Michael Marrak - Morphogenesis

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    Da es noch keinen zu Michael Marraks [size=15px]Morphogenesis[/size] gibt, will ich den mal hier eröffenen.


    Kurzbeschreibung:
    Die Entdeckung einer sechsseitigen Pyramide in der Libyschen Wüste veranlasst den Archäologen Hippolyt Krispin, eine private Ausgrabung zu finanzieren. Schnell steht fest: das verwitterte Bauwerk ist weitaus älter als vergleichbare Pyramiden. Als es den Forschern gelingt, ins Innere vorzudringen, öffnen sie unbewusst ein Tor zu einer Welt, die nie zuvor ein lebendes Wesen betreten hat: die Duat. Das Totenreich der alten Ägypter hat sich jedoch auf erschreckende Weise verändert. Wo einst der Strom der Seelen floss, erstreckt sich nun eine endlose Stadt, die die Höllen zahlloser irdischer Kulturen in sich vereint. Auf seiner Odyssee durch die Nekropole findet Krispin immer mehr Hinweise auf jenen unheilvollen Prozess, der die Duat zu dem werden ließ, was sie heute ist. Und tief unter der Stadt existiert eine Maschine, die alle Fragen auf das Inferno und die menschliche Schöpfung beantworten könnte ...


    meine Meinung:
    Obwohl der Handlungsverlauf ziemlich flott war, fand ich das Buch doch an einigen Stellen in der Mitte etwas zu langatmig. Die Stellen mit Giza und auch einige Ka-Kapitel hatten mit der Aufklärung wenig zu tun, fand ich, und haben mehr verwirrt, als geholfen. Besonders spannend fand ich den Anfang und natürlich das Ende, obwohl dieses doch noch einige Fragen offen läst. Alles in allem bin ich von dem Wissen und so viel Fantasy des Autors wirklich beeindruckt und ich kann auch sagen, dass ich durch das Buch einiges dazu gelernt habe. :zwinker:


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße,
    Horusina

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

  • Ich habe mir ernsthaft überlegt, eine abschliessende Rezension zu Morphogenesis zu schreiben... eigentlich überlege ich immer noch.


    Erst einmal... der Roman, mit dem Etikett "SF" ausgestattet, bietet nicht das, wofür die Einordnung SF steht; Phantastik ist wohl treffender.


    Der Irrglaube, ein paar Roboter und ein wenig Nanotech machen aus diesem Buch einen SF-Roman, kann auch nur einem uninformiertem Verlagsmitarbeiter ereilen. Das ist eigentlich dumm, denn das "Qualitätsmerkmal" SF ist ja nicht gerade verkaufsfördernd (oder habe ich da einen Trend verpasst ? )


    Schreiben kann Marrak immer noch, sogar so gut, das ich mir den Kram bis zum Ende durchgelesen habe (obwohl das Buch genau die Dicke hat, bei einem wackeligen Balkontisch nützlichere Arbeit zu verrichten ).


    Auch einigen seiner Protagonisten hat Herr Marrak wieder einmal die Art von Leben eingehaucht, die dem Leser ein Schnalzen hervorlocken. Da fragt man sich natürlich unwillkürlich, warum der Hauptakteur dermaßen blaß und dämlich durch das Buch stolpert.


    Aber die Geschichte... oh Mann !
    Wenn ich Höllenqualen erleiden will, besuche ich ein Wolfgang-Petry-Konzert oder lese den Buch-Tip des literarischen Quartetts.
    "Seasons in Hell", wie ich das Buch umtituliert habe, ist weder die literarische Umsetzung eines Hyronimus Bosch, noch besitzt es den Charme einer alptraumhaften Dystopie. Der oberflächliche Horror ebnet die Empfindsamkeit des Lesers ein.
    Das Gehirn stumpft schnell ab, wenn sich Horror-Szenarien aneinanderreihen und wenn der vermeindliche Held zum fünften Mal "gestorben" ist, interessiert es eigentlich auch nicht mehr, wenn er gevierteilt, zerschnitten, verbrannt, verstrahlt oder wie auch immer getötet wird.


    Aber selbst für einen reinen Horror-Roman reicht es nicht, denn guter Horror lebt von dem, was NICHT geschrieben steht und lediglich in der Vorstellungskraft des Lesers Entsetzen erzeugt.


    Für wen bzw. welche Lesergruppe hat Michael Marrak dieses Buch aber nun geschrieben ?


    Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung... und ich gehe davon aus, daß es dem armen Verlagsmitarbeiter, der dem Buch das Siegel "SF" verpasste, genauso ging.



    Fazit:


    Das Buch hatte nicht mein Thema und war stilistisch nicht gut genug, um einen lauschigen Platz in meinem Regal einzufordern... aber das alles aus der Sicht eines Lesers, der eigentlich einem SF-Roman erwartet hat..


    Mit Morphogenesis hat sich Marrak (bewusst ? ) zwischen alle Stühle gesetzt und allein der wirtschaftliche Erfolg wird entscheiden, ob es an literarischer Kompetenz mangelt, über so ein Werk zu urteilen oder ob der Autor einfach auf dem Weg zur anspruchsvollen Mainstream-Literatur die falsche Abzweigung gewählt hat.


    Gruß
    Jürgen

  • Moin Leute,


    ich kann meinen beiden Vorpostern nur zustimmen. Nach einem Drittel des Buches hätte ich es in die Ecke Mysterie / Horror gesteckt, von SF keine Spur.


    Ich meine die Schilderung der Duat ist klasse, doch ein paar Seiten weniger wären mehr gewesen. Nur meine maßlose Selbstbeherrschung brachte mich dazu, alles zu lesen und nicht zum Ende zu blättern. #ups, war eine kleine Übertreibung, die Selbstbeherrschung hat wohl gerade Pause... :rollen: #


    Bis denn Lyros

    P.S.:Das Posting spiegelt meine Gedanken wieder, Rechtschreibung und Grammatik hingegen sind frei erfunden. <br /><br />Gott denkt in den Genies, träumt in den Dichtern u

  • Auch wenn hier die letzte Antwort länger zurückliegt, mein Senf dazu :breitgrins:


    Man merkt Morphogenesis deutlich an, dass "Die Stadt der Klage" eiligst auf Romanumfang aufgeblasen wurde.
    So ist die erste Hälfte noch gefüllt von skurril - abenteuerlichen Szenen (z.B. die Taxifahrt durch das brennende Rom) und mysteriösen Begegnungen, die so herrlich viele Fragen aufwerfen, wie es in Marraks Art zu liegen scheint. Die Etappen in der Hölle sind überraschend vielfältig und voller Gemeinheiten, womit der Duat die Bezeichnung "Hölle" sich auch redlichst verdient.
    Im weiteren Verlauf fällt die imposante Fassade leider etwas in sich zusammen. Der mit viel Aufwand aufgebaute "Ka"-Teil wird mehr als enttäuschend beendet und der "Showdown" verdient diese Bezeichnung leider nicht wirklich.
    Lediglich der bitter-süße Nachgeschmack des Schlusses (wird natürlich nicht verraten, ich denk' wer es gelesen hat, weiß was ich meine) kann etwas versöhnen.


    Letztendlich keine Offenbarung, aber dennoch eine wahnwitzige Reise, die einen unverkennbaren Marrak ausmacht. Für jeden Fan ohnehin ein automatischer Kauf; ansonsten muss man schon aufpassen, da wie oben erwähnt die Bezeichnung SF hier nicht wirklich passt.


    mfg Aga

    Ich verabscheue, was Sie sagen, aber ich werde Ihr Recht, es zu sagen, bis zum Tod verteidigen. - Voltaire

  • Ich habe "Morphogenesis" gestern beendet und nein, der Stempel "Science Fiction" passt wirklich nicht, aber das ist von meinem Standpunkt aus eher ein Pluspunkt, da ich mit SciFi nicht allzu viel anfangen kann. Es ist wohl eher ein Mischung aus Fantasy, Horror und ein klein wenig Science Fiction. Die Beschreibung der Hölle und Ihrer "Bewohner" hat mir sehr gut gefallen, sehr phantasievoll, ein leicht makaberer Humor (Kreuzbeißer und Demuarsell sind wohl so etwas wie meine Lieblingscharaktere in diesem Buch), natürlich nicht ganz gewaltfrei, aber man befindet sich ja schließlich in der Hölle.


    Den Wechsel zwischen den "Nekropalladium"- und "Lazarium"-Kapiteln fand ich anfangs gelungen, nach etwa der Hälfte des Buches hätte ich mir jedoch gewünscht, dass das bisherige Schema, sowohl was die Geschichte selbst, als auch was die äußere Form betrifft, durchbrochen worden wäre. Leider geschah dies nicht, so dass mir die zweite Hälfte etwas langatmiger erschien. Dennoch tauchten auch weiterhin einige skurrile Ideen auf, die das durchhalten bis zum Ende nicht allzu schwer werden ließen. (Was außerdem leicht genervt hat, waren die recht häufigen Druckfehler.)


    Insgesamt hat mir das Buch, abgesehen von ein paar Längen in der zweiten Hälfte, ziemlich gut gefallen, so dass ich mir vorstellen könnte, mich an weitere Bücher des Autors zu wagen, auch wenn sie, wie gesagt, eigentlich nicht mein Genre sind.

  • Hier scheint keiner wirklich begeistert von dem Buch gewesen zu sein.
    Ich im übrigen auch nicht.
    Ich habe es auf meiner Studienfahrt nach Venedig gelesen und fand es zum einschlafen.
    die Handlung ging rasant und gut bschrieben los, wurd dann aber leider immer und immer mehr langweiliger.
    Alleine weil ich Bücher immer zu Ende lese (Entweder ganz oder gar nicht) habe ich es beendet. Eigentlich habe ich damit nur wertvolle Lesestunden vergeudet.


    Leider meiner Meinung nach ein :flop:


    Liebe Grüße,
    :elch:

  • Kann mich meinen Vorrednern wirklich nur anschließen. Ich hatte das Buch nur mal auf Verdacht gekauft und von dem Autor bisher nichts gelesen, aber der Klappentext war doch irgendwie lecker. Die Story beginnt auch recht gut und ich hatte mich schon auf ein nettes Buch gefreut. Der Hauptdarsteller war aber - wie hat das einer im Thread genannt - "blaß und dämlich". Das trifft es wirklich gut. Leider so gut, das ich das Buch erstmal zur Seite gelegt habe, und das will bei mir schon was heissen. Vielleicht greife ich es noch makl auf, aber die Chancen stehen schlecht... :rollen:

  • Wie gesagt, ein :flop:
    Fand das schon sehr ärgerlich, da das Buch von Kritiker gelobt wurde bis ins letzte (endlich wieder ein genialer Marrak etc.)
    Sehr sehr ärgerlich... :grmpf:
    und ich kenne auch keinen der das Buch gut fand... :confused:


    Nun ja..einen weiteren Marrak werde ich wohl nicht lesen, da ja bekanntlich jeder seinen eigenen Schreibstil hat. Ich denke das sich der Stil aus Morphogenesis auch in seinen anderen Werken niederschlägt..


    Liebe Grüße,
    Elchkusel

  • Hi Elchkusel,


    ich finde zwar auch, dass "Morphogenesis" eher ein schwächeres Buch war, aber für Michael Marrak auch eher untypisch ist.


    "Lord Gamma" dagegen ist richtige Sci-Fi mit einem interessanten Start (klick) und zu viel Techno-Babbel zum Schluß, "Imagon" wiederum ein bisschen Sci-Fi, ein bisschen Horror und vorallem ein toller, atmosphärischer Roman (ganz im Gegensatz zu "Morphogenesis"!).
    Für mich ist "Imagon" daher das Beste dieser drei Bücher, "Lord Gamma" würde ich als ganz interessant einstufen und "Morphogenesis", hmm, ebenfalls eher als Enttäuschung...

    You see things as they are and ask, &quot;Why?&quot; I dream things as they never were and ask, &quot;Why not?&quot; (G. B. Shaw)