir ein anders strukturierter Aufbau besser gefallen. So, wie Eschbach den Roman publiziert hat, springt man als Leser immer wieder hin und her zwischen Einblicken in die Zeit, als Fitzgerald zur Cyborg-Truppe gehörte, dann ist man wieder in der Gegenwart, wo er sich für eine hübsche Hotelmanagerin interessiert, dann gehts weiter mit Erklärungen zu seinem irischen Alltag, den er in den vergangenen Jahren erlebt und zwischendurch wird die eigentliche Geschichte weitererzählt. Dem lässt sich zwar gut folgen, aber insgesamt wirkt es wie ein Flickenteppich, dessen Muster man erst aus weiter Entfernung (respektive nach dem Lesen der letzten Seiten) sieht.


    Fazit:
    Kein 08/15-Thriller, der interessante Ansichten darüber bietet, was die gewaltigen Nachteile als modifizierter Supersoldat sein könnten (über die Vorteile zu fantasieren dürfte niemandem schwer fallen, der schon mal versucht hat, zu schwere Gegenstände zu heben oder beim Sprint auf den Bus schneller zu laufen als Usain Bolt). Das Buch hätte bei einem anderen Autoren wohl auch eine etwas bessere Wertung erhalten. Aber bei Andreas Eschbach weiss ich einfach, dass er es (noch) besser gekonnt hätte.


    6 von 10 Punkten auf der Eschbach-Skala
    8 von 10 Punkten auf der Thriller-Skala :breitgrins:

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Alfa_Romea ()

  • Mir ging es so ähnlich wie Dir, Alfa - ich fand's okay und originell, aber nicht überragend und konnte mich damals nicht einmal zu einer Rezi aufraffen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Da ich mich in letzter Zeit relativ viel mit künstlicher Intelligenz, Cyborgs etc. beschäftigt habe, habe letzte Woche mit Der Letzte seiner Art" angefangen und bin ziemlich begeistert.


    Inhalt:
    Der Versuch des amerikanischen Militärs, den quasi unbesigbaren Supersoldaten zu erschaffen, läuft fehl und alles, was bei dem Milliarden-Projekt herauskommt, sind eine Hand voll Cyborgs, die das Experiment im Gegensatz zu einigen anderen zwar überlebt haben, jedoch durch Fehlfunktionen des Systems für ihr Leben gezeichnet sind und daher in Frührente geschickt wurden. Einer von diesen Männern ist der Protagonist dieses Buches, Duane Fitzgerald, der die Erlaubnis bekommen hat, seinen Ruhestand in Irland zu verbringen. Dort lebt er in aller Abgeschiedenheit mit wenig Kontakt zu seinen Mitmenschen, um sein Geheimnis zu wahren. Das funktioniert über 10 Jahre ganz gut, bis ein Fremder in seiner Wahlheimat Dingle auftaucht, der mehr über ihn zu wissen scheint als gut für ihn ist.


    Eigene Meinung
    Das Buch schlägt einen sehr ruhigen Ton an (reine Action-Fans werden wohl nicht auf ihre Kosten kommen) und auch wenn es durchaus spannende Elemente gibt (Mord, Geheimdienst etc.), liegt der Schwerpunkt doch eher beim menschlichen Drama. "Der Letzte seiner Art" war mein erstes Buch von Eschbach und der flüssige Schreibstil hat mir sehr zugesagt. Durch die Verwendung der Ich-Perspektive kann sich der Leser gut in die Gedankenwelt von Duane hineinversetzen; durch die immer wieder auftauchende Rückblenden erfährt man nach und nach immer mehr über die Vergangenheit des Protagonisten und seiner ehemaligen Kameraden. Die Rückblenden nehmen der Geschichte aber keineswegs das Tempo oder stören gar den Lesefluss - im Gegenteil, für mich waren sie mit das Beste am gesamten Buch. Alles rund um das Pojekt "Steel Men" fand ich unheimlich interessant.


    Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat des Philosophen Seneca, dessen Werke Duane berühren und auch Trost spenden. Ein wenig ist das Ende auch an Senecas Leben angelehnt. Man muss jedoch nichts über Senecas Leben oder Werke wissen, um die Parallelen zu verstehen, diese werden erklärt, ohne dass es langweilig wird. Vor der Lektüre dieses Romans habe ich praktisch nichts über Seneca gewusst, zwar war mir der Name durchaus ein Begriff, vielmehr als dass er ein römischer Philosoph war, wusste ich jedoch nicht. "Der letzte seiner Art" hat mich nun dazu inspiriert, mich mit seinen Werken zu beschäftigen.


    Eine kleine, zarte Romanze gibt es auch, allerdings darf man hier nicht zu viel erwarten. Mehr hätte jedoch auch nicht in die Geschichte gepasst, so dass mir die Art und Weise, wie das Thema behandelt wird, doch sehr zusagt. Das Thema gerät nie zu sehr in den Vordergrund.


    Bei all dem Lob gibt es auch ein paar Kritikpunkte:


    - Es gibt ein paar Logiklücken - schon allein, dass Duane, einem wandelnden Staatsgeheimnis, erlaubt wird, sich in einem europäischen Land, fernab von dem direkten Einflussbereich von Uncle Sam, niederzulassen, ist doch eher unwahrscheinlich. Auch ein paar andere Kleinigkeiten, die ich wegen der Spoilergefahr nicht nennen möchte, haben ein bisschen gestört. Nichts davon ist jedoch so schlimm, dass es das Lesevergnügen wirklich trübt, dem aufmerksamen Leser fällt es jedoch trotzdem auf.
    - Ein paar Punkte bleiben unerklärt und auch das Ende ist halb offen. Mich persönlich stört das nicht, im echten Leben bekommt man auch nicht auf alle Fragen Antworten, wenn man jedoch gerne sämtliche Rätsel einer Geschichte gelöst haben möchte, sollte man vor dem Lesen bedenken, dass das Buch das nicht bietet.
    - Das Ende. Nein, es stört mich nicht, dass es zum Teil offen bleibt, aber es gibt doch einen Aspekt, der mich gestört hat. Ich werde ihn nicht nennen, weil ich nichts verraten möchte, aber ich wollte doch erwähnt haben, dass das Ende mich nicht vollständig befriedigt hat.


    Trotz dieser Punkte hatte ich mit "Der Letzte seiner Art" viel Spaß und obwohl ich eigentlich wenig Zeit zum Lesen hatte, ist es mir immer wieder schwer gefallen, das Buch bzw. meinen Kindle aus der Hand zu legen.


    4ratten

    [center]Perhaps if we embraced fairy tales as much as we could, it would be much easier to find our own happily-ever-afters.&quot;<br />- &quot;The Land of Stories: The Wishing Spell&quot; von Chris Colfer[/center]


  • - Das Ende. Nein, es stört mich nicht, dass es zum Teil offen bleibt, aber es gibt doch einen Aspekt, der mich gestört hat. Ich werde ihn nicht nennen, weil ich nichts verraten möchte, aber ich wollte doch erwähnt haben, dass das Ende mich nicht vollständig befriedigt hat.


    Na dann verrat es doch mit Spoilerschutz. Ich habe das Buch vor längerem auch gelesen und mag jetzt schon wissen, was am Ende denn gestört hat. :winken:


    Seoman

  • Ok :breitgrins:


    [center]Perhaps if we embraced fairy tales as much as we could, it would be much easier to find our own happily-ever-afters.&quot;<br />- &quot;The Land of Stories: The Wishing Spell&quot; von Chris Colfer[/center]

  • Ich finde auch, dass sich einige "Zufälle" im Buch ergeben haben, die fragwürdig sind. Andererseits hat Eschbach die Story im Ganzen gut verpackt, dass ich es nicht ganz so störend fand.
    Lara: Deinem Spoiler kann ich nur zustimmen. Gerade der Schluss hat mich dann auch eine Ratte abziehen lassen.

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

  • Oh ja stimmt, das war wirklich arg überzogen. Aber ich glaube da muss man sich einfach drauf einlassen, wenn man ein Eschbach-Buch liest. Ich hatte da schon manchmal das Gefühl, dass er sich auf Teufel komm raus das unrealistischste Szenario ausdenkt - wahrscheinlich um den Leser auf jeden Fall überraschen zu wollen (auf sowas kommt ja sonst niemand).

  • Ja, es gab auch zwischendrin immer wieder ein paar Zufälle, die ziemlich an den Haaren herbeigezogen waren, aber mit denen konnte ich noch irgendwie leben, aber das Ende hat dem Buch dann endgültig die 5. Ratte gekostet :zwinker:


    "Der Letzte seiner Art" war mein erstes Buch von Eschbach. Wahrscheinlich nicht mein letztes, weil es mich doch im Großen und Ganzen gut unterhalten hat, aber ich hoffe mal, dass es bei den anderen nicht ganz so krass mit den ganzen Zufällen ist :zwinker: Könnt ihr mir ein empfehlen? Ich hab schon ein paar gesehen, die mich von der Story her interessieren würden :smile:

    [center]Perhaps if we embraced fairy tales as much as we could, it would be much easier to find our own happily-ever-afters.&quot;<br />- &quot;The Land of Stories: The Wishing Spell&quot; von Chris Colfer[/center]