Bernhard Hennen - Nebenan

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  • Bernhard Hennen - "Nebenan"


    Klappentext:


    Alles war in bester Ordnung. Doch nun droht der Welt, genauer: Köln, ein heilloses Durcheinander. Nöhrgel, der Älteste der Heinzelmännchen, ruft seine Mannen zusammen, um das Böse aufzuhalten. Denn durch die Torheit einiger Studenten sind Übeltäter von »Nebenan« in unsere Welt gelangt: der Erlkönig, der als Öko-Terrorist ein Atomkraftwerk lahmlegt, Cagliostro, der mit bösem Zauber ein Vermögen macht, und die rabiaten Trolle, die nicht nur die Polizei kurz und klein schlagen. Bis zum Vatikan reichen die Rettungsversuche – doch letztendlich können nur die Heinzelmännchen retten, was zu retten ist.


    Meine Meinung:


    Von diesem Buch war ich hingerissen. Bernhard Hennen hat eine Welt voller Magie geschaffen, die zudem auch noch witzig ist. Die Verflechtungen der Magie und der "normalen" Welt sind so interessant dargestellt worden, daß man wie besessen weiterliest, um herauszufinden, was als nächstes kommt.
    Die Heinzelmännchen sind laut Hennen gar nicht die putzigen kleinen Kerlchen, die den Menschen bei den täglichen Arbeiten ein wenig zur Hand gehen. Vielmehr sind sie eine hochtechnisierte Gesellschaft, die für die "Langen" eher Verachtung empfindet.
    Die Mitglieder der Ui Talchiu sind eine Rollenspielgruppe, welche Hexenrituale abhält und schwertschwingend durch die Diskotheken oder Mittelaltermärkte zieht. Und doch werden ausgerechnet diese Träumer, wie andere sie bezeichnen, nach NEBENAN geschickt, um die Pläne der Bösewichte zu erforschen. Die einzelnen Charaktere der Gruppe sind keineswegs blasse, langweilige Gestalten. Der Autor hat sie mit seiner Art zu schreiben regelrecht zum Leben erweckt. Besonders die Figur der Gabriela, der immer perfekt gestylten Gruppengründerin, hat mir gefallen.
    Weitere Charaktere sind: Der intrigante Erlkönig, von dessen Existenz bisher nicht einmal die Heinzelmänner etwas wußten; Graf Cagliostro, ein etwas in die Jahre gekommener Perückenträger; ein Zahnarzt, der einem Werwolf eine Brücke einsetzt; ein Inquisitor, der unter Verfolgungswahn leidet; eine Friseurin, welche fest an Vulkanier glaubt; der Älteste der Heinzelmänner - Nöhrgel, der für Sharon Stone schwärmt; Blau, ein Hund mit der Vorliebe für Farbtöpfe; ein Drache, eine Hexe, eine Baumbewohnerin und und und...
    Dieses Buch ist an keiner einzigen Stelle langweilig zu lesen.
    Mit einem Wort: Zauberhaft!


    5ratten


    ***
    Aeria

  • Hallo Aeria,


    oh... vielen Dank für die Rezi! Das hört sich ja an! :geil:


    Buch ist hiermit ganz oben auf meiner Wunschliste gelandet! Und das Cover ist ja nieeeedlich!


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Lest es !


    Es ist ein tolles, phantastisch-lustiges Buch... ich habe es mir nach einer Lesung von Bernhard Hennen (wenn ihr die Glegenheit habt, besucht mal eine seiner Lesungen :klatschen: ) zugelegt.

    Don´t Be Afraid To Dream Outside The Lines
    <br />Dreams Are Immortal
    <br />-Warrel Dane/NEVERMORE-

  • Oh, das Buch ist so eben auf meinem SUB gelandet.


    GastRedner


    Na, er war letztes Jahr in LU, aber ich hab leider niemanden gefunden, der mit mir hingegangen wäre...*schnief*
    Aber die nächste Gelegenheit lass ich mir nimmer entgehen! :breitgrins:

  • Mach das, er hat eine total angenehme Vorlesestimme und hat mich mit seiner zurückhaltenden, freundlichen Art begeistert.


    Zudem gab es bei "meiner" Nebenan Lesung noch interessante Infos zu Begebenheiten aus dem Buch und ne (aber)witzige Story zur Reenactment-Szene von ihm :bang:

    Don´t Be Afraid To Dream Outside The Lines
    <br />Dreams Are Immortal
    <br />-Warrel Dane/NEVERMORE-

  • Hmmm..... ich bin bei dem Buch etwas zwiegespalten.


    Es liegt hier bei mir 'rum und ich hatte auch schon mal angefangen darin zu lesen, doch irgendwie schien mir die Geschichte von "Fool on the Hill - Matt Ruff" abgekupfert zu sein.


    War das vielleicht nur mein Eindruck?


    Ich werde es auf jeden Fall irgenwann nochmal ganz durchlesen :smile:

  • Aeria, Deine Rezi weckt Erinnerungen in mir! :klatschen: Das Buch war wirklich herrlich. Ich wußte bloß nicht, daß ich schon wieder sooo viel vergessen hatte :zwinker:.


    Eigentlich hatte ich nach "Das Jahr des Greifen" (so hieß das glaube ich), eine Trilogie, die Hennen mit Hohlbein zusammen geschrieben hatte ( :rollen: selten so einen Mist gelesen!), NIIIIIE wieder etwas von Hennen lesen wollen. Den hielt ich nämlich für den Verantwortlichen, weil mir damals (Mitte der Neunziger) Hohlbein noch recht gut gefiel.
    Dann war meine Schwester vor einigen Jahren mit meiner Mama auf einer Lesung von Hennen. Und hat sich prompt "Nebenan" gekauft. Besuche bei meiner Familie in den Wochen nach dem Kauf waren äußerst nervenaufreibend: Mama und Schwesterlein stritten, wer das Buch lesen dürfe, eine der beiden hockte dann kichernd über dem Buch und fragte: "Warst Du schon da, wo das und das passiert ist?" Die andere lachte entweder laut heraus, weil sie die Stelle kannte oder brummte: "Verrat mir doch nicht wieder alles!" Kurz nach Beendigung der Lektüre drängten mich alle beide, ich müsse es UN-BE-DINGT lesen. Am liebsten wären sie wohl neben mir gesessen und hätte mitgelacht, wenn ich an besagte Stellen gekommen wäre. :rollen: Dabei lache ich NIE beim Lesen!


    Aber ich kann das Buch nur empfehlen, genauso wie seine beiden Romane um Volker von Alzey "Das Nachtvolk" und "Der Ketzerfürst" (letzterer SUBt bei mir auch noch rum :redface: ). Die sind vom Grundton wesentlich düsterer, aber schöne Fantasy.


    LG, Rio

  • Das Jahr des Greifen als Mist zu bezeichnen :fluch:




    Naja, vielleicht liegt es auch an meiner DSA-Spieler-Brille... :breitgrins:

    Don´t Be Afraid To Dream Outside The Lines
    <br />Dreams Are Immortal
    <br />-Warrel Dane/NEVERMORE-

  • Nebenan ist eindeutig ein tolles Buch.
    Es quilt über vor witzigen Ideen und Bernhard Hennen zeigt sich hier von einer ganz anderen Seite.
    Schön ist auch diese "Bodenständigkeit" durch bekannte Gefilde: Köln, Düsseldorf, Krefeld, Königswinter, alles Orte die in dem Roman eine Rolle spielen.
    Auch wenn die Heinzelmännchen nicht so sind wie man sie sich gemeinhin vorstellt, niedlich fand ich sie trotzdem. :breitgrins:


    Die Frage ob man dieses Buch mit "Matt Ruff - Fool on the hill" vergleichen kann, kann eindeutig verneint werden.
    Es sind beides eigenständige, witzige und freche Bücher.


    5ratten

  • Danke für die Rezensionen dazu, jetzt bin ich überzeugt, mit dem "Drum-herum-Schleichen" aufzuhören und endlich mal zuzugreifen.
    Als Lokalpatriotin :breitgrins: interessieren mich ja Bücher, die in Köln, bzw. im Rheinland spielen, ja immer besonders, und wenn sie dann noch so abgedreht sind, wie es sich hier liest...


    LG, *Severine*

  • Wie, noch kein amazon-Link hier im Thread? Dann wird's aber höchste Zeit:


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    Zum Buch: »Nebenan« ist gar nicht weit entfernt und doch eine Welt für sich, bevölkert von Elfen, Hexen und vielen anderen Unmöglichkeiten. Die wenigen Übergänge von dort in die normale Welt werden streng von den Heinzelmännchen bewacht. Als die Möchtegern-Druidin Mariana mit ihrer Studentengruppe bei keltischen Ritualen versehentlich eines dieser Tore öffnet, bricht das Chaos aus: Von da an treiben der Erlkönig, der Alchimist Graf Cagliostro, diverse Trolle und ein Werwolf in Köln ihr Unwesen. Der Erlkönig entwickelt sich zum Öko-Terroristen und legt ein Atomkraftwerk lahm. Cagliostro stiehlt mit miesen Zaubertricks den Kölner Domschatz und brütet einen teuflischen Plan aus. Die Heinzelmännchen haben alle Hände voll zu tun! Und während die Studenten den angerichteten Schaden wiedergutzumachen versuchen, sorgen der polnische Beauftragte des Vatikan und die Polizei für weitere Verwirrung. Nur Nörghel, der etwas unkonventionelle und technikbegeisterte Heinzelmann-Älteste, kann den totalen Zusammenbruch noch aufhalten.



    Meine Meinung: Ganz stimmt dieser Inhaltstext aus dem Buch zwar nicht, aber das aufzudröseln würde fast zu viel vom Inhalt verraten, deshalb laß ich es :zwinker:
    Was Bernhard Hennen hier hineingepackt hat, ist einfach klasse. Ein Feuerwerk! Nicht nur die Vielzahl der Märchen- und Sagenwesen, die er hier zum Leben erweckt, ist beeindruckend, sondern vor allem die Verknüpfung mit unserer Wirklichkeit. Der Erlkönig und Cagliostro setzen ihre Interessen mit Magie durch – magisches Potential gibt es ja genug, da die Menschen es seit so vielen Jahren nicht mehr nutzen. Da sie gleichzeitig aber auch mit manchen Errungenschaften der modernen Welt erst vertraut werden müssen, gibt es mehr als eine absurde Szene. Und nicht alles in unserer Welt ist so wie es scheint, wie z. B. Cagliostro am Eingangstor zum Dom feststellen muß. Wahlweise kompliziert oder vereinfacht werden die Aktionen auch dadurch, daß die Geschöpfe von Nebenan für normale Menschen unsichtbar sind, nur diejenigen, die an die Märchen und eine Welt jenseits der Dinge glauben, können sie ohne Hilfsmittel sehen. Die Mitglieder der Studentengruppe lernen dies unterschiedlich schnell und ziehen nach ihrem Aufenthalt Nebenan sehr verschiedene, aber im Kontext glaubwürdige Konsequenzen daraus.


    Ich konnte mir zunächst nicht vorstellen, daß ein Buch von rund 540 Seiten so durchgängig witzig sein kann, aber das ist es. Zum Glück habe ich es zu Hause gelesen, wo sich niemand über meine Heiterkeitsausbrüche wundern konnte. Wer in der Öffentlichkeit nicht auffallen möchte, sollte es besser nicht im Bus oder an ähnlichen Orten lesen :breitgrins: Einen zusätzlichen Reiz hatte für mich, daß ich viele der genannten Straßen und Plätze kenne und mir daher noch besser vorstellen konnte. Notwendig für das Buch ist es aber nicht. Und dann hatte ich jetzt natürlich auch immer noch Bernhards Äußerungen aus seiner Signierstunde neulich in Krefeld im Kopf, wo er ein bißchen über die Hintergründe des Buches geplaudert hat. Das war an der ein oder anderen Stelle für einen weiteren Lacher gut, aber ohne wird es sicher nicht schlechter. Bei alledem ist es aber ein typischer Hennen, was man vor allem an den Charakteren merkt, die zwar viel ausgeprägter als in seiner Elfensaga, aber eben nicht stur in einfache Schwarz-Weiß-Schemata einzuordnen sind. Auch die Dunklen haben sympathische Züge und bei den „Guten“ gibt es Blödmänner. Humorvolle Fantasy vom Feinsten!


    5ratten


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Ich muß zugeben, richtig gepackt hat es mich erst etwa ab der Mitte, da gewann die Geschichte etwas mehr an Zug und nahm ... mh, konkretere Formen an.
    Davor hatte ich einige nette (und lustige Stellen, Stichwort: Domportal *g*), aber danach fand ichs nur noch toll. Sehr kreative und skurile Ideen, auch wenn sie nur mal so am Rande erwähnt wurden. Und hey - mir haben sogar ein paar der dunklen Figuren gut gefallen, selbst wenn ich sie mir am Ende doch nach Nebenan zurückgewünscht habe.


    Was ich übrigens sehr schön fand ... das Buch hat mich da mal wieder an einen Satz erinnert "Sehen heißt nicht Glauben. Glauben heißt Sehen!"
    Wer nicht, sowie die meisten Menschen, an die Existenz der Geschöpfe von Nebenan glaubt der sieht sie halt nicht ... :zwinker:


    Von mir gibts übrigens 4ratten

  • Danke für die vielen, guten Rezensionen werde mir das Buch auch kaufen, denn witzige Bücher lese ich ohnehin am liebsten!!!
    Liebe Grüße Brawen

    :leserin: Simon Singh, &quot;Codes. Die Kunst der Verschlüsselung&quot;<br />:leserin: Wolf Wagner , &quot;Wie funktioniert Politik&quot;<br /><br /><br />SUB-Wettbewerb<br />Frei-SUB: 0/10<br />Genre-SUB: 5/11

  • Das einzige Buch von Bernhard Hennen, das ich gelesen habe. Die anderen konnten mich bisher nicht reizen. :redface:


    Dieses hier war jedenfalls sehr, sehr gut gewesen, auch wenn ich lustige Bücher eigentlich nicht unbedingt mag. Der Humor war so intelligent und fein, dass es auch mir gefallen hat.


    Das Beste an diesem Buch war für mich aber die Nähe zu bekannten Orten und wenn man sich in der entsprechenden Szene rumgetrieben hat, meint man auch den ein oder anderen echten Menschen dort portraitiert zu finden. :breitgrins:
    Ich versuche schon seit Wochen, meine Schatz zum Lesen zu animieren, aber er kommt über die Heinzelmännchenhürde nicht hinweg - hat da leider die falschen Bilder im Kopf.


    Erfrischend anders - und ja wohl auch anders, als die anderen Bücher des Autoren, weshalb ich mich da erst recht nicht "ranwage", eben weil ich dieses so gut fand.


    Ich habe die HC-Ausgabe, die leider ein viel häßlicheres Cover hat, was bei Amazon schon gar nicht mehr verfügbar ist.


    Von mir fast volle Punktzahl:
    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Hallo,


    ich habe mal eine inhaltliche Frage zum Buch. Irgendwie verwirrt mich etwas.



    Wird es dazu noch eine Erklärung geben? Ich hasse solche Ungereimtheiten in Büchern, die versauen mir das ganze Lesevergnügen.

    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei völlig verschiedene Hobbys.

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    Autor: Bernhard Hennen
    Titel: Nebenan
    Verlag: Weitbrecht
    ISBN: 3522716752
    Ausgabe: Gebundene Ausgabe
    Seiten: 541


    Umschlagtext
    NEBENAN ist nicht weit entfernt: eine Welt für sich neben unserer, bevölkert von Heinzelmännchen, Zwergen und anderen Unmöglichkeiten. Nur wenige, streng bewachte Tore ermöglichen den Übergang von NEBENAN in die Welt der Menschen. Doch eines Tages geschieht das Unvermeidliche: Einigen verschwörerischen Riesen, Werwölfen und Druidenpriestern gelingt es, die Torwächter zu überlisten. Der Graf Cagliostro, seinerzeit aus den Kerkern der Engelsburg nach NEBENAN entflohen, kehrt in die Welt der Menschen zurück. Und bald entwickelt er einen teuflischen Plan... Wird Wallerich, Torwächter dritten Grades, den Schurken Cagliostro aufhalten können? Wird NEBENAN wieder Ruhe und Ordnung einkehren? Und was in aller Welt hat Oswald von Wolkenstein damit zu tun?


    Meine Meinung
    Die Rollenspieltruppe Ui Talchiu, allesamt der Spezies der Langen, respektive der Menschen, angehörend, wird von den Heinzelmännern aufgrund des Verursacherprinzipes mehr oder weniger zwangsengagiert um sich nach Nebenan als Spitzel bei den Dunklen einzuschleusen, die mal wieder einen Übergriff planen. Währenddessen ist von Nebenan schon Besuch eingetroffen, u.a. in Form des Grafen „Cagli“ Cagliostro und des Erlkönigs, welche beide in Köln ihr Unwesen treiben. Der eine seines Zeichens Zauberer und einer Rothaarigen verfallen, der andere als Terrorist unterwegs um den technischen Fortschritt auf ein vernünftiges Maß zurück zu stutzen…


    Zu Beginn der Lektüre hatte ich einen ständigen Gesellschafter, der unsichtbar neben mir saß... die Verwirrung. Viele Charaktere, und ebensoviele Namen. Zugegebenermassen etwas hinderlich in Bezug auf Lesefluß und -spaß. Aber zunehmendst lichtete sich der Nebel in meinem Kopf und machte der Begeisterung Platz. Irgendwann flogen die Seiten nur mehr so dahin, und es machte unheimlich Spaß, in diesem Buch zu schmökern. Was es diesem Buch an Handlung mangelt, bekommt man stattdessen an Humor und Skurrilität geboten. Die Verknüpfung der Realität mit Nebenan ist Hennen mehr als gelungen. Die Charaktere sind durchwegs alle das, was ich als niedlich und überaus sympathisch bezeichnen würde. Selbst, oder besser gesagt vor allem, die Dunklen, allen voran der Erlkönig, der gerne mal die Uranbrennstäbe eines AKWs gegen Eichen austauscht, sind mir ans Herz gewachsen. Hennen hat viele Charaktere, mit fast ebensovielen Handlungssträngen erschaffen. Und zum Schluss gelingt es ihm, die Fäden zu einem überzeugendem großen Ganzen zusammenlaufen zu lassen.


    Allerdings hat mich das ein oder andere auch nicht überzeugt. So etwa Tills (viel zu schnelle) Wandlung vom Realisten hin zum Menschen, der auch mal einen Blick über die Grenzen der Realität hinweg werfen kann. Ein, zwei weitere solcher eher platten, nicht überzeugenden Darstellungen kamen mir noch unter, aber dies sind eigentlich nur Kleinigkeiten, die kaum ins Gewicht fallen.


    Der Umschlagtext proklamiert einen leicht verrückten Lesespaß. Und ebendiesen bekommt man auch geboten. Wobei man das leicht auch durchaus weglassen könnte.


    Trotz meiner absoluten Ortsunkenntnis in Bezug auf Köln hat Hennen es geschafft, eine Nicht-Fantasy-Leserin mit diesem Buch absolut in seinen Bann zu ziehen. Solch eine geballte Ansammlung von Skurrilität wie in diesem Buch ist mir noch nie untergekommen. Großartig!

    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    "Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit." A. Schopenhauer

    :blume::engel::katze:

  • Ich kann mich den positiven Meinungen nur anschließen. Hier werden Fantasy und Rollenspiele(r) sehr amüsant auf die Schippe genommen. Die Charaktere sind gelungen, wobei mir die Dunklen am besten gefallen, nur die menschlichen Nebenfiguren bleiben zum Teil etwas blass. Kölner Ortskenntnis ist bestimmt von Vorteil, aber mir hat das Buch auch ohne viel Spaß gemacht.