Milena Moser - Montagsmenschen

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.826 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Milena Moser – Montagsmenschen

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Die Montagsmenschen versammeln sich jeden Montag in Nevadas Yoga-Kurs. Und jeder von ihnen hat seinen Grund, Yoga zu machen, sich etwas davon zu versprechen. Nevada selbst lebt für Yoga. Sie übt täglich, ernährt sich streng vegan, hält sich an einen geregelten Tagesablauf. Ihre Kurse sind beliebt, ihre Kolleginnen respektieren sie. Dann gehorcht Nevadas Körper nicht mehr, sie wird krank. Sie versteht nicht, wieso sie ihren Körper nicht unter Kontrolle hat, sie macht doch alles richtig. In der Auseinandersetzung mit ihrer Krankheit setzt Nevada sich auch mit ihrer Vergangenheit auseinander und mit der Welt, in der sie lebt. Hinter der Fassade der spirituell interessierten Yoga-Lehrerinnen, die an sich und ihrem Karma arbeiten, steckt eine gute Portion Kaltherzigkeit und Egoismus.


    Meine Meinung:
    Milena Moser erzählt Nevadas Geschichte in bittersüßer Tonart. Wie nebenbei entrollt sie die Schicksale von Kursteilnehmer/innen: Ted, der geschiedene Lehrer und Vater, der um seine Tochter kämpft, Poppi, die auf ihr Leben blickt und nur persönliches Versagen sieht, Marie, erfolgreiche und respektierte Ärztin, die nach außen hin glücklich sein sollte und an ihrer Partnerschaft verzweifelt. Alle suchen ihren eigenen Weg, stoßen auf Hindernisse, straucheln, und alle haben am Ende gewonnen: an Erfahrung, an Lebensreichtum.
    Ich schätze Milena Mosers ungeschönten Blick auf das Leben mit seinen unterschiedlichsten Facetten, ihre authentische Darstellung von Charakteren, die Fehler machen, zweifeln und verzweifeln, aber immer weiter ihren Weg gehen, der von außen sonderbar und umständlich erscheinen mag – aber es ist ihr eigener Weg.
    :tipp:

    Ich bin ein trockener Workaholic. (Vince Ebert)

  • Gerade bei diesem Buch sind sich viele Leser einig, dass es ziemlich mies sein soll. Klasse, dass es dir gefallen hat.

    //Grösser ist doof//

  • Rezensenten und Leser :breitgrins: Obwohl es sich bei uns recht gut verkauft. Wahrscheinlich haftet Milena Moser einfach das Image einer Chick-Lit-Schriftstellerin an. Ich habe nur "Möchtegern" gelesen und fand es klasse.

    //Grösser ist doof//

  • Sehr positiv besprochen wurde der Roman zum Beispiel in diesem Radio-Feuilleton:
    "...Er erzählt vom Verbrechen, in das alle verstrickt sind, das mitten im Leben nistet: als Regel, nicht als Ausnahme. Von der ganz alltäglichen Gewalt, die Kinderseelen, Vatergefühle, Liebe zerstört, angesichts der eine Tötung jede sensationelle Aura verliert. Milena Moser hat einen Adlerblick und ein Katzengehör für eine Gegenwart, in der sich Vergangenheit und Zukunft verheddern und entwirren lassen. "Montagsmenschen" ist ein sehr ernster Roman, gerade weil er einen mit seiner Komik zwingt, die Dinge des Lebens gefälligst selbst in die Hand zu nehmen. Auch so eine Yoga-Weisheit."
    http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/1696418/



    Natürlich würden mich auch die von Dir erwähnten kritischen Rezensionen interessieren, Jari, kannst Du was verlinken? (jenseits von amazon, ich glaube, das versteht sich von selbst)

    Ich bin ein trockener Workaholic. (Vince Ebert)

  • Meine Meinung
    Hildes Rezi kann ich nur wenig hinzufügen. Ich habe mir das Buch hauptsächlich wegen des Covers ausgeliehen :redface: und Milena Moser vorher kaum. Von der Inhaltsangabe her habe ich ein anderes Buch befürchtet. Aber schon von der ersten Seite hat mich die Art, wie die Autorin die unterschiedlichen Menschen beschreibt, die sich in Nevadas Yogastunde einfinden und wie die Lehrerin auf sie reagiert. Da habe ich schon mal an meine eigenen Stunden denken müssen und mir überlegt, was meiner Lehrerin wohl so alles durch den Kopf geht.


    Im Gegensatz zu Nevada und ihren Schülern entsprechen im Studio entsprechen die anderen Mitarbeiter so ziemlich allen Vorurteilen Yogis gegenüber. So geht es mir bei den meisten Nebendarstellern in dieser Geschichte. Sie wirken ein kleines bisschen übertrieben, aber nur so wenig, dass es nicht stört. Für mich war Montagsmenschen eine sehr angenehme Überraschung.
    5ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.