Wolfgang Hohlbein - "Nemesis" Reihe

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 12.160 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Zank.

  • Meine Meinung zu „Die Zeit vor Mitternacht“ (erster Band der sechsteiligen Nemesis-Reihe)


    Frank reist aufgrund einer mysteriösen Erbschaftsangelegenheit ins kleine Crailsfelden am Ende der Welt. Dort erwarten ihn einige Überraschungen: Neben ihm gibt es noch fünf weitere Anwärter auf das Erbe eines weit entfernten Verwandten: Stefan, Ed, Maria, Judith und Ellen. Dann stirbt auch noch der Anwalt und die sechs werden in einem alten, baufälligen Kloster untergebracht, in dem es nicht mit rechten Dingen zuzugehen scheint.


    Ich habe selten einen interessanteren (und längeren ;) ) ersten Satz eines Buches gelesen:

    Zitat

    Der Tag hatte beschissen angefangen, war kontinuierlich und unaufhaltsam schlimmer geworden, und ich hatte schon gewusst, dass er ein wirklich böses Ende nehmen würde, noch bevor dem Kerl auf der anderen Seite des Tanzsaales der Schädel wegflog und ich beinahe von einem fünfhundert Jahre alten Fallgatter gepfählt worden wäre.

    Da weiß man direkt, dass noch so einiges auf den Protagonisten und den Leser zukommen wird.


    Ich-Erzähler Frank ist ein relativ bodenständiger, normaler Typ. Um Spannung in die Geschichte zu bringen, werden nur zwei der Personen das Erbe tatsächlich antreten und es gibt noch einige weitere Bedingungen. Selbstverständlich sind alle sehr verschieden und zusammen mit Frank lernt man die anderen schnell kennen und teilweise hassen. In diesem ersten Band haben mich die „übernatürlichen“ Beobachtungen Franks etwas verwirrt. Ich weiß noch nicht so genau, in welche Richtung sich die Geschichte weiterentwickeln wird. Von Grusel bis Humor ist von allem etwas mit drin. Und manchmal denkt man sich - so wie Frank - auch einfach nur:

    Zitat

    Ehrlich gesagt: Wenn ich diese Geschichte in einem Buch gelesen oder in einem Film gesehen hätte, dann hätte ich mich gefragt, ob der Autor einen an der Klatsche hat.

    Das Konzept ist auf jeden Fall interessant; der Schreibstil Hohlbein-typisch angenehm und ich bin gespannt, wie es weiter- und schließlich ausgehen wird. Das Buch endet mit einem Cliffhanger.

    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Meine Meinung zu Band 2: Geisterstunde


    Da die Bände so eng verknüpft sind, dass man eigentlich von einem Gesamtwerk sprechen kann, möchte ich hier gar nicht so viel schreiben. Es fühlt sich sowieso immer nur wie ein Zwischenstand an.


    Ich finde die Reihe bisher nicht schlecht und kann die extrem negativen Meinungen hier nicht teilen. Da habe ich (auch von Hohlbein) schon deutlich schlechteres gelesen).


    In diesem zweiten Teil drehen alle irgendwie durch. Die Geschichte selbst kommt nicht wirklich voran. Und die aggressiven Fledermäuse lassen mich als Fledermausfreund nur den Kopf schütteln.


    3ratten

  • Meine Meinung zu Band 3: Alptraumzeit


    Ich merke, wie die Bände immer weiter ineinanderfließen und es für mich langsam schwierig wird, auseinanderzuhalten, was in welchem passiert ist. Das Ganze ist einfach eigentlich eine dicke Holbeingeschichte. Die Band da könnte man sowieso nicht einzeln lesen.


    in diesem Teil irren wir lange Zeit mit dem Protagonisten durch ein unterirdisches Kellerlabyrinth. Man erfährt bröckchenhaft immer mehr über die Hintergründe des mysteriösen Sänger-Internats und ich bin gespannt darauf, inwieweit das alles mit den Protagonisten zusammenhängt.


    Ratten werde ich erst wieder beim letzten Band für die gesamte Reihe vergeben.

  • Meine Meinung zu Band 4: In dunkelster Nacht


    Die erste Hälfte des Buches habe ich mich ziemlich gelangweilt. Irgendwie ging die Geschichte nicht voran und nicht nur die Gedanken des Protagonisten schienen sich im Kreis zu drehen. Aber dann nahm die Geschichte Fahrt auf und man erfährt endlich mehr über die Vergangenheit und die mysteriöse Miriam. Auch wenn alles noch Träume und Visionen zu sein scheinen, glaube ich, dass sich eine Theorie bewahrheiten wird, die ich schon seit einigen Bänden im Kopf habe... Ich bin gespannt, wie es weitergeht!

  • Meine Meinung zu Band 5: Die Stunde des Wolfes


    Nachdem es schon im 4. Teil sehr grausige Entdeckungen gab, geht es nun damit weiter. So sehr man einerseits auch schockiert und angeekelt ist über so viel menschliche Grausamkeit, kann man doch nicht aufhören weiterzulesen. Da ich nicht spoilern möchte, kann ich nicht mehr dazu sagen. Ich hoffe jedoch, dass es so etwas nie tatsächlich gegeben hat - fürchte jedoch, dass es vielleicht noch viel schlimmer war. Ich habe aber tatsächlich Angst, das Thema zu googlen.


    Dieser Band hat mich auf jeden Fall gefesselt und ich will jetzt wissen, wie die Geschichte ausgeht und hoffe auf ein gutes Ende.

  • Meine Meinung zu Band 6 "Morgengrauen" und Reihenfazit:


    Dieser letzte Teil erklärt nun endlich alles und führt alle losen Enden zusammen. Die Auflösung hat mir gut gefallen. Alles war für mich plausibel und ich habe den Band tatsächlich gestern Abend noch am Stück gelesen, weil er mich so gefesselt hat.


    In den letzten zwei Bänden ist deutlich mehr passiert, als in den vier vorherigen. Da hätte man im Zwischenteil doch einiges kürzen können, vor allem bei den vielen Wiederholungen (zu oft ereignet sich fast dieselbe Situation immer wieder; zu oft kreisen Franks Gedanken um dieselben Themen ohne auch nur ein Stück weiterzukommen).


    Es stecken einige sehr kranke Ideen in den Büchern, so dass sie nichts für zart besaitete Leser sind. Auch Blut und Gewalt (physisch und psychisch) spielen eine Recht große Rolle. Die Reihe ist nicht der Fantasy zuzuordnen, sondern geht eher in Richtung Horror/Paranormales, obwohl auch diese Einordnung irreführend sein kann. Über das (eher offene) Ende lässt sich streiten, aber ich finde es passend und wäre wahrscheinlich enttäuscht gewesen, wenn es plötzlich noch anders ausgegangen wäre.


    4ratten