Cesare Pavese - Am Strand

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  • Cesare Pavese – Am Strand
    Übersetzerin: Arianna Giachi


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    Inhaltsangabe:


    Sechs Personen verleben einige Urlaubswochen an der Riviera in der Nähe von Genua: der Ich-Erzähler selbst, ein alter Freund von ihm mit seiner Ehefrau, ein junger ehemaliger Schüler des Erzählers und ein Frauenheld mit seiner Geliebten, die sich jedoch stets im Hintergrund zu halten hat. Was alle nicht wissen: dieser Sommer wird sie alle verändern ...


    Der erste Satz:


    „Seit geraumer Zeit war es zwischen meinem Freund Doro und mir abgemachte Sache, dass ich sein Gast sein solle.“


    Meine Meinung zum Buch:


    Von der Stimmung her hat mich dieses Buch ein wenig an Sagans „Bonjour Tristesse“ erinnert, das 13 Jahre später geschrieben wurde und mir insgesamt sehr viel mehr zugesagt hat.


    In Paveses kurzem Roman muss man zwischen den Zeilen lesen. Viel wird nur angedeutet, in einem kleinen Satz oder in einer kurzen Szene, und danach nie wieder angesprochen. Das war auf der einen Seite faszinierend, auf der anderen Seite mir persönlich etwas zu wenig konkret. Ich würde gerne wissen, wie andere Leser das Geschehen interpretieren.


    Eine gut zu beschreibende Handlung hat dieses Buch nicht – man macht eben Urlaub, ist am Strand, geht schwimmen, plaudert, trinkt und das wenigste davon macht man gemeinsam. Ein echtes Interesse aneinander ist nicht spürbar. Aber trotz allem wird dem Leser langsam klar, dass sich die Beziehungen der Protagonisten im Laufe des Sommers für immer verändern werden – obwohl keiner von ihnen darüber spricht.


    Obwohl ich die Stimmung in dem Buch sehr schön beschrieben fand, war sie mir insgesamt zu melancholisch, träge und passiv. Ich habe mich beim Lesen öfters leicht gelangweilt - zusammen mit den Protagonisten.


    Meine Bewertung: 2ratten


    Viele Grüße von Annabas :winken:

  • Cesare Pavese – Am Strand


    Original : La spiaggia (Italienisch, 1942 pour la première édition complète, après la publication par chapitres à partir de 1941 dans des mensuelles)


    ZUM INHALT :
    Doro hat geheiratet und Turin für Genua verlassen. Allzulange sah er nicht seinen alten Freund, einen Lehrer. Eines Sommertages taucht er bei ihm auf und will mit ihm seine Heimat in den Bergen besuchen, Ort ihrer Jugend. Was ist wohl das Drama im Leben des scheinbar glücklichen Doro, fragt sich der alte Freund und Ich-Erzähler ? Er folgt ihn auf seine Einladung hin zu einem gemeinsamen Sommer am Meer und lernt dort Celia, die faszinierende und vielfacettenhafte Frau Doros, kennen und Freunde aus ihrem Bekanntenkreis. Aber ihre Ehe scheint zu funktionieren... (Auszug aus der Produktbeschreibung auf der italienischen Seite boli.it ; meine Behelfsübersetzung ; die deutsche Amazonseitenbeschreibung finde ich weniger zutreffend...)


    BEMERKUNGEN :
    In vielen verschiedenen Intensitäten und Einstellungen geht es in diesen 11 Kapiteln immer wieder um das Angezogensein der hier dargestellten Männer durch diese oder jene Art « Frau ». Mag Celia auch im Mittelpunkt stehen, so gibt es noch andere Frauen. Und viele Weisen, Attraktivität auszuüben, bzw. als Mann sich mehr oder weniger zu öffnen, anziehen zu lassen, zu lieben...


    Das hört sich nach oft Gelesenem an, nach einem universalen Thema. Und das ist auch zweifelsohne der Fall. Aber Pavese beschreibt die Variationen, die Reaktionen der Einzelnen auf so feine und subtile Art : er kommt nicht mit großen Betrugsaffairen daher, einschlägigen Bettszenen und dergleichen, sondern beschreibt manchmal durch kaum wahrnehmbare Anzeichen : ein Wort, eine Geste – oder auch ein unterlassenes Wort, ein Zittern in der Stimme etc. All das ist von großer Feinfühligkeit, könnte aber auch beim ein oder anderen Leser den ersten Eindruck hinterlassen, dass hier letztlich nicht viel passiert.


    Aber ja doch : am Ende wird Celia und ihrem Mann etwas zuteil, was vieles auf den Kopf stellen wird.Auf die einfachste Art und Weise.


    Vielleicht nicht der erste Roman von Pavese, den ich empfehlen würde, aber für die Liebhaber seiner Werke sicherlich auch eine Entdeckung. Und ebenso ein Werk, in dem der Autor durch die verschiedenen Personen auch und gerade von seinen eigenen Wünschen und Sehnsüchten spricht, wie es in einem interessanten Vorwort meiner zweisprachigen italienisch-französischen Ausgabe heisst.


    ZUM AUTOR:
    Cesare Pavese, 1908 in San Stefano, einem kleinen Dorf in der Provinz Cueno, geboren und dort auch aufgewachsen, verbrachte seine Jugend in Turin und studierte dort Literaturwissenschaften. Er wurde Lehrer und schließlich 1938 Lektor bei Einaudi (bedeutender italienischer Verlag). Früh hatte er Kontakt zu antifaschistischen Kreisen und wurde wegen seiner Haltung verurteilt und 1935/36 für acht Monate nach Kalabrien verbannt. Er trat 1945 der kommunistischen Partei bei.


    Als Prosaautor und Dichter errang Cesare Pavese Weltruhm; er hat die italienische Nachkriegsliteratur beeinflußt wie kein anderer. Begonnen hatte er mit Übersetzungen (englischer und vor allem amerikanischer Autoren) und Gedichten, und mit einem Gedicht-Zyklus. 1950 wurde er mit dem bedeutendsten italienischen Literaturpreis ausgezeichnet; wenige Monate später beging er Ende August 1950 Selbstmord. (Quelle Amazon ; siehe auch mehr unter : http://de.wikipedia.org/wiki/Cesare_Pavese )


    Taschenbuch: 110 Seiten
    Verlag: ECON-Taschenbuchverlag (1. November 2001)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3548601790
    ISBN-13: 978-3548601793



    ital. ISBN : 9788806189723
    Link : http://www.bol.it/libri/La-spi…880618972/#scrivicommento


    Ich las folgende zweisprachige (französische und italienische) Ausgabe :
    http://www.amazon.fr/La-Plage-…TF8&qid=1336937239&sr=8-1
    2070418154

    Gruß, tom leo<br /><br />Lese gerade: <br />Léonid Andreïev - Le gouffre<br />Franz Kafka - Brief an den Vater<br />Ludmila Ulitzkaja - Sonjetschka