Charlotte Brontë - Jane Eyre

Es gibt 215 Antworten in diesem Thema, welches 65.689 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Marypipe.

  • Die Begeisterung wird leider ein wenig durch die sperrige Erzählweise getrübt. Ein ähnliches Problem hatte ich schon bei "Frankenstein" und "Emma". Ich bin mir sicher, dass das wirklich nur mein Problem mit Klassikern ist


    Nein, ist es nicht :winken: Mir geht es oft genauso. Bei Klassikern bin ich aber wesentlich toleranter und nehme die Erzählweise eben mit.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Cemetry toll, dass es dir doch noch gefällt! :winken:

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane

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    Charlotte Bronte - Jane Eyre



    Inhalt: Jane ist ein Waisenkind und wächst bei der Tante auf (da der leibliche Onkel auch tot ist). Sie wird sehr schlecht behandelt und muss die Familie als Kind verlassen und muss ins Pensionat. Auch dort ergeht ist ihr nicht immer so gut, aber sie ist tapfer. Nach dem Sie ihre Schulausbildung abgeschlossen hat- bleibt sie sogar zwei waren dort und arbeitet. Das erfühlt sie, aber nicht wirklich also bewirb sie sich und landet bei Mr. Rochster , dort unterrichtet sie Adele und erlebt einiges.


    Meinung: Ich habe das Buch auf Englisch gelesen und fand es manchmal doch etwas schwierig alles direkt zu verstehen vor allem es ja auch noch the old english ist. :smile: Sonst war Brontes Schreibweise toll ich mochte wie sie alles beschrieben hat. Ich konnte die Beschreibung gut vorstellen wie die Menschen aussahen und die Umgebung. Die Geschichte um Jane ist wunderbar. Ich habe obwohl ich etwas langer gebraucht habe das Buch zu lesen mich nie gelangweilt, denn Jane habe ich als Kind schon so sehr gemocht, dass ich immer weiter lesen und erfahren wollte was auch ihr wird. Ich habe auch ein großen Respekt von ihr, denn man bedenke die Zeiten waren anderes und sie ist sich immer treu geblieben und hat nach meine Meinung sich immer richtig entschieden. Es muss schwer sein Arm und allein zu sein und trotzdem sich nicht unterkriegen zu lassen hat mich berührt. Ich mochte ihre direkte Art und ich mochte die ganze Geschichte. Einzige Punkt bei Adele war ich habe sie nie verstanden, wenn sie französisch sprach, denn die Sprache wurde nicht aufs englische übersetz- ich hoffe ich habe nichts verpasst. :smile:
    5ratten

  • eindeutig eines meiner Lieblingsbücher.
    Ich mag die beiden Hauptprotagonisten ausgesprochen gern und gerade, dass es in der "Austen-Zeit" spielt und doch so anders ist wie die Roman von Jane Austen, macht das ganze so reizvoll.
    Jane ist eine Frau, die man nicht unbedingt gleich von anfang an mag oder vielleicht auch bis zum Ende nicht so richtig versteht. Aber ich mochte sie, eben, weil sie so selbstbewusst, trotz ihres Schicksals ist.
    Und Mr Rochester .... dazu muss ich nicht viel sagen, oder? :redface: :herz: :anbet:


  • A propos Verfilmungen: vorgestern habe ich mir die neueste Verfilmung von Jane Eyre angeschaut, mit Mia Wasikowska als Jane und Michael Fassbender als Rochester. Ich war ja zugegebenermaßen voreingenommen von der anderen Version, die ich oben erwähnt habe, da sie mir so gut gefiel. Aber das hier schlägt die alte Version um Längen! Ich muss sagen, die Besetzung ist wirklich erstklassig - nicht nur die beiden Hauptdarsteller, sondern auch Judi Dench in ihrer Nebenrolle als Mrs. Fairfax spielen unglaublich emotional und berührend. Mir gefiel Fassbender als Rochester besonders gut, er ist zwar schwermütig und etwas düster, aber längst nicht so aufbrausend und depressiv wie Toby Stephens. Mia als Jane gefiel mir auch besser, Janes unterdrückte Leidenschaft hat sie sehr gut herausgearbeitet. An mehreren Stellen kamen mir die Tränen. Empfehlenswert! :smile:


    Ich habe jetzt endlich diesen wunderschönen Film geschaut und bin total hin und weg. Mia Wasikowska hat genau das, was Jane in meinen Augen auszeichnet: sie wirkt auf den ersten Blick unscheinbar, bei genauerem Hinsehen hat sie aber einen stillen, klugen Charme. Auch Michael Fassbender bringt Rochesters Charakter genau so rüber, wie ich ihn mir beim Lesen vorgestellt habe - zerrissen, schwierig, leidenschaftlich und nicht auf glatte Weise schön, aber seeehr attraktiv :herz:


    St. John und Blanche Ingram waren herrlich schrecklich und auch die Besetzung der anderen Nebenrollen hat mir gut gefallen.


    Am Ende war ich erst ein wenig enttäuscht,


    Jetzt muss ich mir nur noch zum Vergleich den BBC-Zweiteiler angucken. Mein einziger Kritikpunkt am Film: er ist zu kurz! ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Ich habe jetzt endlich diesen wunderschönen Film geschaut und bin total hin und weg. Mia Wasikowska hat genau das, was Jane in meinen Augen auszeichnet: sie wirkt auf den ersten Blick unscheinbar, bei genauerem Hinsehen hat sie aber einen stillen, klugen Charme. Auch Michael Fassbender bringt Rochesters Charakter genau so rüber, wie ich ihn mir beim Lesen vorgestellt habe - zerrissen, schwierig, leidenschaftlich und nicht auf glatte Weise schön, aber seeehr attraktiv :herz:


    St. John und Blanche Ingram waren herrlich schrecklich und auch die Besetzung der anderen Nebenrollen hat mir gut gefallen.


    Den wollte ich mir auch schon länger mal ansehen, aber seit ich diese 4-teilige BBC-Verfilmung gesehen habe, bin ich mir nicht mehr ganz sicher. Michael Fassbender passt für mich einfach nicht so recht ins Bild, Mr. Rochester wird doch als erst auf den zweiten Blick attraktiv beschrieben.

  • Fassbender ist aber keine glatte Schönheit, von daher passt er schon gut ins Bild. Finde ich jedenfalls. (Wobei Rochester für mich auch beim Lesen NIE "hässlich" war. Eher auf eine rauhe, wilde Weise attraktiv.)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • (Wobei Rochester für mich auch beim Lesen NIE "hässlich" war. Eher auf eine rauhe, wilde Weise attraktiv.)


    Ja, das schon. Nur bin ich vermutlich von dem anderen Schauspieler (ich weiss gar nicht mehr, wie der heisst) jetzt so voreingenommen. :zwinker: Jaja. Ich gebe dann Bescheid, wenn ich ihn gesehen habe.

  • Unglaublich, wie häufig Jane Eyre hier schon besprochen wurde. :smile:


    An den fast 600 Seiten saß ich doch verhältnismäßig lange. Das liegt nicht daran, dass ich das Buch in Englisch gelesen habe, denn es las sich recht flüssig (außer ab und zu bei heute ungewohntem Satzbau wie said he) und hatte überraschenderweise wenig mit Jane Austens ausgeschmückter Schreibweise gemein.


    Auffallend fand ich, dass die vielen Gespräche nur durch beeindruckende Landschaftsbeschreibungen unterbrochen werden, sodass das Buch dadurch unheimlich an Leben und Dynamik gewinnt, während ich Schilderungen bloßer Handlungen kaum wahrgenommen habe.


    Die Episode bei den Rivers gegen Ende (zum unfassbaren Zufall schreibe ich gar nicht erst) empfand ich teils als langatmig und unangenehm: Mr St oder wie der wehrte Herr heißen mag fand ich dermaßen abstoßend, dass ich mir fast wünschte, Jane würde noch deutlicher werden. :breitgrins: Jane selbst war mir überaus sympathisch: Selten trifft man solch einen starken Charakter. Sie nimmt die Dinge nicht einfach hin, nur weil es so sein soll, sie durchdenkt die Dinge, sagt was sie denkt und strebt mutig danach, ein unabhängiges Leben zu führen.

    Die Hauptprotagonistin Jane Eyre erzählt die Geschichte ihres jungen Lebens offen und teilweise auch schonungslos sich selber gegenüber. Sie hat offenbar keine Probleme damit, dem Leser ihre Schwachstellen offen zu legen, sucht keine Ausflüchte dafür und zerfliesst auch nicht vor Selbstmitleid wegen ihres nicht sehr attraktiven Äusseren. Sie schildert ihre Gefühle mit derselben Leidenschaft, mit der sie sie empfindet aber gleichzeitig auch mit einer gewissen Distanz.


    Diesen Eindruck zu Jane Eyre kann ich nur unterschreiben!


    Die Liebesgeschichte zwischen ihr und Mr Rochester stand für mich persönlich übrigens gar nicht so im Mittelpunkt. Vielmehr diente sie dazu, wesentliche Themen wie Moral, Religiosität, soziale Stellung, ... noch deutlicher zu behandeln.
    Zu Mr Rochester kann ich leider nur sagen, dass ich absolut nicht mit ihm warm geworden bin. Vor solch einem Mann würde ich ehrlich gesagt schreiend davonlaufen. Nicht seine aufbrausende und zunächst unnahbare Art waren abstoßend, sondern seine fast schon verzweifelten Liebesbekundungen. Die Dialoge zwischen ihm und Jane erinnerten mich nicht an Leidenschaft, sondern klangen so schwülstig und übertrieben, dass ich denken würde, er nähme mich auf den Arm. :breitgrins:


    Insgesamt ist Jane Eyre aber ein Lesegenuss und bietet eine bewundernswerte Protagonistin, die auf der Suche nach dem rechten Leben interessante und entscheidende Menschen (trotz der Fülle an Figuren wird fast jede Person wunderbar nahe gebracht, wenngleich ich von Adele und der Hausdame bei Mr Rochester - die Namen habe ich bereits vergessen - gerne noch mehr erlebt hätte) und Entscheidungen trifft.


    4ratten

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • Ein absoluter Klassiker den ich immer wieder gerne lese und der durch die Gefühlswelt eine besondere Bedeutung verbirgt.
    Ich liebe das Zusammenspiel der Ereignisse und auch die Dramatik, den Verlust und die Angst.

  • Wow, was für eine Vielzahl an Beiträgen zu diesem Buch!


    "Jane Eyre" stand schon sehr lange auf der Lese-Liste, aber ich habe mich nie dazu durchringen können, es anzufangen. Die englische Sprache war weniger das Problem, sondern dass es ein ebook war. Gut, dass es den SLW gibt.
    Richtig überzeugen konnte mich das buch zwar nicht, aber ich bin froh, es nun gelesen zu haben.


    Jane Eyres Leben ist sicherlich sehr interessant und ich bin zutiefst beeindruckt davon, wie sie sich immer wieder gegen ihre Umwelt durchsetzt. Trotzdem wurden mir die Diskussionen irgendwann zu viel. Statt dass es mit einem Nein einfach gut war, zogen sich die Diskussionen teilweise seitenlang hin.
    Die Männer in der Geschichte sind mir übrigens alle nicht besonders sympathisch gewesen. :breitgrins: Mr Rochester fand ich dagegen immerhin interessant, weil er einen sehr eigenwilligen Charakter hat. Trotzdem könnte ich mir so einem Menschen nie unter einem Dach leben.


    Nur so viel: I want one too! :breitgrins:


    Wirklich? Irgendwie bin ich gerade doch recht froh, dass es so viele unterschiedliche Charaktere gibt auf dieser Welt. :zwinker:


    Nein, ist es nicht :winken: Mir geht es oft genauso. Bei Klassikern bin ich aber wesentlich toleranter und nehme die Erzählweise eben mit.


    Die Schreibweise war etwas gewöhnungsbedürftig, da stimme ich euch zu. Allerdings geht es mir wie Kirsten, bei Klassikern gehört das irgendwie schon dazu.


  • Wirklich? Irgendwie bin ich gerade doch recht froh, dass es so viele unterschiedliche Charaktere gibt auf dieser Welt. :zwinker:


    Doch, ich finde Rochester ungemein faszinierend, obwohl er anfangs so grantig und unzugänglich ist.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Doch, ich finde Rochester ungemein faszinierend, obwohl er anfangs so grantig und unzugänglich ist.


    Stimmt, aber irgendwie ist mir diese andere Seite dann auch zu extrem. Eine Mischung aus beiden hätte mir besser gefallen.

  • Da finde ich Heathcliff in "Sturmhöhe" deutlich schlimmer. Den hab ich ja komplett gefressen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Meinung: Ein echter Klassiker der Literatur. Ich bin froh Jane Eyre eine Chance gegeben zu haben, denn nach Shirley war ich doch leicht skeptisch.


    Jane Eyre wächst bei ihrer Tante Mrs. Reed und deren 3 Kindern auf. Bei der Familie Reed fühlt sie sich aber gar nicht wohl. Mrs. Reed behandelt sie kalt und herzlos und die Kinder nutzen jede Gelegenheit um Jane zu ärgern und zu demütigen. Mit 10 Jahren wird sie auf das Internat Lowood geschickt. Dort herrschen strenge Regeln und jeder Verstoß wird bestraft. Die Zustände sind erschreckend und nach 6 Jahren als Schülerin und nach 2 Jahren als Lehrerin auf Lowood sucht sich Jane eine neue Arbeit als Lehrerin der kleinen Adele auf dem Anwesen Thornsfield. Mit der Zeit verliebt sie sich in ihren Arbeitgeber Mr. Rochester, aber der jungen Liebe werden einige Hindernisse in den Weg gestellt.


    Eine wahrhaft tolle Liebesgeschichte, sogar mit leichter Spannung und einem Hauch Grusel. Mit ihrem Schreibstil beeindruckte sie mich ein weiteres und hoffentlich nicht das letzte Mal. Poetisch und so ehrlich schreibt Charlotte Bronte über das Leben und die Liebe und zeigt, auch damals gab es eingebildete Schnösel und Zicken und Gerechtigkeit stand bei der Menschheit niemals an erster Stelle.


    >>Die Neugierde und Aufmerksamkeit des Zuhörers beschleunigt die Kunst des Erzählers.<< S. 253
    >>Sir<<, antwortete ich, >> die Ruhe eines Wanderers oder die Besserung eines Sünders sollte niemals von einem Mitmenschen abhängen. Männer und Frauen sterben, Philisophen irren in der Weisheit und Christen in der Tugend. Wenn ein Mensch den Sie kennen, gelitten und gefehlt hat so lassen Sie ihn höher aufblicken als zu seinesgleichen, wenn er Kraft und Trost begehrt, um zu gesunden und sich zu bessern.<< S. 278
    Es ist etwas Seltsames um Vorahnungen. Ahnungen, Vorzeichen und Seelenverwandtschaft bilden ein Geheimnis, zu dem die Menscheit noch nicht den Schlüssel gefunden hat. [...] Und nach allem, was wir wissen, sind vielleicht Vorzeichen nichts weiter als ein Ausdruck als ein Ausdruck der inneren Verwandtschaft, die den Menschen mit der Natur verbindet. S. 280
    Junge Damen haben eine besondere Art, einem Menschen zu verstehen zu geben, wie lächerlich er in ihren Augen erscheint, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Ihr anmaßender Blick, ihr kaltes Wesen und ihr nachlässiger Ton lassen über ihre diesbezüglichen Gefühle keine Zweifel, ohne daß sie gezwungen wären, sich durch eine ausgesprochene Grobheit in Wort oder Tat bloßzustellen. S. 291
    Aber auch Jane Eyre hatte seine Längen. Von langen Gedankengängen der Protagonistin wurde mir ab und zu langweilig, aber ohne diese hätte es diese tollen Zitate wohl nicht gegeben. Das Buch ist aus der Ich- Perspektive geschrieben und Jane schreibt den Leser öfter persönlich an, wodurch eine Bindung zwischen Leser und Jane entstand, die sehr schwer zu beschreiben ist. Man fühlt sich wie ihre Freundin und kann ihr doch nicht helfen.


    Für die damalige Zeit waren ihre Romane sehr skandalös, was bestimmt besonders an den Characteren lag. Diese sind unabhängig, trotzen der Gesellschaft und deren Regeln und versuchen, ihren eigenen Weg zu gehen. Alle Charactere waren sehr liebenswert, gut ausgearbeitet und hatten doch ihre Schwächen, was sie nur noch mehr symphatischer machte.


    Einige Wendungen im Buch konnte ich schon erahnen und haben sich bewahrheitet, so auch die Handlung mit ihren Verwandten, die gegen Ende des Buchs erzählt werden. Aber auch das Ende an sich war für mich schon von Anfang an klar und es hätte mich zutiefst erschüttert, wenn es nicht so ausgegangen wäre.


    Fazit: Ein großartiger Roman über die Liebe und das Leben.

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    Bis einschließlich Kapitel 6:


    Der Beginn von Jane Eyre startet passend zum Monatsthema äußerst frostig. Es ist November, das Wetter ist trüb, kalt und regnerisch, ein perfektes Abbild der Atmosphäre in Gateshead Hall. Die Waise Jane Eyre lebt hier mit ihrer Tante Reed und deren verwöhnten Kindern John, Georgiana und Eliza. Materiell mit allem Notwendigen versorgt, ist sie innerhalb der Familie noch nicht einmal geduldet. Obwohl sie seit ihrem zweiten Lebensjahr bei ihren Verwandten lebt, ist sie für alle ein Störenfried und bekommt dies auch fühlbar zu spüren. Einzig das Kindermädchen Bessie bringt ihr etwas Zuneigung entgegen, wobei Jane erst am Ende ihres Aufenthalts diese merkt und zulässt.


    Als sie sich eines Tages gegen ihren Cousin John zur Wehr setzt, nachdem er sie grundlos mit einem Buch geschlagen hat, eskaliert die Situation. Mrs. Reed möchte sie nicht länger ihn ihrem Haus haben und auch Jane verspürt keinerlei Wunsch in diesem zu bleiben. Sie wird ins Lowood Institut für Waisenkinder geschickt, um dort eine umfangreiche Schulbildung zu erhalten. Kurz vor ihrer Abreise wirft sie ihrer Tante den in all den Jahren angesammelten Zorn, ihre Frustration und ihre Abneigung entgegen - eine beachtliche Leistung für ein zehnjähriges Mädchen.


    In Lowood herrscht ein strenges Regiment, was Jane bereits an ihrem zweiten Tag zu dämmern beginnt. Das Essen ist zu wenig und von schlechter Qualität und in den Schlafräumen gefriert in der Nacht das Wasser in den Waschbecken.


    Das Buch hat bereits in den ersten Kapiteln den Bechdel-Test mit Bravour bestanden. Es unterhalten sich die unterschiedlichsten Frauen, die alle einen Namen haben über diverse Themen. Es ist so schön geschrieben, dass ich es extra langsam lese, um mehr davon zu haben, obwohl ich die Geschichte bereits in Deutsch gelesen habe und durch verschiedene Verfilmungen auch sehr gut kenne.