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Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein stehen im sechsten Band der Taunus-Krimis vor vielen Rätseln. Ein junges Mädchen wird leblos im Main aufgefunden und kurze Zeit später geschehen weitere Verbrechen, die eigentlich in keinem Zusammenhang stehen. Und dann ist da auch noch die beliebte Fernsehmoderatorin, die anscheinend bei ihren Recherchen in ein Wespennest gestochen hat. Pia und Oliver wissen nicht wirklich weiter und als wäre es noch nicht schwer genug, zweifeln beide im Laufe der Ermittlungen das Vertrauen des anderen an.
Böser Wolf beschäftigt sich mit dem schwierigen Thema Kindesmissbrauch und beleuchtet es von allen Seiten. Auch das Machtgefüge und das oft organisatorische Auftreten eines Kinderschänderrings wird sehr deutlich aufgezeigt. Ist der ehemalige Anwalt und verurteilte Kinderschänder Kilian Rotemund die Antwort auf all ihre Fragen oder hat doch eher die berüchtigte Rocker-Gruppe aus Frankfurt ihre Finger im Spiel? Pia, Oliver und ihre Kollegen ermitteln an vielen verschiedenen Punkten gleichzeitig und kommen doch nur schwer voran.
ch habe bisher alle Bände der Taunus-Reihe gelesen und bin wirklich ein Fan von Nele Neuhaus. Mit diesem Buch hatte ich jedoch einige Probleme. Es ist keinesfalls schlecht geschrieben und es ist ein solider Krimi – das steht vollkommen außer Frage. Doch für mich war es zu vorhersehbar. Mit jedem Ermittlungsschritt wurde ich weiter in meinen Ahnungen bekräftigt und somit stellte sich für mich nicht wirklich eine Spannung ein, die mir bei einem Krimi aber natürlich wichtig ist.
Trotzdem hab ich das Buch zügig gelesen und die Geschichte an sich gefiel mir. Das Thema Kindesmissbrauch ist nicht einfach anzufassen und Nele Neuhaus ist schonungslos und doch sensibel genug damit umgegangen. Immer wieder eingeschoben wurden auch die Gefühle der Opfer, was der Geschichte noch mehr Tiefe verliehen hat. Die vielen Handlungsstränge und Charaktere sorgten dabei dafür, dass keine Längen entstanden und man sich wirklich umfassend mit dem Thema auseinandersetzt.
Auch Pias und Olivers Privatleben fließt wieder mit in die Geschichte hinein und diesmal ist Pia sogar selbst im Privaten von den Geschehnissen des Falls betroffen, was die Handlungsstränge noch weiter miteinander verschmelzen lässt. Alles in allem ist es also ein Buch, dass sich schnell und flüssig lesen lässt, das stilistisch und in der Handlung keine Fehler aufweist und eine wirklich gute Geschichte erzählt. Für einen Krimi ist es mir aber zu vorhersehbar und die Spannung fehlt eindeutig.