Marion Zimmer Bradley- Darkover

Es gibt 139 Antworten in diesem Thema, welches 35.884 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von dodo.

  • Moin moin!



    Ich liebe Darkover heiß und innig, doch ich versteh nicht, warum sich Darkover in den einzelnen Bänden oft sehr unterscheidet, und die zeitlichen Abfolge der einzelnen Geschichten scheint auch nicht immer zu stimmen. Oder irre ich mich da?


    Nein, ich glaube nicht, dass Du Dich da irrst.
    Es gibt solche Unstimmigkeiten, hie und da sind mir auch mal welche aufgefallen.
    Allerdings habe ich sicherlich viele Unstimmigkeiten gar nicht erst bemerkt, da ich (wohl im Gegensatz zu Dir) die Darkover-Bände über mehrere Jahre hinweg verteilt gelesen habe und nicht mehr oder minder hintereinander. Und ich habe sie auch weder nach einer internen chronologischen Reihenfolge noch nach Erscheinungsdatum gelesen, sondern zum großen Teil "durcheinander".


    Grundsätzlich werden sich Unstimmigkeiten bei einem größeren "Weltenentwurf" nie vermeiden lassen - sei es "Herr der Ringe", "Harry Potter" oder eben "Darkover" - weil der Autor/die Autorin niemals alles wirklich bis zum letzten Ende durchdenken kann. Du zielst hier aber wohl weniger auf die Widersprüche und Brüche in der inneren Logik ab.


    Die Unstimmigkeiten, die im Darkover-Zyklus auftreten, erkläre ich mir mit dem Entstehungsprozess des Zyklus:
    Marion Zimmer Bradley hat ja 1958 die erste Darkover-Geschichte veröffentlicht und dann bis 1999 weiter geschrieben. Da liegen also mehr als 40 Jahre dazwischen. 40 Jahre, in denen sie ja nicht nur am Darkover-Zyklus, sondern auch an einigen Zyklen und Einzelerzählungen schrieb.
    Schon alleine aufgrund dieser zeitlichen Ausdehnung kann Unstimmigkeiten erwarten.
    Zu Fragen ist auch, ab wann MZB ein feststehendes Gesamtkonzept für Darkover entwickelt hat. Ein solches Konzept ist unabdingbare Voraussetzung (wenn auch keine Garantie) für die Vermeidung von Unstimmigkeiten.
    Und dies gerade auch dann, wenn -wie es MZB tat - die Bücher des Zyklus nicht nach der internen Chronologie geschrieben werden.
    Die Unstimmigkeiten mögen durchaus auch ein Grund sein, weshalb sie einige ihrer Darkover-Romane in von ihr selbst überarbeiteter Fassung neu herausgebracht hat.

    Auf der Darkover-Fanseite findet sich übrigens der in diesem Zusammenhang interessante Satz:



    Das Schöne am Lesen der Darkover-Romane nach Erscheinungsdatum, ist dass man mitbekommt, wie sich die Welt Darkover aus der Sicht von Marion Zimmer Bradley entwickelt. Mit jedem Buch wird die Welt etwas ausgereifter. Gerne greift Marion Zimmer Bradley Geschichten und Personen aus den kurze Zeit vorher erschienenen Büchern auf und erwähnt diese z.B. als Teil der Legende oder Geschichte.


    [color=navy]Das hat durchaus etwas für sich. Darkover hat sich im Laufe von Jahrzehnten entwickelt und entwickelt aufgrund der Fan-Fiction (bzw. des Weiterschreibens durch andere Autoren) immer weiter.

    [size=10pt]Tschüss und liebe Grüße<br />Rüdiger[/size]

    Einmal editiert, zuletzt von RStehn ()

  • Da gibt es nicht mehr viel zu ergänzen an Rüdigers Worten. Ich führe das auch auf die unchronoligsche Entstehung zurück.
    ZB bin ich bei "An den Feuern von Hastur" (selten dämlicher Titel) ein bißchen irre geworden, weil ich versucht habe, die Generationen nachzuvollziehen. Irgendwas hat da nicht gepaßt. Ich glaube, irgendwer (Marga?) wurde da zu früh geboren.


    Zu Dyan Ardais. Ich weiß gar nicht mehr, wann der zum ersten Mal auftaucht. "Kräfte der Comyn"? (Noch so ein saudummer Titel!). Ich glaube aber, daß er auch schon in "Blutige Sonne" erscheint.


    Jedenfalls erklären sich für mich die Widersprüche in seinem Charakter eher durch Zwiespältigkeit, denn als wirklich böse habe ich ihn nie wahrgenommen. Ganz im Gegenteil ist er für mich einer der interessantesten Charaktere der späteren Bücher.

  • Jetzt macht es auch für mich Sinn. Ich schreibe ja selber an Chroniken, kenne also die Schwierigkeit alles stimmig zu halten, und nun, da ich weiß, dass der Darkover-Zyklus über 40 jahre hinweg entstanden ist, ist natürlich klar, warum sich die Welt immer etwas verändert hat und nicht alle zeitlichen Abläufe stimmen können. Ich fand es auch nicht schlimm, es hat mich nur interessiert, wie es dazu kam. Danke für die Erklärung. :klatschen:

  • Ich bin gerade mitten im Buch "Die Zeit der Hundert Königreiche". Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass sich das so leicht lesen lässt. Ich habe vorgestern angefangen und werde das Buch spätestens morgen beenden.


    Vor allem durch den spannenden Anfang, der dann durch zwei lange Kapitel unterbrochen wird, die sieben Jahre früher spielen, muss man weiterlesen. Immerhin will man ja wissen wie es mit dem Anfang weitergeht :breitgrins:


    Katrin

  • Hallo!


    Jaqui: da rufst Du Erinnerungen bei mir wach. Mir war gar nicht bewußt dass es schon so lange her ist, dass ich die Darkover-Romane gelesen habe (und auch nicht dass ich diesen Thread gestartet habe :zwinker:).


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Kirsten: Ich habe mir vor Jahren alle Weltbild Romane bestellt und erst zu lesen begonnen als ich alle zu Hause hatte.
    Nach den ersten drei Bänden habe ich eine längere Pause gemacht und ich war mir auch nicht sicher, ob ich jemals alle lesen werde.


    Aber der vierte Band hat wieder Lust auf mehr gemacht.


    Katrin

  • Es gibt einen Darkover-Thread! :klatschen:
    Als Teenie habe ich einige davon Bände gelesen und den Darkover-Zyklus jetzt durch Zufall im Internet wiederentdeckt (http://www.darkover-guide.de/romane/index.htm).


    "Gildenhaus Thendara" habe ich gerade gelesen und war begeistert davon, deshalb habe ich mir nun auch die Vorgeschichte ertauscht ("Die zerbrochene Kette") und sobald ich wieder ein mbdb-Ticket habe, werde ich mir auch den letzten Band der "Entsagenden" holen.


    Vom "Zeitalter des Chaos" habe ich bisher "Herrin der Stürme" gelesen (https://literaturschock.de/lit….msg575190.html#msg575190) und "Herrin der Falken" habe ich gerade in den Tiefen meines SUB gefunden.


    Finde es sooooo schade, dass es bei Weltbild die Sammeledition nicht mehr gibt! :hm:

  • Leider bin ich nun fertig mit der Entsagenden-Trilogie und finde es sehr schade, dass die Geschichte von Jaelle und Magda nun fertig erzählt ist.
    Kennt jemand vielleicht die Anthologien "Die Schwesternschaft des Schwertes" und "Die freien Amazonen" und kann mir sagen, ob sie genauso faszinierend sind wie die Trilogie?

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  • @ Jaqui: Wir können natürlich auch hier weiterreden :redface: .. ich kopier mal meinen Post hier rein


    [hr]


    Hallo Jaqui,


    also die Weltbild-Chronologie und Knaur-Chronologie sind identisch, aber nicht mit der, die Bradley selber aufgestellt hat. Das Problem ist nämlich, dass Teile von Die zerbrochene Kette vor und Teile nach der Wiederentdeckung spielen und damit ist das Buch .. nicht richtig einsortierbar .. außerdem sind einige Werke auch als Trilogien zu betrachten, die aber in der innerlichen Chronologie getrennt sind ^^


    Schau mal hier nach. Ich richte mich weitestgehend nach der Liste von Goodreads, weil da auch die posthum veröffentlichten Werke dabei sind, von anderen Autoren fertig geschrieben. (und ich kann in den Editionen schauen, welches deutsche Buch das ist)

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel:

    Einmal editiert, zuletzt von Leen ()

  • Ich habe gerade begonnen den Darkover-Zyklus zu lesen und mich entschieden, ihn chronologisch nach der Reihenfolge der Gesamtausgabe vom Weltbild Verlag zu lesen. "Die Landung auf Darkover" hat mir schon einmal ganz gut gefallen. Die zeitlich dazwischenliegenden Kurzgeschichten waren ganz nett bis in Ordnung. Irgendwie gleichen sie sich alle ein bisschen. Ganz fürchterlich war für mich nur MZBs Ballade von "Hastur und Cassilda". Mittlerweile bin ich bei "Herrin der Stürme" angelangt und bin neugierig, wie es weitergeht.
    Hat eigentlich irgendwer von euch einen der Darkover-Bände, die nach ihrem Tod veröffentlicht worden sind, gelesen?


  • Hat eigentlich irgendwer von euch einen der Darkover-Bände, die nach ihrem Tod veröffentlicht worden sind, gelesen?


    Ich habe die drei gelesen, die knapp nach ihrem Tod erschienen sind und angeblich noch größtenteils von ihr stammen sollten, was ich aber für ein Gerücht halten muss, vor allem bei den letzten.


    Asharas Rückkehr
    Die Schattenmatrix
    Der Sohn des Verräters


    Vor allem letzteres fand ich einfach nur schlecht, was ein ziemlicher Schock war. Deshalb habe ich beim letzten Reread Schluss gemacht bei "Die Weltenzerstörer". Dort endet "mein" Darkover.

  • Irgendwie reizt es mich ja, den Zyklus in einem durch zu lesen. Gleichzeitig kann ich mir auch sehr gut vorstellen, dass er mich mit der Zeit zu nerven beginnt und ich eine Pause einlegen werde. Außerdem stellt sich mir die Frage, ob ich die Bücher nicht verheize, wenn ich sie ohne Unterbrechung lese. :hm: , schwierige Entscheidung.


    Grisel: Es sind mittlerweile weitere Bücher, die auf Darkover spielen, am Markt und zwar von Deborah J. Ross: "The Alton Gift", "Hasturs Lord" und "The Children of Kings". Anscheinend führt sie den Zyklus weiter, wie es ja auch Diana L.Paxson mit der Avalon Chronik macht.

    Einmal editiert, zuletzt von dodo ()


  • Grisel: Es sind mittlerweile weitere Bücher, die auf Darkover spielen, am Markt und zwar von Deborah J. Ross: "The Alton Gift", "Hasturs Lord" und "The Children of Kings". Anscheinend führt sie den Zyklus weiter, wie es ja auch Diana L.Paxson mit der Avalon Chronik macht.


    Ach so, Du meintest die, Entschuldigung. Die habe ich gleich komplett ignoriert. Ist Geschmackssache, aber ich finde das ist ein Sakrileg, wenn AutorInnen in anderer Leute Romanwelten einsteigen. Ich finde, Serien sollten mit ihren SchöpferInnen enden. Nur meine Meinung!

  • Ich hab damals aufgehört bei der Trilogie, die zwischen Herrin der Stürme und Herrin der Falken spielt, beim 2. Roman etwa mittig war ein extremer Schnitt im Stil und ab da fand ich es furchtbar.


    Die Romane die Grisel nennt fand ich damals toll, aber ich weiß nicht, wie ich es jetzt empfinden würde .. ich hänge derzeit am verbotenen Turm und an der schwarzen Schwesternschaft fest :rollen:

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  • Ich war am Anfang sehr begeistert von Darkover. Die Begeisterung nahm mit jedem Buch ein bisschen ab, weil ich das Gefühl hatte, dass nicht mehr viel Neues passiert. Die letzten Bände habe ich eigentlich nur noch gelesen, weil ich sie auf dem SUB hatte. Von daher habe ich Darkover eher in schlechter Erinnerung.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Ach so, Du meintest die, Entschuldigung. Die habe ich gleich komplett ignoriert. Ist Geschmackssache, aber ich finde das ist ein Sakrileg, wenn AutorInnen in anderer Leute Romanwelten einsteigen. Ich finde, Serien sollten mit ihren SchöpferInnen enden. Nur meine Meinung!


    Anscheinend wollte MZB ja, dass ihre Arbeit fortgeführt wird, daher finde ich es in ihrem Fall nicht so schlimm. Zumindest bei der Avalon-Chronik hat es mich definitiv nicht gestört, dass sie von Diana L. Paxson weitergeschrieben wurde. Sie hat zwar einen anderen Schreibstil, aber in ihren Avalon-Romanen schimmert meiner Meinung nach schon die Erzählstimme von MZB durch.



    Ich war am Anfang sehr begeistert von Darkover. Die Begeisterung nahm mit jedem Buch ein bisschen ab, weil ich das Gefühl hatte, dass nicht mehr viel Neues passiert. Die letzten Bände habe ich eigentlich nur noch gelesen, weil ich sie auf dem SUB hatte. Von daher habe ich Darkover eher in schlechter Erinnerung.


    Ich bin schon neugierig, wie es mir damit gehen wird. Momentan stehe ich ja noch ganz am Anfang und völlig in diese Welt eingetaucht. Allerdings kann ich mir durchaus auch vorstellen, dass sich die Serie mit der Zeit abnützt und letztendlich in die Kategorie "Nett gelesen zu haben, mehr aber schon nicht" abrutscht.

  • Alle komplett hintereinander lesen würde ich nicht schaffen. Da hätte ich anschließend einen Koller. Zwei bis drei am Stück geht aber dann brauch ich eine pause.


  • Anscheinend wollte MZB ja, dass ihre Arbeit fortgeführt wird, daher finde ich es in ihrem Fall nicht so schlimm.


    Wie gesagt, Geschmackssache, ich habe mit sowas einfach keine gute Erfahrung gemacht. Aber ich will doch schwer hoffen, dass Erben und/oder Verlag in ihrem Interesse gehandelt haben.


    Zum Thema Qualität. Ich habe vor ein paar Jahren in einem anderen Forum eine Reread-LR bis "Weltenzerstörer" gemacht und da, relativ geballt, ca. 1 Buch pro Monat, ist uns aufgefallen, dass die Qualität sehr schwankt. Manche Bücher könnten toll sein, bleiben aber ein bisschen oberflächlich. Und manche sind langweilig und manche sind großartig, findet zumindest diese Darkovanerin ehrenhalber. :zwinker:

  • Dass ihre Qualität schwankt, merkte ich schon bei der Avalon-Chronik. "Die Priesterin von Avalon" habe ich zum Beispiel in nicht so guter Erinnerung. "Landung auf Darkover" war nett, hat aber definitiv Luft nach oben. "Die Herrin der Stürme" gefällt mir da schon um einiges besser. Bin neugierig, nach wie vielen Bänden ich eine Pause einlegen werde. :smile: