Stefan Bachmann - Die Seltsamen (The Peculiar)

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  • Beim ersten Anlauf kam ich einfach nicht richtig in die Handlung und konnte nicht soo sehr viel mit dem Roman anfangen. Manchmal bringt es ja was, es dann zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal zu versuchen.

    Am Wochenende habe ich also begonnen das Ganze noch einmal zu lesen. Bisher gefällt es mir ganz gut, vor allem das Feenkonzept.

  • Schön schauriger Steampunk und Feenspaß. So würde ich "Die Seltsamen" für mich zusammenfassen wollen.

    Mein zweiter Versuch mit diesem Buch hat tatsächlich Spaß gemacht und ich bin froh, das ich die Chance nicht vertan habe.


    Mir gefiel die schaurig düstere Atmosphäre, die hi und da leichten Grusel versprühte. Vor allem die Feen haben es mir angetan. Sie sind alles andre als kuschelige Sagengestalten, im Gegenteil. Sie hegen ihre ganz eigenen Pläne und unterwandern sogar die höchsten politischen Ämter in England.


    Bartholomew dagegen möchte einfach nur seine Schwester wieder finden. Er hat darunter sein Leben lang gelitten, als Halbfee und Halbmensch hat er im England dieser Tage nichts zu lachen. Ich muss aber gestehen das ich keine besondere Beziehung zu ihm aufbauen konnte. Er war mir eher etwas egal. Ich fand das gerade hier ein der Erzählstil sehr distanziert wirkte und dadurch konnte ich mit ihm nicht so mitfühlen. An anderer Stelle hat dieser Stil dann mehr gepasst. Vor allem wenn es um die Feen ging. Ich mochte Mr. Jelliby lieber, ich denke weil er so herrlich naiv durch die Welt stolpert und eher aus versehen in die Ganze Geschichte verstrickt wird. Ich finde dieser Punkt ist Bachmann sehr gut gelungen.


    Trotzdem ist das Buch kein absolutes Highlight geworden. Ich schätze ich habe es im Kopf mit andren Romanen verglichen die in etwa eine ähnliche Stimmung aufbauen. An einigen Stellen hat es mich von der Idee der Feen her, an "Jonathan Strange und Mr. Norell" von Susanna Clarke erinnert. Die Stimmung ging in diese Richtung und auch das ganze Konzept der Feen, denen man nicht trauen kann, und ihre Art Magie zu betreiben.

    Schön war auch der ganze Rauch der Londons Luft verpestet und die vielen Automaten, die als mechanische Tiere allerhand Dienste verrichten.

    Trotzdem, man merkt schon auch, das der Roman nicht an allen Stellen ganz ausgereift ist. Manches Mal wirkte die Handlung etwas überladen und hi und da hätte es der Geschichte wohl gut getan wenn sie mehr Fahrt aufgenommen hätte. Der eher langsame Erzählstil passt insgesamt zur Geschichte, trotzdem las es sich an ein paar Stellen doch etwas zäh. Ich hatte mehrmals das Gefühl das Ganze gehe nicht so recht voran.


    Alles in allem habe ich mich aber gut unterhalten gefühlt und wer gerne mal ein düsteres Steampunkabenteuer erleben möchte, der greife beherzt zu!


    Von mir gibt es solide:


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Alles in allem habe ich mich aber gut unterhalten gefühlt und wer gerne mal ein düsteres Steampunkabenteuer erleben möchte, der greife beherzt zu!

    Das Buch liegt schon so lange auf meiner "Merkliste" das ich manchmal schon das Gefühl hab ich hätte es schon mal gelesen - hm, aber nach dieser Rezi versuch ich es vielleicht doch endlich mal, vielleicht im Herbst, der Neugierde halber, mir scheint es könnte ein Spätherbst-Buch sein.

    Danke jedenfalls fürs Rezensieren und Wieder in Erinnerung bringen HoldenCaulfield

    Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir.

    Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde.”

    (aus: "Die Stadt der träumenden Bücher")