Rae Carson - Der Feuerstein

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.558 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Leen.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links





    Elisa ist sechzehn Jahre alt und sie ist etwas ganz besonders. Sie ist eine Auserwählte, eine Trägerin des Feuersteins. Alle einhundert Jahre wird ein Träger, oder eine Trägerin von Gott bestimmt. Gezeichnet durch einen Stein in ihrem Bauchnabel, bestimmt eine Heldin zu sein. Doch Elisa hat starke Zweifel an sich, fühlt sich nicht zur Heldin berufen. Als sie mit König Alejandro de Vega verheiratet wird, hofft sie das er hässlich ist, oder verstümmelt, oder irgend etwas, nur nicht perfekt. Aber er ist der schönste Mann den sie je gesehen hat. Mit ihm reist sie in sein Land und harrt der Dinge die da kommen. Wird sie ihre Aufgabe erfüllen können? Wird sie ihre Aufgabe erkennen?
    Die Geschichte hat sich sehr gut lesen lassen. Wieder ein Debüt-Roman den man empfehlen kann.


    Elisa ist eine ganz andere Hauptperson als sonst üblich. Sie ist nicht schön, nein, sie ist dick. Fühlt sich eigentlich nicht wohl in ihrer Haut, zweifelt an sich selbst und tröstet sich mit Essen. Und dann wird sie mit einem König verheiratet, dem schönsten Mann den sie je gesehen hat. Noch tiefer sind ihre Zweifel, ob sie an seiner Seite bestehen kann. Sein Land droht in einem Krieg zu unterliegen und sie kennt sich in der Kriegskunst sehr gut aus. Aus diesem Grund wurde das Bündnis ihrer Ehe geschlossen. Elisa verändert sich im Laufe der Geschichte und wird zur wahren Heldin.

  • JA! Ich kann das nur unterschreiben. Ich liebe diese Heldin. Ich bin zwar noch nicht weit, aber die Tatsache, dass sie gleich zu Anfang ihren Mann aus einer brenzligen Situation raushauen muss, ist schonmal großartig :)

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links



    Zitat:
    "Und Gott erwählte sich unter den Menschen einen, der für ihn stritt. Dies geschieht in vier Generationen stets einmal. Er erhob ihn mit seinem Zeichen."
    (S.130)

    Inhalt:
    Lucero-Elisa wurde im Alter von 7 Tagen erwählt. Damals erschien das Himmelslicht und platzierte den Feuerstein in ihrem Nabel - als seine erste Auserwählte nach hundert Jahren. Und seit diesem Tag wartet sie auf ihre Aufgabe von Gott.


    An ihrem 16. Geburtstag findet die Hochzeit mit König Alejandro statt. Dieser offenbart ihr gleich, dass sie Teil eines Abkommens zur Unterstützung gegen den gemeinsamen Feind ist und er lediglich freundschaftliches Interesse hat. Er behandelt sie dennoch sehr zuvorkommend und so beginnen sie die Reise nach Joya d'Arena, das Alejandro regiert.
    Unterwegs geraten sie in einen Hinterhalt. Einige Männer und auch Elisas Kammerzofe erliegen dem Angriff.
    Im Kloster von Joya d'Arena erfährt Lisa endlich Genaueres über den Feuerstein und ihre Bestimmung... auch wenn sie erst später die wahre Bedeutung dahinter ergründet.
    Während sich die Krieger Invernies kampfbereit machen, wird Elisa eines Nachts entführt und in die Wüste verschleppt. Eine lange Reise beginnt und Elisa wird mehr und mehr in die Rolle eines Trägers eingeführt. Kann die Magie Gottes eine ganze Armee von Feinden aufhalten? Das Land ihres Vaters und das ihres Gatten hängen an diesem Glauben...


    Meinung:
    Das erste, was dem Leser auffällt, ist die so ganz andere Hauptprotagonistin: nicht nur, weil sie dick und scheinbar unattraktiv ist und die ganze Zeit nur von Essen redet (und selbst Sanddünen mit Schlagsahne vergleicht), sondern auch, weil sie mit ihren 16 Jahren immer noch sehr kindlich ist. Sie wird über vieles im Unklaren gelassen und ihr wird immer gesagt, dass sie dies und das nicht zu interessieren hat - und so lässt sie es und isst lieber. Doch das Ganze hat einen bestimmten Grund, den sie gemeinsam mit dem Leser erst später herausfindet.
    Ansonsten ist Elisa sympathisch. Sie weiß, dass sie etwas Besonderes ist, doch diese Tatsache macht sie weder arrogant noch überheblich. In Joya d'Arena stößt sie zum ersten Mal auf Ablehnung und sogleich wächst in ihr der Wunsch, sich zu behaupten und sie gelangt mehr und mehr zu innerer Stärke, die in einer Veränderung gigantischen Ausmaßes endet.
    Elisa verlässt ihr behütetes Leben zwar nicht freiwillig, aber dennoch tut ihr diese Abnabelung gut. Von dem unwissenden dicken Kind wird sie zu einer starken, selbstbewussten Frau und Anführerin, die einem ganzen Volk Hoffnung bringt.


    Neben Elisa gibt es noch viele weitere Charaktere, die einen wichtigen Part zu dem Verlauf der Geschichte beitragen. Eine der sympathischsten unter ihnen ist Ximena, die Kinderfrau Elisas und fester Bestandteil ihres Lebens. Erst während der Reise an Alejandros Hof lernt Lisa die liebe und herzensgute Dienerin richtig kennen.


    Auch für diejenigen, die sich nach Romantik sehnen, gibt es die prädistinierten Charaktere: Erstens wäre da König Alejandro, der gutaussehende Dunkelhaarige, dessen Nähe und Augenkontakt Elisas Innerstes zum Schmelzen bringt. Doch ist Alejandro bereits einmal verwitwet und hat einen Sohn... und sein Interesse an Elisa scheint nicht gerade groß zu sein.


    Dann wäre da noch Humberto, der mit seiner fürsorglichen Art erst als ein Freund und Beschützer daherkommt, ehe er in Elisa mehr weckt als das... Doch sie muss für das eine Versprechen, das sie gegeben hat, Gattin des Königs bleiben.


    Die Geschichte wird aus Elisas Sicht im Präsens geschrieben und der Leser wird in eine Handlung hineingezogen, von der er keine Ahnung hat, wie sie sich entwickeln wird. Denn die Unwissenheit Elisas ist die des Lesers und lässt zwar zaghaft Spannung hier und da aufblitzen, wirklich mitgerissen wird dieser aber vorerst nicht. Erst nach gut 100 Seiten wurde die Handlung interessanter und das Bedürfnis, weiterzulesen, stieg an. Auch wenn der Gesamtverlauf sehr vorhersehbar war, gelang es der Autorin mit teils überraschenden Wendungen und einem flüssigen Schreibstil großen Unterhaltungswert zu schaffen.


    Vor allem die Entwicklung von Elisa und die dem ganzen Buch zugrunde liegende Idee waren sehr schön herausgearbeitet. Doch hier liegen auch gleich meine Kritikpunkte: Elisa war für mich mindestens über das erste Drittel des Buches hinaus ein "unwirklicher" Charakter. Vielleicht, weil sie gewollt anders ist und sich von den Mainstream-Hauptprotagonisten unterscheiden soll. Das Anders-Sein fand ich positiv, die Umsetzung dessen leider nicht so gelungen.
    Dann zur Grundidee: Der Feuerstein ist ein von Gott gegebenes Zeichen. Elisa und ihr Volk sind sehr gläubig. Elisa betet beinahe überall. Und Gott ist auch in den anderen Ländern und deren Gebräuche eng verstrickt. Was selbst Elisa irgendwann "nervte", stach mir auch sofort ins Auge: Dass alle denken, sie handeln in Gottes Namen und seinem Sinne. Gott ist in "Der Feuerstein" sehr präsent, was Lesern des englischen Titels (der Feuerstein heißt hier "Godstone") noch mehr auffallen dürfte.


    Urteil:
    Wer über die Kritikpunkte hinwegsehen kann, erlebt ein frisches, neues Abenteuer, das in eine fremde (High)Fantasy-Welt eintauchen lässt und einem ewigen Kampf einen weiteren Höhepunkt verleiht. Ich fühlte mich von Rae Carsons "Der Feuerstein" sehr gut unterhalten, aber nicht wirklich mitgerissen und vergebe sehr gute 3 Ratten.


    Es ist eine Empfehlung für Fans außergewöhnlicher Protagonisten und Ideen, die über kleine Schwächen hinwegsehen können oder sich einfach nur gut unterhalten wollen.


    3ratten

    his-and-her-books.blogspot.de

  • Kurzbeschreibung (Amazon)


    Zitat

    Alle hundert Jahre wird ein Mensch auserwählt, den göttlichen Feuerstein zu tragen. Prinzessin Elisa von Orovalle ist so eine Steinträgerin. Aber Elisa ist auch dick und außerdem nur die Zweitgeborene. Diejenige, die noch nie etwas Herausragendes vollbracht hat – und die auch nicht glaubt, das jemals tun zu können. Doch dann wird sie an ihrem sechzehnten Geburtstag die geheime Ehefrau eines schönen und mächtigen Königs – eines Königs, dessen Reich im Innern von Intrigen und von außen von grausamen Invasoren bedroht wird und der eine Heldin und keine Versagerin an seiner Seite braucht. Er ist jedoch nicht der Einzige, der Elisa für seine Zwecke einspannen will. Als die Prinzessin von mysteriösen Rebellen entführt wird, nimmt sie ihr Schicksal erstmals selbst in die Hand: Mit all ihrem Mut, ihrer Entschlossenheit und Klugheit schließt sie sich den Aufständischen an und kämpft gegen die feindliche Armee. Denn Elisa weiß, der Feuerstein, der in ihrem Nabel schlummert, könnte ihr unglaubliche Macht verleihen. Falls es ihr gelingt, seine Magie zu entfesseln. Falls sie nicht zu früh stirbt. Denn das ist das Schicksal der meisten Auserwählten …



    Inhalt:


    Prinzessin Elisa ist nicht so, wie man sich eine Prinzessin vorstellt. Sie ist hübsch, keine Frage, aber auch dick und leidet darunter, denn für sie gibt es bei Kummer und Wut nur eins: Essen! Die einzige Hilfe, die sie ihr Leben lang begleitet ist der Feuerstein in ihrem Bauchnabel, ein Geschenk Gottes und ein Zeichen dafür, dass sie für Höheres geboren wurde. Der Stein lebt in ihr, schenkt ihr Wärme und Trost, auch wenn sie keine Ahnung hat, wie sie - ein dickes, zweitgeborenes, unnützes Prinzesschen - damit ihre Welt retten soll.
    So ist es nicht verwunderlich, dass Elisa sich an ihrem Geburtstag wünscht, dass ihr zukünftiger Ehemann einen Makel hat, sei es, dass er dumm, hässlich, alt oder böse ist, nur so kann sie sich nämlich erklären, warum er sie freiwillig heiraten würde. Doch entgegen ihrer Wünsche und Gebete ist Alejandro ein Abbild der Götter und darüber hinaus noch mehr als freundlich und zuvorkommend zu Elisa. An Elisas 16. Geburtstag wird sie mit König Alejandro verheiratet und zieht in sein Reich inmitten der Wüste.
    Doch Elisas Glück hält nicht lange an und nachdem sie entführt wird geht in ihr eine Wandlung vor, die nicht nur ihr selber sondern der ganzen Welt helfen soll.



    Fazit:


    Dieser Auftakt zu einer (weiteren) Fantasy-Trilogie ist wirklich sehr gelungen. Von der ersten Seite an war ich gefesselt von Elisa, auch wenn mich ihre trotzige Denkweise und Gebahren oft in den Wahnsinn trieb, im Endeffekt hat die Autorin allerdings sehr gut die Gefühlswelt eines noch pupertierenden und mit zu viel Verantwortung überhäuften Mädchens dargestellt, die erst durch Entbehrung und Studium zu einer Rose heranwachsen konnte, die sich nicht nur wehren sondern auch ihre Bestimmung akzeptieren wusste.
    Trotzdem waren es doch irgendwie die Nebenfiguren, die mich mitunter mehr fasziniert haben und deren oft grausiges Schicksal mich mehr berührten als Elisas Fettleibigkeit und des daraus resultierenden Selbstmitleides. Auch wenn so einiges vorhersehbar war, so hat mich die Autorin mehr als einmal geschockt. Leider hat aber auch sie auf einige Klischees und Schnitzer zurückgreifen müssen, was dem Ganzen einen kleinen Dämpfer aufgedrückt hat.
    Positiv bin ich vor allem von dem abgeschlossenem Ende überrascht gewesen, aber auch sehr erfreut. Ich möchte unbedingt weiterlesen, habe aber nicht das Bedürfnis zu fluchen, weil es noch dauern wird, bis der zweite Teil ins Deutsche übersetzt ist.


    Bewertung:


    5ratten für diese wirklich wunderschöne, weil eben doch mal anders, Geschichte

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel: