03 - Zweiter Teil. Kapitel 16 - 22 (Seite 163 bis einschl. Seite 238)

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  • Hallo ihr Lieben,


    hier können wir zum zweiten Teil, Kapitel 16 - 22 (Seite 163 bis einschl. Seite 238) diskutieren.


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Kapitel 16


    Hier fand ich besonders die politischen Strukturen und hintergründe Interessant, da Uganda ein Land ist mit welchem ich mich, wie viele von euch, nur selten befasst habe.


    Kapitel 17


    [...]Seine sofortige stumme Reaktion war etwas, woran ich mich in Amins Umgebung gewöhnen sollte.[...]


    Und genau das ist es. Amin „regiert“ mit Angst. So wie auch der Polizist bei der Besprechung, der ja nach der Beschreibung fast starr war vor Angst, so dass er herausgeführt werden musste. Warum? Weil Amin unberechenbar ist, genau wie seine Reaktionen. Solche Menschen sind ganz besonders gefährlich. Man weiß nie, wie sie reagieren. Einmal reagieren sie mit Humor und das nächste Mal reagieren sie auf eine und dieselbe Situation mit einem tödlichen Wutausbruch, bei welchem Blut fließt. Kein Wunder, dass die Menschen in seiner Umgebung stumm werden und nur noch auf Befehle reagieren.

  • Amins Inszenierung im Schwimmbad fand ich auch unnötig. Der arme Kellner! Wenn jemand so besessen von Macht ist, müsste das eigentlich jemand merken und als nicht erstrebenswert ansehen, einen solchen Menschen in solch einer Position zu belassen. Leider ist die Menschheit oft zu blind für das Offensichtliche.

  • Kapitel 18


    Nicholas führt ein wirklich herrschaftliches Leben in Kampala und man kann auch nicht behaupten, dass er sich überarbeitet. Trotzdem möchte ich mit ihm nicht tauschen. Im Dienst eines solchen Despoten zu stehen ist nicht ungefährlich. Sollte er sich einmal einen Fehler bei einem der Familienangehörigen Amins zu schulden kommen lassen, dann wird das nicht lustig für ihn. Sogar dann, wenn einem Familienangehörigen etwas geschieht, wofür er nichts kann, denn solche Diktatoren sind unberechenbar in ihrem Zorn.
    Swanepoel lebt auch gefährlich, wenn er nicht etwas diplomatischer ist. Seine Äußerungen bezüglich Amin entsprechen zwar der Wahrheit, aber ich bin mir nicht sicher ob er mutig oder einfach nur unbesonnen ist.


    Kapitel 20


    Stone und Perkins möchten Nicholas dazu bringen Amin zu beeinflussen. Ich frage mich, ob sie Amin überhaupt nur ansatzweise einschätzen können und dann diese wahnsinnige Idee Amin unter Tranquilizer zu setzen. Würde Nicholas das tun, dann würde er höchstwahrscheinlich damit sein Todesurteil unterschreiben. Dass die Anstellung als Leibarzt von Nicholas eine abgekartete Sache war, fand ich wirklich heftig.
    Interessant fand ich auch hier wieder, die Thematik der Einmischung bezüglich der Häftlinge auf den Lastern und deren, mit Sicherheit gewaltsames Ende durch Mord. Einerseits begibt sich Nicholas in die Höhle des Löwen, andererseits hat er Angst, seine Augen offen zuhalten und Stellung zu beziehen, aber ich kann es auch verstehen. Nur wäre dies dann für mich der ausschlaggebende Punkt, solch ein Land zu verlassen und nicht dort weiter zu leben und das sogar besser als alle anderen Einwohner. Ich finde in so einem Fall, muss man dann einfach die Konsequenzen ziehen.


    Im Übrigen ist mir bei diesem Buch das Liebesleben der Protagonisten nicht wirklich wichtig, denn hier interessieren mich ganz andere Dinge.

  • Kapitel 21:


    Der Ausflug mit Marina war wohl ein kleiner Misserfolg gewesen, aber wie schon vorher erwähnt, sind mir die privaten Beziehungen völlig egal. Vielleicht liegt das daran, dass ich keinen Zugang zu Nicholas finden kann, obwohl er ja selbst schreibt. Dieser Mensch lässt trotzdem keine Sympathie entstehen, aber auch keine Antipathie und das habe ich eigentlich recht selten in Büchern.


    Kapitel 22:


    In diesem Kapitel wirkt Amin ja fast richtig nett und das finde ich erschreckend. Es ist immer kaum vorstellbar, dass Diktatoren auch lachen und Sympathie empfinden können, denn diese menschlichen Eigenschaften passen eigentlich nicht zum Bösen.


  • [...]Seine sofortige stumme Reaktion war etwas, woran ich mich in Amins Umgebung gewöhnen sollte.[...]


    Und genau das ist es. Amin „regiert“ mit Angst. So wie auch der Polizist bei der Besprechung, der ja nach der Beschreibung fast starr war vor Angst, so dass er herausgeführt werden musste. Warum? Weil Amin unberechenbar ist, genau wie seine Reaktionen. Solche Menschen sind ganz besonders gefährlich. Man weiß nie, wie sie reagieren. Einmal reagieren sie mit Humor und das nächste Mal reagieren sie auf eine und dieselbe Situation mit einem tödlichen Wutausbruch, bei welchem Blut fließt. Kein Wunder, dass die Menschen in seiner Umgebung stumm werden und nur noch auf Befehle reagieren.


    Amin ist ein Diktator gewesen. Die arbeiten immer mit der Angst der anderen. Bei ihm kam eben noch dazu, dass er einfach nicht einzuschätzen war. Bei der Szene im Schwimmbad fragte ich mich, ob er überhaupt darüber nachgedacht hat was es bedeutet, dass er sein Essen auf dieser Plattform einnehmen wollte. Oder ob er wie ein Kind spontan genau dort serviert bekommen wollte, einfach aus einer Laune heraus und weil er es konnte.
    Diese Plattform assoziierte ich ständig mit Wassermusicals nach Art von Die badende Venus und mal ehrlich Idi Amin und Esther Williams haben doch recht wenig gemein.
    Die Rede, die er hielt, fand ich recht interessant. Was er da als verabscheuungswürdigen Herrscher heraufbeschwor, war doch ein Abbild seiner selbst.



    Stone und Perkins möchten Nicholas dazu bringen Amin zu beeinflussen. Ich frage mich, ob sie Amin überhaupt nur ansatzweise einschätzen können und dann diese wahnsinnige Idee Amin unter Tranquilizer zu setzen.


    Die Herren stellten sich das so einfach vor. Gib ihm ein paar Pillen und alles wird gut. :vogelzeigen: Klar, sie sahen ihre Felle davonschwimmen und versuchten mit allen Mitteln, die ihnen nicht zu gefährlich werden konnten, zu retten was ging. Wie sie es wohl ohne die Hilfe der Kuh bewerkstelligen wollten, dass Amin Nicholas als Leibarzt einstellen würde, möchte ich schon gern wissen. Über die Rolle die Weir in dem Ganzen spielt bin ich mir immer noch nicht klar. Ob er Amin später wirklich die Pläne zur Invasion in Tansania zuspielte? Weir ist im Roman eine fiktive Gestalt, allerdings frage ich mich, ob es dafür nicht ein entsprechendes Vorbild gab.




    Der Ausflug mit Marina war wohl ein kleiner Misserfolg gewesen, aber wie schon vorher erwähnt, sind mir die privaten Beziehungen völlig egal. Vielleicht liegt das daran, dass ich keinen Zugang zu Nicholas finden kann, obwohl er ja selbst schreibt. Dieser Mensch lässt trotzdem keine Sympathie entstehen, aber auch keine Antipathie und das habe ich eigentlich recht selten in Büchern.


    An diesem Vorfall zeigte sich doch recht gut wie selbstbezogen Nicholas doch ist. Er bildete sich doch von Anfang an ein, dass Marina auf ihn eingehen würde. Sie mag vielleicht etwas naiv sein, aber Anlass für sein Verhalten hat sie ihm doch nie gegeben.




    Amins Inszenierung im Schwimmbad fand ich auch unnötig. Der arme Kellner! Wenn jemand so besessen von Macht ist, müsste das eigentlich jemand merken und als nicht erstrebenswert ansehen, einen solchen Menschen in solch einer Position zu belassen. Leider ist die Menschheit oft zu blind für das Offensichtliche.


    Ich denke, dass alle wußten was für ein Mensch Amin war und war er tat. Die Frage ist halt, was hätte man tun können. Man kann ja schlecht einen Killer losschicken um das Problem zu lösen. Die Briten dachten anscheinend, wenn es den Tatsachen entspricht, was ich nicht weiß, dass Amin das kleiner Übel wäre.



    In diesem Kapitel wirkt Amin ja fast richtig nett und das finde ich erschreckend. Es ist immer kaum vorstellbar, dass Diktatoren auch lachen und Sympathie empfinden können, denn diese menschlichen Eigenschaften passen eigentlich nicht zum Bösen.


    So erging es mir auch. Es ist irritierend, so einer Bestie in Menschengestalt positive Gefühle zuzusprechen.
    Nicholas hat sich ja recht weit vorgewagt mit seiner Fragerei. Bei der ein oder anderen habe ich insgeheim mit einer unangenehmen Reaktion Amins gerechnet. Wie Nicholas Amin sieht, ist mir nicht hundert Prozent klar. Er weiß um seine Taten und doch habe ich nicht das Gefühl, dass er sehr große Angst vor ihm hat. Er fühlt sicher eher unwohl. Die Gefangenentransporte weiß er gut auszublenden. Ob man dies mit dem Stockholm-Syndrom vergleichen könnte?


  • Er fühlt sicher eher unwohl. Die Gefangenentransporte weiß er gut auszublenden. Ob man dies mit dem Stockholm-Syndrom vergleichen könnte?


    Die Frage hatte ich mir auch irgendwann gestellt, weil ich irgendwann soweit war, dass ich fast ein Erklärung brauchte, warum Nicholas so fasziniert von diesem Mann ist. Ich wollte es irgendwie ansatzweise verstehen.


  • Die Rede, die er hielt, fand ich recht interessant. Was er da als verabscheuungswürdigen Herrscher heraufbeschwor, war doch ein Abbild seiner selbst.


    Und da habe ich mich auch gefragt: Ist Amin überhaupt bewusst dass er da sozusagen sich selbst beschrieben hat? Natürlich, er ist es ja letztendlich der die Befehle gibt, er muss es also wissen, aber ich habe teilweise das Gefühl gehabt, dass er den Bezug zur Realität verloren hat und das, was er sagt, tatsächich genau so glaubt. Aber das ist wahrscheinlich auch eine Sache, die jemanden überhaupt erst zu einem Diktator werden lassen kann. Mitgefühl und somit das Gefühl zu einem selbst kann man sich dann nicht mehr leisten.


    Die Frage hatte ich mir auch irgendwann gestellt, weil ich irgendwann soweit war, dass ich fast ein Erklärung brauchte, warum Nicholas so fasziniert von diesem Mann ist. Ich wollte es irgendwie ansatzweise verstehen.


    Ich musste da an folgendes denken:


    Zitat


    Diese wie selbstverständliche Ausschaltung des Gewissens zugunsten eines Hörigkeits-Automatismus stellt eines der Phänomene dar, deren Erhellung und Aufarbeitung ein besonderes Augenmerk verdienen. Es beruht auf einem zumal in Gesellschaften mit autoritärer Tradition wie der deutschen schon in der Kindheit gebahnten Mechanismus. Gelernt wird, Gewissensangst in Strafangst zu verwandeln. Innerlichgefühlte moralische Skrupel werden unterdrückt, wenn sie mit äußeren Vorschriften von Autoritäten kollidieren, die das Sagen in sozialen Strukturen haben, in die man eingebunden ist. Es vollzieht sich damit eine Externalisierung des Gewissens, die kaum oder gar nicht bewußt wird. Denn im Kopf bleiben die moralischen Wertvorstellungen ja erhalten, auf die sich auch die Gehorsam fordernden Autoritäten umso nachdrücklicher zu berufen pflegen, je weniger sie diese selbst achten. So schrumpfen die Wertvorstellungen von verbindlichen Forderungen zu kraftlosen abstrakten Gebilden.


    (Horst Eberhard Richter siehe hier S. 16) Der gesamte Abschnitt ist sehr lesenswert.


    Das bezieht sich zwar auf Deutsche in der NS Zeit, aber eventuell könnte man es auch auf Nicholas beziehen. "My father was a Presbyterian minister, and I was brought up according to the strictest precepts." Er wurde also auch schon sehr streng aufgezogen und diese "Express yourself" Mentalität gab es in seiner Familie nie. Ausserdem wurde ja irgendwo erwähnt dass er von sich selbst sagt, er sei der geborene Gefolgsmann.



    Der zweite Abschnitt ist zum Glück viel besser zu lesen als der erste, mit dem konnte ich nämlich nicht sehr viel anfangen, da dort kaum etwas passiert ist. Im zweiten geht es endlich mit der Handlung etwas voran.

    Goodreads<br />“Happiness [is] only real when shared”<br />― Jon Krakauer, Into the Wild

    Einmal editiert, zuletzt von seelenpuzzle ()

  • Wieder einmal warne ich euch vor, dass mein Post unheimlich lange geworden ist. Das Buch bietet mir einfach viele Denkanstöße, die ich auch mit euch teilne möchte und um dies verstänlich auszuformulieren, brauch ich dann auch noch so viele Worte.


    Nicholas überlegt ob die Geburt und somit die Folgen der Diktatur von Amid nur ein einziger Zufall waren, oder ob wenn Amid nicht geboren wäre ein anderer Diktator an die Macht gekommen wäre. Das ist ja eine interessante Frage. Darauf ist mir gleich die Folgefrage eingefallen „nature oder nurture“, also wurde er schon so geboren oder hat ihn seine Erziehung/späteren Erlebnisse zu dem gemacht, was er dann war. Ich bin ja von der zweiten Variante überzeugt, aber mir kommt vor, also kommen solche Fragen immer wieder auf, wenn von solchen Persönlichkeiten (oder auch Verbrechern) gesprochen wird.


    Lustig fand ich die Szene, wo beschrieben wird wie Amin mit der Queen und Prinz Philip herum scherzt. In letzter Zeit gab es ja auch so viel Berichterstattung wegen dem Jubiläum der Queen.


    Kapitel 16 fand ich aber generell etwas uninteressant, es hat sich mehr wie ein Geschichtsbuch gelesen.



    Nicholas schreibt, er wird nie wieder als Arzt arbeiten. Warum, weil er nicht will? Weil er nicht mehr darf, nachdem was er vll. noch tun wird? Spannende Frage, mir gefällt er, dass der Autor immer wieder so kleine Hinweise/Anmerkungen gibt.


    Swanepol vom ersten Kapitel taucht auch wieder auf. Vll. spielt er jetzt eine wichtigere Rolle? Am Anfang war ja die Situation wie die Leute mit den Waffen auf ihn zukommen, es ist bis jetzt ja noch unklar, was genau das zu bedeuten hatte.


    Nicholas sagt, dass er uns die andern Ausländer sich aus den Dingen raushalten, die sie nichts angehen und meint damit die Abtransporte der Gefangenen. Das ist wieder so eine Situation wo schwer zu entscheiden ist was gut und was richtig ist. Das gleiche Problem gibt es ja auch noch heute wenn man z.B. an Syrien denkt. Sicher Uganda ist ein unabhängiges Land und deshalb sollten sich fremde nicht dort einmischen, aber wenn unrecht direkt vor den Augen passiert, soll man das dann einfach ignorieren?


    Ich hoffe, dass die Methoden, die der britische Botschafter anwenden will nur fiktiv sind. Oder geht es in der realen Diplomatie/Politik wirklich so zu?


    Ich bin mir unsicher, ob Merrits Vorwürfe gegen Nicholas gerecht sind. Nicholas ist ja nie dort hingekommen um das Krankenhaus wieder aufzubauen oder den Menschen zu helfen. Er ist nur hingekommen um von zu Hause zu fliehen und es war ihm eigentlich egal wo. Anderseits kann ich aber Merrit verstehen, dass war so eine Art „Lebensprojekt“ für ihn und jetzt muss er es aufgeben.


    Ein weiter wichtiger Hinweis von Nicholas auf seinen eigenen Charakter: er leugnet Tatsachen. Weiter interessant, dass er sagt man glaubt die Zeit ändert eine, aber in Wirklichkeit nimmt nur die Vergangenheit von einem Besitz.


    Zu Amin:
    Ich kann mich noch erinnern, dass sich Amin am Anfang aufgeregt hat, dass sein Vorgänger so viele Villen hat und jetzt macht er genau das gleiche! Typisch für Diktatoren!
    Unerwarteter weise hat Amin einmal sogar eine Aussage gemacht, mit der ich übereinstimme: „Wir müssen afrikanische Lösungen für afrikanische Probleme finden. Afrika hat seine eigenen Gesetzte.“
    Ich konnte nur darüber schmunzeln, als Armin sagte die Pumpe die ihn ins Pool befördert, ist eine wichtige Technologie für Uganda. Und gleich darauf fand ich es schrecklich, wie wer den Kellner bloß stellt.
    Das einzige was ihn etwas menschlich macht ist, dass er sich um seine kranken Kinder sorgt. Aber das Nicholas deshalb gleich ein Auto als Dankeschön bekommt ist wieder übertrieben.


  • Nicholas überlegt ob die Geburt und somit die Folgen der Diktatur von Amid nur ein einziger Zufall waren, oder ob wenn Amid nicht geboren wäre ein anderer Diktator an die Macht gekommen wäre. Das ist ja eine interessante Frage.


    Eine interessante Frage, bei welcher ich immer an dieses Buch denken muss, das ebenfalls Denkanstöße bietet und diese Frage in einer sehr interessanten Variante beantwortet.


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    Ich bin mir unsicher, ob Merrits Vorwürfe gegen Nicholas gerecht sind. Nicholas ist ja nie dort hingekommen um das Krankenhaus wieder aufzubauen oder den Menschen zu helfen. Er ist nur hingekommen um von zu Hause zu fliehen und es war ihm eigentlich egal wo.


    Ich finde Merrits Vorwürfe gerecht, denn wenn jemand zu mir kommt um als Arzt zu arbeiten, dann erwarte ich, dass er dies tut, weil er seinen Beruf ernst nimmt, sich engagiert und ihn gerne macht und nicht, weil es die harmlosere Variante ist, bzw. eine Flucht vor etwas. Dafür sind medizinische Berufe zu wichtig.



    Das einzige was ihn etwas menschlich macht ist, dass er sich um seine kranken Kinder sorgt. Aber das Nicholas deshalb gleich ein Auto als Dankeschön bekommt ist wieder übertrieben.


    Aber genau daran kann man doch wieder diese Masslosigkeit von Amin sehen und diese Selbstherrlichkeit. Man verschenkt Autos, während im Land Menschen noch nicht einmal das nötigste haben um zu überleben.


    Deine Beiträge können gar nicht zu lang sein, denn darum machen wir das ja hier. Um uns auszutauschen und ich lese immer gerne, was du schreibst. :smile:


    Viele Grüße Tina

  • Ich finde Merrits Vorwürfe gerecht, denn wenn jemand zu mir kommt um als Arzt zu arbeiten, dann erwarte ich, dass er dies tut, weil er seinen Beruf ernst nimmt, sich engagiert und ihn gerne macht und nicht, weil es die harmlosere Variante ist, bzw. eine Flucht vor etwas. Dafür sind medizinische Berufe zu wichtig.


    Gerade dabei war und bin ich mir nicht sicher, wie ich urteilen soll.
    Auf der einen Seite ist Merrit, der sicher froh war Hilfe zu bekommen. Die Klinik war seine Lebensaufgabe zu der Zeit, später musste er sich leider neu orientieren. Jede Hand wurde gebraucht. Wenn ich es richtig verstanden habe, wurde die Klinik durch Spenden getragen. Aber wer bezahlte die Arbeit des Personals? Waren das noch die Briten oder schon Uganda? Denn da setzt meine zweite Überlegung an. Wenn das Personal durch Uganda bezahlt wurde, dann können die Ämter (sprich Amin) frei entscheiden wo das Personal eingesetzt wird. Nicholas lässt ja mal eine Bemerkung fallen, dass man Amins Wunsch nicht zuwider handeln konnte. War das nun eine gängige und somit einfache Antwort oder hätte er Einspruch einlegen können. Persönlich hatte ich den Eindruck, er fühle sich eher geehrt und war dem Ganzen gar nicht so abgeneigt.
    Wenn er um seinen Aufenthalt gekämpft, es wenigstens versucht hätte, dann wäre Merrits Reaktion anders ausgefallen. Mit Waziris Verschwinden hatte Merrits mit einem Schlag zwei Ärzte verloren und kurz vorher ja schon Sara! Das kann man gar nicht kompensieren.


    So lange fand ich deinen Beitrag gar nicht, Ardnas. Du hast eben in einem Beitrag all deine Eindrücke zu diesem Abschnitt geschildert, während andere es in mehreren Beiträgen machen. Ich finde beide Methoden gut. Manchmal liest man einen Abschnitt in einem Rutsch durch, da unterbricht man nicht extra um etwas dazu zu schreiben. Wenn man häppchenweise liest, schreibt man halt vielleicht mehr Beiträge.


    Tina, das Buch muss ich mir mal genauer ansehen. Es klingt sehr interessant. Ich schau mal, ob es dazu schon einen Thread gibt.


  • Aber wer bezahlte die Arbeit des Personals?


    Ich würde vermuten, dass zumindesten Nicholas von den Briten bezaht wird. Weil am Anfang hat er ja geschrieben, dass er sich beim Außenministerium, oder so bewerben musste und sich gegen die ganzen Diplomaten durchsetzen musste.


  • Ich würde vermuten, dass zumindesten Nicholas von den Briten bezaht wird. Weil am Anfang hat er ja geschrieben, dass er sich beim Außenministerium, oder so bewerben musste und sich gegen die ganzen Diplomaten durchsetzen musste.


    Ja, richtig. Aber in Uganda musste er sich beim Gesundheitsminister melden. Ich kann mich einfach nicht mehr erinnern, wer hat ihn den nun als Einsatzort die Klinik von Dr. Merrit zugewiesen. :gruebel: