Wolfgang Hohlbein - Magog

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  • Wolfgang Hohlbein - Magog


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    Ronald Bender tritt eine Stelle als Hausmeister an einem Nobelinternat des kleinen Städtchens Kraisfelden an, für ihn wegen persönlicher Probleme und Schicksalsschläge die Möglichkeit, eine Auszeit zu nehmen. Doch das Internat verbirgt eine dunkle Vergangenheit und er wird mitten hineingezogen...
    Der ansässige Pfarrer hat schon seit Jahren Beweise gesammelt und Nachforschungen betrieben und hat den Verdacht, dass Satan seine Hände im Spiel hat.


    Das Buch liest sich recht kurzweilig weg, allerdings musste ich hinterher ernsthaft überlegen, was jetzt tatsächlich alles passiert ist. Denn richtig viel ist es eigentlich nicht.
    Viele Geschehnisse und atmosphärische Beschreibungen werden ziemlich überspitzt und überdramatisiert. Das mag ein paar Mal als Stilmittel ganz okay sein, aber auf Dauer stört es dann doch: Alle Welt fühlt praktisch das Unheil, das vom Internat ausgeht, hat immer gleich panische Todesangst, der blanke Hass spricht aus den Augen, der Internatsleiter erscheint im schummrigen Licht wie ein skelettartiger Zombie etc.
    Mehr als das hat mich allerdings auf Dauer gestört, wenn die Hauptpersonen ständig Dinge fühlen und wisssen ("und er fühlte, dass zwischen ihnen eine besondere Beziehung bestand", "und sie spürte plötzlich, dass etwas Schreckliches geschehen würde" :rollen:), für die es keinerlei Veranlassung gibt. Wie bei meinem ersten Kritikpunkt gilt: ich lasse mir das ein oder zwei Mal durchaus eingehen, aber nicht ständig...


    Gut gefallen hat mir, wie eine Verbindung zur Vergangenheit hergestellt wird, indem ich erfahre, was damals im 2. Weltkrieg geschehen ist und wie es dann wohl zur Gründung des Internats kam. Die Hintergrundgeschichten der einzelnen Figuren und ihre Beziehung zum Internat wirken dagegen eher aufgesetzt - entweder unnötig oder erst so spät beleuchtet, dass es eher als nachträgliche Rechtfertigung scheint denn als tatsächliche Verbindung.


    Anfangs zieht sich das Buch eine ganze Weile, bis endlich mal konkretere Dinge geschehen, und erst zum Ende hin wird es dann richtig spannend, aber die Auflösung selbst konnte mich dann doch nicht wirklich überzeugen.
    Mit den beiden Hauptcharakteren Bender und Gloria (Nichte des Pfarrers) konnte ich bis zuletzt nicht viel anfangen und ihr Schicksal war mir daher recht gleichgültig. Gerade einige von Benders Aktionen konnte ich nicht wirklich nachvollziehen oder fand ich eher dämlich als sinnvoll. Auch wenn man vielleicht zum Teil den Einfluss des Hauses dafür verantwortlich machen kann? Noch so ein Punkt, der wie einige andere zwar angerissen wird, aber irgendwie im Sande verläuft.
    Wer mir noch mal richtig sympathisch wurde, ist der relativ spät eingeführte Polizist Apsen. Seine Einstellung dem Übernatürlichen gegenüber war angenehm realistisch und glaubwürdig.


    Ich glaube, je länger ich über das Buch nachdenke, desto schlechter wird es, deswegen höre ich jetzt lieber auf... Richtig schlecht fand ich es jetzt nicht, es war durchaus kurzweilig und streckenweise schön spannend, aber mehr als ein Okay ist definitiv nicht drin.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

  • Roland tritt eine Stelle als Hausmeister in einem unheimlichen Internat am Rande einer kleinen Stadt an. Gemälde scheinen ihn mit ihren Augen zu verfolgen, ein Junge wird von drei anderen vor seinen Augen brutal zusammen geschlagen und der Direktor scheint nichts zu unternehmen. Im Dorf lernt er Gloria kennen, deren Onkel, der örtliche Pfarrer, den Satan im Internat vermutet.


    Nachdem das Buch anfangs ganz spannend beginnt, lässt diese Spannung jedoch recht schnell nach. Das Buch hat viele Längen und ich hatte nicht wirklich Lust, weiterzulesen. Gut dargestellt waren die Szenen mit Werner, dem Schlägerjungen, und die Schilderungen der psychischen und pysischen Gewalt, die er gegenüber anderen einsetzt. Doch Hauptfigur Roland war mir zu egal, um sympathisch sein zu können und auch Gloria blieb relativ blass.


    Das für mich schlimmste an "Magog" war jedoch das Ende des Buches. Wie dann alles zusammenpasste (nun ja, besser gesagt: zusammengeschustert wurde) hat mich nicht überzeugt. Außerdem ging auf den letzten 50 Seiten irgendwie alles viel zu schnell, nachdem davor so lange fast gar nichts passierte.


    Dafür kann ich nur ganz knappe 2ratten vergeben.