Hallo, Steampunk-Freunde!
Jay Kristoff (der genauso aussieht wie Dave Grohl von den Foo Fighters) bringt neuen Wind in die Steampunk-Literatur.
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Inhalt:
Teil eins der Lotuskrieg Trilogie
Ein sterbendes Land
Das Shima Imperium steht am Rande der Vernichtung. Eine Inselnation, die einst reich an Mythen und Traditionen war, wird nun von den Uhrwerken und der Industrie der Lotusgilde dominiert. Der Himmel ist rot wie Blut, das Land erstickt unter der giftigen Umweltverschutzung und die großen Tiergeister, die einst in der Wildnis lebten, sind ausgestorben.
Ein unmögliches Ziel
Die Jäger des Kaiserhofes erhalten die Auftrag, einen Donnertiger einzufangen - ein legendäres Wesen, halb Adler, halb Tiger. Doch jeder Narr weiß, dass der letzte arashitora seit über einem Jahrhundert ausgestorben ist. Und der Preis für eine misslungene Mission ist der Tod.
Eine geheime Gabe
Yukiko gehört dem Fuchsklan an und hat eine außergewöhnliche Gabe, für die sie von der Lotusgilde exekutiert würde. Sie begleitet ihren Vater auf der Mission des Shogun und findet sich schließlich alleine in der Wildnis - mit einem wütenden, verstümmelten Donnertiger zur Seite. Obwohl sie seine Gedanken hören kann, obwohl sie sein Leben gerettet hat, weiß sie dass der arashitora sie am liebsten tot sehen würde. Doch zusammen könnten sie sich gegen die Macht des Kaiserreiches auflehnen.
Meine Meinung:
Jay Kristoff wirft seine Leser förmlich in eine Welt, die vom Lotus dominiert wird. Die Pflanze wird für die Produktion von chi - dem gängigen Treibstoff für Luftschiffe und Maschinen - oder als Rauchkraut verwendet. Ihr Rauch ist rot und schwarz, genauso wie Yukikos Welt. Felder, auf denen der Blutlotus angebaut wurde, sind zerstört und können nicht mehr zum Anbau verwendet werden und der Shogun auf seinem Thron hat nichts besseres im Sinne als eine mythische Kreatur einzufangen.
Das Steampunk-Element hat mir hier ausgezeichnet gefallen. Wir erleben wirklich eine ganze Kultur, die von einer Idee beeinflusst wird. Der Lotus ist überall. Luftschiffe, Maschinen und die erstaunlichen Rüstungen der Gildenmänner fand ich allesamt tolle Ideen. Ein netter, wenn auch etwas übertriebener Touch, sind die Kettensägen-Katanas der Kaisergarde.
Yukiko und der Donnertiger (im Original "thunder tiger", wie genau das übersetzt wird, ist mir noch nicht bekannt) beginnen ihre unwahrscheinliche Beziehung sehr überzeugend. Nämlich wütend und schreiend und absolut nicht darauf erpicht, Freunde zu werden. Die Entwicklung ging mir dann aber etwas zu schnell und unglaubwürdig. Das Band der Freundschaft, das sie verbindet - wenn erst geknüpft - war aber sehr schön zu lesen.
Der Plot an sich hat mir am Anfang sehr gut gefallen, sackte leider zum Ende hin immer mehr ab. Was originell begonnen hat, ist schließlich vorhersehbar und ein bisschen klischeehaft geworden. Schade drum, aber es ist ja erst Teil 1 einer Trilogie. Der Stil war zwar teilweise sehr detailreich und hat vielleicht eine Spur zu viel beschrieben bzw. sich zu oft wiederholt, aber insgesamt war er sehr gut zu lesen.
Unnötig (und ebenso vorhersehbar) fand ich die Liebesgeschichte, die so nebenbei passiert ist. Auch hier hatte ich das Gefühl, dass viel aufgebaut wird, nur um dann gute Ideen zugunsten eines Hollywood-Plots zu verwerfen.
Insgesamt empfehle ich das Buch aber. Ich bin neugierig, ob sich der Autor in Band 2 weiterentwickelt und ob wir mehr Tiefe sehen, wo sie hier gefehlt hat.
Liebe Grüße,
Wendy
P.S.: Das Cover finde ich übrigens umwerfend. Und es zeigt Yukiko, bis hin zum kleinsten Detail ihres neun-schwänzigen-Fuchs Tattoos.