Hugh Howey - Wool (Silo)

Es gibt 26 Antworten in diesem Thema, welches 8.637 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Zank.

  • Hallo ihr Lieben!


    Schuld ist wieder mal Luke Burrage mit seinem Podcast, dass dieses Buch auf meinem SUB gelandet ist und dass ich es inzwischen mit Gusto verschlinge.


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    Inhalt:
    Diese Ausgabe enthält fünf Teile einer Serie, die zuerst als Kurzgeschichten bzw. Novellen selbstpubliziert wurden.
    Wir befinden uns in einem Untergrund-Silo, einer Art Bombenbunker von enormer Größe, mit etwa 150 Stockwerken, die alles Lebensnotwendige umfassen. Ein Stockwerk, auf dem Obst und Gemüse angebaut wird, ein riesiger Generator, der Elektritzität für das gesamte Silo produziert, eine Ölpumpe, ein Krankenhaus-Stockwerk und und und.
    Über dem Erdboden befinden sich einige Kameras, die den Menschen unter dem Grund ermöglichen, einen Blick auf die zerstörte Welt mit ihrer giftigen Atmosphäre zu werden. Doch die Kameralinsen werden oft verschmutzt und müssen gereinigt werden. Wenn also jemand das Gesetz bricht, ist seine Strafe genau das, was viele Menschen insgeheim wollen: Er darf nach draußen, in einem Schutzanzug und mit etwas Wolle, um die Kameralinsen zu reinigen...


    Meine Meinung bisher


    Wool
    Die erste und sehr kurze Geschichte entführt uns in das Leben des Sheriffs, der dafür sorgt, dass die Gesetze im ganzen Silo beachtet und eingehalten werden. Als seine Frau vor drei Jahren freiwillig nach draußen wollte, weil sie etwas herausgefunden hat, das von der IT-Abteilung geheimgehalten wurde, ist sie wie gebannt und möchte nur noch aus dem Silo. Über die Kameras, die sie natürlich mit der Wolle reinigt, verfolgt ihr Mann, der Sheriff, wie sie einen Hügel hinauf geht und schließlich zusammenbricht...


    Es ist schwierig, hier nicht zu viel zu verraten, da für mich das größte Vergnügen ist, ganz langsam mehr über das Leben im Silo und die Geheimnisse der IT-Abteilung herauszufinden. Alle wissen, dass etwas verheimlicht wird, aber die IT-Abteilung ist wie eine kleine geschlossene Gesellschaft und lässt keinerlei Wissen nach außen. Mir hat aber gefallen, wie sehr ich den Sheriff mochte, auf nur ganz wenigen Seiten. Das Ende der ersten Geschichte ist eindrucksvoll und macht es unmöglich, nicht sofort weiterzulesen.


    Wool 2 - Proper Gauge
    In diesem Band folgen wir der Bürgermeisterin, alternd und auf der Suche nach jemanden, der ein politisches Amt belegt. Dafür macht sie sich, mit dem Sheriff, auf den Weg ganz nach unten in die tieferen Levels des Silos. Auf diversen Zwischenstopps lernen wir mehr über die einzelnen Stockwerke und erhalten auch einen Einblick in die politischen Machenschaften, die vor sich gehen.
    Auch hier gab es keine einzige langweilige Seite und das Ende erwartet uns mit einem Zwischending aus Cliffhanger und rundem Abschluss. Ich war wirklich schockiert und habe natürlich wieder sofort weitergelesen.


    Momentan bin ich am Anfang des dritten Teiles und kann bisher nur sagen, dass es immer besser wird. Abgesehen von diesem Sammelband, der die ersten fünf Teile beinhaltet, wurde erst kürzlich Teil 6 publiziert. Und wenn es so weitergeht wie bisher, werde ich mir diesen sehr, sehr bald besorgen.
    Eindrücke zu den restlichen Geschichten (die übrigens immer länger werden) und eine abschließende Rezi folgen natürlich. Obwohl ich nicht weiß, wie viel ich sagen kann, ohne Geheimnisse zu verraten. Das ist hier wirklich unglaublich schwierig.


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

    Einmal editiert, zuletzt von Wendy ()

  • Und weiter geht's.


    Wool 3 - Casting Off
    Wow! In diesem Band folgen wir Juliette, eine der Mechanikerinnen von den tieferen Levels des Silos. Clever und engagiert wie sie ist, kommt sie auf diverse Geheimnisse, die bisher extrem gut unter Verschluss gehalten wurden. Juliette war mir von allen Charakteren - die ich alle lieb gewonnen habe - bisher die liebste.
    Erstaunt war ich darüber, dass sich hier der Beginn einer Liebesgeschichte anbahnt. Aber gaaaaanz subtil und am Rande und eigentlich kaum bemerkbar. Ich war fast so überrascht wie die Charaktere selbst, dass ich mir die zwei irgendwie gerne zusammen vorstelle. Hugh Howey hat meine Gefühle als Leser mit diesem Buch jedenfalls fest im Griff und jongliert mit meinen Emotionen.
    Hier baut sich die Spannung zwar langsam, dafür aber bis zum Ende extrem auf. Und wer nach diesem bösen, bösen Cliffhanger nicht weiterliest, der ist selbst schuld. :entsetzt:


    Ich bin nun am Anfang von "Band" 4 (die ersten Geschichten sind noch relativ kurz, inzwischen haben die Teile aber durchaus Roman-Länge) und jetzt lesen wir verschiedene Perspektiven und erfahren mehr Dinge von den unterschiedlichen Levels des Silos. Teil 6 hab ich mir inzwischen übrigens gekauft. :zwinker:

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  • Wool 4 - The Unraveling


    Jaaa! :klatschen: Endlich erfahren wir mehr über das Silo und die Vergangenheit der Menschheit. In diesem Band lesen wir diverse Perspektiven und folgen nicht mehr exklusiv einem Charakter. Dass einer unserer Protagonisten im IT-Level arbeitet, ermöglicht es uns gebeutelten Lesern endlich zu erfahren, was eigentlich los ist! Und während Hugh Howey wieder sehr geschickt Cliffhanger am Ende der Kapitel einbaut (nicht übermäßig, gerade so, dass man zappelig weiterlesen muss), werden einige Geheimnisse gelüftet.
    Je näher ich dem Ende komme, umso weniger kann ich über Charaktere oder Plot verraten. Ich will euch ja dieses unglaubliche Vernügen nicht nehmen. Nur soviel sei gesagt: Der Autor schreckt nicht davor zurück, seine Charaktere auch mal sterben zu lassen. Wenn also jemand in Gefahr ist, ist er wirklich in Gefahr. Und so sehr wie mir manche hier ans Herz gewachsen sind, steigert das meine Spannung natürlich enorm.


    Obwohl das Ende wieder sehr offen ist, war es diesmal nicht ganz so gemein wie Teil 3. Ich bin aber trotzdem froh, dass ich noch zwei Geschichten der Silo-Serie vor mir habe. Die Empfehlung steht (und wird immer größer).

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

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  • Wool 5 - The Stranded


    Hier muss ich das erste Mal etwas Kritik einbringen. Denn vor allem am Anfang dieses längsten der Wool-Teile zieht sich die Handlung doch ziemlich dahin. Ich kann nun kaum mehr etwas vom Inhalt verraten, aber wir erfahren wieder etwas, das die gesamte Welt nochmal auf den Kopf stellt (inzwischen sollte sie also wieder aufrecht sein... ist sie aber nicht). Wir erleben das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven, manche neuere Entwicklungen fand ich weniger gut, aber es gab hier einige Momente, wo mir fast das Herz stehen geblieben ist. Das Ende - obwohl es eigentlich ein Anfang ist - war erstaunlich gut abgerundet und macht aus diesem Sammelband eigentlich einen gut lesbaren Einzelroman.


    Band 6 habe ich noch nicht begonnen, genau weil der Schluss hier so gut gepasst hat. Ich lasse diese Geschichte etwas sacken, kann es aber kaum mehr erwarten, zurückzukehren in diese Welt. Hier interessiert mich wirklich alles. Eine Fortsetzung, ein Prequel oder auch einfach die Geschichten von ganz anderen Charakteren.


    Das Buch wurde übrigens von Random House gekauft und soll bald auch in Papierform erscheinen. Dann kriegt der Autor (hoffentlich) auch etwas mehr Geld dafür. Auf Amazon kann man den Sammelband meistens um etwa 1 Euro erwerben. Und das lege ich euch allen ans Herz!


    Liebe Grüße,
    Wendy


    P.S.: Hätte ich fast vergessen: 5ratten

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

    Einmal editiert, zuletzt von Wendy ()

  • Und für alle, die sich wie ich nicht unbedingt an die englischen Originale stzen wollen, erbarmt sich der Piper-Verlag! :klatschen:
    Wendy hatte mich doch schon so neugierig gemacht! Aber da mein SUB eh schon schwindelerregend ist, fand ich es unsinnig mir eine englische Ausgabe zu kaufen, die wahrscheinlich eh nicht oder zumindest nicht zeitnah lesen würde. Nun bin ich aber richtig in Versuchung!


    Die erste Geschichte Silo1 ist sogar ab dem 6. Dezember kostenlos als E-Book erhältlich! Zum Anfüttern selbstverständlich. Wie ich mich kenne, geht die Strategie bei mir voll auf. :redface:
    Die danach erscheinenden weitern Geschichten sind dann aber mit 3,99 € nicht mehr kostenlos. Am 20.12 erscheint Silo2, am 15.1 Silo 3 usw.


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    Im März erscheint dann die Gesamtausgaben als E-Book und in der gedruckten Version.
    Erfreulicherweise hat man keinen finanzielen Nachteil, wenn man nicht warten kann, denn alle Einzelbände zusammen kosten aufgrund des kostenlosen ersten Teil nicht mehr als die Gesamtausgabe.
    Allerdings ist ein Preis von über 15 € für ein E-Book dennoch nicht gerade günstig zu nennen. :sauer:


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  • Oh Mann, das freut mich total. :klatschen:


    Die deutschen Covers sind auch wesentlich schöner als die englischen. Ich hoffe, der kostenlose erste Teil kommt bei euch gut an - wenn ja, empfehle ich aber gleich die Gesamtausgabe. Das Ende der weiteren Teile ist teilweise wirklich ganz schlimm und man muss einfach sofort weiterlesen.
    Ich bin jedenfalls gespannt ob hier bald noch mehr Rezensionen eintrudeln. Und ich hab beim Goodreads Choice Award für Hugh Howey gestimmt. :zwinker:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog


  • Allerdings ist ein Preis von über 15 € für ein E-Book dennoch nicht gerade günstig zu nennen. :sauer:


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    Das englische E-Book (1-5) kostet ja nur 3 €.
    Damit kann man nicht so viel falsch machen - eine Handpizza oder ein 2 Getränke unterwegs weniger und das Geld ist wieder drin. :zwinker:

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

  • Vielleicht mag mal jemand den deutschen Titel ergänzen in der Überschrift? ;)


    Inhalt: Seit Generationen leben die Menschen in dem unterirdischen Silo, da die Oberfläche der Erde verseucht ist und dort niemand mehr überleben kann. Doch ist das wirklich so? Die Frau von Sheriff Holston ging vor 3 Jahren freiwillig hinaus um die Wahrheit herauszufinden. Nun folgt Holston ihr. Und seine Nachfolgerin im Amt, Juliette, versucht herauszufinden was diese zwei Menschen dazu trieb sich freiwillig für den Reinigungsdienst zu melden. Ihre Recherche ist jedoch nicht ungefährlich.


    Meine Meinung: Bei „Silo“ handelt es sich definitiv um kein Buch für Actionfans. Das Schreibtempo ist eher langsam, die Geschichte entfaltet sich erst sehr gemächlich nach und nach. Teilweise plätschert die Handlung vor sich hin, doch dank der Geheimnisse – man merkt ziemlich schnell dass hier etwas nicht stimmt – ist trotzdem genug Spannung enthalten. Zudem hat der Autor viel Zeit seine Gesellschaft und die Welt in der sie leben vorzustellen. Das ist sehr atmosphärisch und düster. Die intensive Stimmung gefiel mir.


    Ebenso gefiel mir das System wie das Leben im Silo funktioniert. Wenn die Leute manchmal Tage für ihre Reisen von oben nach unten brauchen. Oder die Leute aus mittleren Stockwerken, die sich Urlaub nehmen um eine Reise nach oben zu machen um in der Kantine einen Blick auf die Außenwelt machen zu können. Das es nur Kinder geben kann wenn zuvor jemand gestorben ist. Ich finde das der Autor sich hier einige interessante Details hat einfallen lassen, die sein System glaubwürdig machen. Am liebsten hätte ich noch mehr über das „einfache Leben“ im Silo erfahren.


    Die Entwicklung der Geschichte war für mich schlecht einschätzbar. Man sollte sein Herz nicht allzu sehr an eine Figur hängen (und seine Charaktere mit ihren Nöten und Ängsten mochte ich zum überwiegenden Teil), denn der ein oder andere stirbt – teilweise unerwartet. Auch das sorgte dafür dass das Buch für mich nicht so recht vorhersehbar war. Das ist für mich jedoch positiv, denn Hugh Howey konnte mich so an der ein oder anderen Stelle überraschen.


    Ursprünglich handelt es sich bei diesem Buch um 5 Teile, die jeweils einzeln als Ebook erschienen sind. Das merkt man jedoch nicht unbedingt. Die Geschichte ist trotz allerlei offener Fragen abgeschlossen genug, das Ende enthält keinen Cliffhanger und ich hatte auch nicht das Gefühl dass die Handlung einfach an einem beliebigen Punkt abgebrochen wird. Diese 5 Teile geben zusammengefasst also ein runderes Buch ab als so manchen Triologiebeginn den ich in letzter Zeit gelesen habe. Weiterlesen möchte ich auf jeden Fall.


    Fazit: Ein eher langsam erzähltes, düsteres und atmosphärisches Buch, das mich überzeugt hat. Von mir gibt es dafür 5ratten.

  • Ich habe diese Edition von Wool gelesen, sie enthält die ersten fünf Kapitel bzw. das erste Buch:


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    (So ganz kenne ich mich aber immer noch nicht aus mit den unterschiedlichen Kapiteln und Versionen :redface:)


    Leider kann ich mich dem Hype um das Buch nicht so ganz anschließen.
    Die Grundidee hat mich an den Film Snowpiercer erinnert, in dem die Erdoberfläche ebenfalls unbewohnbar geworden ist und die verbleibende Menschheit - oder ein Teil davon - sich in einem nie stillstehenden Zug befindet, der für alles sorgt, was man zum Überleben braucht.
    In den ersten beiden Teilen von Wool erfährt man schon sehr viel über das Leben im Silo und vor allem der zweiten Teil um Mayor Jahns und Deputy Marnes hat mir sehr gut gefallen.
    Leider merkt man meiner Meinung nach, dass der Autor ab dem dritten Teil immer mehr ein Buch im Sinn hatte und immer weniger Kurzgeschichten. Je länger die Kapitel werden, umso mehr hat die Geschichte für mich an Schwung verloren.
    Während ich die Charaktere am Anfang noch interessant gezeichnet fand, habe ich irgendwann leider den Kontakt zu manchen von ihnen verloren. Es war beinahe so, als wäre die Charakterentwicklung stehen geblieben und während ich zwar zu manchen als Leser durchaus eine emotionale Bindung aufbauen konnte, habe ich sie zu anderen verloren.


    Was für mich unglaubwürdig war, waren einige Faktoren, die ganz eng mit der Grundidee verknüpft waren und daher für mich mit der Geschichte stehen und fallen.
    Zum Beispiel kann ich nicht ganz nachvollziehen, dass tatsächlich niemand jemals die Linsenreinigung verweigert habe. Man kann natürlich davon ausgehen, dass das passiert ist, diese Information vom System aber unterdrückt wurde. Allerdings funktioniert das nur für sehr alte Geschehnisse und alleine die Zeit innerhalb eines Menschenlebens und die mündliche Weitergabe von Geschichten an die nächste Generation würde schon mindestens 150 - 200 Jahre abdecken.
    Auch habe ich nicht ganz verstanden, was die Server im IT-Bereich eigentlich für den Erhalt des Silos machen und weshalb die Bürger des Silos dessen Macht so bereitwillig akzeptieren.


    Aber vielleicht ist das auch etwas, das in den nächsten Büchern noch erläutert wird.


    Während ich die Grundidee spannend finde und einiges an der Geschichte mich gut unterhalten hat, werde ich aufgrund der Kritikpunkte vorerst nicht direkt weiterlesen und erstmal Zeit verstreichen lassen und sehen, ob mich die Lust fürs Silo wieder packt.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.


  • Insgesamt fand ich die gesamte Triologie wirklich sehr lesenwert.

    Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir.

    Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde.”

    (aus: "Die Stadt der träumenden Bücher")



  • Ich kann mir gut vorstellen, dass einige Löcher in der Geschichte im Laufe der beiden nächsten Bände geschlossen werden, das ist bei vielen anderen Dystopie-Trilogien ja auch so. Aber meine Neugier darauf überwiegt leider nicht meinen Wunsch, vorerst was anderes zu lesen. Das liegt aber auch daran, dass ich mir gerade ohnehin schwer tue, in meine Bücher so richtig einzutauchen.
    In den letzten Jahren habe ich sehr viele Dystopien gelesen und bin da schon etwas pingeliger, besonders bei einem Buch, das wie Wool so unglaublich viele 5-Stern-Rezensionen hat. Ein gutes Buch ist es ja, aber so gut? :zwinker:


    Ich kann mir den Stoff übrigens sehr gut als Film vorstellen, die Rechte wurden ja glaube ich bereits verkauft.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • ...ich wußte gar nicht das es es so bekannt ist. Mir sind die Bücher eher zufällig in der Bücherei aufgefallen. So Phasen in denen ich mich nicht so ganz auf den Lesestoff einlassen kann hab ich auch immer mal wieder, meistens wenn sowieso schon alles stressig ist. Grad da wärs manchmal schön abzutauchen, aber genau dann dann oft nicht. Ich hab mal drüber nachgedacht, so insgesamt hätt ich damals den Büchern wohl 4 Sterne bzw. Ratten gegeben, aber wie gesagt... ist schon etwas länger her.


    Welche Dystopie hat dich denn besonders beindruckt ?


    Als Film könnt ich mir Silo auch gut vorstellen, würd ich mir auf jeden Fall anschaun. Angeblich soll Ridley Scott den Film machen ,aber die Meldung ist auch schon ein paar Jährchen alt.

    Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir.

    Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde.”

    (aus: "Die Stadt der träumenden Bücher")



  • Meine Meinung: Bei „Silo“ handelt es sich definitiv um kein Buch für Actionfans. Das Schreibtempo ist eher langsam, die Geschichte entfaltet sich erst sehr gemächlich nach und nach. Teilweise plätschert die Handlung vor sich hin, doch dank der Geheimnisse – man merkt ziemlich schnell dass hier etwas nicht stimmt – ist trotzdem genug Spannung enthalten.


    Ich hatte das gegenteilige Gefühl, ich fand das Lesetempo des ersten Bandes sehr schnell - habe es an einem Tag von morgens bis nachmittags gelesen, dann hatte ich Rückenschmerzen und der Akku des Readers war leer, der Band aber auch zu Ende - das Tempo des zweiten Bandes ("Shift") nicht mehr ganz so rasant, aber noch schnell und den dritten Band, wie der Titel "Dust" sagt, sehr staubtrocken. Der Lesefluss war bei mir im dritten Band extrem langsam, immer wieder habe ich das Buch über Monate hinweg zur Seite gelegt, weil ich nicht weiterlesen wollte, sooo langweilig war es. :sauer:


    LG von
    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

  • Ich finde, dass Wool anfangs eher dahinplätschert - nicht negativ gemeint - und ab der Mitte dann aber immer mehr in Fahrt kommt. Das liegt meiner Meinung nach aber vor allem an der Entstehung als anfängliche Novellen, sodass die eigentliche Protagonistin erst relativ spät auftaucht.


    Firiath: mir hat "The Handmaid's Tale" von Margaret Atwood sehr gut gefallen. Vor einigen Wochen habe ich dann "The Road" von McCarthy gelesen, da hatte ich das Gefühl ich würde einen Klassiker lesen, obwohl das Buch "erst" vor zehn Jahren erschienen ist.
    Ich mochte aber auch die ersten beiden Teile der Hunger Games sehr gerne, nur der dritte war nicht mehr meins.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • @tari
    Atwood ist ja sowieso nochmal eine ganz andere Liga :smile: , sprachlich wie inhaltlich. Ich hab sowohl das von dir genannte Buch als auch ihre MaddAdam-Trilogie gelesen und alle Bücher haben bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen und sich fest in meiner Erinnerung verankert. "Die Straße" von McCarthy steht bei mir schon recht lange auf der Leseliste, habs aber noch nicht geschafft, wird aber definitiv irgendwann noch gelesen.

    Die "Panem"-Trilogie ist sehr spannend geschrieben, habs beim Lesen auch verschlungen, obwohl es mir eigentlich zu brutal und auch zu "einfach" vom Aufbau her war, aber es war wirklich so spannend geschrieben, man mußte einfach wissen wie es weitergeht und ich konnte nicht aufhören, obwohl ich schon beim Lesen genügend Kritikpunkte an den Büchern hatte. Schon seltsam manchmal. Im direkten Vergleich der beiden Trilogien im Nachhinein find ich die Silo-Trilogie aber inhaltlich dann doch interessanter und komplexer. Inhaltlich fand ich auch die Eleria-Trilogie von Poznanski besser als Panem, aber den Lesesog den Suzanne Collins in ihren Büchern erzeugt ist schon enorm.



    Keshia
    Ein paar Längen und auch Ungereimtheiten hatten alle drei Bücher, ohne mich noch exakt an Einzelheiten zu erinnern, aber so richtig langweilig fand ich keins, hab sie eigentlich alle drei ganz gern gelesen. Man fragt sich natürlich schon wie es sein konnte das die Menschen in den Silos sich über so lange Zeit wirklich lenken liesen wie eine Schafherde, andererseits prägt so eine eingeschränkt Lebensweise in diesem Silo und die ausschließliche Sicht auf diese Welt natürlich auch, aber etwas mehr kritisches Denken der Menschen würde man sich als Leser doch wünschen ....



    @tari

    Zitat

    Ich finde, dass Wool anfangs eher dahinplätschert - nicht negativ gemeint - und ab der Mitte dann aber immer mehr in Fahrt kommt. Das liegt meiner Meinung nach aber vor allem an der Entstehung als anfängliche Novellen, sodass die eigentliche Protagonistin erst relativ spät auftaucht.


    Ich wußte gar nicht daß es vorher nur häppchenweise veröffentlicht wurde, hab es erst als vollständige Bücher auf deutsch entdeckt. Im Grund eine ähnliche Entstehungsweise wie beim "Marsianer" , der wurde ja auch erst kapitelweise als Fortsetzungsgeschichte auf der Webseite des Autors veröffentlicht.

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  • Man fragt sich natürlich schon wie es sein konnte das die Menschen in den Silos sich über so lange Zeit wirklich lenken liesen wie eine Schafherde, andererseits prägt so eine eingeschränkt Lebensweise in diesem Silo und die ausschließliche Sicht auf diese Welt natürlich auch, aber etwas mehr kritisches Denken der Menschen würde man sich als Leser doch wünschen ....


    Ich denke mal, mit der richtigen "Geschichte" (Grund für die gegebene Lebensweise, keine Alternativen denkbar) und genügend Beschäftigung (war ja vorhanden) fragt man nicht bzw. fragt man nicht weiter, wenn man an (bekannte) Grenzen stößt. Hier und auch in unserer Realität vertreten durch diverse Autoritäten. Ich erinnere nur mal an die Skandale um die Arbeit/er bei Aldi und Lidl und in einigen anderen Betrieben, die durch die Mitarbeiter und ihre Familien schon längt hätten bekannt sein können, es aber nicht wirklich waren. Bzw. keiner fragte nach oder interessierte sich weitergehend. Insofern finde ich es gar nicht so abwegig, das man einfach dem vorgegebenen Leben nachgeht, besonders, wenn einem immer eingebläut wird, dass die Alternative tödlich ist und es keine andere Möglichkeit gibt zu überleben.
    Wir sind doch auch im Prinzip in einem System gefangen, in dem uns vieles nicht gefällt, wir es aber nur schwer ändern können, weil zahlreiche Menschen und Regeln/ Gesetze dazwischen stehen. Hin und wieder brechen einzelne Menschen in einzelnen Bereichen aus, aber die meisten halten sich doch an den vorgegebenen Rahmen, auch wenn er ihnen nicht gefällt. Egal, an welches Thema man jetzt denkt, Behandlung von Arbeitslosen, Mobbing in Schulen und Beruf, Angehörige im Pflegeheim bzw. Gewalt gegen Abhängige (Kinder in Heimen, Pflegebedürftige etc.) - da gibt es vieles, das wir hinterfragen und ändern sollten, aber durch das eigene Leben, Zeitmangel, eine passende Geschichte - "geht nicht anders, gibt keine Alternative" - lassen wir vieles einfach laufen und akzeptieren es.
    Kürzlich las ich eine angeblich wahre Geschichte (Leser eines Blogs sollten ihre Erlebnisse schildern): Eine Lehrerin vermutlich nach 2000 sagte etwas zu einem Schüler, das dieser als rassistisch auffasste. Es war eine Bemerkung, die man auch als dahingeworfen und unsensibel, aber nicht tragisch ansehen könnte (sie sagte, wenn sie solche Haare hätte, würde sie sie zurückbinden). Die Mutter des Grundschülers hörte das von ihrem Kind, ging in die Schule und schlug die Lehrerin mehrfach während ihres "Gespräches" und bedrohte sie, was dazu führte, dass die Lehrerin angeblich das Kind den Rest der Grundschulzeit nicht mehr ansah (weil die Mutter das verboten hatte). Hier fragt man sich beim Lesen: Warum hat die Lehrerin die Mutter nicht angezeigt? Wäre das nicht der normale Schritt, wenn jemand einen mehrfach wie auch immer schlägt? Aber beide waren halt in ihrem System: Die Mutter im "meinem Kind tut keiner was"-System und die Lehrerin im "oh, jetzt muss ich Angst haben"-System, beide ohne an die Alternative - man kann auch eine Anzeige machen, Körperverletzung muss man nicht einfach so hinnehmen - zu denken.


    In der Silogeschichte ist die Bedrohung noch viel schlimmer als "nur" Schläge, hier geht es ums nackte Überleben UND man hat quasi als letzter Überlebende auch eine Verantwortung. Wer einfach rebelliert und riskiert, in den Tod geschickt zu werden, verhindert auch Nachwuchs seinerseits, hat also ggf. die Verringerung der Anzahl der angeblich letzen Überlebenden zu verantworten. Solange die Bedrohung - durch den Tod außerhalb des Silos - groß genug ist, macht man wohl lange Zeit alles mit, was diese verhindert. Und es wurde einem ja eingebläut, dass es keine Alternative gibt: Kein Überleben außerhalb des Silos, keine anderen Silos. Was soll man machen, wer traut sich, etwas zu hinterfragen, wenn die Folge evtl. der Tod außerhalb des Silos ist?



    LG von
    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


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  • Keshia
    Du hast natürlich völlig recht, das ist ja immer das Problem des Lesers oder des Betrachteres von geschichtlichen Ereignissen. Aus dem eigenen Standpunkt, distanziert vom aktuellen Geschehen (im Buch, der fremden Lebenssituation oder auch in geschichtlich überlieferten Geschehnissen) heraus ist es einfach zu sagen "ich hätt das so nicht mitgemacht" oder "warum haben sie das nicht erkannt? .

    Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir.

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    (aus: "Die Stadt der träumenden Bücher")



  • Hugh Howey


    Silo


    Wool


    Teil 1


    Ungekürztes Hörbuch
    Die Menschen leben in einem tief in die Erde hinunter reichenden Silo, seit die Erdoberfläche vergiftet wurde. Zwischen den Menschen, die oben, mittig und unten wohnen, gibt es gewisse Animositäten, aber nichts Gravierendes. Allerdings gibt es gewissen Tabus im Zusammenleben, deren Übertretung streng geahndet wird. Höchststrafe ist der Rauswurf aus dem Silo. An der Oberfläche ist der Ausgestoßene nach wenigen Minuten tot.


    Als der Polizeichef Holston aus freien Stücken nach draußen in den Tod geht, braucht das Silo einen neuen Sheriff. Das Oberhaupt des Silos, Major Jahns, beschließt, dass Juliette den Job übernehmen soll. Gegen diese Kandidatin von ganz unten, aus der Mechanik, hat allerdings der IT-Chef Bernard größte Bedenken. Es gibt Krach, und innerhalb von wenigen Tagen spitzt die Situation sich gefährlich zu…


    Die Geschichte ist temporeich und spannend. Allerdings stören mich, dass es bei einem derartigen Lebensraum Träger statt Flaschenzüge gibt. Das nur nebenher. Schlimmer ist, dass es dem Aufstand an einem konkreten Ziel fehlt. Hier ist es Howey überhaupt nicht gelungen, eine glaubwürdige Entwicklung der Dinge zusammenzukratzen. Auch später fehlen diversen Aktionen der Figuren jegliche Strategie, die es erklären würde, warum sie handeln, wie sie handeln.


    Guter Start, zum Schluss hin leider immer schwächer.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Meine Rezi bezieht sich auf die Gesamtausgabe des ersten Bandes als Print, sprich auf die Kapitel 1-5.


    Die Menschen in Silo leben nicht frei beweglich, sie sind in Arbeitseinheiten und Gruppen eingeteilt und wohnen, arbeiten und verbringen ihr gesamtes Leben in einem unterirdischen Bau, der Silo genannt wird. Das Silo ist riesig und es sind hunderte Menschen. Wie viele genau bleibt unklar, aber es muss mindestens Kleinstadtformat haben. Geburten, Hochzeiten und Beziehungen sind genauso reglementiert wie der berufliche Werdegang der einzelnen Menschen. Dabei gibt es strenge Hierarchien: Jede ausgebildete Person hat einen Schatten, also eine Person, die sich als Lehrling oder Hilfskraft ein Bild von der bevorstehenden Arbeit machen wird.

    Lebensmittel, Rohstoffe, Bedarfsgüter - alles wird im Silo hergestellt und es scheint keinen Kontakt zur Außenwelt zu geben. Außerhalb des Silos herrschen menschenunwürdige Bedingungen. Aus einem unbekannten Grund, möglicherweise einem Krieg, gibt es außerhalb des Silos giftige Luft oder giftige Strahlung. Nach draußen gehen heißt sterben, aber nicht jeder Sterbende wird nach draußen geschickt. Rausgeschickt zu werden ist gleichzusetzen mit der Todesstrafe, denn es gibt offiziell keinen ausreichenden Schutz.


    In den ersten beiden Teilen des fünfbändigen Werks Silo erlebt man den Auf- und Abstieg der Ordnungshütenden in der Gemeinschaft mit. Die Exekutive wird geleitet vom Sheriff, der oder die weitreichende Einblicke und Bewegungsfreiheiten genießt. Dabei stoßen die Personen immer wieder auf heikle Informationen, denn längst nicht alle Gedanken dürfen in der Gemeinschaft offen besprochen werden. Die Gründe für die Verseuchung der Umgebung des unterirdischen Gebäudes etwa sind nicht zu diskutieren, es gibt auch nur wenige legale Bücher, da bereits das Naturstudium Sehnsüchte nach Freiheit wecken kann. Private und berufliche Kommunikation werden auf Verdacht überwacht. Herrschende Klasse im Silo ist die sogenannte "IT", also diejenigen, die die Computer bedienen und für die Luftregulierung im Silo sorgen. Sie werden angeführt vom Bürgermeister, der sein umfassendes Wissen nicht mit den anderen Mitgliedern der Gemeinschaft teilt und selbst ebenfalls an strenge Regeln gebunden ist.

    So leben die Menschen schon seit Generationen. Die in der Mechanik beschäftigten sind dabei eine der größten Gruppen, aber gleichzeitig auch welche, die nur für ihren Fachbereich ausgebildet werden.


    Es ist nun schwierig den Inhalt wiederzugeben, ohne zuviel zu verraten.

    Wer sich aber durch die eher zähen und großteils nicht nachvollziehbaren Zwänge der Figuren auf den ersten 200 Seiten geblättert hat, den erwartet ab Teil drei ein fulminantes und an Spannung kontinuierlich zunehmendes Spektakel aus Ereignissen. Die lange Einführung ist dabei sehr wichtig, wurde mir beim Lesen klar, um später nachzuvollziehen was in den Figuren vor sich geht und auch um die kommenden Kettenreaktionen und Folgen mitzuerleben.


    Mit leichter Sprache, angenehmem Satzbau und nur wenig Cowboy-haftem Getue der Figuren zu Anfang konnte ich Hugh Howeys Silo trotz des langweiligen Einstiegs eine Chance geben. Am Ende mutierte das Buch zu einem Pageturner, aber dennoch zu keinem, den man unbedingt gelesen haben muss.

    Was mir als Technikfreundin wieder einmal gefehlt hat ist die Ausgereiftheit der Technologien. Wie ist es möglich, dass ein geschlossenes Gebäude, wie ein Silo, unterirdisch ausreichend Strom durch Ölverbrennung erzeugt, um Sauerstoff zu recyclen, Vieh zu züchten, um sauberes Wasser von Abfällen zu trennen, um Lebensmittel zu garen und Metalle zu verarbeiten, während die Umgebungstemperatur für Menschen erträglich bleibt. Mir fehlen auch Hinweise darauf, woher benötigte nicht recyclebare Rohstoffe kommen, auch wenn an einer Stelle von Ölbohrungen die Rede ist. Aber auch solche Bohrungen erzeugen massive Hitze und ich halte es für unwahrscheinlich, dass so eine Hitze ohne Abluftsysteme in der Nähe vom Wohnsilo möglich ist.

    Was mir beim Lesen außerdem in den Sinn kam, war die Unmöglichkeit mehrere Dutzend Silos zu bauen, die alle nichts miteinander zu tun haben dürfen. Sicherlich vermeidet man auf diese Weise die Weitergabe von Konflikten, sollte es in einem der Silos zum Aufstand kommen. Dennoch wäre doch ein Netzwerk sehr nützlich, vor allem weil nicht alle die selben Ausgangssituationen haben dürften. Die Umstände zu Bau und Logistik bleiben bis zum Ende unklar.

    Auf mich wirkten die Menschen im Silo wie Ameisen in einem Ameisenstaat, wobei die Königin das Regelwerk rund um das Leben im Silo ist. Der Einzelne mit seinen Träumen, Gedanken und Mühen ist nur ein Rädchen im Getriebe der Gemeinschaft. Wer frei und kritisch denkt, wird in der Reinigung ("Rausgehen") aussortiert. Vielleicht ist es das, was die Menschheit vor der Umweltverseuchung retten soll: Lange genug abgewartet hat die Natur im Freien die Gifte abgebaut und die Menschen können wieder aus ihren Silos kommen. So weit sind die Personen im Buch aber noch nicht. Sie leben in ihren Gruppen. Aber wenn es zu einem Bürgerkrieg kommt, dann sind die schützenden Wände des Silos genauso Begrenzung für Fliehende, wie sie auch sonst in ihrem Leben die Freiheit der Menschlichkeit begrenzen.

    Wenn Siloeine Kritik an Umweltverschmutzung und Warnung vor einem Extremfall, etwa einem nuklearen Kollaps, sein soll, dann fehlt mir am Ende noch die Frage in welchem Fall wir als Spezies weiterexistieren müssen. Ist das Leben noch ein Leben, wenn wir uns selbst in große Gruppenkäfige sperren, uns in Hierarchien und Aufgaben kategorisieren und unsere freien Gedanken, den freien Willen, aufgeben, um die Spezies am Leben zu erhalten? Sind wir verpflichtet für Nachkommen und Überleben das aufzugeben, das wir zu Lebzeiten des Autors als größtmögliche Freude und Lebenslust kennen?

    Diese Fragen stellt Hugh Howey nicht. Stattdessen erfahren wir, wie es ist fast zu ertrinken, wie es für uns ist fast von Strahlung und vor Einsamkeit umzukommen. Wir erfahren, wie lesen uns zum kritischen Denken anregt, aber kritische Fragen bezogen auf des Lesers Leben werden auch indirekt nicht gestellt. Wer aber nach den letzten Seiten ins Grübeln kommt, der fragt sich: "Würde ich dort unterirdisch leben wollen?"

    Und noch ein keiner Veganerwitz am Ende: "Wie supplementieren die da eigentlich die Vitamine B und D ohne Sonnenlicht?" ;)


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    Diese Omnibus-Edition besteht aus mehreren (Kurz-)geschichten/Novellen.


    Wool


    Die Menschen, von denen diese Geschichte handelt, leben in einem Silo ohne Außenkontakt. Wer es verlässt stirbt oder auch wer sterben will, verlässt es? Jedenfalls vermisst der Protagonist Holston seine Frau so sehr, dass er ihr nach draußen (in den Tod?) folgen will. Man bekommt einen ersten Einblick in die Welt, was mir gut gefiel, ansonsten gibt es einige Logiklöcher, bei denen ich nicht nachvollziehen kann, warum etwas so sein sollte, wie es beschrieben wird.


    Wool 2 – Proper Gauge


    Bürgermeisterin Marie Jahns reist in die tieferen Ebenen, um eine Nachfolge für den Sheriff zu rekrutieren und erhält unverhoffte Einsichten in die Gefüge des Silos.


    Wool 3 – Casting Off


    Juliette Ist der neue Sheriff und wächst langsam in ihre Rolle hinein, doch so viel Zeit bleibt ihr gar nicht. Mit einem Ende, das neue Perspektiven hinsichtlich der ganzen Welt andeutet.


    ---

    Die nächsten beiden Geschichten/Novellen sind etwas länger und ich bin gespannt, wie es weitergeht.