Charlotte Link - Das Haus der Schwestern

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  • Charlotte Link[size=11pt]
    Das Haus der Schwestern
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    (1999)


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    Nicht nur um dem Weihnachts- und Geburtstagstrubel zu entfliehen, mieten sich Barbara und Ralph für die Feiertage ein einsames Landhaus in Yorkshire. Barbara möchte sich hier auch darüber klar werden, ob sie ihre Ehe noch retten kann oder will. Als sie nach einem Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten sind, findet Barbara auf der Suche nach Papier zum Anzünden eines Feuers ein Manuskript, in dem Frances, die frühere Besitzerin des Landhauses, ihr Leben erzählt. Barbara ist sofort gefangen von Frances‘ Erlebnissen, die geprägt sind durch zwei Weltkriege, den harten Kampf um Frauenrechte und eine komplizierte Liebesgeschichte. Barbaras eigene problematische Situation rückt dadurch nur zeitweise in den Hintergrund. Nach wenigen Tagen wird sie fast von der Vergangenheit eingeholt und ungewollt selbst in die bewegenden Ereignisse rund um das Landhaus verstrickt.


    Charlotte Link spielt mit Gegenwart und Vergangenheit, wechselt zwischen den Handlungssträngen und deckt dabei auch Parallelen zwischen den Frauen auf, die im Mittelpunkt stehen. Das Hin und Her ist nicht störend, weil beide Teile gleichermaßen spannend sind und die Übergänge fast fließend stattfinden. Den größeren und interessanteren Part nimmt dabei Frances ein, die schon als Jugendliche in geschichtsträchtige Ereignisse verwickelt wird, die Einfluss auf ihr späteres Leben haben werden. Äußerlich wächst sie an diesen Erlebnissen und gibt sich als starke Frau, doch insgeheim hat auch sie Schwächen, ganz ähnlich wie Jahrzehnte später Barbara.


    Emotionen spielen nicht nur in den persönlichen Beziehungen, sondern auch in den Kriegswirren und politischen Entwicklungen eine große Rolle. Charlotte Link schildert das alles in einfachen Worten und doch sehr bewegend und realistisch. Besonders die Erlebnisse im Gefängnis und im Lazarett erscheinen bei aller Dramatik sehr authentisch. Zum Ende hin verknüpfen sich die beiden Handlungen in gewisser Weise und entwickeln sich fast noch zu einem Thriller.


    4ratten

  • Oh, das hab ich auch sehr gerne gelesen und später sogar noch mal als Hörbuch gehört. Da könnte ich mir sogar einen 3. Durchgang vorstellen - damals war Link noch richtig gut.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ja, ich finde auch, dass ihre früheren Bücher besser waren. Aus dem Grund freue ich mich auch auf die Sturmzeit-Trilogie, davon erhoffe ich mir mehr als von Der Beobachter.


  • Ja, ich finde auch, dass ihre früheren Bücher besser waren. Aus dem Grund freue ich mich auch auf die Sturmzeit-Trilogie, davon erhoffe ich mir mehr als von Der Beobachter.


    Oh ja, ich fand dieses Buch von ihr auch besser, als einige der neueren Bücher. Erschreckenderweise kann ich mich nur gerade kaum noch an die Handlung erinnern. :redface: Und da ich zu der Zeit noch keine Rezis geschrieben habe, kriege ich den Inhalt nur schwer noch zusammen! In meiner Erinnerung vermischen sich dieses Buch und "Die Rosenzüchterin". Es wäre wohl dringend Zeit dieses Buch nochmal zu lesen. Danke für deine wunderbare Rezi! :winken:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)


  • Ja, ich finde auch, dass ihre früheren Bücher besser waren. Aus dem Grund freue ich mich auch auf die Sturmzeit-Trilogie, davon erhoffe ich mir mehr als von Der Beobachter.


    Echt? Ich fand das eine Buch, was ich von der Sturmzeit-Triologie gelesen hatte, langweilig. :redface: Aber so unterschiedlich sind die Geschmäcker. :zwinker:

  • Ich stecke gerade mitten im Buch und finde es ein bisschen zäh. Teile in der Geschichte gefallen mir gut, aber vieles finde ich auch total platt. Das Haus der Schwestern ist ein Buch, dem ich das Alter leider deutlich anmerke.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Habe es vor vielen Jahren gelesen. Kann mich zwar nicht mehr so richtig erinnern, aber ich weiß noch, dass ich es verschlungen habe.

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


    2022 - 64

    2023 - 91


    Gesamt seit März 2007: 1012

  • Das Haus der Schwestern war eigentlich so ziemlich das Beste von Link, was ich so gelesen habe. Die anderen waren deutlich zäher. Grins.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Meine Meinung

    Das Haus der Schwestern ist eine Mischung aus zwei verschiedenen Geschichten. Den Rahmen bildet Barbara mit ihrem Mann, die über Weihnachten in einem Ferienhaus in Yorkshire werden. dort findet Barbara die Aufzeichnungen von Frances, die früher dort gelebt hat. Ihre Geschichte himmt den größeren Platz ein.


    In Frances' Geschichte geht es um vieles: um den Kampf der Frauen um ihre Rechte, was der erste Weltkrieg mit seinen Soldaten gemacht hat und um zwei Paare von ungleichen Schwestern. Dazu noch eine Liebesgeschichte und fertig ist das Buch. Leider wurde aus den guten Zutaten kein gutes Buch. Die Entwicklungen der Charaktere war nicht immer stimmig. Gerade bei Alice ist mir das aufgefallen, auch wenn sie nur eine Nebenrolle spielt. Aber auch Frances machte ein paar Veränderungen durch, die sich aus der Geschichte nicht logisch erklären ließen. Aber auch Barbara hätte ich ein paar Mal schütteln können, um sie auf den richtigen Weg zubringe.


    Das klingt so, als ob mir das Buch gar nicht gefallen hätte. So ist es nicht. Es hat mir nicht wirklich gut gefallen, aber richtig schlecht fand ich es auch nicht.

    3ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Dies war mein allererstes Buch von Charlotte Link, Vergleiche zu ihren anderen Werken kann ich also keine ziehen.


    Das Buch ist in zwei Zeitebenen geschrieben.

    Auf der einen Seite befindet der Leser sich im Jahre 1996. Die Deutschen Barbara und Ralph mieten sich über die Weihnachtstage in "Westhill House" ein, einem alten Farmhaus mitten in der Pampa Yorkshires gelegen.

    Die Beiden rechnen nicht mit dem harten Winter und werden komplett eingeschneit. Barbara findet später die Aufzeichnungen der Frances Gray, eine der Schwestern die früher in "Westhill House" gelebt hatten.

    Bei diesen Aufzeichnungen handelt es sich um Frances Grays Lebensgeschichte, sie machen auch den zweiten Erzählstrang des Buches aus.

    Sie beginnen 1907 und werden, trotz das Frances die Aufzeichnungen selbst geschrieben hat, von ihr in der dritten Person erzählt. Das fand ich schade denn ich mag die Ich-Form, das wirkt immer direkt persönlicher und bringt einem den Erzähler näher, und ich finde es seltsam wenn jemand von sich selbst in der dritten Person spricht.

    Frances Geschichte zieht sich fast über das ganze zwanzigste Jahrhundert, und durch die heftigen Ereignisse in England ist auch in Frances Leben einiges los.

    Da sind die Streiks der Arbeiter, die Aufstände der Suffragetten und dann folgen noch zwei Weltkriege. Frances befindet sich fast immer im größten Schlamassel mittendrin und muss einiges aushalten.


    Von allen Figuren die in diesem Schmöker zu finden sind, waren mir nur sehr wenige wirklich sympathisch. Es gab nicht eine Figur die keinen Knacks hatte.

    Alkoholkranke und vom Krieg Traumatisierte, an Bulimie erkrankte Heranwachsende oder auch von Neid zerfressene Figuren. Da war echt alles vertreten.


    In der Story selbst gab es ein paar heftige Längen, meistens wenn die Gefühlswelt einer Figur analysiert wurde. Manchmal wurden diese Analysen sogar kurze Zeit später wiederholt, aber dann als Rahmenhandlung.

    Ansonsten fand ich das Buch richtig spannend. Durch die vielen Ortswechsel war immer für ausreichend Abwechslung gesorgt, Fances gerät öfter mal in brenzlige Situationen.

    Auch der andere Erzählstrang blieb immer spannend. Barbara und Ralph haben große Probleme im eingeschneiten Haus.


    Auf dem Cover steht zwar Kriminalroman, der historische Teil um Frances Gray nahm aber immer den Hauptteil der Geschichte ein.


    4ratten

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.