Abschnitt 6 - Kapitel 37 bis 42

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  • Hallo liebe Mitleser,


    hier könnt ihr euch über die Kapitel 37 bis 42 auslassen.


    Auf Spoilermarkierungen muss aufgrund der Abschnittseinteilung nicht geachtet werden.


    Viele Grüße


    tigi86

    Einmal editiert, zuletzt von tigi86 ()

  • Da ich nicht zum Posten gekommen bin, bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich mich überhaupt noch an alles erinnere :redface:


    Das Essen bei Eschschloraque war ja mal merkwürdig. Was sollte bitteschön die Szene mit dem Fisch? :vogelzeig:
    Das Vater/Sohn-Gespann fand ich jedoch überaus unterhaltsam, zwar streiten sie die ganze Zeit, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie sich doch irgendwie gerne haben...


    Die Briefe Christians aus dem Wehrlager habe ich wiederum nur kurz überflogen. Es interessiert mich nicht unbedingt, was er um 5.30 morgens machen muss, dann um 07.30 und um 16.00. Einige Szenen sind war ganz interessant, aber im Grossen und Ganzen kann ich mir ziemlich gut vorstellen, wie das dort abläuft. Und es vertieft meine innige Beziehung zum Militär nicht unbedingt :zwinker: Dieser ganze harte Ton und das Rumkommandieren... - ach ne... Zum Glück muss ich da nicht hin! Aber Christian tut das vielleicht ganz gut, wer weiss?


    Die Abhandlung über das Telefon war wiederum sehr interessant. Telefone waren ja keine alltäglichen Gegenstände und der Umgang mit ihnen etwas Besonderes.
    Auch hier wieder: Man nennt keine Namen, auch keine Zettel bleiben einfach so liegen. Da wird man ja paranoid! Muss man wahrscheinlich auch sein in der DDR... Die Mappe mit Christians Briefen zeigt das ja auch. Sobald etwas ist, muss sie verschwunden sein. Immer griffbereit. Wer weiss, wann sie kommen? Igitt, sag ich da bloss!


    Richard grübelt unterdessen an der Jostas Trennung von ihm. Aber wo sie Recht hat! Endlich hat sie es gewagt. Wie hat sie es nur so lange in dieser Beziehung ausgehalten? Wegen Lucie? Sie wird ihren Vater bestimmt vermissen... aber vielleicht ist es besser so, als einen Vater zu haben, der immer mal wieder für zwei Minuten auftaucht und dann zu seiner "richtigen" Familie zurückkehrt. Was für einen Einfluss muss das auf das kleine Mädchen haben? :sauer:


    Die Sache mit den Honichs fand ich deftig! Ich wusste bis dato gar nicht, wie das mit den Wohnungen in der DDR funktioniert hat. Da werden einfach Leute irgendwo reingesteckt! Bin ich froh, dass ich DAS nicht erleben muss. Dieses Ehepaar muss fürchterlich sein. Der arme Meno, der keinen Rückzugsort mehr hat. Und dann meinen die noch, sie könnten einfach so in eine bestehende Gruppe hineinplatzen und alles auf den Kopf stellen. Mit diesen Leuten möchte ich auch nicht unter einem Dach wohnen.


    Die nächste Szene hat mich etwas verwirrt. Richard geht als Arzt in die Oper? :gruebel: Davon hab ich auch noch nie gehört. Ist er da im Falle, dass etwas passiert? Wieso gab es dann einen Sitz für seine Frau?


    Dafür kommt Regine aus der DDR raus. Zack - zack, du bist raus, wir wollen dich nicht mehr. Schlussendlich können sich Anne und Meno noch nicht einmal von ihr verabschieden, weil die Polizisten tatsächlich meinen, sie hätten einen Fluchtversuch gewagt :entsetzt: Die Bahnhof-Szene fand ich deswegen auch sehr eindrücklich. Wahrscheinlich eine der wenigen Szenen des Buches, die mir im Gedächtnis bleiben werden.

    //Grösser ist doof//

  • Hallöchen,


    ich bin auch durch mit diesem Abschnitt! :klatschen: :breitgrins:


    Kapitel 37 fand ich eher befremdlich!


    Da ich nicht zum Posten gekommen bin, bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich mich überhaupt noch an alles erinnere :redface:


    Das Essen bei Eschschloraque war ja mal merkwürdig. Was sollte bitteschön die Szene mit dem Fisch? :vogelzeig:
    Das Vater/Sohn-Gespann fand ich jedoch überaus unterhaltsam, zwar streiten sie die ganze Zeit, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie sich doch irgendwie gerne haben...


    Das Zusammenkleben der Fische fand ich irgendwie nur eklig und habe auch gar nicht so ganz verstanden, was das eigentlich sollte? Der Schlagabtausch zwischen Vater und Sohn war dann für mich auch eher befremdlich und ich finde, dass einige Sprüche schon arg an der Schmerzgrenze waren. Lustig fand ich das alles auf jeden Fall nicht und ich habe auch keine Ahnung, was ich mit diesem Kapitel anfangen soll. Verwirrt war ich, als der Londoner, der hier dabei ist, sich auf einmal als Bruder von Menno's Exfrau bezeichnet. Aber anscheinend gibt es einfach zwei Londoner: Einmal der Schwiegervater und einmal der Schwager von Meno, oder?


    Die Tagträumereien von Christian dann in Kapitel 38 fand ich wieder nur mühsam zu lesen. Ja, ich kann mir gut vorstellen, dass er auf dem Weg zu seiner Einberufung sich an Zuhause erinnert, aber warum muss ich das über Seiten lang lesen? :rollen:


    Die Briefe von Christian aus dem Wehrdienst in Kapitel 39 fand ich eigentlich ganz amüsant zu lesen und habe mich sogar ertappt, wie ich sogar lachen musste. Das ist zwar alles nicht zum Lachen, was er da beschreibt, aber ich finde seine beißende Ironie, die er in die Briefe legt einfach klasse!
    Ansonsten konnte ich über den gesamten Irrsinn, der da mit den Jungs abgezogen wird, einfach nur den Kopf schütteln. So ein Schwachsinn, wie sie da gedrillt werden für nichts und wieder nichts. Da bin ich einfach nur froh, dass ich so einen Mist nie machen musste. :rollen:



    Dieser ganze harte Ton und das Rumkommandieren... - ach ne... Zum Glück muss ich da nicht hin! Aber Christian tut das vielleicht ganz gut, wer weiss?


    Ich glaube nicht, dass das Christian gut tut. Für jeden normal denkenden Menschen ist das der absolute Alptraum. Bei meinem Mann und meinem Bruder habe ich schon hier bei uns ihren Wehrdienst miterlebt und den fanden sie schon furchtbar. Obwohl sie mehr Freizeit hatten, als Christian. Aber wenn man sich das vorstellt: Vorher hast du relativ viel Zeit für dich, musst zwar lernen, aber kannst doch im großen und ganzen über deinen Tag selber bestimmen und dann wird dir jede Minute mit irgendeinem Schwachsinn vorgegeben... Furchtbar! Möchte ich auch einfach nie erleben müssen! :entsetzt:
    Und Christian wird das, fürchte ich, auf Dauer nicht durchstehen... Habe da gar kein gutes Gefühl!


    In Kapitel 40 steht wohl das Telefon im Mittelpunkt! :breitgrins:


    Die Abhandlung über das Telefon war wiederum sehr interessant. Telefone waren ja keine alltäglichen Gegenstände und der Umgang mit ihnen etwas Besonderes.
    Auch hier wieder: Man nennt keine Namen, auch keine Zettel bleiben einfach so liegen. Da wird man ja paranoid! Muss man wahrscheinlich auch sein in der DDR... Die Mappe mit Christians Briefen zeigt das ja auch. Sobald etwas ist, muss sie verschwunden sein. Immer griffbereit. Wer weiss, wann sie kommen? Igitt, sag ich da bloss!


    Ja, für alles hat man irgendwie eine Genehmigung gebraucht, das habe ich mittlerweile verstanden. Schlimm, wenn man so paranoid werden muss und bloß nirgendwo mehr Namen nennt und auch keine verräterischen Zettel herum liegen lässt. Aber wenn man verdächtigt wird und die dann etwas finden, ist man gleich dran, also ist es besser alles sofort immer verschwinden zu lassen! Der absolute Alptraum!


    In Kapitel 41 erfahren wird dann, dass sich Josta mittlerweile von Richard getrennt hat. Das war auch der einzig logische und gute Schritt. Ob er wohl richtig liegt, dass er beobachtet wird oder sich das alles nur einbildet?



    Die Sache mit den Honichs fand ich deftig! Ich wusste bis dato gar nicht, wie das mit den Wohnungen in der DDR funktioniert hat. Da werden einfach Leute irgendwo reingesteckt! Bin ich froh, dass ich DAS nicht erleben muss. Dieses Ehepaar muss fürchterlich sein. Der arme Meno, der keinen Rückzugsort mehr hat. Und dann meinen die noch, sie könnten einfach so in eine bestehende Gruppe hineinplatzen und alles auf den Kopf stellen. Mit diesen Leuten möchte ich auch nicht unter einem Dach wohnen.


    DAS finde ich auch total heftig! Da werden einfach wildfremde Leute hinein gesetzt und die "Wohnung" auch noch so verteilt, dass die ganzen Zimmer irgendwie im Haus verteilt sind und Meno im Endeffekt gar keinen Rückzugsraum mehr hat! Denn Frau Honich hat ja auch ein Anrecht auf den Balkon! Unglaublich! :grmpf: Und diese Hartnäckigkeit, mit der sie ihn ja quasi ausspioniert, ist ja furchtbar! Aber ich denke echt, dass dieses Ehepaar genau aus dem Grund da hinein gesetzt wurde, um Unfrieden zu stiften und die Bewohner auszuspionieren. Wie furchtbar! Wenn ich mir das vorstelle, dass mir einfach wildfremde Leute in die Wohnung gesetzt werden und nach irgendwelchen Berechnungen mein mir zur Verfügung gestellter Raum berechnet wird... :entsetzt: Was für ein Alptraum!


    In Kapitel 42 kann man dann wieder schön die Perversität des Systems verfolgen. Zuerst wird Regine jahrelang gedemütigt und gegängelt und dann muss sie innerhalb von 24 Stunden ausreisen. War bei meinen Schwiegereltern übrigens auch so, dass sie innerhalb von 24 Stunden dann das Land zu verlassen hatten. Wie irre das ist! :grmpf: Und da wundert sich das Land, dass die Leute abhauen wollen... Ich verstehe echt nicht, dass Menschen so grausam sein können und sich dabei dann auch noch wundern... :grmpf:



    Schlussendlich können sich Anne und Meno noch nicht einmal von ihr verabschieden, weil die Polizisten tatsächlich meinen, sie hätten einen Fluchtversuch gewagt :entsetzt: Die Bahnhof-Szene fand ich deswegen auch sehr eindrücklich. Wahrscheinlich eine der wenigen Szenen des Buches, die mir im Gedächtnis bleiben werden.


    Die Szene fand ich auch nur noch heftig. Da will Anne den Soldaten etwas Gutes tun und dann wird sie beschuldigt flüchten zu wollen... Mal ganz ehrlich, wie kaputt muss denn die Gesellschaft sein, dass ich hinter jeder guten Geste gleich das Schlimmste annehme... Unglaublich! Jetzt habe ich wirklich Angst, was mit Anne und Meno passieren wird. Ich denke nicht, dass die ihnen glauben, dass sie wirklich einfach nur eine gute Tat tun wollten... :rollen:



    Die nächste Szene hat mich etwas verwirrt. Richard geht als Arzt in die Oper? :gruebel: Davon hab ich auch noch nie gehört. Ist er da im Falle, dass etwas passiert? Wieso gab es dann einen Sitz für seine Frau?


    Das mit der Oper habe ich auch nicht so ganz verstanden. Erstens wieso geht Richard da hin und zweitens wieso herrschen da so hohe Sicherheitsbestimmungen? Ist doch immer noch in Dresden, oder? Der Sitz für die Frau habe ich so verstanden, dass er wohl eine Begleitung hätte mitnehmen dürfen, so als Bonbon, oder? :gruebel:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)


  • Das Essen bei Eschschloraque war ja mal merkwürdig. Was sollte bitteschön die Szene mit dem Fisch? :vogelzeig:
    Das Vater/Sohn-Gespann fand ich jedoch überaus unterhaltsam, zwar streiten sie die ganze Zeit, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie sich doch irgendwie gerne haben...


    Das Zusammenkleben der Fische fand ich irgendwie nur eklig und habe auch gar nicht so ganz verstanden, was das eigentlich sollte? Der Schlagabtausch zwischen Vater und Sohn war dann für mich auch eher befremdlich und ich finde, dass einige Sprüche schon arg an der Schmerzgrenze waren. Lustig fand ich das alles auf jeden Fall nicht und ich habe auch keine Ahnung, was ich mit diesem Kapitel anfangen soll. Verwirrt war ich, als der Londoner, der hier dabei ist, sich auf einmal als Bruder von Menno's Exfrau bezeichnet. Aber anscheinend gibt es einfach zwei Londoner: Einmal der Schwiegervater und einmal der Schwager von Meno, oder?
    [/quote]


    An der Schmerzgrenze waren sie schon, aber ich hatte das Gefühl, dass die Beiden schon ewig so miteinander umgehen und es sich fast schon gewohnt sind, dass der jeweils Andere solche Dinge sagt. Ich hatte nie das Gefühl, dass sie es sich übel nehmen, was sie sagen. Es war für mich fast schon, als würde das erwartet.
    Bei den Londoners war ich mir auch nicht ganz sicher, aber es ist ja logisch, dass der Sohn von Herrn Londoner auch Londoner heisst. Nur ist es ziemlich verwirrend, weil man nie wirklich weiss, von welchem Herrn Londoner nun die Rede ist...



    Die Tagträumereien von Christian dann in Kapitel 38 fand ich wieder nur mühsam zu lesen. Ja, ich kann mir gut vorstellen, dass er auf dem Weg zu seiner Einberufung sich an Zuhause erinnert, aber warum muss ich das über Seiten lang lesen? :rollen:


    Tellkamp - wir lieben dich :zwinker:



    Die Briefe von Christian aus dem Wehrdienst in Kapitel 39 fand ich eigentlich ganz amüsant zu lesen und habe mich sogar ertappt, wie ich sogar lachen musste. Das ist zwar alles nicht zum Lachen, was er da beschreibt, aber ich finde seine beißende Ironie, die er in die Briefe legt einfach klasse!
    Ansonsten konnte ich über den gesamten Irrsinn, der da mit den Jungs abgezogen wird, einfach nur den Kopf schütteln. So ein Schwachsinn, wie sie da gedrillt werden für nichts und wieder nichts. Da bin ich einfach nur froh, dass ich so einen Mist nie machen musste. :rollen:


    Ich fragte mich auch die ganze Zeit, wofür das gut sein soll. Wahrscheinlich, um den Jungs Respekt vor Väterchen Staat einzubläuen. Oder einfach weil irgendeiner seinen Frust an den Jungs auslassen musste. :rollen:


    Ich glaube nicht, dass das Christian gut tut. Für jeden normal denkenden Menschen ist das der absolute Alptraum. Bei meinem Mann und meinem Bruder habe ich schon hier bei uns ihren Wehrdienst miterlebt und den fanden sie schon furchtbar. Obwohl sie mehr Freizeit hatten, als Christian. Aber wenn man sich das vorstellt: Vorher hast du relativ viel Zeit für dich, musst zwar lernen, aber kannst doch im großen und ganzen über deinen Tag selber bestimmen und dann wird dir jede Minute mit irgendeinem Schwachsinn vorgegeben... Furchtbar! Möchte ich auch einfach nie erleben müssen! :entsetzt:
    Und Christian wird das, fürchte ich, auf Dauer nicht durchstehen... Habe da gar kein gutes Gefühl!


    Na, bei Christian würde mich nichts wundern. Dem trau ich irgendwie alles zu.
    Schwachsinn ist das Ganze - da stimme ich dir zu. Wozu soll dieses ganze Drillen überhaupt gut sein? Ich versteh das Denker solcher Militär-Menschen nicht. Klar, man muss für einen Notfall gerüstet sein, aber die übertreiben doch völlig!



    In Kapitel 40 steht wohl das Telefon im Mittelpunkt! :breitgrins:


    Ja, für alles hat man irgendwie eine Genehmigung gebraucht, das habe ich mittlerweile verstanden. Schlimm, wenn man so paranoid werden muss und bloß nirgendwo mehr Namen nennt und auch keine verräterischen Zettel herum liegen lässt. Aber wenn man verdächtigt wird und die dann etwas finden, ist man gleich dran, also ist es besser alles sofort immer verschwinden zu lassen! Der absolute Alptraum!


    Die brauchen wahrscheinlich noch nicht einmal irgendwelche Unterlagen. Wenn du schuldig bist, bist du schuldig. Egal, was du sagst. Wenn sie dann aber noch irgendetwas finden - dann musst du dich doch gar nicht mehr wehren. Die interpretieren dann da was rein und so ist es dann. Pfui, Teufel!


    DAS finde ich auch total heftig! Da werden einfach wildfremde Leute hinein gesetzt und die "Wohnung" auch noch so verteilt, dass die ganzen Zimmer irgendwie im Haus verteilt sind und Meno im Endeffekt gar keinen Rückzugsraum mehr hat! Denn Frau Honich hat ja auch ein Anrecht auf den Balkon! Unglaublich! :grmpf: Und diese Hartnäckigkeit, mit der sie ihn ja quasi ausspioniert, ist ja furchtbar! Aber ich denke echt, dass dieses Ehepaar genau aus dem Grund da hinein gesetzt wurde, um Unfrieden zu stiften und die Bewohner auszuspionieren. Wie furchtbar! Wenn ich mir das vorstelle, dass mir einfach wildfremde Leute in die Wohnung gesetzt werden und nach irgendwelchen Berechnungen mein mir zur Verfügung gestellter Raum berechnet wird... :entsetzt: Was für ein Alptraum!


    Unter solchen Umständen kann man sich ja gar nicht mehr zu Hause fühlen! Obwohl ich mich natürlich frage, inwiefern man sich in einem solchen Staat überhaupt zu Hause bzw. sicher fühlen kann. Jeder ist ja dein Feind. Aber die Honichs sind dem Staat ja so hörig, die werden doch mit Freuden die anderen Leute ausspoinieren und alles weiterleiten. Der Staat ist froh um solche Leute. Da kann Frau Honich noch so honigsüss Meno hinterherdackeln, die will doch nur wissen, ob er irgendwelche geheimen Dinge treibt.



    In Kapitel 42 kann man dann wieder schön die Perversität des Systems verfolgen. Zuerst wird Regine jahrelang gedemütigt und gegängelt und dann muss sie innerhalb von 24 Stunden ausreisen. War bei meinen Schwiegereltern übrigens auch so, dass sie innerhalb von 24 Stunden dann das Land zu verlassen hatten. Wie irre das ist! :grmpf: Und da wundert sich das Land, dass die Leute abhauen wollen... Ich verstehe echt nicht, dass Menschen so grausam sein können und sich dabei dann auch noch wundern... :grmpf:


    Perversität ist ein sehr gutes Wort. Denn das ist es ja! Richtig pervers. Die oben haben das wirklich nicht kapiert, oder etwa doch? Bei so viel Druck und Verachtung will doch keiner in einem Land bleiben!
    Überhaupt - innerhalb 24 Stunden kann man sich doch nicht von seiner Familie verabschieden oder einen Haushalt auflösen. Und wohin sollen dann die Leute? Wie ignorant kann man nur sein?
    Dann noch Regines Angst, dass sie es in den 24 Stunden eben nicht schafft, das Land zu verlassen. Als der Zug unbestimmte Verspätung hat, ist sie sehr verängstig. Wahrscheinlich würde man ihr das dann auch noch anhängen. "Sie haben das Land nicht innerhalb der angegebenen Frist verlassen" oder sowas in die Richtung. :wand:


    Das mit der Oper habe ich auch nicht so ganz verstanden. Erstens wieso geht Richard da hin und zweitens wieso herrschen da so hohe Sicherheitsbestimmungen? Ist doch immer noch in Dresden, oder? Der Sitz für die Frau habe ich so verstanden, dass er wohl eine Begleitung hätte mitnehmen dürfen, so als Bonbon, oder? :gruebel:


    Vielleicht schon. Aber wenn er da wirklich beruflich hin musste, ist es auch irgendwie seltsam, dass er eine Begleitung mitnehmen darf. Er könnte ja "abgelenkt" sein oder so? Naja, aus dem Staat werde mal einer schlau... :rollen:

    //Grösser ist doof//

  • :winken: Meine Damen, der Besuch der Semperoper war der Tag der Einweihung nach dem Wiederaufbau und es gab großes Publikum. Der Alt-Bundeskanzler - also der Feind aus dem imperialistischen deutschen Nachbarstaat - war zu Besuch und dazu noch der "Genosse" Staasratsvorsitzende. Daher mussten ja auch Leibärzte und einheimische Ärzte zur Verfügung stehen, falls ein Notfall eintritt. Und daher auch die strikte Leibesvisitation. :rollen:


    Die Bürde des diensthabenden Theaterarztes ist ein Privileg, da man ja die Vorstellung so verfolgen konnte, also letztendlich Opernbesucher war, Frauchen durfte mit also eine Art besonderer Bereitschaftsdienst.


    Das konnte man dem Text eigentlich auch entnehmen. :zwinker::breitgrins:

  • Hallo dreizehn,


    danke für die Aufklärung! :bussi: Das erklärt dann doch einiges! :breitgrins: Ich muss gestehen, dass ich das alles so aus dem Buch nicht heraus lesen konnte, aber Hr. Tellkamp's Stil und ich werden auch keine Freunde mehr werden... :breitgrins: :zwinker:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • In den letzten Tagen bin ich leider nicht zum Schreiben gekommen, habe aber immerhin einen weiteren Abschnitt gelesen.


    Kapitel 37:
    Dieses Kapitel erschien mir ziemlich verwirrend. Den Umgang zwischen Eschschloraque und seinem Sohn fand ich merkwürdig. Einerseits ist meinem Eindruck nach durchaus Vertrautheit und Zuneigung vorhanden, andererseits haben beide aber auch deutliche Meinungsverschiedenheiten und scheinen sich teils auch nicht so ganz grün zu sein. Die Sache mit den Fischen fand ich auch mehr als seltsam. Besonders, weil der Sohn die zusammengeklebten Fische auch noch auseinander beißt. :rollen: Ich habe den Antrieb von Albin nicht verstanden, so etwas zu tun. Wissenschaftliches Interesse? Psychische Probleme? Oder wollte er sich für irgendwas an seinem Vater rächen?


    Kapitel 38:
    Christians Zugfahrt war dann wieder sehr anstrengend zu lesen, wieder eine von Tellkamps geliebten Gedankenausuferungen. Wahrscheinlich sollte das Kapitel herausstellen, wie schwer Christian der Abschied fällt, auch wenn er sich vorher nicht so benommen hat. Gut, das kam auch so rüber, aber dennoch hätte die Passage ein paar Seiten kürzer sein können...


    Kapitel 39:
    Christians Briefe, in denen er die Zustände in der NVA schildert, fand ich dann wieder ganz interessant, teils auch erschütternd, wie die Sache mit der "inneren Disziplinierung", oder wie das gleich nochmal hieß. Und der raue Umgangston, und der ganze Drill - das wäre nichts für mich. Mir gefiel aber der ironische, ein wenig sarkastische Stil der Briefe und Irrgangs Kommentare brachten mich auch zum Schmunzeln. Der scheint mir so eine Marke zu sein. :smile:
    Interessant fand ich noch, dass Ina nun verlobt mit Wernstein ist. Wernstein war mir in den vergangenen Kapiteln recht sympathisch, ich denke, da hat sie einen guten Fang gemacht. :zwinker:


    Kapitel 40:
    Das Kapitel über die Telefone fand ich auch interessant zu lesen. Alles muss im Geheimen geschehen, immer muss man Vorsicht walten lassen, die Zettel müssen sofort verschwinden, damit nichts Verräterisches herumliegt. Unvorstellbare Zustände.


    Kapitel 41:
    Richard scheint langsam wirklich nervös zu werden, gerade weil die Stasi sich nicht mehr meldet. Ob ihn wirklich ein Aufpasser verfolgt?
    Die arme Anne, Christians Briefe scheinen sie wirklich in Sorge zu versetzen. Ob Christian das mit Absicht macht? Wobei - dann würde er Meno und den anderen ja nicht dasselbe schreiben. Würde mich interessieren, ob Anne wirklich schon was von Richards Affäre ahnt.
    Das mit Menos neuen Mitbewohnern fand ich auch heftig. Mit Menos Privatsphäre ist es nun wohl erstmal vorbei. Und Christians geliebte Kajüte ist jetzt auch durch dieses Ehepaar belegt. Das wird ihm mal gar nicht gefallen. Und besonders die Frau macht den Eindruck, als könnte sie nur darauf warten, einen Grund zu finden, ihre neuen Mitbewohner zu denunzieren.
    Endlich darf Regine ausreisen, aber das muss natürlich Hals über Kopf passieren. Ich möchte gar nicht wissen, was passiert wäre, wenn sie es nicht rechtzeitig geschafft hätte. Sie ist da vollkommen auf ihre Freunde angewiesen, alleine würde man eine solch schnelle Wohnungsauflösung wohl gar nicht schaffen. Meno spürt offensichtlich, dass es mit der DDR langsam bergab geht; seine Meinung über die Ökonomie als Wissenschaft teile ich im Übrigen inzwischen weitgehend. Sie ist viel zu mathematisiert und viel zu statisch in ihren Aussagen. Mit der Realität hat das nicht allzu viel zu tun. Aber das nur mal am Rande.


    Kapitel 42:
    Der Theaterdienst in der Semperoper scheint sehr begehrt zu sein, trotz der entwürdigenden Leibesvisitation zu Beginn. Müller und die anderen Kollegen sind ja ziemlich neidisch; die Telefonate fand ich zum Teil recht amüsant.
    Und der Zwischenfall mit den russischen Soldaten hat Regine den Abschied von Anne und Meno vermiest. Toll, da wollte Anne was Gutes tun und zum Dank wird sie eines Fluchtversuchs bezichtigt. Kein Wunder, dass diese Gesellschaft langsam aber sicher zusammenbricht.

    :lesen: Joe Navarro - Menschen lesen


  • Toll, da wollte Anne was Gutes tun und zum Dank wird sie eines Fluchtversuchs bezichtigt. Kein Wunder, dass diese Gesellschaft langsam aber sicher zusammenbricht.


    Wenn ich nur wieder an diese Szene denke, wird mir übel :grmpf:



    Den Umgang zwischen Eschschloraque und seinem Sohn fand ich merkwürdig. Einerseits ist meinem Eindruck nach durchaus Vertrautheit und Zuneigung vorhanden, andererseits haben beide aber auch deutliche Meinungsverschiedenheiten und scheinen sich teils auch nicht so ganz grün zu sein.


    Das hatte ich auch das Gefühl. Aber nur weil sie sich nicht einig werden können, heisst das ja noch lange nicht, dass sie sich nicht nahe stehen können.

    //Grösser ist doof//

  • Wenn ich nur wieder an diese Szene denke, wird mir übel :grmpf:


    Diese Szene war einfach total absurd und so unglaublich... Aber leider ist so etwas wohl wirklich passiert! Wenn man einen gesamten Staat nur auf Misstrauen aufbaut, kann ja nur so etwas dabei herauskommen! :grmpf:


    Das hatte ich auch das Gefühl. Aber nur weil sie sich nicht einig werden können, heisst das ja noch lange nicht, dass sie sich nicht nahe stehen können.


    Also ich war ja eher geschockt von dem Umgang zwischen Eschschloraque und seinem Sohn. Ich fand die ganze Szene war irgendwie unterschwellig voller Aggressionen und ich weiß ja nicht, ob da nicht mehr Hass, als Liebe in ihrer Beziehung drinnen steckt... :entsetzt:



    Kapitel 38:
    Christians Zugfahrt war dann wieder sehr anstrengend zu lesen, wieder eine von Tellkamps geliebten Gedankenausuferungen. Wahrscheinlich sollte das Kapitel herausstellen, wie schwer Christian der Abschied fällt, auch wenn er sich vorher nicht so benommen hat. Gut, das kam auch so rüber, aber dennoch hätte die Passage ein paar Seiten kürzer sein können...


    Aber dann könnte sich doch der Leser nicht durch 1000 Seiten Wälzer quälen. Man, da wäre doch gar kein Spaß mehr für den Autor dabei... :elch: Ja, ich kann dir nur zustimmen: Hier ein paar Seiten weniger hätten - wie so oft in diesem Buch - nicht geschadet! :rollen:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:


    PS: Ich habe übrigens ein bisschen mit dem Buch pausiert. Werde wohl heute oder morgen dann wieder ein bisschen weiter lesen... :breitgrins:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Also ich war ja eher geschockt von dem Umgang zwischen Eschschloraque und seinem Sohn. Ich fand die ganze Szene war irgendwie unterschwellig voller Aggressionen und ich weiß ja nicht, ob da nicht mehr Hass, als Liebe in ihrer Beziehung drinnen steckt... :entsetzt:


    Interessant, wie unterschiedlich wir diese Szene wahrnehmen. Hier kann man ja wirklich viel hineininterpretieren.



    Aber dann könnte sich doch der Leser nicht durch 1000 Seiten Wälzer quälen. Man, da wäre doch gar kein Spaß mehr für den Autor dabei... :elch: Ja, ich kann dir nur zustimmen: Hier ein paar Seiten weniger hätten - wie so oft in diesem Buch - nicht geschadet! :rollen:


    :elch:


    Aber ja, ich stimme euch zu :zwinker:

    //Grösser ist doof//

  • So, gestern Abend beendete ich auch diesen Abschnitt, endlich komme ich ein wenig voran, nach einem Jahr :zwinker:


    Die Szene mit dem Fisch fand ich schon ein wenig ekelhaft, und was sollte uns diese Szene sagen? Dieses Buch macht es einem schon manchmal schwierig in den teilweise überfrachteten Beschreibungen, einen genauen Sinn zu erkennen.


    Eschloraque und sein Sohn haben schon eine komische Art sich zu streiten, einerseits wirkte es recht amüsant doch andererseits war es schon etwas merkwürdig, wie hochtrabend sie sich dabei ausdrücken müssen.


    Christians Briefe, die er während seiner NVA-Zeit schreibt, boten ein wenig Abwechslung, nach seiner langen Beschreibung seines Abschieds von Zuhause. Der rauhe Umgang währe ehrlich gesagt auch nichts für mich und Burre bietet für die anderen ein gutes Opfer, obwohl er mir schon sehr leit tat, so wie er behandelt wurde. Aber anscheinend ist es wie überall, die "Schwachen" sind meistens die Opfer, auf denen rumgetrampelt wurd, das war damals schon so und bis heute hat sich daran nichts geändert.


    Die Stelle als Theaterarzt scheint ja sehr heiß begehrt zu sein, ich wusste noch gar nicht, dass so eine Stelle damals überhaupt gab, das war mir neu. Ich hatte gerade mal recherchiert, so eine Stelle scheint es in manchen Theatern immer noch zu geben.


    Regine darf aussreisen, muss dies aber in Windeseile tun. Gehört habe davon schon, dass Leute, denen die Ausreise genehmigt wurde, es oft rasend schnell tun mussten. Wer weiß, vielleicht wollten die Behörden den Ausreisenden Steine in den Weg legen, so dass es ihnen vielleicht doch nicht gelingt, sich davon zu machen und am Ende doch in der DDR weiterleben mussten. Aber dass Anne eines Fluchtversuchs bezichtig wird, da war ich schon sehr erschrocken, sie wollte doch nur etwas Gutes tun und nun hat sie den Salat.


    :elch:


    Aber ja, ich stimme euch zu :zwinker:


    Ja, auf jeden Fall, am Ende hätte der Autor knapp die Hälfte streichen können und es hätte noch nichts von seiner Kraft verloren.



    Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht.

  • Ja, auf jeden Fall, am Ende hätte der Autor knapp die Hälfte streichen können und es hätte noch nichts von seiner Kraft verloren.



    Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht.


    Ich bin ja immer noch der festen Überzeugung, dass das Buch anders geschrieben und weniger ausufernd richtig einschlagenden Erfolg gehabt hätte. Ja, der Autor hat für diese verkorkste Schreibweise einen Preis bekommen - worüber ich immer noch nur den Kopf schütteln kann - aber ich würde mal behaupten, dass das Buch nicht wirklich viele Leute auch konsequent bis zum Ende gelesen haben. Und nur damit ich das Buch im Regal stehen habe, dafür ist der Inhalt eigentlich zu schade. Den vom Inhalt her finde ich es sehr gut, aber warum kann man das nicht einfacher schreiben??? :grmpf:


    Noch frohes Lesen! Nur sei gewarnt, das Buch wird zu keiner Zeit wirklich besser! :rollen:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)


  • Ich bin ja immer noch der festen Überzeugung, dass das Buch anders geschrieben und weniger ausufernd richtig einschlagenden Erfolg gehabt hätte. Ja, der Autor hat für diese verkorkste Schreibweise einen Preis bekommen - worüber ich immer noch nur den Kopf schütteln kann - aber ich würde mal behaupten, dass das Buch nicht wirklich viele Leute auch konsequent bis zum Ende gelesen haben. Und nur damit ich das Buch im Regal stehen habe, dafür ist der Inhalt eigentlich zu schade. Den vom Inhalt her finde ich es sehr gut, aber warum kann man das nicht einfacher schreiben??? :grmpf:


    Noch frohes Lesen! Nur sei gewarnt, das Buch wird zu keiner Zeit wirklich besser! :rollen:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:


    Ja, vom Inhalt her ist es wirklich sehr interessant, aber nach langer Wartezeit dachte ich mir, dass ich es deshalb nicht ungelesen liegen lassen möchte, aber ich habe es ja fast geschafft :smile: