James Jones - From Here to Eternity/Verdammt in alle Ewigkeit

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.809 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

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    Private Robert Prewitt, meist Prew genannt, wechselt Anfang 1941 aufgrund einiger unglücklicher Umstände zur G Company unter Captain Dana Holmes in den Schofield Barracks auf Hawaii. Prew ist ein begabter Trompeter und ein großartiger Boxer, der jedoch nach dem fatalen Ausgang seines letzten Kampfes nicht mehr in den Ring steigen will. Allerdings hat er nicht mit Holmes' Ehrgeiz gerechnet, was die Boxmannschaft seiner eigenen Kompanie angeht. Prews standhafte Weigerung, der Mannschaft beizutreten, führt dazu, dass man ihm "The Treatment" angedeihen lässt und ihn mit besonderer Härte behandelt.



    Der aufsteigende Stern der G Company ist Sergeant Anthony Warden, der die Vorräte der Kompanie verwaltet und allgemein als vielversprechendes militärisches Talent gilt. Seine einzige Schwäche ist die Affäre, auf die er sich einlässt - mit Karen Holmes, der Frau seines Vorgesetzten.


    Dies ist die Ausgangslage für Jones' berühmten Roman, der ungefähr ein Jahr lang Prew und einige seiner Mitstreiter begleitet. Ganz hautnah und ungeschminkt schildert Jones den knallharten Drill und die Schikane durch unfähige, brutale Vorgesetzte, denen es völlig egal zu sein scheint, dass sie es mit Menschen und nicht mit Maschinen zu tun haben. Noch mal heftiger waren die Szenen im Militärgefängnis, wo sadistische Quälereien an der Tagesordnung sind und den Gefangenen eigentlich nur die Wahl zwischen Durchdrehen und Abstumpfen bleibt.


    Abwechslung finden die Soldaten eigentlich nur bei ihren Ausflügen in die Stadt, die vorwiegend in Kneipen und Bordelle führen. Auch Homosexualität und Geschlechtskrankheiten sind ein großes Thema, was - zusammen mit der oft recht derben Ausdrucksweise, die für mich sehr zur Authentizität beiträgt - zum Erscheinungszeitpunkt des Buches dazu führte, dass zahlreiche Passagen zensiert wurden.


    Es ist eine ziemlich deprimierende und desillusionierende Geschichte, die uns Jones auf fast 900 Seiten serviert, und man braucht als Leser einen langen Atem, um dabeizubleiben. Vor allem zu Beginn zogen sich einige Kartenspiele und Diskussionen unter den Soldaten ziemlich in die Länge, und ich tat mich ein wenig schwer mit dem Slang und auch mit den größtenteils nicht übermäßig sympathischen Figuren. Je mehr sich die Geschehnisse um Prewitt und Warden zuspitzten, umso mehr war ich dann aber "drin" in dem Buch und konnte es gegen Ende fast nicht mehr aus der Hand legen.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    (Der 2. Weltkrieg an sich spielt übrigens eine deutlich geringere Rolle als ich zuvor angenommen hatte - vor den Angriffen auf Pearl Harbor wird er nur gelegentlich angesprochen.)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich bin zwar erst ganz am Anfang der Geschichte aber diesem Satz hier


    Es ist eine ziemlich deprimierende und desillusionierende Geschichte, die uns Jones auf fast 900 Seiten serviert, und man braucht als Leser einen langen Atem, um dabeizubleiben.


    kann ich nur zustimmen. Verdammt in alle Ewigkeit ist ein Buch, zu dem ich noch eine andere Lektüre als Ausgleich brauche. Schon der Anfang wirkt sehr düster auf mich und ich denke, diese Stimmung wird sich nicht ändern. Und das, obwohl die Sonne die ganze Zeit vom Himmel zu brennen scheint.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Meine Meinung


    Vor allem zu Beginn zogen sich einige Kartenspiele und Diskussionen unter den Soldaten ziemlich in die Länge, und ich tat mich ein wenig schwer mit dem Slang und auch mit den größtenteils nicht übermäßig sympathischen Figuren.


    Genau an der Stelle ist mir auch die Luft ausgegangen. Das erste Kartenspiel hat sich für mich gefühlte Ewigkeiten hingezogenund mir mehr und mehr die Lust genommen. Die 700 Seiten, die ich nach der letzten gespielten Karte immer noch vor mir hatte, haben ihr Übriges getan. Ich habe das Buch abgebrochen.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Einerseits schade, weil sich das Buch noch ziemlich gut entwickelt hat (wie ich fand), aber ich kann Deine Entscheidung durchaus nachvollziehen. Es hat weit über die Kartenspielerei hinaus gedauert, bis es mich so richtig gepackt hatte.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Genau an der Stelle ist mir auch die Luft ausgegangen. Das erste Kartenspiel hat sich für mich gefühlte Ewigkeiten hingezogenund mir mehr und mehr die Lust genommen.


    Das Kartenspiel einfach auszulassen war keine Option?

  • Doris: nicht wirklich. Ich lese entweder ganz oder gar nicht. Wobei "ganz" auch schon mal quer bedeuten kann. Aber sogar beim querlesen war mir das Kartenspiel und die Diskussionen zu viel.


    Valentine: Romane über den 2. Weltkrieg sind sowieso nicht immer meins. Wenn mich das Thema mehr angesprochen hätte, wäre ich vielleicht dabei geblieben. Aber ich finde es auch nicht schlimm, ein Buch abzubrechen. Wenn es nicht passt, muss ich es nicht erzeingen.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Ich lese entweder ganz oder gar nicht. Wobei "ganz" auch schon mal quer bedeuten kann.


    Manchmal macht es nichts aus, irgendwelche Abschnitte ganz flüchtig zu lesen oder sogar auszulassen, wenn sie sich endlos hinziehen und solche abgegrenzten Aktionen wie ein Kartenspiel beschreiben. Das mache ich meistens, wenn es um Träume geht, mit denen ich überhaupt nichts anfangen kann. Wenn sich später zeigt, dass der betreffende Abschnitt doch von Bedeutung war, lese ich ihn eben nachträglich.


    Ich hätte nach Valentines Rezi und der Schlussbemerkung wahrscheinlich weitergelesen, weil ich immer das Gefühl hätte, ein gutes Buch zu früh aussortiert zu haben. Irgendwann werde ich mich auch mit Joyce befassen, denn mein SUB ist zwei seiner Bücher bestückt. Immerhin weiß ich nun, dass ich mit Abschweifungen rechnen kann.

  • Ich hätte nach Valentines Rezi und der Schlussbemerkung wahrscheinlich weitergelesen...


    Das hätte ich normalerweise auch gemacht, weil wir einen sehr ähnlichen Geschmack haben. Verdammt in alle Ewigkeit habe ich schon mit einem unguten Gefühl angegangen, da hat auch Valentines Rezi nichts mehr geholfen :zwinker:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Manchmal lese ich auch ein bisschen quer, wenn ich denke, dass es später spannender wird ;)


    Aber es gibt gelegentlich auch Bücher, mit denen man nicht so richtig "kann".

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen