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Private Robert Prewitt, meist Prew genannt, wechselt Anfang 1941 aufgrund einiger unglücklicher Umstände zur G Company unter Captain Dana Holmes in den Schofield Barracks auf Hawaii. Prew ist ein begabter Trompeter und ein großartiger Boxer, der jedoch nach dem fatalen Ausgang seines letzten Kampfes nicht mehr in den Ring steigen will. Allerdings hat er nicht mit Holmes' Ehrgeiz gerechnet, was die Boxmannschaft seiner eigenen Kompanie angeht. Prews standhafte Weigerung, der Mannschaft beizutreten, führt dazu, dass man ihm "The Treatment" angedeihen lässt und ihn mit besonderer Härte behandelt.
Der aufsteigende Stern der G Company ist Sergeant Anthony Warden, der die Vorräte der Kompanie verwaltet und allgemein als vielversprechendes militärisches Talent gilt. Seine einzige Schwäche ist die Affäre, auf die er sich einlässt - mit Karen Holmes, der Frau seines Vorgesetzten.
Dies ist die Ausgangslage für Jones' berühmten Roman, der ungefähr ein Jahr lang Prew und einige seiner Mitstreiter begleitet. Ganz hautnah und ungeschminkt schildert Jones den knallharten Drill und die Schikane durch unfähige, brutale Vorgesetzte, denen es völlig egal zu sein scheint, dass sie es mit Menschen und nicht mit Maschinen zu tun haben. Noch mal heftiger waren die Szenen im Militärgefängnis, wo sadistische Quälereien an der Tagesordnung sind und den Gefangenen eigentlich nur die Wahl zwischen Durchdrehen und Abstumpfen bleibt.
Abwechslung finden die Soldaten eigentlich nur bei ihren Ausflügen in die Stadt, die vorwiegend in Kneipen und Bordelle führen. Auch Homosexualität und Geschlechtskrankheiten sind ein großes Thema, was - zusammen mit der oft recht derben Ausdrucksweise, die für mich sehr zur Authentizität beiträgt - zum Erscheinungszeitpunkt des Buches dazu führte, dass zahlreiche Passagen zensiert wurden.
Es ist eine ziemlich deprimierende und desillusionierende Geschichte, die uns Jones auf fast 900 Seiten serviert, und man braucht als Leser einen langen Atem, um dabeizubleiben. Vor allem zu Beginn zogen sich einige Kartenspiele und Diskussionen unter den Soldaten ziemlich in die Länge, und ich tat mich ein wenig schwer mit dem Slang und auch mit den größtenteils nicht übermäßig sympathischen Figuren. Je mehr sich die Geschehnisse um Prewitt und Warden zuspitzten, umso mehr war ich dann aber "drin" in dem Buch und konnte es gegen Ende fast nicht mehr aus der Hand legen.
+
(Der 2. Weltkrieg an sich spielt übrigens eine deutlich geringere Rolle als ich zuvor angenommen hatte - vor den Angriffen auf Pearl Harbor wird er nur gelegentlich angesprochen.)