Tad Williams - Shadowmarch / Die Grenze

Es gibt 54 Antworten in diesem Thema, welches 14.692 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Cnaiür urs Skiötha.

  • Hallo liebe Fans eines grandiosen Autors :breitgrins:


    Der heutige Klett-Cotta Newsletter vermeldet:


    Zitat

    Der dritte der vier Bände von »Shadowmarch« wird voraussichtlich im Herbst 2010 erscheinen.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Vier? Wieso denn vier? Ich glaube, ich bin nicht so recht auf dem Laufenden. War da nicht die Rede von einer Trilogie?
    Hat die nun ein Junges bekommen? :breitgrins:


    Und ich dachte, ich könnte so langsam mal anfangen mit dem Lesen... :rollen:

  • Jetzt wo ich diesen Kommentar lese (den ich bisher übersehen habe), rutscht der erste Band höher in meinem SUB.


    Dito. Ich besitze erst den ersten Band, aber wenn der dritte bald rauskommt... das könnte sich ausgehen. :breitgrins:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Ich habe gerade gesehen, dass der dritte Band am 20 August erscheinen soll!


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    Und da, der vierte Teil "Shadowheart" dieses Jahr (November) noch rauskommen soll, können wir wohl hoffen, nächstes Jahr die Reihe auch in Deutschland komplett vorliegen zu haben.
    Und erst dann werde ich mich nochmal dieser Reihe widmen...

  • Vier? Wieso denn vier? Ich glaube, ich bin nicht so recht auf dem Laufenden. War da nicht die Rede von einer Trilogie?
    Hat die nun ein Junges bekommen? :breitgrins:


    Und ich dachte, ich könnte so langsam mal anfangen mit dem Lesen... :rollen:


    Der letzte Band ist so dick geworden, dass er in zwei aufgespalten wurde. Teil 4 kommt auf Englisch im November.

    :lesen: Naomi Novik - Uprooted

  • Tad Williams - Shadowmarch I-IV
    (Shadowmarch - Shadowplay - Shadowrise - Shadowheart)


    Vorweg: Die Shadowmarch-Saga besteht aus insgesamt vier Büchern. Da man bei einzelnen Rezis zuviel vom Inhalt verraten würde, bzw. über den Verlauf der Handlung, habe ich mich für eine große Rezi entschieden.


    Zum Inhalt: Weit im Norden erstrecken sich die March Kingdoms mit dem Königssitz Southmarch. Weiter nördlich liegen nur noch die Reiche der Qar, den Unsterblichen, sie sich nach den letzten jahrhundertelang zurückliegenden Kämpfen mit den Menschen hinter die Schattenlinie zurückgezogen haben, ihr Land liegt wie unter einem Schattenmantel begraben. Menschen, die sich hinter die Schattenlinie begeben, kehren meist gar nicht zurück oder stark verändert.
    In Southmarch regiert Kendrich, der Thronerbe, da sein Vater Olin in Gefangenschaft geraten ist. Weiterhin stehen die Zwillinge Briony und Barrick in der Erbfolge, die auch nach einem schrecklichen Mord dazu gezwungen werden, das Erbe anzutreten. Auch der Kapitän der Wache, Ferras Vansen, der heimlich in Briony verliebt ist, kann dies nicht verhindern.


    Zeitgleich finden der Funderling Chert und seine Frau Opal ein Kind, dass von hinter der Schattenlinie im Reich Southmarch ausgesetzt wird und nehmen es als Adoptivsohn an, obwohl es sich bei dem Jungen um einen Menschen handelt. Funderlinge leben unter der Erde und betreiben Bergbau und wundersame Steinmetzarbeiten. Weitere Bewohner von Southmarch sind die Skimmer, eine am Wasser lebende Rasse und Rooftoppers, winzige menschenähnliche Wesen, die auf den Dächern der Burg leben.


    Weit im Süden befindet sich Xand, das Reich des Autarchen Sulepis, der als Gottkönig über sein Volk und viele weitere unterworfene Völker herrscht. Er nimmt sich Quinnitan, ein Mädchen aus einem Tempel als weitere Ehefrau in den Harem, obwohl er gar kein Interesse an ihr als Mann hat. Nebenbei plant er den Angriff auf die nördlichen Königreiche.


    Doch Sulepis ist nicht der einzige, der Interesse an Southmarch zeigt. Vom Norden her greifen die Qar an, im eigenen Land versucht Hendon Tolly, ein Verwandter der Königsfamilie, die Macht an sich zu reissen. Während Barrick gegen die Qar kämpft und schließlich zusammen mit Ferras Vansen hinter die Schattenlinie gerät, muss Briony fliehen. Der Junge Flint, der Adoptivsohn von Chert und Opal, steckt auf geheimnisvolle Weise inmitten des Geschehens und Quinnitan scheint auf ebenso mysteriöse Weise mit Barrick verbunden zu sein.


    Und tief unter Southmarch schlafen die Götter...


    Meine Meinung: Wieder mal eine herrliche Saga von Tad Williams, die mir viele Stunden Spannung und Unterhaltung geboten hat. Wenn man die dicken Wälzer zum ersten Mal sieht, kriegt mancher vielleicht zunächst einen Schreck, aber es lohnt, denn die Seiten werden vor allem durch die Beschreibung der wunderbaren Charaktere und ihrer Abenteuer gefüllt. Mir haben es vor allem Briony und die Funderlinge angetan - Briony durch ihre einerseits verantwortungsbewusste Art als Königstochter gepaart mit viel Eigenwillen und dem Wunsch, sich frei wie ein Mann bewegen und handeln zu können. Die Funderlinge sind einfach liebenswert in ihren Eigenarten und ihren Bemühungen um Flint, der sie ein übers andere Mal in wilde Abenteuer stürzt. Auch die Rooftopper sind einfach zum Gernhaben, besonders ihr Späher Beetledown mit seiner herrlich altmodischen Sprechweise. Ausserdem würde ich auch zu gern mal auf ein Fledermaus reiten :zwinker: Sulepis als Bösewicht ist übrigens mindestens so gruselig wie Pryrates im Drachenbeinthron *schauder*
    Die Handlung ist wie eigentlich immer bei Tad Williams im ersten Buch noch etwas geruhsam, da erstmal alle Figuren und Orte eingeführt werden. Das lohnt aber, da man sich nach einer Weile in Southmarch, Xand und den anderen Orten fast wie zu Hause fühlt und sich jedes Mal wieder freut, wenn eine liebgewonnene Person wieder auftaucht. Im zweiten Band geht es dann schon etwas flotter voran, im dritten noch etwas mehr und im vierten überschlagen sich dann die Ereignisse zunächst. Zum Glück klingt der vierte Band am Ende aber noch gemütlich aus, da alle Handlungsstränge zu Ende geführt werden und der Weg aller Hauptfiguren nachgezeichnet wird. So bleibt beim Zuklappen nicht das Gefühl, dass noch etwas offen bleibt und man eigentlich noch weiterlesen will, wie es allen ergeht.
    Wer epische Fantasy mag, für den ist Shadowmarch sicher ein Leckerbissen (insbesondere auch für diejenigen, die Drachenbeinthron mochten und Otherland nicht so), wer nicht so auf dicke Schinken steht, sollte es sich wohl zweimal überlegen. Hat man erstmal Blut geleckt, ist Hopfen und Malz aber vermutlich eh verloren, aber jetzt sind zumindest alle Bände raus und die elende Warterei auf den nächsten Band entfällt.


    Von mir gibt es von daher:



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    5ratten

    :lesen: Naomi Novik - Uprooted

  • Seit kurzer Zeit ziert der vierte und letzte Teil der Shadowmarch-Tetralogie meine Regale und nun wurde es Zeit, dass ich endlich mal mit "Die Grenze" beginne. Die ersten 60 Seiten sind schon mal sehr interessant, aber ich musste mich erst wieder an die von Kiala so bezeichnete "epische Breite" :breitgrins: gewöhnen. Nun habe ich aber wieder zu meinem Tad gefunden :anbet: Dieses Jahr werde ich wohl nicht viel anderes lesen - eer Herbst 2011 steht ganz im Zeichen von Shadowmarch :klatschen:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Puh, so langsam müsste ich auch mal anfangen wenn ich dieses Jahr noch fertig werden will (bei Williams braucht man ja Muße und einen langen Atem *g*). Aber noch fehlt mir der vierte im Regal. :breitgrins:

  • Oh ja, endlich kann man anfangen zu lesen. :klatschen: Zu meinem Geburtstag werde ich den letzten Teil bekommen (das ist ja schon fast Tradition :breitgrins: ) und jetzt im Herbst werde ich auch irgendwann mit Teil 1 starten. Ich freu mich schon drauf. :smile:


    Osten Ard hatte ich vor einigen Jahren ja alle vier in einem Rutsch durchgelesen. Mein Mann hatte irgendwann nur noch den Kopf geschüttelt, wenn ich auf seine Fragen nicht geantwortet hatte. :breitgrins:

  • Ich glaube, es lohnt sich wirklich. Ist halt ein typisches Tad-Williams-Buch. Wer ausschweifende Beschreibungen mag, ist nicht sonderlich gut damit bedient :breitgrins: Aber obwohl bisher (auf den ersten 100 Seiten) noch nicht viel passiert ist, hat mich das Buch total gefangen genommen und ich bedauere, dass ich momentan nicht so viel Lesezeit habe.


    Osten Ard und Otherland würde ich auch gerne nochmal in einem Rutsch lesen :herz:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ich habe Shadowmarch 1 inzwischen beendet und bin jetzt mitten im 2. Teil. Wie das bei Williams so üblich ist, kommt die Geschichte nur gaaaanz langsam in Gang - aber die Geduld wird belohnt, denn ab dem letzten Drittel wird das Ganze richtig spannend. Über Williams' Erzählkunst muss man sich ja nicht extra auslassen, da steht Shadowmarch der Osten-Ard-Saga nicht nach. Wie gut, dass ich im Moment Urlaub und viel Lesezeit habe.

  • Nachdem ich jetzt alle vier Bücher vorliegen habe, habe ich auch endlich mit Teil 1 beginnen können. Der Inhalt wurde hier ja schon in den anderen Rezis beschrieben, deshalb erspar ich mir das mal.


    Wie aus seinen anderen Büchern vertraut, gibt es wieder sehr viele Personen und Geschöpfe kennenzulernen und dementsprechend mehrere parallel verlaufende Handlungsstränge zu verfolgen. Es ist am Anfang vielleicht nicht immer einfach, sich immer wieder neu zu orientieren, aber durch seinen wunderbar bildreichen Schreibstil und das detailreiche Schildern der Figuren, tauchte ich immer schnell in die jeweiligen Handlungen ein. Und durch die Fülle an Charakteren und Orten entstand eine große, abwechslungsreiche und spannungsvolle Welt vor Augen, die mich von Anfang an in ihren Bann zog.


    Südmark ist dabei das Land unterhalb der Nebelgrenze. Es beherbergt außer den vielen Menschen in ihren Dörfern und Städten, die mit der Südmarksburg zudem eine Festung im Meer haben, die jahrelang für Schutz und Sicherheit sorgte und das Zuhause der Prinzengeschwister Barrick und Briony ist, auch noch andere Geschöpfe, wie z. B. Skimmer (Wasservolk), Funderlinge (erinnern an Kobolde oder Zwerge und arbeiten und leben unter der Stadt) und Dachlinge (wie lustige kleine Däumlinge). Im Süden, im Imperium Xis, herrscht Autarch Sulepis, der sich als Gottkönig verehren lässt und auf die nördlichen Reiche aus ist. Sein Palast verbreitet orientalische Stimmung, der Herrscher selbst aber erzeugt durch seine Erscheinung und sein widerliches Verhalten Gänsehaut. Im kargen kalten Norden schließlich, hinter der Nebelgrenze, leben die Quar, auch Zwielichter genannt. Geheimnisvolle Elfenwesen, die endlich ihr Land zurückhaben wollen.


    Jedes Land und seine Bewohner werden atmosphärisch dicht beschrieben, so dass ich jeweils das Gefühl bekam, die Gerüche, das Klima, etc. zu riechen und zu fühlen. Besonders eindringlich erlebte ich dabei das Land der Quar. Habe ich mich dort aufgehalten und bin den fast durchscheinend wirkenden Wesen begegnet, sind mir manchmal Schauer über den Rücken gelaufen, gleichzeitig empfand ich aber auch die traurige Melancholie, die ihr Herrscher Ynnir, der blinde König und „Herr der Winde und des Denkens“ ausstrahlte, und mich damit fast zu Tränen rührte. Das Land selbst verströmte eine verstörende und gruselige Stimmung, kein Wunder, dass die Menschen, die sich dorthin verirrten, wahnsinnig wurden.


    Natürlich sind auch die Figuren wieder sehr lebendig und greifbar. Die Zwillinge, die hier auf eine harte Probe gestellt werden, sind sympathisch und anstrengend zugleich. Ihre wechselnden Emotionen kamen gut rüber, allerdings sind sie auch oft Kandidaten zum Schütteln. Autarch Sulepist ist ein Unsympath, boshaft und unberechenbar und erzeugt einfach nur Widerwille. Um so mehr fühlte ich mit dem Mädchen Quinnitan, die er sich für besondere Zwecke in seinen Harem holte und dort gefangen hielt. Die Quar sind sehr geheimnisvoll und schaurig und erzeugen durch ihre Kälte eine besondere Stimmung. Die Funderlinge haben es mir besonders angetan in ihrer praktischen und einfach-ehrlichen Art, die kleinen Dachlinge machen einfach Spaß und dann gibt es noch den seltsamen Jungen, der durch die Nebelgrenze gebracht wurde... und viele interessante Charaktere mehr.


    Auch wenn ich schnell in das Buch eintauchen konnte und von der Geschichte gleich getragen wurde, kam die größere Spannung erst im letzten Drittel auf. Mich störte das nicht, denn ich liebe alles, was Tad Williams schreibt und beschreibt, egal wie lange er dafür braucht. :breitgrins: Langweilig war es mir jedenfalls auf keiner einzigen Seite im Buch, im Gegenteil: es war einfach wunderbar, in diese neue Welt des Autors einzutauchen und ich freue mich nun sehr auf die folgenden Abenteuer.


    5ratten

  • Sei gegrüßt lieber Literaturschock Leser,
    da ich seit heute ein überaus interessierter Frischling bin, dacht ich mir irgendwo musste ja mal im Forum ansetzten. Mir leuchtete selbstverständlich ein, dass das bei meinem Lieblingsautor Tad Williams sein muss :) Habe selbstverständlich die kompletten Bücher durch von Shadowmarch! Es ist wie erwartet ein absoluter Wahnsinn. Wobei mir dann doch das Ende zu zügig abgeschlossen wurde. Auch Blumenkrieg ist sehr zu empfehlen!!! Ein wunderbarer Geschichtenerzähler dieser Mann! Ich ziehe vor ihm den Hut!!!! <3

    Tad Williams ist der beeindruckenste Autor seiner Zeit!!!