Heult doch! - Neues zur Urheberrechtsdebatte

Es gibt 235 Antworten in diesem Thema, welches 37.901 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von helmutp.


  • Diesen Brief empfinde ich als einen äußerst konstruktiven Beitrag, der den Aspekt der Kriminalisierung heraushebt. Ich kann die Aussagen ebenfalls unterschreiben. Wichtig scheint mir, dass man zunächst mal den nötigen Respekt den Künstlern entgegenbringt. Mit einem "Heult doch!" kann diese Basis erst gar nicht hergestellt werden. Dann werden konkrete Ziele gesetzt, ohne dass gleich festgelegt wird, in welcher Weise dazu das Urheberrecht zu ändern ist. Im Piratenprogramm sieht es so aus, als ob man umgekehrt vorgehe. Anders ist die vorzeitige Festlegung auf eine 10jährige Schutzfrist kaum zu verstehen.


    Schöne Grüße,
    Thomas

  • Hier hat sich mal jemand zum Thema Urheberrecht geäußert, der wirklich was davon versteht. Und er sagt klipp und klar: Diese Form der Besitzstandwahrung dient nur den Verwertern und den High-Rollers. Dem "gemeinen Autor" schadet diese Form der Urheberrechtsregelung, die hier und heute so vehement verteidigt wird.


  • Hier hat sich mal jemand zum Thema Urheberrecht geäußert, der wirklich was davon versteht. Und er sagt klipp und klar: Diese Form der Besitzstandwahrung dient nur den Verwertern und den High-Rollers. Dem "gemeinen Autor" schadet diese Form der Urheberrechtsregelung, die hier und heute so vehement verteidigt wird.


    Habe ich gestern hier bereits zitiert (siehe mein Posting 13.05. 11:46)! Man beachte aber auch, wie er eine Differenzierung in unterschiedliche Rechte für notwendig erachtet.


    Schöne Grüße,
    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()


  • Mit einem "Heult doch!" kann diese Basis erst gar nicht hergestellt werden.


    Mag sein. Wir haben zwei andere Threads, die das gleiche bzw. fast das gleiche Thema zur Basis haben. Nur wurde dort nicht mal annähernd so viel geantwortet. Dieses hier scheint immerhin provokant genug gewesen zu sein, dass auch eine Diskussion zustande kommt. Insofern bleibt es bei diesem Betreff :winken:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Dieser Artikel räumt vielleicht noch ein paar Unklarheiten beiseite:


    Ein notwendiger Protest


    Für mich einer der souveränsten Artikel der letzten Zeit.


    Und noch ein Artikel, der die Problematik der Tauschbörsen gut aufgreift:


    Wer nicht verkauft, der wird beklaut


    Quintessenz: " Der Fall zeigt: Wer den Kunden kein eigenes Angebot macht, treibt sie zu Tauschbörsen."

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()


  • Dieser Artikel räumt vielleicht noch ein paar Unklarheiten beiseite:


    Ein notwendiger Protest


    Für mich einer der souveränsten Artikel der letzten Zeit.


    Ein Artikel, der die Problematik als Ganzes noch mal aufzeigt und der Vorschläge unterbreitet, die sinnvoll erscheinen. Die Verwirrung in der Debatte haben sich aber die Piraten selber zuzuschreiben. Entsprechende Positionspapiere im Internet sind bei weitem nicht so klar wie hier. Die Autoren des Urheber-Aufrufs sollten darauf in gleicher Weise reagieren. Die FAZ wird dazu sicher Gelegenheit bieten.


    Entscheidend in dieser Handreichung ist zunächst mal, dass man Künstler anerkennt. Dann wird an den Grundaxiomen des Urheberrechtes nichts Wesentliches geändert. Die Schutzfrist wird von 70 Jahre auf 10 Jahre nach dem Tod des Autors reduziert. Nach 25 Jahren gehen alle Rechte an den Urheber zurück und dieser kann neu verhandeln. Hier geht der Urheber sogar gestärkt hervor. Lediglich bei der Ausgestaltung von Filesharing wird es dann noch Diskussionsbedarf geben.


    Gruß, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()

  • Das Problem vom fehlenden Angebot aber vorhandener großer Nachfrage, ist für mich eines der Hauptgründe weshalb aktuelle Geschäftsmodelle einfach nicht mehr funkionieren (können). Ich finde es auch nicht mehr zeitgemäß, dass in Europa die Austrahlung von diversen Serien teilweise bis zu Jahren hinterherhinkt, und wenn sie endlich ausgestrahlt werden, dann meistens zu Sendeplätzen, die ein Berufstätiger unmöglich wahrnehmen kann. Oder sie werden gar nicht ausgestrahlt. (Und was für mich auch immer sehr schade ist: es gibt kaum OT-Angebote.)
    Manchmal habe ich das Gefühl, dass das vor allem für solche Menschen schwer zu verstehen sind, für die die vorhanden Geschäftsmodelle ausreichen, weil sie vielleicht keinen Reader haben, oder weil sie sowieso keine US-Serien und -Filme schauen. Aber nur weil es mich perönlich vielleicht nicht betrifft, heißt das ja nicht, dass es keinen Änderungsbedarf gibt.


    Den im zweiten Artikel verlinkten Comic von Inman fand ich bei Veröffentlichung vor ein paar Wochen schon sehr bezeichnend. Bei der Umfrage am Ende des Artikels zeichnet sich übrigens genau das Bild ab, dass es wohl auch in den USA gibt.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Ein Artikel, der die Problematik als Ganzes noch mal aufzeigt und der Vorschläge unterbreitet, die sinnvoll erscheinen. Die Verwirrung in der Debatte haben sich aber die Piraten selber zuzuschreiben. Entsprechende Positonspapiere im Internet sind bei weitem nicht so klar wie hier. Die Autoren des Urheber-Aufrufs sollten darauf in gleicher Weise reagieren. Die FAZ wird dazu sicher Gelegenheit bieten.


    Ja, das ist aber bei Parteien immer so (CDU und FDP haben das Hin- und Hergerangel ja vorgemacht - was soll da eine so junge und unerfahrene Partei "besser" sein. Ist jetzt zwar keine Entschuldigung, aber vielleicht ansatzweise eine Erklärung).


    Die Reaktionen sind interessant. Auf Facebook z.B. wird von einigen Autoren dieser Artikel selektiv gelesen. Da werden die Schotten dicht gemacht und als direkte Reaktion auf diesen Artikel geschrieben, dass "Gratisangebote jede Möglichkeit des Verkaufs zerstörten" oder "Es gibt weder etwas zu reden noch zu verhandeln" (weil das Urheberrecht im Grundgesetz verankert sei).


    Für mich ein klares Zeichen davon, dass hier die Fronten zu verhärtet sind. Egal, was von der Gegenseite kommt: Es muss schlecht sein. Nicht wert, darüber nachzudenken.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Für mich ein klares Zeichen davon, dass hier die Fronten zu verhärtet sind. Egal, was von der Gegenseite kommt: Es muss schlecht sein. Nicht wert, darüber nachzudenken.


    Das betrifft leider beide Seiten. (Mal abgesehen von obigem Artikel) Das sorgt aber letztendlich dafür das man dann auch beide Seiten nicht mehr ernst nehmen kann. Die Debatte dreht sich ja jetzt eh nur noch im Kreis. Schade das hier immer wieder aneinander vorbei geredet wird.

  • Ja, das ist aber bei Parteien immer so (CDU und FDP haben das Hin- und Hergerangel ja vorgemacht - was soll da eine so junge und unerfahrene Partei "besser" sein. Ist jetzt zwar keine Entschuldigung, aber vielleicht ansatzweise eine Erklärung).


    Die Reaktionen sind interessant. Auf Facebook z.B. wird von einigen Autoren dieser Artikel selektiv gelesen. Da werden die Schotten dicht gemacht und als direkte Reaktion auf diesen Artikel geschrieben, dass "Gratisangebote jede Möglichkeit des Verkaufs zerstörten" oder "Es gibt weder etwas zu reden noch zu verhandeln" (weil das Urheberrecht im Grundgesetz verankert sei).


    Bei CDU und SPD weiß man, dass dort keine radikalen Positionen vertreten werden. Bei den Piraten weiß man das noch nicht. Genauso wie man den Linken eine grundsätzliche Skepsis entgegenbringt (was bei ihrem Grundsatzprogramm mit teilweiser Abschaffung von Privateigentum eben auch nicht verwundern sollte), kommen die Piraten auch aus einer Ecke, bei der man noch nicht beurteilen kann, ob sie überhaupt politikfähig sind. Wer weiß schon, ob der "Schwarm" diese Position jederzeit überstimmen kann oder nicht. Eine Partei, die jede Regierungsbeteiligung von vornherein ausschließt, betont damit ihre revolutionären Züge. Das bringt Wähler, aber den um Ausgleich bemühten, wird es damit auch schwer gemacht.


    Trotz allem eine Handreichung, die Mut macht.


    Gruß, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()


  • Hier auch ein Beispiel für die Diskussionen, die so geführt werden.


    Ich wusste noch gar nicht, dass ich als Pazifist demnächst die Waffen-Aufrüstung vorschlagen werde :rollen:

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Wir sollten die Facebook-Diskussionen auf Facebook belassen.


    Gruß, Thomas

  • Thomas: Facebook hin oder her: Diese Nicht-Diskussion dort ist für mich inzwischen plakativ.



    Ich wusste noch gar nicht, dass ich als Pazifist demnächst die Waffen-Aufrüstung vorschlagen werde :rollen:


    Ja. Ich weiß auch nicht, was ich darauf noch antworten sollte :schulterzuck:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Dieser Artikel räumt vielleicht noch ein paar Unklarheiten beiseite:


    Ein notwendiger Protest


    Toll, toll, toll! Ein sehr guter und versöhnlicher Beitrag von einem der führenden Piraten (aus "meinem" Landesparlament :zwinker:). Er stimmt mich zuversichtlich, dass jetzt etwas Ruhe und Sachlichkeit in die Diskussion einkehrt, die polemischen Ausfälle - von welcher Seite auch immer - nachlassen und alle Interessengruppen aufeinander zugehen.


    Danke für den Link. :smile:

  • Noch ein gutes Interview:


    Pia Ziefle: “Mein Standpunkt ist der des autonomen Urhebers”


    Zitat

    Einzige Lösung: Filesharing überflüssig zu machen durch totalen Kundenservice. eBook Standards, realistisches Pricing, einfache Plattformen. Und (wahrscheinlich) kein Kopierschutz. Weil Kopierschutz beim ganz normalen ehrlichen Nutzer zu Frust führt, wenn sich bezahlte Dateien nicht öffnen lassen. Alles andere ist ein moralisches Problem, kein technisches.


    Es geht auch um Abmahnwesen und darum, wie Autoren und Verlage mit Tauschbörsen umgehen (können).

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Die Reaktionen sind interessant. Auf Facebook z.B. wird von einigen Autoren dieser Artikel selektiv gelesen. Da werden die Schotten dicht gemacht und als direkte Reaktion auf diesen Artikel geschrieben, dass "Gratisangebote jede Möglichkeit des Verkaufs zerstörten" oder "Es gibt weder etwas zu reden noch zu verhandeln" (weil das Urheberrecht im Grundgesetz verankert sei).


    Für mich ein klares Zeichen davon, dass hier die Fronten zu verhärtet sind. Egal, was von der Gegenseite kommt: Es muss schlecht sein. Nicht wert, darüber nachzudenken.


    Das, was Du da an Reaktionen auf Facebook verlinkt hast, ist natürlich hochgradig albern, gerade jetzt, wo beide Seiten beginnen, aufeinander zuzugehen. Außerdem kann ich mich doch nur mit dem auseinandersetzen, was Lauer in seinem Kommentar auch tatsächlich geschrieben hat, und ihm nicht Dinge und Positionen vorwerfen, die er in seinem Beitrag gar nicht erwähnt hat. :rollen: Natürlich lässt Lauers Beitrag viele Fragen offen, und in einigen Punkten frage ich mich, wie sie mit den offiziellen Forderungen der Piraten in Einklang zu bringen sind. Aber sein Beitrag ist die angekündigte "Handreichung", für die man ihm nur dankbar sein kann.


    Dass sich unter den Facebook-Pöblern offenbar auch ein bekannter Schriftsteller befindet (wenn er's denn tatsächlich ist), der sich nicht entblödet, in seiner ersten Reaktion gleich loszupoltern mit dem Satz "Es gibt weder etwas zu reden noch zu verhandeln", zeugt in meinen Augen nicht von großer Klugheit. Über seinen späteren Kommentar, der mit unflätigen Beleidigungen gespickt ist, schweige ich lieber ganz. :rollen:


    Ansonsten sind solche Pöbeleien genau der Grund, weswegen ich derartige Diskussionen auf Facebook meistens meide. Die führen nur zu noch mehr Verdruss als hier. :zwinker:

  • Dass sich unter den Facebook-Pöblern offenbar auch ein bekannter Schriftsteller befindet (wenn er's denn tatsächlich ist)


    Er ist es tatsächlich.



    Ansonsten sind solche Pöbeleien genau der Grund, weswegen ich derartige Diskussionen auf Facebook meistens meide. Die führen nur zu noch mehr Verdruss als hier. :zwinker:


    Womit Du leider recht hast. Ich will mich auch ständig raushalten, aber naja... :rollen:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.