Ich habe mir das Buch nun auch vor kurzem mal gekauft - und verschlungen!
Albern finde ich so manch Lobeshymne, dass man den Autoren mit Tolkien vergleicht, gar ein zweites "Herr der Ringe" draus macht. So groß ist das Werk nun wahrlich nicht.
Aber es birgt jede Menge sehr interessanter Ideen. Das "Zwielicht" ist doch mal etwas völlig neues, und nirgendwo sonst sah ich die Grenzen zwischen den Guten und den Bösen so gründlich verschwimmen.
Da wird eine wirklich völlig andere Welt entworfen! Das fesselte mich dann auch so, weil der Autor nicht müde wird, Neues über diese "Anderen" zu enthüllen. Das ist so irre weit weg von vielen anderen Werken, hier wird Magie noch einmal völlig neu definiert. Klasse.
Kritisch anmerken möchte ich allerdings auch, dass das Funktionsprinzip der drei Geschichten sich sehr ähnelt. Es erinnerte mich manchmal an so manch Gerichtsshow, in der immer, aber auch wirklich immer, am Schluss noch eine kleine Extraüberraschung präsentiert wird
Dabei hat das Lukianenko überhaupt nicht nötig. Spannung und Aha-Effekte erzielt er alleine durch den Entwurf dieser Wächterwelt und der stückweisen Enthüllung derselben.
Ich bin nun dann sehr gespannt auf die anderen zwei Bände: Vielleicht ergibt sich ja auch so eine kluge Auflösung, dass im Nachhinein gesehen dann doch diese (scheinbar?) ähnliche Erzählweise der ersten drei Bücher einen größeren Sinn ergeben. Mir ist jedenfalls klar dass das Ganze ganz bewußt als eine Trilogie angelegt ist.
Wäre es nicht so, dann hätte mich dieses Buch dann doch ein wenig enttäuscht, weil noch eine ganze Menge Fragen offenblieben.
Darum freue ich mich umso mehr auf die anderen Bücher :smile: