[Drama] Die weisse Massai

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  • Hallo!


    Vielleicht hängt das damit zusammen, dass Details geändert wurden? Somit war es ja keine Biographie mehr?


    Als ich mit dem Buch fertig war, hab ich mich eigentlich hauptsächlich darüber gewundert, dass Corinne nach all der Zeit die Sprache noch immer nicht besser konnte. Das wäre eines der ersten Dinge worauf ich mich stürzen würde.


    Grüßle
    Sandra

  • Zitat von "Arwen"

    Weiß vielleicht jemand von euch, warum die Personen im Film andere NAmen haben?
    Schließlich ist es doch eine selbst erlebte Geschichte, ein Teil einer Biographie?


    Ich habe in irgendeinem Interview mit Corinne H. gelesen, dass nicht alles im Film so umgesetzt wurde, wie sie es beschrieben bzw. erlebt hat. Aus dem Grund wollte sie auch die Namen geändert haben, um eine gewisse Distanz auszudrücken.


    @ Arwen
    Da Du so gute Erinnerungen an das Buch hast, eine Frage: Ich bilde mir ein gelesen zu haben, dass C. H. auch aus dem Grund aus dem Land geflohen ist, um ihrer Tochter die drohende Beschneidung zu ersparen, wodurch sie bei mir einige Pluspunkte kassiert. Kannst Du Dich ebenfalls daran erinnern oder verwechsle ich das mit einem ganz anderen Buch?


    Liebe Grüße

  • Danke euch beiden :winken:
    Die Änderungen erklären dann wohl auch, warum man durch den Film einen anderen Eindruck als beim Lesen des Buches bekommt.
    Ich dachte, der Film entspricht ziemlich genau dem Erlebten. Dann ist es aber verständlich, dass sie den Film nicht als ihr eigenes Leben ausgeben möchte.


    @ Doris


    Puh, so genau weiß ich das gar nicht mehr.
    Ich erinnere mich daran, dass sie darüber nachgedacht hat, dass ihrer Tochter mit der Zeit wohl auch eine Beschneidung bevorsteht.
    Ob das aber genau im Zusammenhang mit der Flucht stand, kann ich dir nicht sagen.

  • Daß sie ihrer Tochter eine Beschneidung ersparen wollte, war wohl mit ein Grund für die Flucht. Allerdings hätte das ja erst in einigen Jahren angestanden. Hauptsächlich hielt sie die Situation mit ihrem Mann nicht mehr aus, der sie keine Minute unbeobachtet gelassen hat, nicht einmal zur Toilette durfte sie mehr allein.

    viele Grüße<br />Tirah

  • Inzwischen war ich bei der Lesung von Corinne Hofmann und kann Euch meine Eindrücke schildern. Der Ansturm war größer als von den Veranstaltern erwartet. Aus einem benachbarten Café mussten Bänke ausgeliehen werden, um alle Leute unterzubringen. Ich schätze, dass es etwa 120 - 130 Personen waren, darunter sogar 4 (vier) Männer :zwinker:


    Zuerst las C.H. aus ihrem dritten Buch "Wiedersehen in Barsaloi", dann gab es kurze Ausschnitte aus einer DVD von eben diesem Wiedersehen, daran anschließend das übliche Frage-Antwort-Spiel und zuletzt Autogramme, jedes mit persönlicher Widmuung.


    C.H. hat auf mich einen völlig anderen Eindruck gemacht als bei ihrem Auftritt in Stern-TV. Sie war humorvoll, schlagfertig und gab geduldig auf alle (noch so dummen) Fragen Antwort. Von Arroganz und Überheblichkeit keine Spur. Es mag sein, dass sie damals während des Hypes um ihr erstes Buch bei Jauch dem ganzen Trubel erlegen ist und sich selbst unwiderstehlich und bravourös empfand. Davon war jetzt nichts mehr zu sehen.


    Viele von Euch waren wie ich erstaunt über die Naivität, mit der C.H. alles hinter sich gelassen hat, um in Afrika ein neues Leben zu beginnen. Ganz so sieht sie das selbst nicht. Sie hat gewusst, was auf sie zukommt, mit Entbehrungen und Schwierigkeiten gerechnet, allerdings nicht in diesem Ausmaß. Persönlich habe ich jetzt schon den Eindruck, dass sie sich auf die fremde Kultur eingelassen hat, so weit ihr das möglich war. Nichts desto trotz kommt mir dieses Verhalten ziemlich blauäugig vor.


    Ein Satz, der mir im Gedächtnis blieb, war die Aussage, dass sie in den vier Jahren mit Lemalian um 20 Jahren Erfahrungen gewonnen hat. Sie ist ein Typ, der sich hundertprozentig auf eine Situation einlässt, das hieß für sie, dass sie mit diesem Mann leben muss, egal unter welchen Umständen. Was die Ehe zum Scheitern brachte, war am ehesten die Tatsache, dass Lemalian anfing zu trinken, als der Shop eröffnet war, seine ständige Eifersucht und sein ständiges Kritisieren. Genau betrachtet gibt es das nicht nur in Mischehen :breitgrins: . Irgendwann dämmerte ihr, dass das nicht mehr das Leben wie zu Beginn ihrer Ehe war, als sie eigentlich noch weniger Annehmlichkeiten und Ansehen hatte, als ihr der Shop schließlich ermöglichte. Dann reagierte sie so wie zu Beginn der Beziehung und ließ wieder alles hinter sich. Zugute halten muss man ihr, dass sie seit ihrer Rückkehr in die Schweiz Lemalians Familie und das ganze Dorf finanziell unterstützt und die Einnahmen aus der DVD komplett an das Dorf weiterfließen.


    Viele Fragen der Besucher bezogen sich mehr auf das dritte Buch und ihr Wiedersehen mit ihrem Ex-Mann, so dass manches offen geblieben ist, über das wir uns hier Gedanken gemacht haben. Ich will sehen, ob C.H. über ihre Homepage die Möglichkeit gibt, Kontakt mit ihr aufzunehmen. Vielleicht bekommen wir doch noch unsere Antworten.


    Liebe Grüße


    Doris

  • Also wenn das stimmt (und ich zweifle nicht an deiner Darstellung Doris), dann scheint sie ja im Film und im Buch wohlmöglich falsch rüberzukommen.


    Das man ein wenig (oder auch sehr stark) überheblich wird, wenn man zum ersten Mal ein Medienstar wird, dass kann ich mir gut vorstellen. Man wird in alle Himmel hochgelobt und dann auch noch betätschelt, in der Form, ach du arme du und das wilde Land (um es jetzt mal ein wenig übertrieben darzustellen), ich glaube nur wenige können ohne guten Rückhalt da noch auf dem Boden bleiben.


    Danke für die Info auf alle Fälle.

  • Doris: vielen Dank für deinen interessanten Bericht! :klatschen:
    Offenbar stellt der Film so einiges ins falsche Licht. Da kann ich eigentlich nur sagen: zum Glück, da er mir wirklich sauer aufgestossen ist! Ich bin gespannt, ob du noch mehr herauskriegen kannst.


    LG Soluna :sonne:

    &quot;Erschlage die Schönheit dieser Zeit nicht mit der Uhr.&quot; (Rafik Schami)