Eric Maron - Die Fürstin

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 4.848 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Alisha-Jolie.

  • Hallo zusammen,
    ich möchte heute einmal eine Buchempfehlung "loswerden", und zwar "Die Fürstin" von Eric Maron, erschienen im Bertelsmann-Club - hinter diesem Pseudonym versteckt sich das Autorenpaar Iny und Elmar Lorentz, von denen unter dem Namen Iny Lorentz bereits drei wunderbare, äusserst interessante historische Romane erschienen sind (nämlich "Die Kastratin", "Die Goldhändlerin" und "Die Wanderhure").


    Hier der Covertext von "Die Fürstin":
    "1722. Viel zu früh muss Charlotte ihr Elternhaus verlassen. Doch als eine von acht Töchtern einer verarmten Adelsfamilie muss sie sich glücklich schätzen, dem Brautwerber an den prächtigen Fürstenhof fern ihrer geliebten Heimat in die Ungewissheit zu folgen. Sie ist auserwählt, Fürst Carl Anton den ersehnten Erbprinzen zu schenken. Nur so kann der unter Druck geratene Fürst sein Reich vor seinem gefährlichsten Widersacher schützen. Doch wird es Charlotte als junge Fürstin gelingen, das Herz nicht nur ihres Volkes, sondern auch ihres Gemahls zu gewinnen?"
    Ein sehr spannender, farbenprächtiger, mit vielen historischen Details gespickter und niemals langweilig werdender Roman; die Geschichte der - erfundenen - Fürstin ist so geschickt in echte historische Begebenheiten eingebaut, dass ich als Leserin durchaus den Eindruck habe, so hätte es wirklich passieren können; viele historische Persönlichkeiten aus einer interessanten Epoche haben ihren Auftritt, so August der Starke, Friedrich Wilhelm I. von Preussen, Kaiser Karl VI. von Österreich und eine sehr junge Maria Theresia, Prinz Eugen etc. ... ein wirklich sehr empfehlenswerter Roman, jedenfalls meiner bescheidenen Meinung nach;-)
    Viele Grüsse
    Sabine


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  • Liebe Leute,


    ich freue mich, euch sagen zu können, dass heute zwei Belegexemplare eines kleinen Büchleins bei uns eingetroffen sind, das als Club Premiere bei Bertelsmann erscheint. Es handelt sich um "Lust am Lesen", Geschichten für schöne Stunden von Iris Grädler (HRSG.), das neben Kurzgeschichten von Wolf Serno, Brian Freeman, Patricia Shaw, Charlotte Link, Paullina Simons, Brigitte Riebe, Susan Elisabeth Phillips, Mireille Calmel, Harlan Coben und Mary Ryan auch eine kleine Story eines gewissen Eric Maron enthält.


    Viele Grüße


    Eric :elch:

  • Huhu Eric :elch:


    wow...da seid ihr ja in so richtig prominenter Gesellschaft! Glückwunsch!


    Ich bin leider nicht Mitglied, aber da ich mich vor Kurzgeschichten sowieso immer drücke, bin ich jetzt nicht ganz so traurig. Eigentlich müsste ich sagen, dass ich trotzdem ein großer Fan von euch bin - aber ich habe ja noch nichts von "Eric Maron" gelesen :rollen: :breitgrins:


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hallo Nimue,


    wir waren schon ein wenig überrascht, als wir die Namen der übrigen Autoren gelesen haben. Ganz so hochkarätig hatten wir es uns dann doch nicht vorgestellt. Aber besser so als anders. Übrigens hoffen wir, dass es übers Jahr einen neuen Eric Maron geben wird. Die Fürstin wir übrigens im Juli als TB bei Knaur kommen.


    Viele Grüße


    Eric und Madame Maron :elch:

  • maron01.jpg


    Klappentext


    1722. Charlotte ist eine von acht Töchtern im heiratsfähigen Alter der verarmten Adelsfamilie von Ostheim-Veldenburg. Im Gegensatz zu ihren Schwestern ist sie sehr groß geraten, hat eine ausgesprochen knabenhafte Figur und ein äußerst aufgewecktes, selbstbewusstes Wesen - und deshalb wollte bislang kein Mann um Charlotte werben. Genau diese Eigenschaften machen sie aber für den Brautwerber Philipp von Zinggen interessant. Denn sein Herr, Fürst Carl Anton von Saalstein-Tresskau, liebt eigentlich nur Jünglinge. Doch ohne einen männlichen Erben ist seine Macht bedroht: Seine Ländereien gerieten in die Hände seines gewissenlosen Vetters Ulrich, Fürst von Saalstein-Mittstadt.


    Charlotte ahnt zunächst weder etwas von den Neigungen ihres Bräutigams, noch von dem hochbrisanten politischen Ränkespiel. Sie ist darauf bedacht, den skandalumwitterten Fürstenhof in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Ein Fingerzeig des Himmels, glaubt das Volk von Saalstein-Tresskau, das schon lange auf eine Fürstin am Hof gewartet hat. Auch Carl Anton erliegt nach einer Weile dem Charme und der Willenskraft seiner jungen Gattin. Doch nicht alle am Hofe empfangen Charlotte mit dem ihr gebührenden Respekt. Allen voran der eifersüchtige Privatsekretär Carl Antons. Um jeden Preis will er die Nebenbuhlerin um die Gunst des Fürsten aus dem Weg räumen. Ahnungslos begibt sich Charlotte in eine mörderische Falle.


    Meine Meinung


    Charlotte von Ostheim-Veldenburg wird am Hof ihres künftigen Mannes nur als die "Zuchtstute" bezeichnet. Ursprünglich sollte sie auch genau das sein: Die Mutter des zukünftigen Erben des zweigeteilten Fürstentums Saalstein-Tresskau. Doch obwohl ihr Mann ihr zuerst ablehnend begegnet, gewinnt der eigentlich eher für seine Männervorlieben bekannte Fürst, Gefallen an der burschikosen jungen Frau zu finden. Sehr zum Missfallen seines Geliebten de Tailleur und seines Vetters Ulich von Saalstein-Mittstatt, der als der nächste Erbe gilt. Die Intrigen nehmen ihren Lauf.


    Charlotte bezaubert nicht nur den fürstlichen Hof und das kaiserliche Wien, August den Starken und Friedrich den Großen - sie vermag es auch, den Leser völlig von ihrer Geschichte gefangen zu nehmen. Über 500 Seiten bangen wir um sie, lassen uns mitreissen, empfinden ihre Freude, Trauer, Wut. In einem Film würde sie vermutlich alle prominenten Schauspieler(innen) an die Wand spielen und auch hier lässt sie kaum Raum für andere Charaktere. Neben der sympathischen Darstellung einiger Hofangestellert und Vertrauter, bleiben die Bösewichte auch das, was sie sein sollen: Verachtenswert. Als etwas störend empfand ich die zuerst einseitige Darstellung der Homosexualität am Hof. Ich hatte den unbeabsichtigten Eindruck, dass die Männer, die sich ihrem Geschlecht hingezogen fühlten, zu oft von Ekel Frauen gegenüber erfüllt waren. Dennoch werden diese Männer durch und durch positiv dargestellt und die spannende Geschichte ohne größere Längen versöhnte mich sofort.


    Es ist ein offenes und dennoch vom Verlag gehütetes Geheimnis, dass hinter dem Pseudonym Eric Maron das Autorenteam Iny Lorentz steckt. Somit handelt es sich also keineswegs um einen Debütroman, wie im Umschlagtext angegeben. Die beiden haben sich intensiv mit der Thematik befasst und legen einen wunderbaren historischen Roman vor, der einem die etwas ungewohnte Zeit in schillernden Farben näher bringt. Eric Maron beweist ohne Probleme, dass nicht immer nur das englische Mittelalter interessant sein muss.


    Empfehlenswert ist "Die Fürstin" übrigens für alle Leser(innen) spannender historischer Romane und sich nicht nur - wie man aufgrund des Titels und des Marketing annehmen könnte - an die weibliche Zielgruppe wendet. Zwar ist natürlich auch die Liebe zwischen Charlotte und einem Mann Thema. Dies tritt aber in den Hintergrund und lässt den geschichtlichen Charakteren und Ereignissen Entfaltungsfreiheit. Dabei ist es so "rund" zu lesen, dass man dafür gerne eine durchwachte Nacht in Kauf nimmt.


    5ratten

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hallo Nimue,


    noch einmal kurz zu meiner Story, die ich weiter oben erwähnt habe. Diese ist inzwischen auch in einer normalen Anthologie von Iris Grädler beim Club erschienen und zwar gemeinsam mit Erzählungen von so gekannten AutorInnen wie: Joanna Trollope, Elke Heidenreich, Renate Dorrestein, Elizabeth Haran, Marcia Willett, David Baldacci, Mireille Calmel, Cecelia Ahern, Ildikó von Kürthy, Haruki Murakami und anderen mehr.


    Zur Fürstin ist zu sagen, dass sie mittlerweile auch als Hörbuch erschienen ist und zwar bei Ame Hören.


    Langsam muss ich meine Schuhe mit Bleisohlen ausstatten, um noch auf dem Boden zu bleiben. :breitgrins:


    Viele Grüße


    Eric :sonne:

    Knaur 2005: Die Fürstin<br />Knaur 2006: Die Rebellinnen von Mallorca

  • Zitat von "Eric"

    Langsam muss ich meine Schuhe mit Bleisohlen ausstatten, um noch auf dem Boden zu bleiben. :breitgrins:


    :totlach:


    "Die Fürstin" ist ein wundervoller Roman, welcher in einer ganz ungewöhnllichen Zeit spielt. Eric Maron nutzt diesen geschichtlichen Hintergrund so genial aus, wie ich es mir besser nicht hätte vorstellen können!


    Die Geschichte um Charlotte ist auch etwas ganz besonderes. Fühlt man sich anfangs noch ein wenig an Jane Austens Roman "Stolz und Vorurteil" errinnert, so verlässt einem dieses Gefühl spätestens bei der Erwähnung der Homosexualität wieder. Auch mir war die Neigung der meisten Männer in diesem Buch ein wenig suspekt, so das ich mich fragen mußte, ob dieser Roman überhaupt Männer enrthielt die sich nicht vom gleichen Geschlecht angezogen fühlten. Denen es genauso ergeht, rate ich einfach weiterzulesen, denn der Roman nimmt mit jedem Kapitel eine neue Wendung an, zu dem auch der flüssige Sprachstil sein übriges tut. Die ganze Geschichte ist so genial aufgebaut, mit bekannten Figuren der Geschichte, wie z.B. Maria Theresia, August der Starke, Friedrich der Große u.v.m., dass man das Buch kaum zu Seite legen mag. Auch das Ende hat einen ordentlichen runden Abschluß.


    Deshalb von mir: 5ratten


    Liebe Grüße,
    Horusina

  • Und hier auch


    Meine Meinung:
    „Die Fürstin“ erzählt die Geschichte einer jungen Frau, Charlotte, aus einer töchterreichen aber verarmten Adelsfamilie. Charlotte ist in den Augen ihrer Mutter und Schwestern das schwarze Schaf der Familie, groß und schlank und entspricht so gar nicht dem damaligen Geschmack der Männerwelt. Als sie jedoch, gerade auf Grund ihrer Figur und ihres Körperbaus von Zinggen, dem Brautwerber des Fürsten von Saalstein-Tresskau ausgewählt wird, den regierenden allerdings homosexuellen Fürsten zu heiraten, um ihm den erhofften Thronfolger zu schenken, ändert sich ihr Leben von einem Tag auf den anderen.


    Der Einstieg in das Buch fällt leicht, wir erleben eine sehr lebendige Schwesternschar, auch wenn die einzelnen Schwestern an sich nicht sonderlich sympathisch wirken. Charlottes Geschichte wird in einem schnörkellosen und flüssigen Stil erzählt, so dass sich die Seiten fast von selbst umblättern. Besonders positiv ist mir hier die alte Sprache in der wörtlichen Rede aufgefallen, wie beispielsweise die Anweisung an einen Bediensteten „Bringe er Tee“.


    Charlottes Geschichte fand ich anfangs ziemlich interessant und spannend, allerdings verliert das Buch in meinen Augen nach ca. dem ersten Drittel an Spannung und wird vorhersehbar und die Höhepunkte bleiben aus. Gut gefallen hat mir der geschichtliche Hintergrund, da ich zugeben muss, dass ich mich mit der deutschen Geschichte vor allem in dieser Zeit nicht wirklich auskenne.


    Charlotte selbst stehe ich eher neutral gegenüber. Ich wurde das ganze Buch über nicht wirklich warm mit ihr, finde sie teilweise ziemlich arrogant und ungerecht, aber vielleicht wird man so, sie hat es ja weiß Gott nicht immer sehr leicht gehabt in ihrem Leben. Auch die übrigen Figuren blieben in meinen Augen eher flach. Lediglich Max und Zinggen konnten bei mir punkten und so wurden sie auch zu meinen Lieblingen des Buches, aber an meinen Super-Roman-Helden können auch die beiden nicht ran.


    Das Buch hat mich leider nicht so begeistert, wie ich aus diversen anderen Rezis gehofft habe, allerdings regt mich Charlotte auch nicht ganz so sehr auf und fällt mir auf die Nerven wie so manch andere Roman-Heldin. Es ist ein solider historischer Roman, birgt aber nichts Neues in sich.


    Bewertung:
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    lg
    kathrin

  • Hallo Ihr Lieben,



    Kathrin, ich kann mich deiner Meinung auch voll und ganz anschließen. Das Buch liest sich ganz gut und flüssig, nur konnte ich mich die ganze Zeit über nicht in die Hauptdarstellerin Charlotte hinein versetzen und blieb irgendwie von ihrem Schicksal ziemlich unberührt. Die geschichtlichen Hintergründe fand ich sehr spannend und die Darstellung historischer Personen sehr gelungen, nur leider konnte mich das Buch nicht wirklich fesseln! Jedoch sind ja, wie wir wissen, Geschmäcker zum Glück unterschiedlich! :breitgrins:


    Liebe Grüße
    Tammy

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Also ich musste das Buch jetzt abbrechen, hab ich heute entschieden.


    Die Geschichte war ja am Anfang echt noch sehr nett, bis



    Ab der Stelle ging es dann irgendwie den Bach runter. Ich bin gar nicht mehr mitgekommen, irgendwie weiß ich nur noch, dass Charlotte in eine andere Stadt reisen wollte um ihr Land als Fürstin zu vertreten und zu behalten... oder so ähnlich.


    Es war einfach.... nicht mehr interessant. Es wird soviel von anderen Königen, Prinzessinen, Herrschern, irgendwelchen Leuten erzählt, wobei ich immer total durcheinander gekommen bin. Fand ich sehr schade, aber die restlichen 191 Seiten mag ich wirklich nicht mehr weiterlesen.
    Seit Januar saß ich an dem Buch. Nun freue mich schon soooo sehr auf die anderen Bücher auf meinem SUB

  • So habe das Buch nun auch beendet. Es hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen.


    Charlotte ist eine selbstbewusste und stolze Frau, die eher in ärmlichen Verhältnissen aufwächst. Ihre Familie empfindet sie als hässlich, da sie nicht die typischen weiblichen Formen angenommen hat.


    Dieses magere Aussehen verschafft ihr allerdings eine vorteilhafte Partie, wird sie doch dem homosexuellen Carl Anton von Tresskau zur Braut gegeben. Der nach dem frühen Tod des Erbprinzen um seinen Fürstensitz bangen muss, da sein Verwandter aus Mittstadt Fürst Ulrich auf die Vereinigung der Städte unter seiner Herrschaft hofft. Charlotte wird schnell klar zu welchem Zweck sie nach Tresskau gebracht wurde und übernimmt souverän ihre Rolle.


    Die Handlung plätschert so vor sich hin, für mich baute sich nicht wirklich ein Spannungsbogen auf. Es ist ein nettes Buch für zwischen durch, mit nicht besonders viel Tiefgang. Die Figuren waren mir zu schwarz/ weiß gezeichnet.


    Gut gefallen hat mir der tiefe Einblick in die damaligen Umgangsformen und Lebensweisen der Könige.

    Liebe Grüße<br /><br />Alisha-Jolie