Bas Kast - Ich weiß nicht, was ich wollen soll

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 3.998 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Bas Kast – Ich weiß nicht, was ich wollen soll


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Inhaltsangabe:


    Klappentext:

    Zitat

    Die Qual der Wahl – was die Wissenschaft über das Glück und die Lebenszufriedenheit weiß.


    Wir haben alle Chancen der Welt, wir können an der Erfüllung unserer Wünsche arbeiten wie nie zuvor – warum tun sich trotzdem viele von uns so schwer mit der Liebe und dem Leben? Was steckt dahinter?


    Der Psychologe und Beststellerautor Bas Kast fügt zusammen, was die unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen – von der Psychologie, Hirnforschung, Soziologie bis hin zu den Politik- und Wirtschaftswissenschaften – zur Qual der Wahl und unserer rasenden Wohlstandsgesellschaft herausgefunden haben. Ein Buch voller überraschender Einsichten über uns und den Zustand der Welt, in der wir leben.


    Meine Meinung zum Buch:


    Das war wieder mal so ein Buch, bei dem ich beim Lesen ständig laut rufen möchte: „Genau! Genau so ist es! Woher weiß er das? Kennt der mich?“ :zwinker:


    Der Autor zeigt in vielen, gut und verständlich erklärten Beispielen auf, wie wir uns selbst erfolgreich daran hindern, uns Glück und Zufriedenheit empfinden zu lassen. Ich habe beim Lesen herausgefunden, dass ich schon auf einem ganz guten Weg bin, aber noch eine Menge dafür tun kann – und das wird mich in der nächsten Zeit weiter beschäftigen.


    Das Buch ist in drei Teile unterteilt:
    1. Das Freiheitsparadox
    2. Das Wohlstandsparadox
    3. Wir rastlosen Stadtneurotiker


    Im ersten Teil beschreibt der Autor, was die Qual der Wahl unter den vielen Möglichkeiten, die sich uns bieten, mit uns wirklich macht – und wie wir mit unseren Entscheidungen immer unzufriedener werden – denn je mehr Auswahl wir haben, umso größer wird auch das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen, wenn wir uns für das eine oder andere entscheiden. Die Beispiele hier waren wirklich hoch interessant! Lange nachdenken werde ich auch noch über die Ausführungen des Autors über unsere Gewohnheit, für alles ein „offenen Hintertürchen“ zu behalten. Wir leben z. B. in einer guten Beziehung oder haben uns entschlossen, keine zu wollen – und surfen trotzdem in Singlebörsen. Wir haben eine gute Arbeit – und bewerben uns „nur so, um mal zu sehen“ anderswo. Wir wollen das perfekte Smartphone/TV/Notebook – und kommen nie dazu, eines zu kaufen, weil das perfekte Produkt immer erst gerade entwickelt wird und nächstes Jahr dann endlich in die Läden kommt ... Das ist nach dem Autor sowieso die beste Ausrede, um sich nie entscheiden zu müssen. :zwinker:


    Der zweite Teil beschäftigt sich mit unserem Wohlstandsdenken, mit dem wir uns nur selten absolut (= objektiv), sondern viel öfter relativ zu unserer Umgebung (= subjektiv) einschätzen.


    Und im dritten Teil zeigt der Autor, wie wir zu Multitaskern geworden sind, die immer alles mögliche gleichzeitig erledigen müssen und vor lauter Angst, etwas „besseres“ zu verpassen, gar nichts mehr fertig kriegen.


    Gut gefallen hat mir, dass der Autor auch viele Beispiele und Studien aus Deutschland und Europa bringt. Natürlich werden auch viele Forschungsergebnisse aus USA beschrieben, weil dort eben viel geforscht wird, trotzdem war mir wichtig, einiges zu finden, das ich von hier aus eigener Erfahrung kenne und die Beispiele sind mir sehr viel näher.


    Das Buch liest sich toll, ich habe es gestern Mittag gekauft und war heute am späten Nachmittag schon durch. Die Fußnoten sind am Ende des Buches versteckt und sie störten damit nicht meinen Lesefluss. Das Quellen- und ein umfangreiches Literaturverzeichnis findet man ebenfalls am Ende des Buches.


    Der Kauf hat sich so was von gelohnt! 5ratten:tipp:


    Viele Grüße von Annabas :winken:

  • Das war wieder mal so ein Buch, bei dem ich beim Lesen ständig laut rufen möchte: „Genau! Genau so ist es! Woher weiß er das? Kennt der mich?“ :zwinker:


    Das habe ich schon bei den meisten Teilen Deiner Zusammenfassung hier gerufen!


    Vor einiger Zeit war der Autor bei WDR 2 zu Gast und hatte sein Buch vorgestellt, das ich darauf hin auch unbedingt haben wollte. Bis jetzt habe ich es aber noch nicht bestellt (nein, es kam immer was dazwischen, nicht, weil ich ein besseres gesucht habe :breitgrins: ).
    Aber nach Deiner Meinung bin ich dem Kauf schon ein Stückchen näher gerückt.


    Es ist schon schlimm, wie die Angebotsexplosion in den letzten Jahren immer mehr dazu führt, dass wir uns nicht entscheiden können. Das ist nämlich auch mein Hauptproblem, wenn ich etwas aus dem Elektroniksegment kaufen möchte. Und selbst die zahlreichen Bewertungsportale im Netz (ich nutze gerne Chip.de) können da nicht mehr weiter helfen, weil man dann doch wieder ein weiteres Portal aufruft, um zu gucken, ob die Bewertungen da ähnlich sind...


    Zeigt Kast denn auch Lösungsansätze in seinem Buch?

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

    Einmal editiert, zuletzt von Schokomaus ()


  • Zeigt Kast denn auch Lösungsansätze in seinem Buch?


    Ja, er zeigt ein paar auf - erklärt aber auch, dass es schwierig ist, da herauszukommen, denn wir leben nun mal in einer freiheitlichen Wohlstandsgesellschaft, die ja durchaus eine Menge Vorteile hat.
    Seine Ansätze sind nicht bahnbrechend neu, aber ich finde es schon sehr hilfreich, wenn es einem endlich selbst auffällt, in welche Zwickmühle man sich bringt und dann gegensteuern kann.


    Grüße von Annabas :winken:

  • Hallo!


    Du machst mir richtig Lust auf das Buch :winken:


    Gut gefallen hat mir, dass der Autor auch viele Beispiele und Studien aus Deutschland und Europa bringt. Natürlich werden auch viele Forschungsergebnisse aus USA beschrieben, weil dort eben viel geforscht wird, trotzdem war mir wichtig, einiges zu finden, das ich von hier aus eigener Erfahrung kenne und die Beispiele sind mir sehr viel näher.


    Das klingt interessant. Meistens sind Beispiele nur aus dem Heimatland des Autors, da fällt es mir manchmal schwer, mich wieder zu finden.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Meistens sind Beispiele nur aus dem Heimatland des Autors, da fällt es mir manchmal schwer, mich wieder zu finden.


    Bas Kast ist Deutscher (sogar Pfälzer :zwinker: ) - das habe ich aber erst gemerkt, als ich seine Vorstellung im Klappentext gelesen hatte, vom Namen her hätte ich zunächst eher auf einen Amerikaner getippt.


    Grüße von Annabas :winken:

  • Ach, und in dem Interview im Radio hätte ich auf einen Niederländer bzw. Belgier getippt. :redface: Der Name ist jetzt auch nicht gerade typisch deutsch. So kann man sich irren.

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

  • Der Titel hört sich wie von "Wir sind Helden" an. Von daher schon mal ansprechend! :zwinker:


    Der Inhalt hört sich auch gut an - aber eigentlich weiss ich schon um diese Dilemmata und versuche auch immer gegenzusteuern. Aber vielleicht wäre so ein mal wieder Bewußtmachen ganz gut... Mal schauen...

    Gruß suray

  • Ich bin jetzt am dritten Kapitel angekommen, und bisher gefällt mir das Buch auch sehr gut. Es bestätigt nur das, was ich eigentlich schon immer im Gefühl hatte.


    Eine wirkliche Zufriedenheit habe ich in meinen letzten drei Urlauben festgestellt, da waren die Unterkünfte auf ein Minimum reduziert (einmal Zelturlaub, zweimal Bungalow im Ferienpark), und es gab keinerlei Reizüberflutung. Es herrschte eine himmlische Ruhe, das Handy war abgestellt, teilweise gab es keinen Fernseher, man musste nicht auf die Uhr gucken, und was das Einkaufen betraf, gab es nicht viel Auswahl, so dass man schnell fertig war - und absolut zufrieden mit dem, was man gekauft hatte.
    Kaum kommt man wieder nach Hause, blinkt der AB, in der Wohnung steht plötzlich viel zu viel Nippes herum, was man vorher gar nicht mehr wahrgenommen hat, der Kalender schreit einem mit Terminen entgegen und die ganze Entspannung ist nach dem ersten Arbeitstag eh wieder futsch.


    Ich bin ein großer Fan von Entrümpelungsaktionen, die ich relativ regelmäßig durchführe, und insofern hat das Buch den von suray erwähnten Effekt des Bewusstmachens auf mich.


    Annabas, welcher Typ warst Du denn bei dem Test, der Genügsame oder eher der andere (fällt mir gerade nicht ein)?

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf


  • Annabas, welcher Typ warst Du denn bei dem Test, der Genügsame oder eher der andere (fällt mir gerade nicht ein)?


    Daran kann ich mich gerade nicht erinnern. :gruebel:
    Und das Buch habe ich gerade meiner Schwester aufgedrängt geliehen - ich schau mal nach, wenn ich es wieder habe.


    Grüße von Annabas :winken:

  • Das könnte was für mich sein. Ich werde es mir gleich mal auf meinen Wunschzettel notieren.


    Aber habt ihr das schon mal gehabt, dass ihr euch vor lauter Auswahl für etwas nicht entscheiden konntet und dann gesagt habt: "Ok, dann eben gar nichts." ???

    Wer lesen will, der liest, und jedes Buch wird gefunden von dem, der es sucht.<br />(Eduard Engel)

  • Es ist schon schlimm, wie die Angebotsexplosion in den letzten Jahren immer mehr dazu führt, dass wir uns nicht entscheiden können. Das ist nämlich auch mein Hauptproblem, wenn ich etwas aus dem Elektroniksegment kaufen möchte. Und selbst die zahlreichen Bewertungsportale im Netz (ich nutze gerne Chip.de) können da nicht mehr weiter helfen, weil man dann doch wieder ein weiteres Portal aufruft, um zu gucken, ob die Bewertungen da ähnlich sind...


    Zeigt Kast denn auch Lösungsansätze in seinem Buch?


    Bei mir ist es von Anfang an - also seit dem ersten Taschengeld - eher umgekehrt gewesen: Ich wollte etwas dringend haben, habe mich total darauf gefreut, Pläne gemacht, was ich damit alles anstellen würde - und genau ab dem Moment, an dem ich aus dem Laden wieder raus war kam die Ernüchterung/ Enttäuschung/ Frage "ist das wirklich so toll?". Dieses Gefühl hat sich bis heute bei größeren Anschaffungen oder Spontankäufen gehalten. :rollen:


    Ich glaube auch, dass man früher tendenziell zufriedener war, weil man weniger Vergleichsmöglichkeiten und Zweifel aus anderen Quellen hatte. Man kannte nur das, was die Werbung im TV zeigte oder was die Menschen, die man kannte, hatten.
    Und wenn man nach dem Kauf unzufrieden war, dann lag das an der Fehlentscheidung oder dem schlechten Produkt und man hat (im Idealfall) von dieser Art/ Firma nichts mehr gekauft.


    Heute hat man die ganzen Forenberichte, Tests und Diskussionen über Mängel.
    Ich finde es z.B. krass, dass sich Menschen teure Kameras/ Objektive kaufen und als erstes mal einen Test auf Fehlfokus machen - also direkt nach dem Kauf nach Fehlern suchen.
    Früher wäre man mit der Neuerwerbung losgezogen und wenn es nicht gleich geklappt hätte, hätte man das (vermutlich) auf mangelnde Erfahrung mit der Neuerwerbung geschoben.


    Übrigens: Am schwersten fällt mir die Auswahl im Restaurant.
    Da habe ich extrem das Gefühl, etwas zu verpassen, wenn ich mich fürs "falsche" Gericht entscheide: Vielleicht schmeckt das andere doch besser, vielleicht verpasse ich da einen ganz tollen unbekannten Geschmack. :rollen:
    Ganz komisch... (da ich auch viel selbst koche und ca. 130 Kochbücher habe. Also mir eigentlich auch selbst etwas Leckeres zubereiten könnte und nicht darauf angewiesen wäre, dass mir im Restaurant der ultimative Geschmack serviert wird, vor allem, da ich normalerweise in "Durchschnittsrestaurants" gehe).


    LG von
    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

    Einmal editiert, zuletzt von Keshia ()

  • Meine Meinung

    Das war wieder mal so ein Buch, bei dem ich beim Lesen ständig laut rufen möchte: „Genau! Genau so ist es! Woher weiß er das? Kennt der mich?“

    So ging es mir stellenweise auch. Andererseits habe ich beim Lesen aber auch gemerkt, wie sehr sich mein Konsumverhalten geändert hat, seit ich das Buch vor acht Jahren auf meine Leseliste gesetzt habe.

    Seine Ansätze sind nicht bahnbrechend neu, aber ich finde es schon sehr hilfreich, wenn es einem endlich selbst auffällt, in welche Zwickmühle man sich bringt und dann gegensteuern kann.

    Das hat mir auch gut gefallen. Bas Kast zeigt auf, wie man diese Zwickmühlen erkennt. Das ist der erste Schritt zur Veränderung.


    Ich kann mich den begeisterten Stimmen hier nur anschließen

    5ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Das wandert schnurstracks auf meinen Wunschzettel ... ich frage mich gerade, warum ich das nicht schon gleich bei der ersten Vorstellung hier gemacht habe.


    Der Titel klingt wirklich wie ein Song von "Wir sind Helden" :lachen: Und dass Kast gar kein Niederländer ist, hat mich gerade auch überrascht.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen