Patricia Briggs – Zeichen des Silbers / Silver Borne (Mercy Thompson 5)

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    Dieser Tage ist endlich Silver Borne, Band 5 der Mercy Thompson-Serie, erschienen und natürlich musste ich ihn mir gleich über Ostern zu Gemüte führen.


    Walkerin Mercy Thompson versteht es wirklich, sich Feinde zu machen. Kaum hat sie die Attacken einer rachsüchtigen Vampirkönigin im letzten Band überstanden, holt sie erneut die Vergangenheit ein: Um ihrem Freund Zee zu helfen, hatte sie sich vor vielen Monaten ein Buch über die Fae geliehen und lange nicht zurückgegeben. Eigentlich hätte sie es besser wissen müssen, denn alles was mit den Fae zu tun hat, wird früher oder später gefährlich...
    Auch im Rudel ihres Geliebten Adam, hat sie nicht nur Freunde. Als kleine Gestaltwandlerin halten viele sie nicht für würdig, die Gefährtin ihres Anführers und Teil des Rudels zu sein. Das schafft noch mehr Unruhe im Rudel, dessen Harmonie in diesen Tagen ohnehin schon gefährlich gestört ist.
    Während Mercy bemüht ist, ihren Platz zu behaupten und die Beziehung zu Adam nicht unter der Situation leiden zu lassen, wird sie mit einem weiteren Problem konfrontiert: Ihr Freund und Mitbewohner Sam hat anscheinend jeden Lebenswillen verloren und Mercy muss auch dafür schnell eine Lösung finden, denn viel Zeit bleibt ihr nicht, ihren Freund vor sich selbst zu retten...


    Wie die Inhaltsangabe wohl schon vermuten lässt: Es passiert eine Menge in diesem fünften Band der „Mercy Thompson“-Serie. Aber Patricia Briggs beweist, dass sie völlig zu Recht eine der erfolgreichsten Autorinnen des Genres ist. Sie kontrolliert und kombiniert ihre Handlungsstränge so gekonnt, dass Mercy, und mit ihr auch der Leser, kaum zu Atem kommt. Ein Ereignis jagt das andere und die Handlungselemente greifen so gut ineinander, dass Mercys verschiedene Probleme nie isoliert wirken und man das Gefühl hat eine einzige Geschichte und nicht drei verschiedene zu lesen. Hier können die vielen Newcomer im Genre wirklich noch etwas von Briggs lernen.
    Wie bei vielen Serien, die sich einen gewissen Stamm von Figuren aufgebaut haben, wandert auch hier der Fokus immer mehr zu genau diesen Charakteren und ihren Beziehungen zueinander. In Mercys Fall bedeutet das, dass sie nicht mehr nur ermittelt, um anderen zu helfen, sondern immer öfter mit direkt auf sie gerichteten Attacken umgehen muss. Auf der einen Seite macht das die Bücher natürlich unglaublich spannend. Auf der anderen Seite habe ich ein wenig Angst, dass Mercy irgendwann zu sehr in die Opferrolle rutscht. Denn, und das betont sie ja auch am Anfang dieses Buches: Sie ist körperlich schwächer als die meisten Wesen mit denen sie es zu tun hat und so wird sie immer wieder verletzt werden und nur mit viel Mühe bzw. Hilfe oder Glück entkommen können. Ich habe in diesem Punkt einfach mal das Vertrauen in Patricia Briggs, und hoffe dass sie weiterhin das Feingefühl beweist, für das ich sie so mag, und Mercy nicht zu einer dauergebeutelten Heldin werden lässt.
    Sehr stark im Mittelpunkt dieses Bandes steht auch Mercys Beziehung zu Adam. Oft ist es ja so, dass, wenn die Heldin dem Werben eines ihrer Verehrer schließlich nachgegeben hat, der romantisch-erotische Teil irgendwie ein einem Leerlauf hängt. Beziehungsalltag ist nur selten so spannend wie kontinuierliche Verführungsversuche. Einige Autorinnen lassen dann neue potentielle Partner auftauchen, das Paar sich unter fadenscheinigen Gründen trennen, um die Karten zumindest zwischendurch wieder neu zu mischen. Ich erinnere nur an das alberne Beziehungs-Hin und her der „Sookie Stackhouse“-Bände.
    Bei Briggs haben Beziehungen, wie man auch in ihrer Parallelserie „Alpha und Omega“ sieht, eine andere Dimension. Sie sind tiefer, haben etwas verletztliches, aber auch etwas sehr inniges. Adam und Mercy gehen respekt- und liebevoll miteinander um, und man erhält in diesem Band auch ungewöhnlich tiefe Einblicke in Adams Gefühlsleben. Auch Mercy wirktirgendwie sanfter in diesem Band, zumindest erschien es mir so. Sie zeigt, dass eine starke Heldin nicht immer übertrieben stark und unabhängig wirken muss. Mercy kann sich auch zurücknehmen, sich an einen Partner anlehnen und dem wohligen Gefühl des Beschützseins hingeben, ohne dadurch schwach zu wirken oder zu sein.
    Ein bisschen die Stirn runzeln musste ich aber bei den Beschreibungen Adams. Die letzten Bände sind bei mir schon ein Weilchen her, ich kann mich also auch irren, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Adam hier noch ein wenig, größer, muskulöser und... animalischer wirken sollte. So kommt es auch zu dem einzigen Satz im ganzen Buch, den ich der Autorin wirklich übel nehme:
    „His nostrils flaired, like a stallion scenting a mare“. Ähm? Igitt? Das ist definitiv nicht das, was ich während einer Liebesszene lesen möchte, wirklich ein absoluter Stimmungskiller. Sex zwischen Gestaltwandlern ist kinky genug, danke. Ich brauche nicht auch noch solche Bilder im Kopf dabei.


    Abgesehen davon gibt es auch eine positive Nachricht: Endlich, endlich, trotz vieler deutscher Sätze, kein einziger Fehler mehr. Ein zwei Begriffe wirken noch etwas unpassend (Zee nennt Mercy „Kindlein“ - denkt noch jemand an Ludwig Thoma? *g*), aber das ist nicht wirklich schlimm.


    Es kommen übrigens keine Vampire in diesem Band vor, was mich nicht einmal gestört hat, obwohl ich ein heimlicher Stefan-Fan bin. Stattdessen gibt es sehr viel Werwolfpoltik und Faemagie. Beides sind Dinge, an denen Patricia Briggs offenbar richtig Spaß hat, und die sie deshalb auch gut beherrscht. Das komplexe Regelwerk der Werwölfe eignet sich wunderbar für Komplikationen und dramatische Wendungen und die Fae sind für sich schon furchterregend genug.


    Eine Sache, mit der ich nicht ganz glücklich war, war die Auflösung von Sams Problem. Das war mir dann doch etwas zu leicht und sehr zurechtgebastelt. Andererseits könnten auch daraus in der Zukunft interessante Geschichten entstehen.


    Mein Fazit: Für Neulinge ist der Band nicht geeignet, er greift zu sehr auf die Vorfälle in den Vorgängerbänden zurück. Für alle Mercy-Fans ist „Silver Borne“ aber uneingeschränkt empfehlenswert. Nach „Iron Kissed“ ist es mein Lieblingsband der Reihe und ich bin sehr glücklich, dass die Reihe nach dem etwas schwächeren „Bone Crossed“ nicht an Qualität verloren hat, sondern noch besser geworden ist.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Band 6 wird "River Marked" heißen und erscheint nächstes Frühjahr.

    Einmal editiert, zuletzt von Pandora ()

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    (Schade, dass das TB so ein unschönes Cover hat und nicht zu den ersten Bänden passt)


    Eigentlich habe ich Pandora nichts mehr hinzuzufügen. Ihre Rezension entspricht meiner Meinung zu dem Buch und mir fällt es sowieso bei einer Reihe mit jedem Band schwerer, eine eigenständige Rezi zusammenzubasteln, ohne mich zu wiederholen.


    Gerade das Rudelleben bzw. Mercys Versuche ihren Platz darin zu finden, haben mir sehr gut gefallen. Das Problem mit Sam - na ja, die Lösung ging so. :rollen:



    Abgesehen davon gibt es auch eine positive Nachricht: Endlich, endlich, trotz vieler deutscher Sätze, kein einziger Fehler mehr. Ein zwei Begriffe wirken noch etwas unpassend (Zee nennt Mercy „Kindlein“ - denkt noch jemand an Ludwig Thoma? *g*), aber das ist nicht wirklich schlimm.


    Wurde aber auch langsam Zeit :zwinker: Das altmodische Kindlein verzeihe ich ihr, das passt zu Zee, der ist ja auch nicht mehr der Jüngste. Wenigstens sagt er nicht "Weib" oder so :breitgrins:


    Ich habe Silver Borne abends begonnen und hatte Glück, dass es an einem Wochenende war, ich habe nämlich bis um halb 4 Uhr morgens weitergelesen und gar nicht gemerkt, wie die Zeit verflog. Was kann man besseres zu einem Buch sagen, als dass es einen so gefangen nimmt?


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Eigentlich könnte alles schön sein in Mercy Thompsons Leben. Ihre Wunden nach dem Angriff in der Werkstatt sind so gut wie verheilt, auch die seelischen, ihre Panikattacken werden weniger und ihre Beziehung zu Adam läuft gut. Aber nicht alle im Werwolfsrudel sind damit einverstanden, dass ihr Alpha einen Kojoten als Gefährtin gewählt hat. Bei einem Date zwischen Adam und Mercy kommt es zu einem unschönen Zwischenfall und die magische Verbindung zwischen den beiden wird getrennt. Dies nutzt jemand als Chance, um dem Alpha zu schaden.
    Dann bekommt Mercy einen Anruf von ihrem Freund und Mitbewohner Samuel, der zwar auch ein Werwolf ist, aber nicht zum Rudel gehört. Er lebt seit Jahren als einsamer Wolf und als Mercy im Krankenhaus erfährt, dass er mit seinem Auto in einen Fluss gestürzt ist, macht sie sich große Sorgen. Samuel scheint seines menschlichen Lebens überdrüssig und ein Werwolf, dessen Wolf die Führung übernommen hat, wird mit der Zeit eine Gefahr für alle und so versucht sie, Sams Probleme geheim zu halten.
    Durch einen Anruf wird Mercy schließlich daran erinnert, dass sie noch ein Buch über das Feenvolk hat. Vergeblich versucht sie es, ihrem Besitzer zurückzugeben, denn der scheint verschwunden. Und hinter dem geheimnisvollen Buch sind anscheinend noch mehr Leute her. Wieso ist dieses „Silbergeborene“ so wertvoll, dass dafür sogar einer von Mercys Freunden entführt wird? Mit Hilfe von Zee, Sam und jemandem aus dessen früherer Vergangenheit macht sie sich auf den Weg, ihn zu befreien und muss dafür in die geheimnisvolle Welt unter dem Feenhügel.


    „Zeichen des Silbers“ ist der 5. Teil der Reihe um Mechanikerin und Walkerin Mercedes „Mercy“ Thompson und auch dieser ist wieder spannend, emotional und mit einer guten Prise Humor. Schmunzeln musste ich u.a. bei der Szene in der Werkstatt mit Sam. Stichwort „Schneeball“. Samuel hat diesmal eine größere Rolle, was mir gut gefallen hat, denn ich mochte ihn von Anfang an und auch sein Verhalten kann ich nachvollziehen. Ich hoffe, die Freundschaft mit Mercy bleibt bestehen, auch wenn es für ihn nun anscheinend eine Veränderung gibt. Und Mercy ist nun endgültig mit Adam zusammen, ihre Verbindung zum Rudel scheint nun gefestigter. Die Symbolik in der Szene mit Bran hat mir sehr gut gefallen.


    Aktuell bleibt mir jetzt noch, den 6. Teil „Siegel der Nacht“ zu lesen, denn der 7. Teil wird erst nächstes Jahr auf Englisch raus kommen, dann wird es wohl bis zur Veröffentlichung bei uns noch etwas dauern. :sauer:


    5ratten

    Ich kaufe keine Bücher. Ich adoptiere sie. :hexe:


  • Aktuell bleibt mir jetzt noch, den 6. Teil „Siegel der Nacht“ zu lesen, denn der 7. Teil wird erst nächstes Jahr auf Englisch raus kommen, dann wird es wohl bis zur Veröffentlichung bei uns noch etwas dauern. :sauer:

    Noch eine Reihe, die wir beide mögen!
    Aber der 7. Band "Frost Burned" ist schon im März 2013 erschienen. Deswegen war ich wirklich enttäuscht, dass es dieses Jahr bis jetzt noch keine Ankündigung für eine Übersetzung gab.
    Dieses Jahr kommt im März mit "Night Broken" schon Band 8, also könnten sie sich ja mal beeilen mit der Übersetzung! Grummel.


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  • Mal den Teufel nicht an die Wand! :entsetzt:
    Ich glaube aber nicht. Ich denke, die Reihe läuft recht gut. Hoffe ich. Schluck!


    Hm. Vielleicht frage ich beim Verlag mal nach.


  • Mal den Teufel nicht an die Wand! :entsetzt:
    Ich glaube aber nicht. Ich denke, die Reihe läuft recht gut. Hoffe ich. Schluck!


    Hm. Vielleicht frage ich beim Verlag mal nach.


    Mir kam der Gedanke wegen Anita Blake. Bastei Lübbe hat diese Reihe nämlich eingestampft. :grmpf:

    Ich kaufe keine Bücher. Ich adoptiere sie. :hexe:


  • Angefragt habe ich noch nicht, aber mal gegoogelt. Tatsächlich hatte ein Blogger die gleiche Frage wie wir und die Antwort von Heyne war doch ziemlich vernichtend. :sauer:
    Ich werde dennoch Heyne auch nochmal anschreiben, denn je mehr Leser Interesse bekunden, desto besser. (Auch wenn ich nach der Antwort nicht viel Hoffnung habe.)


    :entsetzt: Was ist denn nur los? Alle meiner Lieblingsserien werden eingestampft, kommt mir so vor....zumindest hier bei uns. :grmpf:

    Ich kaufe keine Bücher. Ich adoptiere sie. :hexe: