Roland Spranger - Kriegsgebiete

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    Klappentext:


    Schwer traumatisiert kehrt Daniel aus seinem Afghanistan-Einsatz zurück in die Heimat, in der er sich nicht mehr zurechtfindet. Seine Ehe geht in die Brüche, seine Frau Melanie zieht mit der gemeinsamen Tochter zu ihrem neuen Freund. Daniels Leben hat einen absoluten Tiefpunkt erreicht.


    Da geschehen in seinem Umfeld mehrere grausame Morde. Von der Polizei als Täter verdächtigt, beginnt er auf eigene Faust zu recherchieren, wer hinter den Verbrechen steckt. Oder ist er tatsächlich der Mörder? Ist er wirklich so schizophren, dass ein Teil seiner Persönlichkeit Verbrechen begeht, an die sich der andere Teil nicht erinnern kann?


    [hr]


    Am 29.06. veranstalten wir zu diesem Buch eine autorenbegleitete Leserunde auf Leserunden.de und wir hätten noch einige Freiexemplare dafür übrig. Mag noch jemand ganz spontan mitmachen? Anmeldeschluß ist morgen :winken:


    Zur Anmeldung


    Wir und besonders der Autor würden uns über ein paar zusätzliche Teilnehmer sehr freuen.


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Roland Spranger - Kriegsgebiete



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    Zum Inhalt:


    Daniel kehrt nach einem Afghanistaneinsatz zurück nach Deutschland und ist durch die Geschehnisse dort schwer traumatisiert. Die Ehe mit seiner Frau liegt in Trümmern, diese zieht mit ihrer gemeinsamen Tochter zu dem neuen Freund.
    In Daniels Heimat geschehen mehrere Morde. Von der Polizei wird Daniel sofort verdächtigt und er selbst ist sich nicht sicher ob er etwas mit diesen Morden zu tun hat.


    Meine Meinung:


    Roland Spranger entführt uns in die düstere und beklemmende Welt von Daniel. Die Beschreibung Daniels jetzigen Leben und die Einblicke in seine Seele zeigen uns das wahre Gesicht des Krieges das lange nachhalt. Mit welchen Qualen sich die Soldaten auch noch lange nach dem Krieg herumschlagen und welche Auswirkungen das auf die Familie und das nähere Umfeld hat.


    Die Beschreibungen der Umgebung, der Gerüche und der Gefühle sind dem Autoren sehr gut gelungen. Ich habe oft das Gefühl gehabt mit Daniel durch den Wald zu laufen.


    Bei der Suche nach dem Täter wurde ich immer wieder auf falsche Fährten geführt. Das Buch ist voller Überraschungen aber nichts ist an den Haaren herbeigezogen. Die Geschichte ist in sich stimmig und hat mich bis zum Ende gefesselt.


    Während des Buches wird immer wieder auf verschiedene Musiktitel Bezug genommen, viele Titel waren mir Unbekannt aber ich freue mich, dass ich dadurch neue Interpreten gefunden habe die sich lohnen gehört zu werden.


    Während des Verlaufs der Geschichte nimmt der Spannungsbogen stetig zu, so das ich zuletzt das Gefühl hatte ich kann das Buch jetzt nicht aus der Hand legen ohne zu wissen wie diese Geschichte ausgeht.
    Mir war es ein vergnügen dieses Buch zu lesen und ich werde nach weiteren Geschichten von Roland Spranger ausschau halten.

  • Meine Meinung:
    Bei diesem Buch, gelesen in einer Runde bei Leserunden.de bin ich sehr zwiegespalten. Von Anfang an hatte ich mit dem Schreibstil des Autors Probleme – kurze abgehackte Sätze. Dazu der abrupte, übergangslose Break am Anfang des Buches und der schnelle Wechsel des Schauplatzes von Afghanistan nach Deutschland. Dazu viele Hinweise auf Musiktitel / Interpreten, die mir nichts sagten und dadurch den Lesefluss behinderten, auch wenn ich irgendwann versuchte darüber hinweg zu lesen. Ein weiterer „Kritikpunkt“ war für mich, dass das Verhalten der Soldaten in Afghanistan nicht so nachvollziehbar war. Mehr will ich hier nicht ins Detail gehen, da ich ja nichts verraten will. Der Autor machte es mir wahrlich nicht leicht.
    Allerdings war die Story an sich recht spannend. Es gab viele Überraschungen und Wendungen, mit denen man nicht rechnete. Dazu Persönlichkeiten, die schwer zu durchschauen sind und deren Handlungen nicht immer logisch nachvollziehbar sind.
    Das Ende des Buches konnte mich fast mit dem Buch versöhnen – es war eine totale Überraschung. Sowohl was den Täter als auch das eigentliche Motiv anging. Hier führt der Autor den Leser total auf’s Glatteis. Damit „zauberte“ er ein Ende, mit dem ich so nicht gerechnet habe. Und dem Leser bleibt im Abschluss des Buches die Möglichkeit, selbst zu überlegen wie es weitergeht. Es ist nicht alles bis auf’s I-Tüpfelchen ausgereizt.


    Meine Wertung: :3ratten

  • Meine Meinung:
    Das Buch ist komplett aus der Sicht des traumatisierten Soldaten Daniels geschrieben, Randfiguren bleiben teilweise schemenhaft, was mich hier allerdings kaum stört, sondern Raum für eigene Spekulationen läßt.


    Sehr gelungen finde ich die Beschreibung der Person Daniels: häufig wirkt er eigentlich ganz normal und überlegt, und dann bricht wieder diese Aggression bei ihm durch, die nicht ohne ist. Und auch diese Erinnerungslücken, die er ab und an hat. Insgesamt wirkt er ziemlich unberechenbar. Gleichzeitig kann er tieftraurig und sarkastisch sein. Außerdem leidet er an einem Verfolgungswahn, der seine Wurzeln in den traumatischen Ereignissen in Afghanistan hat: hinter harmlosen Dingen vermutet er immer wieder Winkelzüge der Taliban. Aber dennoch ist mir Daniel nicht unsympathisch und auch bis auf wenige Situationen, nicht fremd.
    Die kurzen Sätze, in denen der Roman geschrieben ist, passen daher sehr gut zu Daniels innerer Zerrissenheit.


    Neben Daniel hat mir sein Freund Maik sehr gut gefallen, der immer auf der Suche nach dem passenden Soundtrack für die jeweilige Situation ist :breitgrins:


    Die Handlung ist sehr spannend - trotz der ruhigeren Mitte - und hat mich mit einigen Wendungen überrascht, mit denen ich so gar nicht gerechnet habe. Ebenso finde ich den Schluß sehr gelungen und passend für den ganzen Thriller. Schade ist lediglich, daß das Buch so schnell zu Ende ist :zwinker:


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Liebe Grüße

    Karin

  • Inhalt:
    Daniel kehrt traumatisiert von seinem Einsatz in Afghanistan heim, Frau und Kind haben ihn verlassen und er lebt sein Leben nach einem festen Wochenplan mit Sport, Alltag und Therapie - bis er im Teich bei seiner Runde eine Frauenleiche findet. Viele merkwürdige Dinge passieren und nicht nur Daniel fragt sich, ob er vielleicht der Mörder ist...


    Meinung:
    Ich habe das Buch sehr gern gelesen, Daniels Blickwinkel ist ungewöhnlich, das macht es aber gerade für mich spannend und reizvoll. Ein Thriller der wunderbarerweise aus den bekannten Bahnen ausbricht. Nach einem emotionalen Beginn baut sich im Mittelteil einiges an Spannung auf, Überraschungen und Wendungen, die wunderbar jegliche Spekulation zu nichte machen, enden in einem tollen aber nicht überdrehten Finale und passend zum kurzen, abgehackten Stil ein Ende was kurz erklärt aber dem Leser Freiraum für eigene Ideen läßt.
    Neben der Hauptfigur Daniel tauchen einige andere Personen auf, z.B. Maik guter Freund und Musikfreak, Melanie und Lea (Exfrau und Tochter) aber auch Rainer der neue Freund und Dr Hamann der Psychologe - eine überschaubare Anzahl an Personen, von denen man nicht viel mehr erfährt, als das was Daniel in Gedanken, Äußerungen oder der Handlungsverlauf preisgibt. Trotzdem blieben die Personen für mich nicht fremd, abstrakt oder unnahbar.


    Für mich, die ich keine typische Thriller-Leserin bin, eine tolle Entdeckung im Rahmen einer bereichernden und munteren Leserunde. Vielen Dank den Mitlesern und natürlich Roland für deine tollen Erklärungen.


    4ratten


    Viele Grüße
    schokotimmi

  • Daniel ist seit seinem Afghanistaneinsatz traumatisiert. Seine Frau Melanie hat sich inzwischen von ihm getrennt, seine Tochter Lea darf er nur noch im Beisein von Betreuern sehen. Daniel kann nicht mehr in geschlossenen Räumen wohnen, so dass er sein Wohn- und Schlafzimmer in den Garten verlegt hat.
    Als er in einem Fischteich eine Frauenleiche entdeckt und den Fund meldet, ist er auch gleich der Hauptverdächtige. Erschwerend zu seiner verschrobenen Art kommt noch hinzu, dass er die Frau kannte und sein Kampfmesser plötzlich verschwunden ist.
    Hat Daniel tatsächlich in einem unbedachten Moment die Frau getötet und die Tat verdrängt? Oder will ihm da jemand etwas unterschieben?
    * Meine Meinung *
    Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen. Die Handlung ist spannend und nachvollziehbar, man kommt recht schnell in die Geschichte hinein, und das Buch lässt sich gut und flüssig lesen.
    Die Figuren wirken authentisch und sind gut herausgearbeitet. Besonders gut hat mir Maik gefallen mit seiner Schallplattensammlung.
    Die Beschreibungen zum Krieg in Afghanistan sind sehr beklemmend und stimmen nachdenklich. Ich finde es sehr gut, dass dieses Thema einmal in einem Krimi verarbeitet wurde.
    So ganz konnte ich mich nicht immer in Daniel hineinversetzen und seine Handlungen akzeptieren, aber das kann man wohl wirklich auch nur dann, wenn man erlebt hat, was er erlebt hat, und das wünscht man natürlich niemanden!
    Insgesamt hat dieses Buch mich sehr gut unterhalten können. Es gab überraschende Erkenntnisse und Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hatte, und somit war das Buch eigentlich immer spannend und kurzweilig.

    Lesen aus Leidenschaft

  • Der Prolog startet mit dem Einsatz von Daniel Schramm in Afghanistan. Er und sein Team sind auf dem Weg, einen Arzt von einer Hilfsmission abzuholen. Eigentlich ein Routineeinsatz, doch dann geht alles schief.


    Zurück in Deutschland, nach einem recht harten Schnitt in der Geschichte, ist Daniel immer noch schwer gezeichnet von den Vorfällen. Er hat sich sein Leben auf recht eigenartige Weise organisiert, jeder Tag hat einen festen Ablauf. Er wohnt in seinem Garten, denn die Enge des Hauses erträgt er nicht mehr. Seine Frau hat ihn verlassen und die gemeinsame Tochter darf er nur unter Betreuung sehen. Halt geben ihm sein Kriegskamerad Timo, mit dem er jeden Abend telefoniert, sein Kumpel Maik und sein Therapeut.


    Doch das mühsam erkämpfte fragile Gleichgewicht wird erneut gestört, als er eine Frauenleiche in einem Teich findet. Für die Polizei ist er aufgrund seines instabilen Geisteszustands und seines teilweise recht bizarren Verhaltens eher ein Verdächtiger als ein Zeuge.


    Und ganz sicher ist sich Daniel selbst nicht – hat er vielleicht wirklich irgendwas mit dem Tod der Frau zu tun?


    Das Buch macht es dem Leser anfangs nicht so ganz leicht. An die Schreibweise mit vielen kurzen, eher abgehackten Sätzen, muss man sich ein bisschen gewöhnen. Wenn einem dies gelungen ist, fand ich gerade diese Art der Formulierung sehr passend zu Daniel und seinen Gedanken und Gefühlen. Obwohl man als „Normalmensch“ ein derartiges Trauma sicher kaum nachempfinden kann, ist man als Leser ganz dicht dabei. Gegen Ende packt der Autor dann einige Überraschungen aus, aber es bleibt alles stimmig. Für mich war es daher ein absolut spannendes Buch!


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Der Prolog beginnt mit einem Rückblick: Die Schilderung eines Einsatzes deutscher Soldaten in Afghanistan. Am Einsatz beteiligt ist auch Daniel, der Protagonist dieses Romans. Ein Jahr später sieht Daniels Leben ganz anders aus. Er ist zurück in Deutschland, seine Frau hat ihn verlassen und die Tochter mitgenommen, sie leben mit einem anderen Mann zusammen. Daniel hat sein Leben nicht im Griff. Er ist in psychotherapeutischer Behandlung, weil er nicht schlafen kann, sich nicht gerne in Räumen aufhält, sich verfolgt fühlt und irgendwie wohl einfach nicht mehr richtig funktioniert.

    Daniels Leben ist durch strikte Regeln geprägt. Als er bei einer seiner Joggingtouren dienstags eine Frauenleiche in einem Teich findet, gerät er sehr schnell in das Visier der Ermittler, die nach dem Täter suchen. Viele Hinweise deuten auf Daniel, aber ist er wirklich der Täter? Daniel selbst versucht sich an der Lösung des Falles, aber das ist gar nicht so leicht, wenn man kaum Freunde und auch die eigene Persönlichkeit nicht wirklich im Griff hat.

    Der Autor Roland Spranger entführt uns in ein schreckliches Kriegsszenario und führt uns vor Augen, wie schwierig es nicht nur für die Soldaten selbst ist das Erlebte zu verarbeiten, sondern auch für deren Familien. In diese Problematik arbeitet er einen spannungsgeladenen Thriller ein, der überraschende Wendungen bereithält und auch den Leser häufig an seinen ursprünglichen Vermutungen zweifeln lässt.

    Für seine Geschichte hat der Autor sehr kurze prägnante Sätze gewählt, die die Grausamkeit des Krieges und die wahnwitzige Situation in der sich Daniel anschließend befindet, ganz genau auf den Punkt bringen. Ohne viele Effekte, einfach nur durch grausame Realität, entsteht eine grandiose Geschichte, die lange nachwirkt.

    Ein Thriller, der Angst macht und die Augen öffnet.


    4ratten

    Lesen ist meine Leidenschaft