Taylor Stevens - Mission Munroe: Die Touristin

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  • Taylor Stevens - Mission Munroe: Die Touristin
    (The Informationist, 2011)


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    Vanessa Munroes verdient ihr Geld damit, ihren Kunden Informationen zu beschaffen, egal, wie gefährlich das für sie ist. Als ein Öl-Milliardär sie für die Suche nach seiner in Äquatorialguinea verschollenen Adoptivtochter Emily anheuern möchte, zögert sie zunächst, denn dieser Auftrag wäre für sie eine Rückkehr in ihre Vergangenheit, die sie bisher erfolgreich ausgeblendet hat. Der Job wird nicht einfach, da sie sich neben der eigentlichen Ermittlungsarbeit auch alten unliebsamen Erinnerungen stellen muss. Alte Freundschaften werden wieder aufgenommen und führen zu zwiespältigen Empfindungen. Ihre Erfahrung aus jungen Jahren helfen ihr bei der Suche nach Emily und nach einiger Zeit stößt sie auf Hinweise über den Verbleib der jungen Frau. Die Suche beginnt, und nicht nur die korrupten afrikanischen Beamten legen ihr Steine in den Weg.


    Taylor Stevens schreibt gut und kann Spannung und Tempo aufbauen, doch gleichzeitig macht sie vieles mit unausgegorenen und übertrieben dargestellten Aktionen wieder zunichte. Munroe ist eine Art weiblicher James Bond und hat für jedes Problem eine Lösung parat, doch leider sind manche Lösungen einfach nur haarsträubend und äußerst fragwürdig. Ihre Wandlungsfähigkeit und intellektuellen Talente erscheinen zu weit hergeholt, um glaubhaft zu sein. Als Person ist sie nicht leicht einzuordnen. Für eine Frau erscheint sie viel zu maskulin, selbst bei ihrer traumatischen Vergangenheit. Im Verlauf der Geschichte offenbart sie zwar auch Gefühle, die dann aber wieder nur Auslöser für neue Gewalttaten sind. Wenn dieses Macho- und Geniehafte nicht gar so dick aufgetragen wäre, könnte Munroe ein sehr interessanter Charakter sein. Die anderen Figuren standen zu sehr in ihrem Schatten, um sich richtig entwickeln zu können, aber vielleicht ist das dem Umstand geschuldet, dass „Die Touristin“ nur der erste Teil einer Reihe ist und von dieser Seite später noch mehr erwartet werden kann.


    Die Handlung an sich ist schlüssig, teilweise leicht vorhersehbar und wartet am Ende noch mit einer kleinen Überraschung auf. Die Darstellungen des Landes, seiner Bevölkerung und deren Gepflogenheiten – vor allem beim afrikanischen Behördenapparat - sind gut gelungen, dafür fehlt es aber der eigentlichen Story ein wenig an Atmosphäre. Geblieben ist vor allem der Eindruck, dass eine einzelne Person auf Kosten der eigentlichen Geschichte zu sehr in den Mittelpunkt geschoben wurde. Schade, denn die ersten ca. 70 Seiten waren viel versprechend, während es zum Ende hin immer mehr abflachte.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Danke Doris, der Verlag wundert sich bestimmt schon, dass das Feedback bisher ausgeblieben ist. Kommt von den anderen auch noch was? :winken:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Vanessa Munroe besorgt Informationen gegen Bezahlung. Da sie ein wahres Verwandlungstalent ist, gibt es nichts, was sie nicht herausfinden kann.


    Als sie von dem Ölmilliardär Burbank beauftragt wird, seine vor 4 Jahren verschwundene Tochter zu suchen, zögert sie zuerst. Dieser Auftrag unterscheidet sich doch sehr von ihren sonstigen Jobs und außerdem zieht es sich nicht unbedingt zurück nach Afrika, wo sie aufgewachsen ist. Noch dazu stellt ihr Burbank einen Aufpasser zur Seite, obwohl sie lieber allein arbeitet. Doch letztlich überzeugt die großzügige Bezahlung und Munroe beginnt mit der Suche nach Emily. Doch auf dem schwarzen Kontinent muss sie sich auch den Dämonen ihrer Vergangenheit stellen.


    Als Leser erfahren wir so nach und nach die Hintergründe, wie Munroe zu der Frau geworden ist, die sie heute ist, was ihr in der Vergangenheit zugestoßen ist. Vor Grausamkeiten wird hier in der Darstellung oft nicht zurückgeschreckt, an einigen Stellen war mir das fast ein wenig zu viel, es wirkte dadurch teilweise schon regelrecht übertrieben.


    Die Darstellung afrikanischer Verhältnisse fand ich gut und (leider) durchaus glaubwürdig.


    An einigen Stellen war mir Munroe allerdings zu sehr Superwoman, das wurde für mich dann unglaubwürdig. Auch in der Story gab es einige Ungereimtheiten und (zu) große Zufälle.


    Wenn man darüber hinwegsieht, ist Mission Munroe ein durchaus gut unterhaltender Thriller à la James Bond (den man ja auch nicht immer komplett ernst nehmen kann). Der Schreibstil ist flüssig und so liest sich das Buch dank des hohen Tempos zügig weg. Eine Verfilmung als Actionthriller könnte ich mir gut vorstellen. Den zweiten Band der geplanten Reihe werde ich mir sicherlich auch anschauen!


    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Die Geschichte beginnt sehr verwirrend, weil Munroe "Michael" genannt wird, erst nach und nach wird deutlich, wer sie ist und wie sie ihr Geld verdient.
    Sie bekommt einen Auftrag angeboten, wo sie die Tochter des sehr reichen Burnak suchen soll, welche in Afrika verschwunden ist. Normalerweise beschafft sie Informationen und sucht keine Personen, weswegen sie anfangs zögert. Doch die Bezahlung und der Reiz, die Geschichte aufzuklären, locken Munroe. Ein Teilaspekt des Vertrags mit Burbank ist, dass sie einen Aufpasser, Miles, mit auf den Weg bekommt.


    Afrika ist Teil ihrer Vergangenheit, was immer wieder erwähnt und vertieft wird während des Verlaufs. Man erfährt darüber hinaus einiges über die Politik Afrikas und die Verhältnisse dort. Die Darstellung fand ich sehr gelungen und es stimmt wahrscheinlich auch (größtenteils).
    An einigen Stellen fand ich die Geschichte etwas zu übertrieben. Es passieren teilweise unlogische Dinge und Munroe kann für meinen Geschmack etwas zu viel zu perfekt.
    Das Ende fand ich allerdings sehr gelungen! Die letzten Seiten haben mich wirklich noch überzeugen können. Dies hat einerseits damit zu tun, dass eine Beziehung zwischen zwei der Charaktere zum Vorschein kommt, welche ich nicht vermutet hätte und andererseits, dass deutlich wird, wie Munroe sich verändert hat.


    Trotzdem habe ich mich von dem Buch unterhalten gefühlt. Was zum Teil auch daher kommt, dass es in Afrika spielt. Ich habe bisher einfach zu wenig Bücher gelesen, wo der Schauplatz in Afrika lag, welche mich gefesselt haben.


    Es gibt 3ratten

  • Mission gescheitert …


    Vanessa Munroe hat ganz besondere Fähigkeiten und wird für viel Geld engagiert um Informationen zu beschaffen. Sie spricht 22 Sprachen, kann die Psyche ihres Gegenübers durchleuchten und ist eine Kampfmaschine, die auch vor dem Töten nicht zurückschreckt. Ihr aktueller Auftrag führt sie auf den schwarzen Kontinent, wo sie die vor Jahren verschwundene Tochter eines Ölmagnaten aufspüren soll.


    Der Klappentext versprach mir einen spannenden Thriller, aber ich wurde leider enttäuscht. Schon das erste Kapitel hinterließ nur Fragezeichen in meinem Kopf und es blieb mir bis zum Schluss unerschlossen. Somit fehlte schon eine schlüssige Einleitung. So ging es dann auch weiter, es wurden ein paar Themen angerissen und einige dieser Stränge verliefen einfach so ins Leere. Auch hatte ich den Eindruck, dass Taylor Stevens nicht genügend recherchiert hat, teilweise nicht wusste, worüber sie schreibt und deshalb nicht besonders ins Detail gegangen ist. Das technische Equipment, bei so einer Mission ja nicht gerade unwichtig, wurde nur am Rande erwähnt.


    Dafür kennt sich Stevens sehr gut in Afrika aus, denn die Eigenheiten der afrikanischen Kultur hat sie sehr gut beschrieben. Der Schreibstil ist recht gut zu lesen, aber sie schafft keine Atmosphäre. Die Story plätschert streckenweise vor sich hin und der einzige rote Faden war meine Langeweile. Die Spannungsbögen, die vereinzelt auftraten, konnte sie nicht halten.


    Nicht nur die Handlung, auch die Personen blieben ziemlich blass. Denn leider hat Stevens sich nur ihrer Hauptfigur Vanessa gewidmet und diese total überladen mit Fähigkeiten, die sie dann aber nicht ausgearbeitet hat. Alle anderen Personen blieben neben ihr farblos, was ich sehr schade fand.


    Um die Vergangenheit von Munroe wurde ein riesengroßes Geheimnis gemacht, das bis zum Ende nicht völlig gelüftet wurde. Ich habe die ganze Zeit gewartet, dass es endlich dauerhaft spannend wird, dass endlich irgendetwas Spektakuläres passiert. Ich habe umsonst gewartet, wenn überhaupt etwas passierte, dann war es ziemlich unglaubwürdig und bei einer Szene sogar überaus lächerlich.


    Ich kann dieses Buch leider nicht empfehlen, mir fehlte der Spannungsbogen und vor allem eine Linie … schade!


    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Vanessa Munroe, auch genannt Michael, erhält einen verlockenden Auftrag, einen Auftrag bei dem ihr eine ganze Menge Geld winkt, aber auch ein gefährlicher Auftrag. Sie soll nach der Stieftochter des Milliardärs Richard Burbank suchen. Diese ist bei einer Afrikareise vor einigen Jahren spurlos verschwunden und über ihren Verbleib ist nichts bekannt. Obwohl Burbank schon mehrfach nach ihr suchen ließ, gibt er nicht auf, denn er hofft, dass Emily noch lebt. Vanessa scheint seine letzte Hoffnung. Sie kennt sich aus in Afrika, beherrscht viele Sprachen und ist in der Lage auch weitere schnell zu erlernen. Sie ist kampferprobt und gewaltbereit und kennt und lebt die Gepflogenheiten in diesem fernen Teil der Welt. Das ist eigentlich nicht weiter verwunderlich, denn Munroe ist dort aufgewachsen. Als Tochter von Missionaren hat sie einiges erlebt und auch die Bekanntschaft von Söldnern gemacht. So ist diese Suche nach Emily für Munroe auch eine Reise in die eigene Vergangenheit, eine brutale und gewaltsame Vergangenheit, in der sie einst ihre große Liebe zurückgelassen hat.


    Die Autorin Taylor Stevens präsentiert hier eine durchweg spannende und stellenweise auch sehr brutale Geschichte. Zentralafrika wird beschrieben als ein Ort, an dem Korruption und Gewalt an der Tagesordnung sind. Munroe erfährt sehr schnell, dass sie eigentlich nur sich selbst trauen darf. Eigentlich ist das ohnehin ihr Motto, aber ihre Gefühlswelt wird ganz schön durcheinandergewirbelt als sie sich intensiv mit ihrer bislang verdrängten Vergangenheit auseinandersetzen muss.


    Sehr gelungen sind die Beschreibungen Afrikas, des Dschungels und der dortigen Gepflogenheiten. Etwas zu glatt dagegen kommt die Protagonistin daher. Sie ist eben die Superfrau schlechthin, die auch als Mann noch ihren Job perfekt macht. Hier wird der Bogen etwas überzogen und an einigen Stellen wäre weniger wohl mehr gewesen, denn Vanessa Munroe ist eben eigentlich auch nur ein Mensch und das kam manchmal ein wenig zu kurz in dieser Geschichte, die ansonsten schon dazu geeignet ist den Leser über einige Stunden zu fesseln.


    „Mission Munroe – Die Touristin“ ist der Beginn einer Reihe rund um Vanessa Munroe. Ein vielversprechender erster Teil, der aber für die Fortsetzungsbände noch Raum nach oben lässt, vor allem in Hinblick auf die Protagonistin.



    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Lesen ist meine Leidenschaft

  • So, nun dürfen wir unsere Meinung veröffentlichen. Hier auch meine. :winken:




    Mission Munroe – Die Touristin von Taylor Stevens


    Vanessa Munroe ist eine junge Frau, die in ihrem Leben schon viel erlebt hat. Als Kind eines Missionarsehepaares ist sie in Afrika aufgewachsen und hat viele Seiten dieses Kontinents kennengelernt. Obwohl sie nie mehr nach Afrika zurückkehren wollte, nimmt sie einen Auftrag an, der sie genau dorthin führt. Die Tochter des Öl-Milliardärs Richard Burbank verschwand vor vier Jahren in Afrika spurlos. Jede Suche nach ihr hatte nichts ergeben und Munroe ist nun die letzte Hoffnung. Ein letztes Mal soll nach Emily gesucht werden, und zwar von Munroe.


    Mission Munroe-Die Touristin ist das erste Buch der Autorin und soll eine Serie werden. Die Hauptperson ist Vanessa Munroe, eine junge Frau, die vor keinem Risiko scheut und jede Herausforderung annimmt. Manchmal ist sie vielleicht eine Spur zu abenteuerlich und dadurch nicht zu hundert Prozent glaubhaft.


    Die Geschichte ist spannend geschrieben und hat das lesen nicht langweilig werden lassen. Mit der Auflösung des Falles konnte die Autorin mich überraschen. Auch einige Nebencharaktere waren sehr interessant und es würde mich freuen, wenn diese in den nächsten Bänden wieder auftauchen. Die Einblicke in die afrikanische Denkweise und die Politik dieses Kontinents waren fesselnd und für mich auch sehr glaubhaft dargestellt.


  • Danke Doris, der Verlag wundert sich bestimmt schon, dass das Feedback bisher ausgeblieben ist.


    Wir sollten doch vor dem 18. keine Rezis veröffentlichen. Ich habe mich allerdings gewundert, dass bei Amazon schon so viele Bewertungen geschrieben wurden, obwohl das Buch erst seit gestern offiziell im Handel ist.

  • Die Touristin von Taylor Stevens ist ein Thriller, der hauptsächlich in Afrika spielt. Die Hauptfigur, Vanessa Munroe, erhält den Auftrag, die verschollene Tochter eines Millionärs in Afrika zu suchen. Dabei stößt sie auf viele Hindernisse, obwohl sie über viel Erfahrung in Afrika und vor allem im Beschaffen von Informationen verfügt.


    Grundsätzlich hat mir das Buch ganz gut gefallen. Besonders die Schauplätze in Afrika fand ich sehr interessant, da man hier doch sehr viel über die Länder und deren Gewohnheiten erfährt. Es wird nicht alles positiv dargestellt, die Autorin ist da beinhart. Die politischen Verhältnisse und die damit leider verbundene Korruption stehen hier im Vordergrund.


    Nicht selten gerät Munroe, auch Michael genannt, in brenzlige Situationen, die nur so vor Gewalt strotzen. An sich wären diese gefährlichen Momente wirklich spannend, aber das hat die Autorin leider nicht so gut gelöst. Michael ist wie ein Superheld. Sie kann alles, sie spricht 22 Sprachen, sie sieht gut aus. Dementsprechend einfach gelingt es ihr immer wieder, sich selbst zu retten. Das finde ich ein bisschen unrealistisch und nimmt dem ganzen Buch doch einen Teil seiner Glaubwürdigkeit. Das hat die Protagonistin auch nicht unbedingt sympathisch gemacht. Generell konnte ich mich nicht in sie hinein versetzen. Sie soll wohl aber auch geheimnisvoll bleiben, ich kann also gar nicht kritisieren, dass sie schlecht beschrieben wurde oder ähnliches. Jedoch wurden mir auch die anderen Charaktere nur bedingt sympathisch. Ich habe es sehr gerne, wenn ich mich in eine Figur hineindenken kann. Das war hier nicht der Fall. Abgesehen davon fand ich den Thriller aber ziemlich spannend. An manchen Stellen ist er zwar doch vorhersehbar, aber es warten auch einige Überraschungen auf den Leser.


    Am Anfang des Buches stehen zwischendurch oft kursive Sätze geschrieben, welche wohl aus irgendwelchen Psalmen stammen (da kenne ich mich leider nicht aus). Mich persönlich hat das etwas gestört, weil ich damit nichts anfangen konnte und es für mich den Lesefluss gestört hat. Zum Glück zieht sich das aber nicht durch das ganze Buch. Ich weiß auch bist jetzt nicht, welche Bedeutung diese hatten. Ansonsten ist der Schreibstil recht angenehm. Es gibt einen aussenstehenden Erzähler - ich bevorzuge ja die Ich-Perspektive, aber das hat mich hier jetzt nicht sonderlich gestört - aber man erfährt trotzdem alles aus der Sicht von Munroe.


    Ein bisschen enttäuscht bin ich von dem Ende, weil doch viele Fragen offen bleiben. Ich denke eigentlich auch nicht, dass diese im nächsten Band aufgeklärt werden, da ich eigentlich damit rechne, dass dann ein neuer Fall auf Munroe wartet. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.


    Für mich war es ein eher durchschnittliches Buch. Ich habe es aber gerne gelesen, da es stellenweise doch ziemlich spannend war und gerade die Eindrücke aus Afrika machten es für mich ein bisschen besonders. Daher vergebe ich 3ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Wir sollten doch vor dem 18. keine Rezis veröffentlichen. Ich habe mich allerdings gewundert, dass bei Amazon schon so viele Bewertungen geschrieben wurden, obwohl das Buch erst seit gestern offiziell im Handel ist.


    Das Buch konnte über das Amazon Vine Programm angefordert werden und für diese Kunden ist es früher möglich, eine Rezension zu veröffentlichen.


  • Wir sollten doch vor dem 18. keine Rezis veröffentlichen. Ich habe mich allerdings gewundert, dass bei Amazon schon so viele Bewertungen geschrieben wurden, obwohl das Buch erst seit gestern offiziell im Handel ist.


    Ah... das hatte ich verdrängt, sorry :redface:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Meine Inhaltsangabe


    „Die Touristin“ ist der erste Teil einer Serie um Vanessa Munroe, einer Superagentin, die ihren Lebensunterhalt damit verdient, für verschiedene Auftraggeber Informationen über mögliche wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten in Drittweltländern ausfindig zu machen. In diesem Buch ist jedoch alles anders. Ein steinreicher amerikanischer Ölmilliardär heuert Munroe an, um seine vermisste Stieftochter Emily in Afrika zu suchen. Sie ist vor 4 Jahren auf einer Weltreise im afrikanischen Dschungel spurlos verschwunden. Da die Entlohnung sehr üppig ausfällt, nimmt Munroe den Auftrag an, wohl wissend, dass er in ihr alte Wunden aufreißen wird. Ihre Vergangenheit ist mehr als problematisch. Als Missionarstochter ist sie auf einer afrikanischen Missionsstation aufgewachsen. Sehr früh hat sie sich jedoch einer Gruppe von Waffen- und Drogenschmugglern angegliedert und ein für ein 14 jähriges Mädchen, völlig unangemessenes Leben geführt. Munroe reist zurück zu ihren Wurzeln, nimmt wieder Kontakt auf mit Francisco Beyard, mit dem sie während ihrer Zeit im Dschungel befreundet war und macht sich auf die Suche nach Emily. Ihre Spur führt nach Äquatorialguinea.



    Meine Meinung


    Dieses Buch lässt sich von der sprachlichen Ausdrucksweise her, sehr flüssig lesen. Die Autorin schafft es, Spannung aufzubauen und den Leser mit interessantem Hintergrundwissen zu versorgen. Mir hat dieser Thriller eine mir bisher völlig unbekannte Region Afrikas näher gebracht. Die Beschreibungen von der Art, seine Bedürfnisse mit Zuwendungen zu erkaufen, dem für unsere Verhältnisse gewöhnungsbedürftigen Umgang mit der Zeit, aber auch der Willkür der Verwaltung und Regierung fand ich sehr interessant.


    Die Figur der Vanessa Munroe, die sich in ihren Einsätzen manchmal Michael nennt und auch gerne als Mann auftritt, ist sicherlich sehr interessant und eröffnet viele Möglichkeiten für spannende Thriller. Man muss sich Munroe so etwas wie ein Supergirl mit etwas androgynen Zügen vorstellen. Das mag in einem Actionthriller durchaus etwas hergeben. Für mich erscheint diese Figur allerdings in vielen Belangen überzogen und dadurch erscheint die ganze Geschichte nicht wirklich glaubwürdig.


    Die Nebenfiguren, ein ebenfalls gut durchtrainierter Agent namens Bradford, der Vanessa auf Geheiß ihres Auftraggebers begleiten muss sowie Francisco Beyard, der Vanessa in unterstützt, haben mir besser gefallen.


    Die Suche nach Emily im Dschungel und in Städten Afrikas ist sehr spannend und interessant beschrieben. Ich habe mich während einigen Tagen recht gut unterhalten gefühlt, musste mich aber doch hin und wieder etwas motivieren, das Buch in die Hand zu nehmen, weil ich Vanessas persönlicher Hintergrund und ihre Befähigungen doch für sehr abgefahren halte.
    Rückblickend muss ich sagen, dass das Leseerlebnis dieses Buches, mit Ausnahme der Informationen über Äquatorialguinea, für mich doch recht belanglos war. Ich habe diese Rezension nur zwei Wochen nach der Lektüre verfasst und musste schon intensiv blättern, bis ich die Namen der Hauptfiguren wieder präsent hatte.



    Mein Fazit


    Ein spannender Thriller, der nicht allzu anspruchsvoll ist und zum Beispiel auf einer Reise schnell weg gelesen werden kann. Meinen Geschmack trifft das Buch aber leider nicht, weil für mich die Figur der Vanessa Munroe als überzogen gezeichnet ist. Ich werde die weiteren Teile der Serie vermutlich nicht lesen und vergebe diesem Buch eine eingeschränkte Leseempfehlung mit 3ratten

  • Schon durch den Titel deutet sich an, dass die Autorin an einer Reihe um die Heldin Munroe arbeitet. Ich schreibe absichtlich Munroe ohne Vornamen, da sie sowohl als Frau, wie auch in der Rolle eines jungen Mannes agiert und so mit verschiedenen Vornamen unterwegs ist. Munroe arbeitet als Informationsbeschafferin, die detaillierte Analysen von Personen oder Regionen abliefert – häufig in eher gefährlichem Umfeld. Nur nach Afrika, wo sie ihre Kindheit und Jugend verbracht hat, wollte sie eigentlich nie zurück. Doch dem Betrag, den man ihr bietet, um die verschwundene Stieftochter eines Ölmultis zu suchen, kann sie letztlich nicht widerstehen.


    Taylor Stevens hat mit Munroe eine ungewöhnliche Heldin geschaffen – manchmal etwas zu ungewöhnlich, ihre überragenden Sprachkenntnisse (22 Sprachen spricht sie schon ziemlich fließend und sie traut sich zu, innerhalb einer Woche mal eben eine neue zu lernen) kaufe ich ihr nicht so recht ab und auch Verletzungen ignoriert sie locker und besiegt trotzdem noch praktisch jeden Gegner. Das ging mir dann doch zu sehr in Richtung Superheldin. Wirklich sympathisch war sie mir dabei leider auch nicht, dazu war sie mir zu aggressiv gegenüber ihrer Umgebung, selbst die Beziehungsszenen waren nicht sonderlich gefühlvoll, sondern schon eher körperlich und von Überlegenheitsgerangel geprägt.


    Munroes Erlebnisse in Afrika, mit der dortigen Bürokratie und Korruption wirken da schon realistischer, da fehlen mir allerdings auch Kenntnisse, um den Wahrheitsgehalt vernünftig einschätzen zu können. Interessanterweise fehlt es dem Buch jedoch fast völlig an moderner Technik, weder Handys (geschweige denn Smartphones) noch das Internet spielen eine ernsthafte Rolle – die Geschichte hätte genauso gut vor rund 15 Jahren spielen können. Ich habe das Gefühl, dass man dem Buch bei genauer Betrachtung ziemlich genau anmerken kann, in welchen Lebensbereichen die Autorin auf eigenen Erfahrungen zurückgreifen kann - hier schreibt sie ziemlich detailliert – und wo sie sich auf Quellen verlassen muss, was ihre Beschreibungen eher vage und detailarm werden lässt.


    Insgesamt hat die ganze Story ein paar Realismusprobleme und Munroe könnte sympathischer sein, es ist ein bisschen zu viel Popcornkino. Das Buch richtet sich vom Actiongehalt ziemlich deutlich an eine (meiner Meinung nach) typisch männliche Zielgruppe, das passt aber nicht so ganz zur weiblichen Heldin. Als Drehbuch könnte ich mir die Geschichte aber hervorragend vorstellen. Optisch würde ein Typ wie Halle Berry gut passen, sie wirkt in der richtigen Kleidung androgyn genug. Dazu ein Brad Pitt o.ä. als männliche Hauptfigur und schon haben wir einen klasse Action-Thriller, den ich mir wirklich gerne ansehen würde.


    Dem nächsten Band der im Entstehen begriffenen Munroe-Reihe werde ich wohl nicht entgegenfiebern, könnte mir aber durchaus vorstellen ihn zu lesen, wenn mir mal wieder nach „Popcornliteratur“ ist.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


  • Optisch würde ein Typ wie Halle Berry gut passen, sie wirkt in der richtigen Kleidung androgyn genug. Dazu ein Brad Pitt o.ä. als männliche Hauptfigur und schon haben wir einen klasse Action-Thriller, den ich mir wirklich gerne ansehen würde.


    Da kann ich dir nur zustimmen. Halle Berry würde wirklich passen! Vielleicht ist die Autorin ja auch darauf aus, das Buch verfilmen zu lassen :zwinker:

  • Das Buch richtet sich vom Actiongehalt ziemlich deutlich an eine (meiner Meinung nach) typisch männliche Zielgruppe, das passt aber nicht so ganz zur weiblichen Heldin.


    Ja, die männlichen Leser dürften ihren Spaß an Munroe haben. Dass sie bei Frauen - zumindest bei uns - nicht so gut ankommt, dürfte auch daran liegen, dass man sich schlecht mit ihr identifizieren kann. Ich persönlich konnte mich in vielen Situationen nicht in sie hineinversetzen, von daher hapert es natürlich auch mit der Sympathie.

  • Ja, die männlichen Leser dürften ihren Spaß an Munroe haben. Dass sie bei Frauen - zumindest bei uns - nicht so gut ankommt, dürfte auch daran liegen, dass man sich schlecht mit ihr identifizieren kann. Ich persönlich konnte mich in vielen Situationen nicht in sie hineinversetzen, von daher hapert es natürlich auch mit der Sympathie.


    Guten Morgen,
    bei mir lag es eher am Schreibstil. Ich lese sehr gerne Thriller, aber mir war hier schon fast zu wenig Action. Es gibt Bücher, da habe ich meinen Freund zum Burgerking geschickt, weil ich auf keinen Fall aufhören konnte zu lesen, um zu kochen, so spannend war es :breitgrins:


    Mit Lisbeth Salander konnte ich mich auch nicht indentifizieren, aber ich fand sie soooo cool :smile: Aber vielleicht sehen männliche Leser das wirklich anders. Schade, dass wir keinen in der Leserunde hatten ...

  • Stimmt, das könnte eine Erklärung sein.
    Kennt jemand von euch einen Mann, der das Buch lesen und dann auch noch seine Eindrücke mit uns teilen würde? :zwinker:


  • Stimmt, das könnte eine Erklärung sein.
    Kennt jemand von euch einen Mann, der das Buch lesen und dann auch noch seine Eindrücke mit uns teilen würde? :zwinker:


    keine passenden Kerle im Angebot :breitgrins:



    Ja, die männlichen Leser dürften ihren Spaß an Munroe haben. Dass sie bei Frauen - zumindest bei uns - nicht so gut ankommt, dürfte auch daran liegen, dass man sich schlecht mit ihr identifizieren kann. Ich persönlich konnte mich in vielen Situationen nicht in sie hineinversetzen, von daher hapert es natürlich auch mit der Sympathie.


    Eben, das Hineinversetzen klappt nicht und sie hat nicht genug Coolness-Faktor, um das auszugleichen (wie Salander das hat).


    Am ehesten würde ich das Buch übrigens mit der Dirk Pitt - Reihe von Clive Cussler vergleichen wollen - nur dass ich Pitt halt cooler fand als Munroe.

  • illy
    Dirk Pitt ist ein guter Vergleich, wenn es um die Fähigkeiten als Ermittler geht. Für jedes Problem eine Lösung. Aber Pitt hat im Gegensatz zu Munroe Charme und Humor. Diese Eigenschaften fehlen bei ihr völlig und verhindern, dass sich Sympathie aufbaut. Superhelden bewundert man, weil sie alles können, kommt aber irgendwie nicht in eine emotionale Beziehung zu ihnen.


    Bei Lisbeth Salander hatte ich keine Probleme, mich in sie hineinzuversetzen. Da hatte ich für ziemlich alles Verständnis, was sie tat, auch wenn manches krass war. Bei Munroe aber frage ich mich immer noch, warum sie die Gewalt von ... (wie hieß er noch) in dem Lager ertragen hat, ohne etwas zu unternehmen. Das sind so gravierende Einschnitte, dass man sie nicht einfach hinnimmt.


    ...zum Burgerking geschickt...


    Auf den ersten Blick habe ich gerade "Bürgerkrieg" gelesen :breitgrins:.