Bettina Belitz - Linna singt

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  • Linna singt. Oder doch nicht? Das ist genau die Frage, um die es sich hier dreht. Denn Linna hat seit der Auflösung ihrer Band vor fünf Jahren nicht mehr gesungen. Und auch mit den ehemaligen Bandkollegen hat sie keinen Kontakt mehr. Trotzdem lässt sie sich auf ein Probenwochenende auf einer abgelegenen Berghütte in Österreich ein. Dort werden zahlreiche Konflikte aufgearbeitet und die Situation steht mehr als einmal kurz vor der Eskalation.


    Von "Splitterherz" war ich ja so genervt, dass ich von Bettina Belitz erst mal nichts mehr lesen wollte. "Linna singt" schien ganz was anderes zu sein, weshalb ich es dann doch nochmal mit der Autorin versucht habe. Leider ist Linna allerdings sowas wie Ellie 2.0, etwas älter und dafür doppelt so nervig. Eine Hauptperson muss natürlich nicht immer sympathisch sein, ein konsistentes Verhalten erwarte ich aber trotzdem. Und genau das fehlt Linna. Ich bin aus ihr einfach nicht schlau geworden, mehr als einmal konnte ich ihre Entscheidungen oder Gedanken nicht nachvollziehen.


    Leider sind auch die anderen Bandmitglieder nicht besser. Jedem einzelnen von ihnen wird ein Problem, eine schlimme Vergangenheit angedichtet, wodurch jegliches verrückte Verhalten gerechtfertigt werden kann. Teilweise war die Freakshow, die die Bandmitglieder abziehen, schwer zu ertragen. Ich konnte kaum nachvollziehen, dass diese Personen zu irgendeinem Zeitpunkt in der Vergangenheit Freunde - oder zumindest so etwas ähnliches - gewesen sein sollten.


    Trotz aller Kritikpunkte fand ich das Buch unheimlich spannend. Wenn man einmal angefangen hat, kann man es kaum noch aus der Hand legen. Ich hatte ganz andere Erwartungen an die Geschichte und musste dann unbedingt erfahren, in welche Richtung es geht und wie sich die Situation zwischen Linna und ihren Bandmitgliedern entwickelt. Am Ende war ich dann aber doch etwas enttäuscht, weil ich mir eine spektakulärere Auflösung gewünscht hätte. Dank intensiver Diskussionen in der Leserunde sind allerdings viele richtige Vermutungen schon weit vor dem Ende des Buches aufgetaucht, weshalb einige Überraschungen nicht mehr überraschend kamen.


    Insgesamt fand ich die Idee und die Geschichte ganz spannend, die Handlungsweise der Personen aber nicht immer konsistent und nachvollziehbar. Einiges wurde mir auch zu sehr aufgebauscht und in den Vordergrund gerückt, obwohl es dann am Ende eher in die Kategorie "Viel Lärm um Nichts" fiel. 3ratten

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de


  • Leider ist Linna allerdings sowas wie Ellie 2.0, etwas älter und dafür doppelt so nervig.


    :rollen:


    Genau wie ich befürchtet habe. Ich werde um "Linna singt" wohl vorerst einen großen Bogen machen.


    Eigentlich schade, denn ich mag Bettina Belitz' Humor sehr gern, aber nachdem mich Ellie in "Scherbenmond" und "Dornenkuss" so genervt hat, dass ich aus dem Augenrollen gar nicht mehr rausgekommen bin, brauch ich das wirklich nicht.


    Vielleicht wenn es die Bibliothek noch anschafft...


  • Genau wie ich befürchtet habe. Ich werde um "Linna singt" wohl vorerst einen großen Bogen machen.


    Eigentlich schade, denn ich mag Bettina Belitz' Humor sehr gern, aber nachdem mich Ellie in "Scherbenmond" und "Dornenkuss" so genervt hat, dass ich aus dem Augenrollen gar nicht mehr rausgekommen bin, brauch ich das wirklich nicht.


    Vielleicht wenn es die Bibliothek noch anschafft...


    Also ich muss ja sagen, dass mich Linna noch mehr aufgeregt hat, als Elli. Bei Elli war das zumindest für mich dann irgendwann nachvollziehbar, aber bei Linna war ich nur noch genervt! :rollen:


    Aber, falls du Interesse an dem Buch haben solltest, kannst du gerne mein Exemplar haben? Schicke mir einfach einen PN, wenn du möchtest!


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)


  • @Tammy
    Und Elli hat wenigstens auch mal so Momente in denen man sie mögen kann (ich persönlich mochte sie vor allem im ersten Band)
    Linné jammert irgendwie nur und ändert nichts...


    Ja, da stimme ich dir voll und ganz zu! Bei Linna hatte ich teilweise das Gefühl, dass sie sich richtig gerne einfach in ihrem Selbstmitleid suhlt! :rollen:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • :winken: Ich habe ja nun einige Zeit gebraucht das Buch zu Ende zu lesen, einfach weil ich zwischendurch einmal aufhören musste. Es war interessant und nervig zugleich und hier kommt meine Rezi:


    Eigentlich singt Linna nicht mehr, denn seit sie vor 5 Jahren die Band aufgelöst hat, ist kein musikalischer Ton mehr über ihre Lippen gekommen. Der Grund dafür liegt tief in Linna verborgen und sie möchte darüber nicht reden, möchte noch nicht einmal, dass irgendjemand aus ihrer Vergangenheit von dieser Tatsache erfährt. Wie aber soll sie das bewerkstelligen nachdem ihre alte Freundin Maggie ein Revival der Band organisiert hat? Die alten Gruppenmitglieder reisen gemeinsam mit Tobias, einem Bekannten, auf eine Berghütte und wollen dort wieder zueinander finden, miteinander proben und dann noch einmal gemeinsam auftreten. Linna ist skeptisch und sie soll mit ihrer Skepsis auch recht behalten.
    Das Zusammentreffen der Freunde steht von Anfang an unter keinem guten Stern. Eine gewisse Anspannung ist jedem der ehemaligen Bandmitglieder anzumerken. Maggie ist eifersüchtig auf Linna. Das war sie schon immer, aber die Eifersucht scheint noch gewachsen zu sein. Auch Falk, Jules und Simon haben sich verändert. Auf der Berghütte eingeschneit und von der Außenwelt abgeschnitten müssen die jungen Leute miteinander klar kommen und scheitern daran.


    Die Autorin Bettina Belitz wagt sich mit diesem Buch in ein ganz neues Terrain. Diese Geschichte löst Emotionen aus, sehr realistische und unangenehme Gefühle. Man fragt sich wie Menschen, die sehr eng miteinander befreundet waren auf einmal so miteinander umgehen können, ihre Ablehnung so hinterhältig und doch wieder offen zeigen können. Das gesamte Geschehen wird aus Linnas Sicht geschildert. Linna ist kein einfacher Charakter, erweckt sie doch den Eindruck sehr von sich selbst und ihrer gesamten Persönlichkeit überzeugt zu sein. Mich persönlich hat das sehr gestört und ich hätte mir gewünscht, dass Linna sich auch einmal etwas selbstkritisch betrachtet. Dafür geht sie mit umso mehr Kritik an die Betrachtung ihrer alten Freunde heran. Die Musik spielt natürlich eine große Rolle im Buch, denn sie verbindet die Freunde. Die Autorin hat es sich daher nicht nehmen lassen auch sehr viele Musiktitel im Buch zu erwähnen. An manchen Stellen tritt das sehr gehäuft auf und stört ein wenig den Blick auf die eigentliche Geschichte.


    Trotz der Kritikpunkte ist „Linna singt“ eine wirklich faszinierende Geschichte. Mehr wirken wird sie vermutlich auf den Leser, der sich mit der Protagonistin identifizieren kann und etwas weniger eben auf denjenigen, der Linnas Persönlichkeit eben nicht mag, aber in jedem Fall ist das Buch so voller unterschwelliger Anspannung, dass man es einfach zu Ende lesen muss und auf die Auflösung der Frage „Wer steckt hinter den vielen Gemeinheiten und was treibt denjenigen an?“ hofft.


    Linna singt obwohl sie nicht mehr singt. Linna bewegt, obwohl sie eine Außenseiterin ist.


    3ratten

    Lesen ist meine Leidenschaft

  • Kurzbeschreibung


    Fünf Jahre.
    Fünf Freunde.
    Kein Wort.
    Linnas Weg schien vorgezeichnet: Mit ihrer
    Band standen ihr alle Türen offen.
    Doch dann entschied sie sich scheinbar grundlos gegen eine Musikerkarriere,
    Jetzt trifft Linna ihre Freunde von damals wieder
    Und alles ist wie zuvor - bis die Brüche der Gegenwart nach und nach den Blick freigeben auf die Verletzungen der Vergangenheit.



    Inhalt


    Seit fünf Jahren hat Linna sie nicht mehr gesehen: Maggie, Simon, Jules und Falk, die ehemaligen Mitglieder ihrer Band. Nun treffen sie sich in einer Hütte in den Bergen wieder, um für einen Auftritt zu proben.
    Linna hatte eigentlich keinen Grund, Maggies Einladung zu folgen, denn was die anderen nicht wissen: Seit damals hat sie keinen Ton gesungen. Doch etwas treibt sie an, sich ihrem alten Leben zu stellen: die Erinnerung an eine Nacht mit Falk, dem Gitarristen. Linna muss sagen, was vor fünf Jahren unausgesprochen blieb, und sie muss hören, ob Falk eine Antwort hat.
    Bald beginnt die von Anfang an gespannte Atmosphäre zu kippen: Was als zwangloses Wiedersehen geplant war, wird zum zermürbenden Psychospiel, bei dem Linna immer mehr als Lügnerin dasteht. Sie gerät in einen Strudel aus Verdächtigungen, Abhängigkeiten und tragischen Missverständnissen, der sie schließlich zwingt, die Erinnerung an vergangenen Schmerz zuzulassen. Denn dort liegt der Schlüssel zu allem: der Grund dafür, dass Linna nicht mehr singt.


    Meinung


    Mein erster Eindruck war… - ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung. Der Titel hat mich sehr an Astrid Lindgren erinnert („Pelle zieht aus“, „Mathilda“) und hat mich dementsprechend auch an Schweden erinnert, da die Lindgren-Geschichten immer in Schweden abspielen.


    Das Cover selbst ist sehr schlicht und erst beim näheren Hinsehen ist mir aufgefallen, dass in der Schneekugel Schneewittchen und die sieben Zwerge da sind.


    Die Handlung dagegen ähnelt dem schlichten Cover überhaupt nicht.
    Das Buch handelt davon, wie Linna mit ihrer Band auf eine Hütte fährt, um dort zu proben. Auf engem Raum artet die Situation aus und die ganzen Geheimnisse, die alle krampfhaft vor den anderen verstecken zu versuchen, kommen heraus.
    Für mich war es zum Teil sehr verworren, aber ich konnte nicht mit dem Lesen aufhören, weil immer mehr neue Rätsel auftauchten. Den roten Faden verlor ich manchmal, weil es zu viel Ungelöstes auf einmal gab, ganz abgesehen von den etwas merkwürdigen Verhalten unter den Freunden.


    Den Charakter von Linna fand ich sehr kompliziert. Sie hat so viele Seiten, dass es gar nicht möglich ist, sie alle aufzuzählen, aber ich glaube, Linna selbst weiß es selbst nicht. Die Gedankengänge waren öfters nicht nachvollziehbar, weil Linna viel zu sprunghaft denkt so wie ich. ^^
    Trotzdem ist es eine liebenswürdige Person, bloß keine in deren Haut ich gerne stecken möchte.


    Der Schreibstil der Autorin ist eigentlich sehr gut zu lesen. Wie schon oben erwähnt, lässt sie gerne ein paar Gedankenschritte aus und hinterlässt sehr viel Verwirrung. Diese lösen sich zwar am Ende, lassen einen aber schnell langsamer lesen.
    Die Ich-Erzählperspektive lässt einen noch mehr in die Gedankenwelt von Linna einsinken.


    Fazit


    Obwohl das Buch sehr verwirrend sein kann, ist es doch nur zu empfehlen. Allerdings solltet ihr das Buch gründlich und langsam durchlesen, damit ihr auch alles versteht.
    Ein Urteil zu bilden ist sehr schwer – man muss das Buch einfach selbst gelesen haben.
    Für mich war es leider nicht wirklich mein Lieblingsbuch, trotzdem fand ich die Ideen hinter dem Buch wirklich genial, sodass es die Desorientierung während dem Lesen bei mir fast ausgleicht.



    Bewertung
    4ratten

    Lichtgold (lichtgold.blogspot.de)

  • Bettina Belitz: Linna singt


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    Inhalt: (Klappentext)


    Seit fünf Jahren hat Linna sie nicht mehr gesehen: Maggie, Simon, Jules und Falk, die ehemaligen Mitglieder ihrer Band. Nun treffen sie sich in einer Hütte in den Bergen wieder, um für einen Auftritt zu proben. Linna hatte eigentlich keinen Grund, Maggies Einladung zu folgen, denn was die anderen nicht wissen: Seit damals hat sie keinen Ton gesungen. Doch etwas treibt sie an, sich ihrem alten Leben zu stellen: die Erinnerung an eine Nacht mit Falk, dem Gitarristen. Linna muss sagen, was vor fünf Jahren unausgesprochen blieb, und sie muss hören, ob Falk eine Antwort hat. Bald beginnt die von Anfang an gespannte Atmosphäre zu kippen: Was als zwangloses Wiedersehen geplant war, wird zum zermürbenden Psychospiel, bei dem Linna immer mehr als Lügnerin dasteht. Sie gerät in einen Strudel aus Verdächtigungen, Abhängigkeiten und tragischen Missverständnissen, der sie schließlich zwingt, die Erinnerung an vergangenen Schmerz zuzulassen. Denn dort liegt der Schlüssel zu allem: der Grund dafür, dass Linna nicht mehr singt.


    Meine Leseeindrücke:


    Ich hätte eigentlich gewarnt sein sollen, denn ich hatte die Rezensionen hier im Forum gelesen und einige von euch waren ja gar nicht begeistert von dem Buch. Also: selber schuld, :smile: , aber ehrlich gesagt habe ich das schon so erwartet, daß ich auch nicht begeistert sein würde.


    Das Lesegefühl ist ganz ähnlich wie bei der Splitterherz-Trilogie, besonders Band 2 und 3. Auch da gab es, wie hier, sehr viel Innenschau und genauste Beschreibungen von Gedanken, Gefühlen, Eindrücken und Erinnerungen der Hauptperson (hier Linna).


    Und wie dort kann ich vieles nicht nachvollziehen.


    Linna wird ja zunächst mal sehr deutlich als Unsympathin eingeführt: sie benimmt sich allen gegenüber wie ein Trampel, schaut auf alle anderen herab, zickt dauernd herum, und ist viel zu klischeehaft "starke Frau": sie hat beruflichen Erfolg, hat Talent zum Singen, Malen und Musizieren, boxt, sieht toll aus und die Männer liegen ihr sowieso alle zu Füßen. :rollen:
    Daß sie noch mit Mitte 20 ein Problem mit ihrer Mutter hat, soll das alles wohl ein wenig ausgleichen.


    Ich habe bis jetzt reichlich 150 Seiten gelesen, befinde mich mit der Gruppe eingeschneit in der Berghütte (was mich ein wenig an Arno Strobels "Abgründig" erinnert, scheint ein beliebtes Motiv zu sein), und verstehe vieles einfach nicht. Warum fährt Linna überhaupt mit in die Hütte, wenn sie doch gar nicht mehr singen kann? Warum verschweigen die Beteiligten einander so viel? Warum reden sie nicht miteinander, spielen stattdessen aber alberne Spielchen, bei denen sie sich schlimmer als Teenager benehmen? Warum musizieren sie nicht, was sie ja eigentlich wollten, bzw. wenn das nicht geht, warum lassen sie sich dort einschneien, statt wieder abzureisen an einen geeigneteren Ort?


    Ich weiß nicht, ob es auf all diese Fragen eine Antwort gibt und ob all das nur zur Erzeugung von Spannung dienen soll. Ich finde vieles unlogisch, konstruiert und nicht besonders spannend. Es interessiert mich allerdings, warum Falk und Linna in einem Punkt so unterschiedliche Erinnerungen an die Vergangenheit haben (ich vermute mal, daß hierbei irgendwie halluzinogene Drogen im Spiel waren) und wodurch Linna Stimme, Geruchssin und Geschmack verloren hat (eine Infektion? Aber warum muß man daraus ein Geheimnis machen??)

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • kaluma
    Ich verstehe bis heute nicht weshalb Linna überhaupt mit den anderen wieder Kontakt hat, da sie sich eigentlich nicht wohl damit fühlt. Das Linna nicht mehr singt hängt schon sehr mit dem ganzen Konstrukt zusammen, das war noch das logischste an der Handlung *ggg* die Grundidee mit dem eingeschneit sein mochte ich eigentlich sehr. Schade das die Autorin immer wieder in ihre wilden Konstruktionen verfällt, dabei kann sie eigentlich so schön erzählen. Wobei ich Linna singt trotzdem besser finde als den 2. Splitterherzroman *gg*

  • @Holden
    Es stimmt, erzählen kann sie gut. Man liest und liest und merkt kaum, wie man wieder etliche Seiten weitergekommen ist. Aber WAS erzählt wird, gefällt mir nicht (lauter Nebensächlichkeiten und belangloses Zeug).


    Ich bin jetzt ca. in der Mitte des Buches und es schleichen sich Längen ein, ständig geht es um irgendwelche Songs. Mit der Zeit langweilt das. Auch die Kapitelüberschriften erinnern an Songtitel.


    Ich kann das Handeln der Personen (besonders Linnas, aber auch der anderen) kaum mehr nachvollziehen. Eigentlich müßten unsere Leutchen mal proben und wenn die Ereignisse von vor 5 Jahren, als die Band sich auflöste, zwischen ihnen stehen und sie daran hindern, wäre es höchste Zeit, das mal zu thematisieren. Stattdessen laufen Nebenkriegsschauplätze und ich habe mehr und mehr den Eindruck, daß hier Drogen im Spiel sind. Nur so kann ich mir das teils aggressive, wechselhafte Verhalten einiger, vor allem der Jungs/Männer, einigermaßen erklären. In dem Tee mit Rum, den sie an dem einen Abend getrunken haben, war bestimmt noch was anderes drin. Das würde auch Linnas Erinnerungslücken und ihre Verwirrtheit erklären. Aber sie scheint es nicht zu merken...

    Ich wäre nach so einem Erlebnis keine Minute mehr in diesem Haus geblieben. Aber möglicherweise leidet sie (zusätzlich zu den Drogen) auch noch unter einer psychischen Erkrankung und traut sich selber und ihrer Wahrnehmung nicht?


    Irgendetwas ist hier oberfaul. Ich glaube auch nicht, daß die Hütte wirklich Tobis Onkel gehört.

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    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.


  • kaluma
    Oja spätestens da hab ich auch nicht mehr verstanden was sie überhaupt dort hält.


    Oh ja, das ging mir genauso!


    Man, hat mich dieses Buch aufgeregt. Respekt, dass du dich kaluma da durch beißt. Ich habe das ja im Rahmen einer Leserunde gelesen und nur deswegen auch bis zum Ende durchgehalten. So eine furchtbar konstruierte Story mit irgendwelchen Pseudo Problemen und unnötigen Aggressionen... Furchtbar! :grmpf:


    Wünsche dir viel Durchhaltevermögen, aber erwarte am Besten einfach nichts und davon dann noch weniger. Die Auflösung am Ende hat mich nämlich auch total unbefriedigt zurück gelassen. :rollen:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:


    PS: Sorry, war jetzt wohl eher nicht so der Motivationsbeitrag... :breitgrins:

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  • PS: Sorry, war jetzt wohl eher nicht so der Motivationsbeitrag... :breitgrins:


    Oje, nein, war er nicht... aber danke für deine Durchhaltewünsche. Ich lese das Buch ja für den SLW und das ist auch eine Durchhaltemotivation, außerdem nimmt es mir Platz im Regal weg und ich will es entweder an meine Tochter oder an die Bücherei weitergeben, wenn ich fertig bin (momentan tendiere ich zu letzterem, meiner Tochter mag ich sowas nicht zu lesen geben.).


    Ich habe wacker weitergelesen, es ist alles so verwirrend und länglich, daß ich manche Seiten nur überflogen habe. Und dann kommen mal wieder schöne Szenen/Beschreibungen.


    Der Name Temudschin, den Linna als Boxerin verwendet, hat mich etwas gewundert, soviel ich weiß ist das der Name Dschingis Khans und damit ein Männername, wie kann es dann der Name von Linnas Großmutter gewesen sein? (Mir hat mal eine mongolische Kollegin erklärt, daß es in der Mongolei keine Familiennamen gibt, sondern jeder nur seinen eigenen Namen hat. Entsprechende Schwierigkeiten hatte sie mit deutschen Formularen. Aber wer weiß, vielleicht ist das auch regional verschieden.) Auf jeden Fall soll der Name wohl auf Linnas Kampfkraft hinweisen. (Denn natürlich ist sie auch als Boxerin überragend. :rollen: )


    Entsetzt war ich auch, wie gleichmütig Simons Verletzung hingenommen wird. :entsetzt: Sowas muß doch genäht werden und soviel ich weiß, gibt es da nur ein Zeitfenster von wenigen Stunden nach der Verletzung, in denen das gemacht werden kann. Ganz zu schweigen von der Infektionsgefahr!! Dies wäre der Moment gewesen, dringend die Bergwacht um Hilfe zu rufen. Daß weder Linna noch Simon das tun, kann ich mir nur mit jugendlichem Leichtsinn erklären.


    Jetzt habe ich nur noch wenige Seiten vor mir und so langsam müßte es mal auf eine Aufklärung zusteuern. Wenn möglich, will ich das Buch heute noch zuendelesen.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.


  • Von mir ein paar Motivationspuschel :pompom: :pompom: :pompom:


    Tammy, du hast mich mit deine Puschel angsteckt :zwinker:


    Danke danke, ist ja lieb von euch. :smile: Ich habe das Buch tatsächlich am Dienstagabend noch zuendegelesen und hatte nur noch keine Zeit für den Computer.


    Hier nun also mein Fazit:


    Ich teile euren Eindruck, daß am Ende alles recht unspektakulär ist und ein wenig im Nichts verläuft. DAS soll es nun gewesen sein? Aber zumindest finden einige Dinge eine logische Erklärung.


    Die Erklärungen für das seltsame Verhalten von Linnas "Freunden" sind im Wesentlichen zwei:


    Die treffen so unglücklich aufeinander, daß es zu dieser merkwürdigen Verkettung von Ereignissen in der Hütte kommt. Das ist soweit nachvollziehbar, wobei ich ersteres Thema ein wenig zu aufgebauscht finde

    Und für das zweite wird eigentlich keine wirkliche Lösung geliefert... (da kann man doch nicht einfach so drüber weggehen??)


    Ich kann mir aber denken, welche Absicht Bettina Belitz mit dem Buch ausdrücken wollte (und teilweise finde ich das auch gelungen): nämlich daß ein Mensch mit einer traumatischen Kindheit wie Linna, der von den Eltern manipuliert und mißhandelt wurde, eine solche psychische Struktur entwickelt, daß er nicht mehr in der Lage ist, in kritischen Situationen vernünftig und logisch zu denken und vor allem: zu handeln! Im Nachhinein ist genau das für mich am Buch das Interessanteste: wie Linna jedes Erlebnis in dieser Hütte und jedes Verhalten ihrer Mitbewohner auf eine Weise interpretiert und deutet, die dem Normalsterblichen völlig unnachvollziehbar vorkommt, aber sich vermutlich mit ihrer psychischen Deformation erklärt (ich will es nicht psychische Krankheit nennen).


    Bleibt zu hoffen, daß Linna dies irgendwann erkennt und als Erwachsene aus dieser Falle herausfindet und sich vom Schatten ihrer Mutter befreit, aber hier endet das Buch und leider macht auch der Epilog darauf keine Hoffnung, dabei wäre gerade das mal interessant gewesen.


    Insgesamt ging es mir mit dem Buch ähnlich wie mit "Dornenkuss": sehr interessante Ansätze und teilweise packende Beschreibungen der Innenwelt der Protagonistin, aber insgesamt zu ausufernd, nichtssagend und nicht auf den Punkt kommend. Zuviel sich wiederholendes Gerede über Songs. Und eine unstatistische Häufung von Problemen im Leben aller Beteiligten, so gut wie jeder hatte ja da irgendeine schwierige Vergangenheit. Außerdem waren mir einige der Nebenpersonen zu farblos bzw. allzu deutlich als Gegenentwürfe zu Linna angelegt, um diese in einem besseren Licht dastehen zu lassen (wie z.B. Maggie, die immerzu als Zicke vom Dienst herhalten durfte :rollen:).


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:



    Und nun werde ich mal in eurer Leserunde nachlesen, was ihr euch damals zum Ende des Buches so gedacht habt.

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    Einmal editiert, zuletzt von kaluma ()