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Das Buch befindet sich derzeit auf der Shortlist des deutschen Buchpreises 2012.
Inhalt
Ja, der Inhalt ... schwer zu erklären. Vordergründig geht es um das Indigo-Syndrom. Kinder und Jugendliche sind von dieser Krankheit betroffen. Jeder, der sich ihnen nähert, wird von Schwindelattacken, Übelkeit oder allgemeinem Unwohlsein heimgesucht. Das Phänomen breitet sich immer mehr aus, man spricht von einem neuen Menschen. Um ihre Umgebung und sie selbst zu schützen, werden eigene Erziehungsheime für diese Kinder erbaut. Dort werden sie unter Einhaltung des Sicherheitsabstandes unterrichtet, sie entwickeln eine eigene Sozialstruktur.
Die Handlung ist auf zwei Personen aufgeteilt. Einmal der Mathe-Lehrer Clemens J. Setz, der an einem solchen Erziehungsheim unterrichtet. Er bemerkt dort seltsame Vorgänge, wird kurz darauf gefeuert und versucht dann herauszufinden, was es mit der sogenannten "Relokation" auf sich hat.
Auf der anderen Seite agiert ein ehemaliger Schüler von Setz, Robert Tätzel. Das Indigo-Syndrom hat sich bei ihm "ausgebrannt", aber er steht unter ständiger Medikation und leidet unter Gewaltfantasien.
Meine Meinung
Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich nicht glaube, dass ich dieses Buch verstanden habe. Mit dem kleinen Wort "kafkaesk" kann man das Buch meiner Meinung nach am besten beschreiben, am Ende saß ich etwas ratlos davor und dachte mir: "Und jetzt?" Das macht das Buch nicht schlecht, im Gegenteil: Es löst unglaubliche Gefühle im Leser aus (hauptsächlich Frust, ein Gefühl, welches der Charakter Setz ständig empfindet), aber ich hatte nicht das Gefühl, dass ich wirklich zu den Tiefen des Buches vorgedrungen bin.
Der Autor Setz spielt in diesem Buch mit sehr vielen Details. Schon wenn man das Buch aufschlägt, erkennt man das. Verschiedene Schriftgrößen, Schriftarten und Bilder stechen einem sofort ins Auge. Auch beim Lesen erkennt man die Liebe zum Detail. Überall werden kleine, absonderliche Geschichten miteingefädelt oder stehen einfach für sich allein. Ich fand diese Geschichten allesamt faszinierend, ob sie nun wahr sind oder nicht.
Die Handlung an sich ist schwer zu greifen. Die Sprünge zwischen den verschiedenen Zeitebenen sind dabei noch das geringste "Problem". Die oben beschriebene Handlung scheint mir nur der Deckmantel für ganz andere Erkenntnisse zu sein ... leider weiß ich nicht so richtig, welche bzw. ob meine Vorstellungen dazu richtig sind. Aber gut, vielleicht mache ich mir da auch zu viel Gedanken. Es werden unglaublich viele Fragen aufgeworfen und so gut wie keine wird beantwortet. Weder der Charakter Setz noch der Leser erhalten die so lange erhofften Antworten, das ist unglaublich frustrierend, aber gleichzeitig auch inspirierend.
Ich muss sagen, dass ich den Autor für dieses Buch bewundere, es ist so vielschichtig, nicht wirklich zu greifen. Das Buch war tatsächlich eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte, nochmal werde ich das Buch dennoch sicher nicht lesen. Für mich war das alles teilweise zu viel, ich habe mich gefühlt wie der Lehrer Setz: überfordert und dauerschwindelig.
Ich würde noch gerne ein Interview mit dem Autor verlinken, welches ich persönlich sehr erhellend fand.